E-Book, Deutsch, 204 Seiten
Müller Denn einst ist mir der Luchs begegnet
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-7477-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
belehrt von Zen und Pilgerwegen
E-Book, Deutsch, 204 Seiten
ISBN: 978-3-7534-7477-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Gedichte und Texte, die sich um Alltägliches, um Augenblicke oder auch um existentielle Themen ranken. Reflexionen über das Erleben oder Verhindern von Geschichten, abhängig von den Prägungen aus eigener Lebensgeschichte bis hin zu einer (vielleicht) neu entstandenen Entscheidungsfreiheit.
zur Person: Michael Müller, Jahrgang 1958, hat zum Ende seiner Berufstätigkeit (er arbeitete als Apohtkeker, Yogalehrer, Psychotherapeut (HPG)), begonnen, über seine Erlebnisse zu schreiben. Inspiriert von den bis heute sieben Jakobswegen, seinen Erfahrungen mit Zen, aber auch aus einem alltäglichen Leben heraus, entstanden seit 2015 zahlreiche Texte, Briefe und Gedichte, von denen hier eine Auswahl zusammengeführt ist. Michael Müller lebt mittlerweile wieder in seiner alten Heimatstadt Bottrop.
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ÜBERS JAHR
WINTER DIE KLARE KÄLTE Die Welt steht stumm und kühl, Der halbe Mond gibt hell der Sonne neuen Tag. Das Lichte kündet von erneuerbarem Schwur So still und fromm der Mensch hält ein Geschäftigkeiten mittemang. GRAUER NEBEL Wenn die Sicht Im Morgennebel Gibt dem Zweifel Kalt Kulisse Gibt es mich Oder doch Schemen Gibt Gewissheit Fremdes Herzblut einzig Gruß und Botschaft Frommer Hinweis Mit Musik Und denk an dich. FRÜHER SCHNEE Der Schnee kommt in der tiefen Nacht daher, Löst ab den stolzen Vollen Mond. Legt zart und weiß sich über Menschen Dächer, Der Bäume Äste, karges Land. Die Welt steht still in fein gewebtem Mantel, Darin die winterlich gedämpften Stimmen. Das laute Treiben endlich so zur Ruh. Der Krähen Krächz' Tut Teil dazu. Noch junges Schneeweiss nächtens ändert Des innren Liedes Tonart, Tempo, Tremolo. Der Herzen Schlagen, Seelen Sprechen Lässt ab in Stille Das Dissonante so. Es mag zwar wirken wie ein grosses Zaubern, Was da geschieht, einzig mit Schnee und Flocken. Jedoch von solchem Wandeln ganzer Welten, Die alten Märchen, zahlreich, erzählen immer mal davon. So findet statt wie selbstverständlich Einkehr in friedevolles Denken an …, Zum Feiern Gottes vorbestimmte Ordnung Das sonst so eitle Trachten Schließt leicht sich an. Das alles hat schon lange einen Namen: Gemeinhin begrüßt als "der Advent" Wenn dann auch noch der frühe Schnee mag tun das Seine, Ein gut Gelingen sollte leicht sein, Als Frohe Zeit den Menschen allen, Als ein Geschenk. KRÄHEN Wie Krähen nicht den Winter so vertauschen, Verziehen sich in hellres Land, Wenn Reif und Diesigkeiten schwer und eisig Die Welt hüllt rauh und ewig düster ein. Ganz schwarz gekleidet, aufgeplustert. Geselligkeit, zu zweit, zu dritt. Vornehm wach auf kargen Ästen, Von Bäumen, diese schlafend, stumm und stur. Der Nebel sammelt sich in tropfend Tau ganz leise, Das zur Erde fallen so hält an, verzögert sich, Der ewig geltend Kreislauf aufgehalten, Verlangsamt für den stillen Augenblick. Bergsilhouetten nah im Nebel schemenhaft Das Krähenkrächz gibt fein Kulisse Erst leis, der ruhigen Stimmung angepasst, Erst später laut und deutlich, forderlich. Die Kirchenglocke mahnt zur In-sich-Kehr Erinnert an die Ewigkeit Der Träume Schemen, noch so nah, Gibt Ahnung, Wehmut in dem Ganzen. So sammeln sich aus allen Teilen dieser Welt Die jungen und die alten Männer, Selbstbewusst und ewig doch verloren, In dieser Stimmung, morgendlich. Ratlos, staunend, Augen reibend, Die Träume aus den Nächten sind noch warm, Zum Schauen, Rauchen, Suchen nach Begleitung, In einen neuen Tag zu gehen. Nach dieser Zeit voll Ouvertüre, Setzt schliesslich ein das laute Krächzen allenthalben. So wie die Sonne auflöst wabernd Nebelfalten, Die Krähen steigen auf im Pulk und werden laut. Und fliegen fort in weite Himmel, Als schwarze Schar und wahrlich königlich. DIE HEILIGE NACHT Auf Spanisch NAVIDAD FELIZ. Gute Wünsche allenthalben Gern und fröhlich auch von mir. Mit Gott und eben auch mal ohne, Eben schön noch und dann hässlich. Dankbar sein für "So soll's sein!". Versprengt, getrennt, zerronnen, Nichts und niemand mitnehmbar. Nirgends bleibt sie stehn, die Zeit. Das im Ganzen nehmen, Froh zum Feiern, - lieben, Dafür lohnt's zu leben. EIN VOLLES JAHR Ein volles Jahr zur Neige geht Es hat getaugt zu manchem. Ein bisschen müd hat's mich gemacht. Zum Ruhen kam ich wenig. Zufrieden? Ja und dafür Dank sei. Nichts gibt's zum mäkeln oder bereun. Das Neue mag wohl kommen, Mit Drehbuch und ohn' Vorurteil. GRUSS ZUM NEUEN JAHR Aus Spanien diesesmal, Weit fort, im fernen Malaga, Die guten Nächte hier verbracht, Die Tage voll mit neuen Worten, unvermag, Als Schüler, frei und selbst gewollt. Gute Wünsche, wohl bedacht, Freude auf ein weitres neues Jahr Das Jahrzent, so jung noch, Mag es kommen! Wird so bringen manches, Was zum beieinander bleiben Seinen Anteil geben mag. So gehen die Menschen jeweils ihre eignen Wege, Mal trifft's sich und dann wieder nicht. Im Grunde sind doch alle vornehm, Voll mit Schicksal, Zeiten gut und böse. Getroffen wird ein jeder, Das hilft zum Füreinanderstehn. ÜBERRASCHUNG DES MORGENS Ach, die alte Füchsin War wohl nächtlicher Besuch. - Spuren im Schnee. SPAZIERGANG IM REGEN (MÁLAGA) Erst, wenn der Regen, schwer und kalt aus dunklen Wolken fällt. Die Häuser nass und feucht und klamm, Zeigt sich die schöne Stadt mit allem, Was sonst in hellem Sonnenschein Dem Fremden bleibt verborgen. So wahr und klar ist dann die Hässligkeit, Mit ihr erscheint Charakter. WINTER Die Tage reichlich länger schon, Kalt und windig ist's, dazu die Nässe, Die Handschuhe werden nicht vergessen, Die Ohren rot, wenn Fahrtwind sie umgibt. Die Nase läuft und Schneuzen lohnt sich. Die Sonnenauf- und -untergänge dauern, Der Übergang zur Nacht gibt eigne Zeit, Und Farbenpracht, dann Dämmerung. Zum Sehen, auf die Reise schicken Das Sehnen zum Vermissen, Taugen Vogelschwärme, hoch am Himmel, In Formation und Eindrücke erweckend, Als ob sie sicher wüssten, Wohin die lange Reise mag gehen. WINTERWALD Ach, du stiller Krank gewordner Wald... Sogar die Krähe Hält ein die Ruh'. WINTERRUH' Die Tage, sie kommen und sie gehen, Es gibt ein bisschen Winterliches, Mit glatten Stegen, Morgennebeln, Und auch gemütlich in den Stuben, Mit Kerzenschein, und gut versorgt, Diversen Leckereien, Musik und Lesen, Was jemand einst erdacht Und aufgeschrieben hat. Das gute Mütterliche, Was weder manches hinterfragt, Noch ewig kritisch mahnen mag, Stattdess so sein lässt, Wie's auch kommen mag. Gleich einem Schlaflied, Welches dir geruht, Zur guten Nacht, Und freiem Träumen, Bei dem das Gute wundergleich Besiegen mag das Ungemach. So wohl behütet, Kann sein, wir sollen sein, Nichts fordert auf, Uns ewig neu uns zu besinnen, Und Antwort geben, Auf die noch ungestellten Fragen. Der Winter hilft, Gibt Zeit zum Schlafen, Im Frühling erst Soll's Neu und Frisch und Anders werden. Der Mensch in alten Zeiten, Der kannte das und Liess ganz selbstverständlich Sich darauf ein, Und blieb daheim, Am Herd, am Haus, Am Heim. FRÜHLING
DIE VÖGEL VON STEINHEIM Ein Milan hinterm Haus, Ist das die Möglichkeit? Fast mühsam, torkelnd steigt er auf zunächst, Doch dann der schnelle Übergang Zum Segeln, Schweben. ruhiges Kreisen, Entschwinden frei und einzeln. Die vorlauten Krähen, da wo die Alten wohnen, Schmerzhaft laut in ihrem Chor. Aufdringlichkeit, Markierung des Terrains. Trotziges Bestehen auf eigne Kolonie. Die eiligen Schwalben hoch am Himmel, Flinkes Kurven, Eleganz und Tanz. Es hat was von Geschäftigkeit, Im Pulk. --- Aus den Büschen und Hecken dann Das Ich und Du. Zweisame Bezogenheit. Gespräche mit Pausen Das Warten auf Antwort, Erneutes Erwidern. Bestätigung des Seins In Takt und Rhythmus, Die beide ganz für sich sprechen Dazwischen. DAS FRÜHE GEWITTER Ein Rauschen führt mich zum Erwachen Es ist ein Schwällen um mich her Ein Ebben, zartes Auf und Ab. Regentropfen wie an Fäden - Kein Wind Bringt Durcheinander. Der Schaum da, Wo Pfützen sind nach kurzer Zeit. Gurgeln, Strudeln In den Gullis. Die Luft entspannt sich, Gibt ihre Hitze frei Der Kühle. Feine Blitze, leises Grollen - Im Hintergrund - Begleitmusik Umgebung und Kulisse zeugend. Das Ende dann : ein neue Anfang Vogelrufe überall Die Pfützen werden Wolkenspiegel Die Kirchenglocken mahnen zum Gebet. DIE WILDEN GÄNSE VON GLADBECK Freund besucht. Dann: Hoch über der 224 Der Gänse Schar im...