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E-Book

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

Muelle Tuntenkiller

Oder: Wer kannte die Leiche im Keller?
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-86361-787-5
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Oder: Wer kannte die Leiche im Keller?

E-Book, Deutsch, 380 Seiten

ISBN: 978-3-86361-787-5
Verlag: Himmelstürmer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Maximilian hat vor zwei Jahren durch eine selbstgeschriebene Geschichte erkannt, dass er schwul ist. Und das Buch ist ein Erfolg geworden. Jetzt steht er unter dem Druck, was Neues zu schreiben. Wenn das so einfach wäre. Das neue Notebook hilft ihm auch nicht wirklich weiter, aber der Verkäufer ist erste Sahne.
Als die neue Story dann endlich losgeht, ist plötzlich niemand so richtig begeistert: die Lieblingskollegin Angelika ist genauso entsetzt wie der beste Freund Siegfried.
Alexander, Hauptcharakter der entstehenden Geschichte, muss beweisen, dass die Leiche eines Homosexuellen im Heizungskeller nicht sein Werk ist. Die Polizei verdächtigt nur die Schwulen im Haus. Deshalb sucht er zusammen mit seinem besten Kumpel den Mörder auf eigene Faust. Das führt beide durch diverse Betten und bringt doch nicht das dringend notwendige Ergebnis. Bis plötzlich alle Fakten zusammenpassen. Nur dass Alex dabei in der Flugbahn einer Pistolenkugel steht.
Derweil geht es auch in Maximilians Leben drunter und drüber. Robert, der neue Freund, hadert mit seiner Veranlagung, eine Arbeitskollegin will ihn fertigmachen und Robert an die Wäsche und sein Mitbewohner trifft gerne Fettnäpfchen. Die Stadt macht ihn zum Integrationsbeauftragten für Gay und Transgender. Wer kann unter solchen Umständen noch ein Buch schreiben?
Marc H. Muelle steht für rasante, abwechslungsreiche Literatur, die sich nicht allzu ernst nimmt. In Tuntenkiller schöpft er wieder aus dem Vollen: Mördersuche in der Disco, der geheimnisvolle „Excellence Club“, Sicherungsverwahrung im Luxushotel und ein Showdown vor der Oper - es gibt wieder hochkarätige Unterhaltung, High-Speed Spannung und Überraschungen.
Ein Krimi im schwulen Milieu.

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Maximilian: Computerverwirrung
Max Winter parkte gegen halb vier vor einem Computergeschäft mit sehr vielen Angebotsaufstellern und Sonderpreisschildern. Das Schaufenster sah aus wie ein Endlager für Aktions–Störer. Niemals wäre er von selbst auf die Idee gekommen, sich hier seinen neuen Rechner zu holen. Er fühlte sich in der falschen Zielgruppe. Maximilian hatte beabsichtigt, einen Apple iMac zu kaufen, wie ihn angeblich die meisten Schriftsteller nutzten. Okay, zugegeben, diese Art Rechner gehörte zum Teuersten; aber teuer war ja zumeist auch gut. Nur dass es diese Marke hier nicht gab. Andererseits war sich Max bewusst, dass es eine gute Idee war, bei einem Kunden der eigenen Bank zu kaufen, und sei es nur der Drucker für seinen Chef. Also gab er sich einen Schubs und öffnete eine Tür, die mit einem großen Aufkleber versprach, man habe mit einem zertifizierten Computerexperten zu tun. Der labert mich bestimmt mit technischen Fakten zu, befürchtete Maximilian. Zuerst war da ein Parcours aus Angebotsschütten und Warengondeln mit Computerinnereien zu überwinden. Max folgte seinem Gehör und fand den Beratungsbereich. Ein junger, pickeliger und scheinbar ungepflegter Mann stand hinter einer von zwei Glastheken, gefüllt mit Soundkarten, Motherboards, Grafikchips und anderen Technikorganen. Vor dem Aknegesicht wimmerte eine junge, hilflose Frau. „Er läuft aber nicht mehr “, zeterte sie verzweifelt. Die Situation war eindeutig: unfreundlicher Verkäufer ließ wehrlose Kundin abblitzen. Maximilian war kurz davor, umzukehren. „Was hast du denn gemacht?“, fragte der Pickeljunge mit gelangweilt halb herab gelassenen Augenlidern. „Gar nichts!“, jammerte sie und warf dabei theatralisch ihre Hände in die Luft. Okay, sie war blond. Max richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Es war dieses hochfrequente Geräusch aus ihrem Mund, was die Opfer–Täterrolle umkehrte: hier versuchte eine Tussi, den Experten auszutricksen. Das versprach interessant zu werden. „Wenn du nichts gemacht hast, muss er ja noch laufen“, sprach es von hinter der Theke und interessierte sich schon für einen anderen wartenden Kunden. Aber die Blondine war dagegen: „Was soll ich denn jetzt machen? Das Teil gibt keinen Ton mehr von sich!“ Die Hilflosigkeit schwang in ihrer Stimme wie die Drohung: ich kann auch noch lauter! Dagegen war der Klang seiner Antwort eher kühl: „Was hältst du davon, das Teil mitzubringen?“ Maximilians Einschätzung änderte noch einmal die Richtung: warum sollte die Frau einen Computer, den sie ja wohl hier gekauft hatte – und der nicht funktionierte – wieder mitbringen? „Das Teil ist aber so schwer!“, zeterte sie in die gleiche Röhre. Jetzt beugte sich der Schnöselverkäufer zu ihr vor und schaute ihr boshaft in die Augen: „Du sagtest, du hast ein Notebook!“ Sie warf die blonden Haare in den Nacken und bestätigte: „Ein besonders schweres Notebook.“ Maximilians Adrenalin schlich sich zurück in die Drüsen, denn wenn Pickelmann den Computer gar nicht kannte, wie sollte er ihr dann helfen? Und wer dann hatte ihr das Gerät angedreht? „Wo hast du das Ding denn gekauft?“, wollte der Verkäufer gerade heraus wissen und Maximilian nickte versehentlich zustimmend. Sie nuschelte eine Antwort, offensichtlich für keinen der Anwesenden verständlich. „Woher?“, fragte der Verkäufer lauter. „‚Ebay“, kam die peinliche Antwort. Daraufhin ließ der Verkäufer sie links stehen und wandte sich dem nächsten Kunden zu. Und Max war plötzlich wieder mit ihm einer Meinung, denn er kannte das Problem des Einzelhandels: gekauft wird da, wo es am billigsten ist, aber nachfragen geht man dann beim Experten! Plötzlich fühlte er sich inkonsequent: einerseits wollte er aufs Geld achten, andererseits war er bereit, für einen Apfel mehr auszugeben. Die abservierte Blondine maulte noch was Beleidigtes und trollte sich schmollend. „Kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte es rauchig männlich von rechts hinten. Noch ehe Max sich umdrehen konnte, lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Diese Stimme musste einem Nachrichtensprecher gehören, oder einem Schauspieler oder... Nun, der reale Anblick holte Max zurück auf den Boden der Tatsachen. Vor ihm stand ein Mann um die 30, in verwaschen ausgeleiertem T–Shirt, eine abgewetzte Cordhose tragend und mit cool studentischer Körperhaltung. All das passte nicht zur Stimme. Das Gesicht allerdings schon: dicke, dunkelbraune Haare standen frech und witzig mit einem Mecki–Schnitt vom Kopf ab, unter den fragenden Stirnfalten blitzten zwei fast schwarze Augen, von dichten Brauen beschattet, als beobachtete dich ein vorwitziges Eichhörnchen. Eine kräftige, ausdrucksstarke Nase schwebte über zwei dünnen Lippen, die verdächtig wissend lächelten und von einem kräftigen Kinn mit einem pfiffigen Grübchen gestützt wurden. Mund und Kinn wurden von einem gepflegten Goatee Bart umrahmt. Während Maximilians Augen verliebt in Ohnmacht fallen wollten, bat seine Selbstkontrolle um Haltung. „Ja, sie können mir behilflich sein“, antwortete er stolz. Das war aber auch alles. So weit reichte seine Schlagfertigkeit, dann ertrank sie im blitzenden Dunkel der Augen gegenüber. Und in seinem Geruch: entgegen der äußeren Erscheinung war dieser Mann ganz sicher gepflegt, denn was man – wenn überhaupt – riechen konnte, war kein Schweiß oder abgetragene Wäsche, sondern purer Kerl. Maximilian war sich bewusst, dass er gerade wie Depp–der–Doofe dastand und Männerduft inhalierte. Was ihm auch nicht weiter half. „Womit?“, fragte der Mann. Seine Stimme hätte ganze Frauenschaften zu Hennenkämpfen verleitet! Und eine komplette schwule Bar zu Kreischanfällen. Max schüttelte entschieden den Kopf, um wieder klar zu denken. „Ich brauche einen PC.“ Diese Ansage kam einer Meisterleistung gleich, denn alle anderen inneren Organe waren damit beschäftigt, Liebesbriefe zu schreiben. Er konnte seine Augen nicht vom diesem Gesicht wenden, das ihn anstrahlte, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. „Brauchen sie wirklich einen PC oder wollen sie nur flirten?“, sprach die göttliche Stimme und holte Max damit endlich aus den Wolken. Wie bitte? Hatte der Mann gerade wirklich unterstellt, er würde ihn anmachen? Er wurde rot bis unter die Haarspitzen. „Entschuldigung, ich bin hier wohl falsch“, murmelte er verlegen entschuldigend. Und wandte sich zum Gehen. Eine große Hand hielt ihn vorsichtig, aber bestimmt am Arm fest. „Au Backe, sie sind der Mann von der Bank!“ Jetzt spiegelte sich Verlegenheit und Bestürzung im Gesicht des Verkäufers. „Ich muss mich entschuldigen, ich dachte, sie wären einer von den Studenten, die mich herausfordern wollen.“ Noch ehe er wirklich nachdenken konnte, spürte Maximilian, wie sich eine sehr komplizierte Geschichte entwickelte. Sprachlos standen sie voreinander. Der Mann erkannte offensichtlich, dass er Max gerade als Schwulen abgestempelt hatte – und suchte nach einem Ausweg. Dabei hatte er ja Recht. Maximilian sah sich um; eigentlich war dieses Geschäft gut und ordentlich sortiert, nicht wie so eine Ramschbude für Computerteile – wenn er das beurteilen konnte. Außerdem sprach er mit einem seiner eigenen Bankkunden; einem, der einfach den falschen Anfang gefunden hatte. Und sehr gut aussah. Obersahneschnittenmännermäßiggeil, um es auf den Punkt zu bringen. Max streckte die Hand aus und sagte: „Ich bin Maximilian Winter und komme, um einen Computer zu kaufen.“ Der Mann schlug ein und sein betroffen um Vergebung bittendes Lächeln hätte beinahe eine neue Begeisterungswelle losgetreten. „Ich bin Robert Althoff und hoffe, sie nehmen mir das gerade nicht übel. Wissen sie, hier kommen viele Studenten herein und in der letzten Zeit sind einige dabei, die unbedingt herausfinden wollen, ob ich schwul bin.“ Jetzt hatte Max Glück: noch bevor er etwas fragen konnte, fuhr Herr Robert Althoff fort: „Wissen sie, ich bin zugleich auch Tutor an der Uni und daher kennen mich viele. In der schwulen Fraktion hat sich das Gerücht breit gemacht, ich wäre von der gleichen Fakultät, und jetzt wollen die halt herausfinden, ob es stimmt. Bitte verzeihen Sie meine Unterstellung.“ Max unterdrückte alle Interpretationsansätze und konzentrierte sich auf seine Mission: „Ich muss Sie enttäuschen, denn ich suche wirklich nur einen PC.“ Dann erinnerte er sich an seinen erweiterten Auftrag und ergänzte: „Und einen Drucker für unseren Filialleiter.“ Die folgende fachliche Abfrage wurde etwas kryptisch: was er denn genau suche? Etwas zum Schreiben. Ob er einen PC oder ein Notebook wolle? Was zum Schreiben. Mit Grafikprogrammen und Office–Suite? Einfach was zum Schreiben. Jetzt verstand Robert Althoff, dass er es mit einem normalen Menschen zu tun hatte und nicht mit einem sich selbst überschätzenden...



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