E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
Mortimer Zärtliche Eroberung in Paris
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7797-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-7797-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ihr Herz rast, ihr zittern die Knie, als sie in Paris unerwartet Rik Prince wiedersieht. Vor fünf Jahren hatte Sapphire mit dem erfolgsverwöhnten Drehbuchautor eine heiße Liebesnacht. Und noch immer sehnt sie sich danach, erneut in seinen Armen glücklich zu werden. Aber sie muss standhaft bleiben! Denn damals hatte Rik sie sehr enttäuscht - niemals wieder will sie so leiden. Obwohl er alles versucht, sie erneut zu erobern, bleibt Sapphire nach außen hin kühl. Spontan fliegt sie nach London zurück. Doch Rik reist ihr nach ...
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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1. KAPITEL
Rik Prince hatte sie erkannt, stellte Sapphie erschrocken fest. Er hörte gar nicht mehr auf, sie ungläubig anzustarren.
Sie versuchte, gleichmütig zu wirken. Er sollte nicht merken, wie sehr es sie aufwühlte, ihn wiederzusehen. Die Erinnerungen drohten sie zu überwältigen. Eine einzige Liebesnacht hatte sie mit diesem Mann verbracht, und die hatte ihr ganzes Leben erschüttert. Damals war sie überzeugt gewesen, ihm nie wieder zu begegnen.
Mit all dem Schmerz, ihm nach so langer Zeit nun doch gegenüberzustehen, wäre sie fertig geworden, wenn Rik sie einfach vergessen hätte. Aber er erinnerte sich offenbar …
Als sie ihm zur Begrüßung die Hand entgegenstreckte, hob sie angriffslustig das kleine, energische Kinn. „Sapphie Benedict, Mr Prince“, stellte sie sich vor. Ihre Stimme klang scharf. Der Tonfall war eine Warnung an Rik Prince. Abgesehen davon, dass sie glaubte, er würde Dee noch immer bis zum Wahnsinn lieben, hielt sie ihn für taktvoll und klug genug, sie zu verstehen.
Doch Rik schien ihre Hand nicht zu bemerken. Wie gelähmt starrte er sie an.
Mit Blicken forderte sie ihn auf, sich endlich zusammenzureißen und jetzt etwas zu sagen. Irgendetwas. Damit sein Verhalten dem Ehepaar nicht auffiel und für unangenehme Kommentare sorgte.
„Miss Benedict“, sagte er schließlich heiser und gepresst, nachdem er kurz ihre Hand gedrückt hatte. „Oder Mrs Benedict?“
„Miss ist richtig.“ Unauffällig knetete sie die Finger ihrer Rechten, um das Kribbeln loszuwerden, das seine Berührung ausgelöst hatte.
Unglaublich! Dieser Mann hatte immer noch diese Wirkung auf sie. Fünf Jahre war das Ganze doch schon her. Sie hätte längst darüber hinweg sein müssen.
„Warum so formell?“, mischte Jerome sich ungezwungen und fröhlich ein. „Rik und Sapphie klingt entschieden freundlicher.“
Eben! Doch Sapphie verspürte keinerlei Bedürfnis nach freundlichem Umgang mit Rik Prince. Das musste sie diesem Mann bei nächster Gelegenheit deutlich zu verstehen geben. Und für diese Gelegenheit wollte sie sofort sorgen.
„Willst du Dee nicht die Accessoires zeigen? Sie sucht doch schon so lange danach“, schlug sie Jerome vor. „Mr Prince und ich könnten derweil Kaffee für uns vier bestellen. Bis ihr zurück seid, haben wir uns bestimmt daran gewöhnt, einander beim Vornamen zu nennen.“
„Hast du denn Zeit, mit uns Kaffee zu trinken?“, fragte Dee.
Rik schaute sie länger als nötig an und bejahte schließlich.
Ja, fehlte diesem Mann denn jedes Gespür? Er nahm die Einladung doch nicht ernsthaft an?
Jerome schien sich nichts dabei zu denken. Er lächelte seine Frau an. „Gut. Dann komm mit, Schatz. Ich möchte dir zu unserem Jubiläum einen Wunsch erfüllen und etwas Hübsches schenken.“
Nachdem das Ehepaar zum Einkaufen gegangen war, herrschte drückendes Schweigen.
Aber wie anders hätte Sapphie vorgehen sollen? Natürlich verspürte sie keinerlei Lust, mit Rik Prince allein zu sein. Sie wollte nur sicherstellen, dass er auch weiterhin den Fremden spielte, der ihr eben erst vorgestellt worden war. Auf keinen Fall durfte er aus der Rolle fallen.
„Haben Dee und Jerome nicht im September geheiratet?“, fragte er, nachdem die beiden außer Sichtweite waren.
„Ja“, seufzte Sapphie und setzte sich an den Tisch, an dem Dees Kaffee inzwischen kalt geworden war. Rik rührte sich immer noch nicht. „Bitte setzen Sie sich doch“, forderte sie ihn auf.
Den Ausdruck auf seinem Gesicht kannte sie zur Genüge. So sahen alle Männer aus, wenn sie Dee angeschaut hatten. In diesem Fall konnte Sapphie sich darüber aber nicht amüsieren.
Riks Geistesabwesenheit erlaubte ihr immerhin, ihn unbemerkt zu betrachten.
Er sah tatsächlich noch so gut aus, wie sie ihn in Erinnerung behalten hatte. Vielleicht war er sogar noch schlanker geworden. Die Jeans und das kurzärmlige Polohemd ließen einen durchtrainierten Körper ahnen. Seine Arme jedenfalls wirkten muskulös. Auch das dunkle Haar trug er immer noch lässig aus der Stirn gestrichen. Seine auffallend blauen Augen blickten nachdenklich. Und seine regelmäßigen Züge sprachen von innerem Ernst.
Endlich kam Bewegung in ihn. Mit wenigen federnden Schritten trat er an den Tisch und setzte sich ihr gegenüber. Er hatte sich offenbar zur Räson gerufen und schaute sie abwartend an.
Sapphie litt unter seinem Schweigen. Jerome war die intime Atmosphäre zwischen Dee und Rik offenbar entgangen. Ihr aber nicht. Und sie fragte sich nun, ob das Zusammentreffen der beiden wirklich zufällig gewesen war. Niemand wusste besser als sie, wie sehr Rik die Hochzeit von Dee und Jerome verstört haben musste. Er hatte diese wunderschöne Frau damals bis zum Wahnsinn geliebt, und Sapphie ging davon aus, dass sich daran nichts geändert hatte.
„Die beiden haben sich heute vor sechs Jahren kennengelernt“, klärte ihn Sapphie vorsichtig auf.
„Aha.“ Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
Sapphie hätte ihm am liebsten einen heilsamen Schlag versetzt. Das Ende seiner Beziehung zu Dee war doch schon so lange her. Er sollte allmählich darüber hinweg sein, oder?
Jeder, der Jerome und Dee ansah, spürte, dass die beiden glücklich verheiratet waren. Natürlich hatten sie auch die eine oder andere Auseinandersetzung, wie jedes normale Ehepaar. Obwohl sie sich in Kreisen bewegten, in denen Scheidungen auf der Tagesordnung standen, machten sie den Eindruck, als schafften sie es, zusammenzubleiben.
Plötzlich begannen Rik und Sapphie, gleichzeitig zu sprechen, hielten gleichzeitig wieder inne und sahen einander forschend an.
„Bitte“, sagte Sapphie. Doch da kam der Kellner an ihren Tisch, und sie mussten die Bestellung aufgeben. Nachdem der Ober gegangen war, schaute Rik sie wieder mit brütendem Schweigen an.
„Sie wollten doch etwas sagen“, forderte sie ihn auf und hoffte, dass er endlich aufhörte, sie zu mustern.
Schließlich setzte er sich sehr aufrecht hin. „Ich wollte sagen, dass ich nicht damit gerechnet habe, Sie nach all den Jahren wiederzusehen.“
Ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Sie meinen wohl, dass Sie hofften, mich nicht wiederzusehen.“
Er runzelte die Stirn. „Wenn es so wäre, hätte ich mich anders ausgedrückt.“
„Natürlich.“ Sapphie tat seinen Einwand mit einer Handbewegung ab. „Seien Sie versichert, dass es mir genauso ergeht.“ Und das stimmte. Nie hatte sie ihn wiedersehen wollen. Nie auch nur das Bedürfnis verspürt, etwas von ihm zu hören. Am liebsten hätte sie die Erinnerung an ihn vollkommen aus ihrem Gedächtnis gelöscht.
Und nun musste sie feststellen, wie lieb und vertraut sein Anblick ihr war. Seine feinen Gesichtszüge, seine durchdringend blickenden blauen Augen. Viel zu lieb und vertraut …
Rik lachte bitter auf. „Wie ehrlich Sie sein können.“
„Ja, das kann ich, obwohl diese Eigenschaft heutzutage kaum noch geschätzt wird. Und um weiterhin ehrlich zu sein: Ich habe die Gelegenheit, mit Ihnen allein zu sein, nur gesucht, um Sie zu bitten, über unsere frühere Bekanntschaft zu schweigen. Ich möchte unter keinen Umständen, dass Dee und Jerome erfahren, dass wir uns schon einmal begegnet sind.“ Sie schaute ihn drohend an.
Darauf erwiderte er nicht gleich etwas, sondern musterte sie wieder mit gerunzelter Stirn. Schließlich blitzten seine Augen spöttisch auf. „Mit Bekanntschaft meinen Sie doch wohl …“
„Ich meine damit“, unterbrach sie ihn, „dass Dee und Jerome denken sollen, wir hätten uns eben erst kennengelernt.“
Er nickte zustimmend. Was immer ihn bisher bedrückt und irritiert haben mochte, war plötzlich verschwunden. Entspannt lehnte er sich zurück und sah sie amüsiert an.
Wenn er der Situation etwas Belustigendes abgewann, nun gut. Sie vermochte es nicht.
„Wie passt denn das zu der Ehrlichkeit, die Sie eben erwähnt haben?“, fragte er höhnisch.
„Ach, seien Sie doch nicht so begriffsstutzig“, erwiderte sie ungeduldig. „Manches erfordert Ehrlichkeit, anderes …“
„Eher Unehrlichkeit?“, spottete er.
„Tun Sie nicht so scheinheilig! Sie möchten doch genauso wenig wie ich, dass Dee und Jerome erfahren, wie wir ihre Hochzeitsnacht miteinander verbracht haben.“ Die Dinge beim Namen zu nennen war ihr nicht leichtgefallen, und sie atmete tief durch, nachdem es gesagt war.
Trotz ihres Ärgers und ihrer Ungeduld konnte sie die Erinnerungen an jene Nacht nicht verdrängen. Schweigend waren sie aufeinander zugegangen, wie magnetisch voneinander angezogen. Vom ersten Augenblick an hatte es zwischen ihnen geknistert, hatten die Funken rasch eine ungestüme Leidenschaft entfacht. Mehr als ihre Namen erfuhren sie damals kaum voneinander. Sapphie dämmerte zwar bald, dass sie durch Zufall an den Mann geraten war, der die Braut liebte, aber da war es schon zu spät gewesen, sich gegen ihre Gefühle zu wehren, so heftig war das Verlangen, das sie einander in die Arme trieb und Erfüllung forderte.
An jede Liebkosung, an jeden Kuss meinte Sapphie, sich noch heute zu erinnern. Obwohl die Begierde wild und unaufhaltsam gewesen war, schienen sie beide schon damals gewusst und akzeptiert zu haben, dass sich am nächsten Morgen ihre Wege trennen und sie sich niemals wiedersehen würden.
Und so sollte es auch in Zukunft bleiben. Jedenfalls, wenn es nach ihr ginge.
„Sie waren damals wohl ziemlich durcheinander“, stieß sie ärgerlich hervor. „Schließlich heiratete die Frau, die sie liebten, an...