E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
Mortimer Roter Teppich, Champagner und du
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7798-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-7798-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Gerüchte in Hollywood überschlagen sich: Jaxon Wilder ist nicht allein zur Premiere gekommen, sondern in Begleitung einer umwerfenden Schönheit! Wer ist diese Stazy Bromley? Die neue Affäre des Stars - oder mehr?
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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2. KAPITEL
Stazy hatte sich als Erste wieder gefangen. „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Großpapa!“
„Das ist mein voller Ernst, Liebes“, versicherte Sir Geoffrey seiner Enkelin und nickte bestätigend.
Kopfschüttelnd sah Stazy ihn an. „Ich kann mir nicht einfach mal eben so mitten in der Vorlesungszeit freinehmen.“
„Ich bin sicher, Jaxon würde es nichts ausmachen, wenn er bis zum Semesterferienbeginn in ein paar Wochen warten müsste.“
„Aber du weißt doch, dass ich zu einer Grabung im Irak eingeladen bin diesen Sommer …“
„Diese Artefakte liegen dort seit Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren. Sie werden nicht plötzlich über Nacht verschwinden oder zu Staub zerfallen, bloß weil du eine Woche später als erwartet anreist“, erklärte ihr Großvater freundlich.
Stazy sah ihn frustriert an. Im Grunde schuldete sie ihren Großeltern viel mehr als bloß eine Woche ihrer Zeit. Hätten die beiden vor fünfzehn Jahren nicht ihr Leben komplett für sie auf den Kopf gestellt, hätte sie es niemals geschafft, den Tod ihrer Eltern zu verarbeiten. Und es war auch nur ihrer Unterstützung und ständigen Ermutigung zu verdanken, dass sie dieses anspruchsvolle Studium durchgestanden und letzten Endes ihren Doktortitel erlangt hatte.
Ruckartig schreckte Stazy aus ihren Gedanken auf. Erst jetzt bemerkte sie, dass Jaxon Wilder die ganze Zeit unnatürlich ruhig geblieben war.
Als sie verstohlen zu ihm herübersah, bemerkte sie sein Stirnrunzeln, seine fest aufeinandergepressten Lippen, die Hände, die er an den Seiten zu Fäusten geballt hatte.
Er war offensichtlich genauso unglücklich mit der zweiten Bedingung wie sie.
„Ich fürchte, Mr Wilder sagt dein Vorschlag ebenso wenig zu“, bemerkte sie spöttisch.
Nach der Veröffentlichung dieser auf lauter Lügen basierenden Biografie musste Stazy sich sogar an der Universität mit einem Reporter auseinandersetzen. Er hatte sich in eins ihrer Seminare geschmuggelt, um sie hinterher mit den intimsten Fragen zu bedrängen. Bei der Vorstellung, der Film würde nun erneut ein derartiges Aufsehen erregen, lief Stazy ein eiskalter Schauer über den Rücken.
„Vielleicht kannst du Mr Wilder irgendwie davon überzeugen, doch auf diesen Film zu verzichten, Großpapa.“
Ihr eigenes Verhalten Jaxon Wilder gegenüber hatte während der letzten Stunde allerdings sicherlich nicht gerade dazu beigetragen, sich bei ihm beliebt zu machen. Nun würde er ihr wohl kaum noch einen Gefallen tun wollen.
Sie hätte sich von Anfang an eine Strategie überlegen sollen. Ein Spruch ihrer Großmutter fiel ihr ein: Mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig …
Der Spott in Jaxon Wilders grauen Augen deutete darauf hin, dass er genau wusste, woran sie gerade dachte.
„Wie würden Sie mich denn überzeugen wollen, Dr. Bromley?“, zog er sie auf.
Stazy spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. „Ich hatte eher an die Überzeugungskraft meines Großvaters gedacht, nicht an meine eigene“, gab sie verunsichert zurück.
„Schade“, murmelte er. Sein Blick glitt langsam über Stazy hinweg, von ihren Schuhen mit den flachen Absätzen über ihre weibliche Figur in dem engen schwarzen Kleid zu ihrem feuerroten Haar und den vollen Lippen.
Irritiert runzelte Stazy die Stirn und tat ihr Bestes, dieses eindeutig anzügliche Verhalten zu ignorieren.
„Sie werden doch sicher Verständnis dafür haben, dass dieser Film für meinen Großvater viel zu viel Aufregung bedeuten würde.“
„Ganz im Gegenteil.“ Jaxon ärgerte sich über ihren überheblichen Tonfall. „Ich bin sogar davon überzeugt, dass ein Film, der zeigt, was sich vor siebzig Jahren wirklich alles ereignet hat, sich nur positiv auf das Andenken Ihrer Großmutter auswirken wird.“
„Also bitte, Mr Wilder!“ Stazy warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Wir wissen doch beide, dass Ihr einziges Interesse an diesem Film darauf beruht, weitere Preise damit einzuheimsen.“
Scharf sog Jaxon die Luft ein. „Sie …“
„Genug!“ Bevor Jaxon weitersprechen konnte, hatte Sir Geoffrey sich eingeschaltet. Der strenge Blick aus den stahlblauen Augen des alten Mannes erlaubte keine Widerrede. „Mir reicht euer Gezanke nun endgültig.“ Ungeduldig schüttelte er den Kopf. „Sie bleiben doch zum Abendessen, Jaxon, oder?“
„Wenn Sie das wünschen … Und wenn Sie meinen, dass wir so weitere Fortschritte in Bezug auf mein Projekt machen, dann bleibe ich natürlich gern“, entgegnete Jaxon beherrscht.
Sir Geoffrey lächelte nachsichtig. „Nun, es hängt von Ihnen und Stazy ab, ob wir Fortschritte gemacht haben, bevor Sie uns heute Abend verlassen“, gab er trocken zurück. „Und mit diesen Worten verabschiede ich mich jetzt erst mal, um mich ein wenig auszuruhen. Stazy, vielleicht könntest du Mr Wilder durch den Garten führen, während ich mich ausruhe? Meine Rosen sind in diesem Jahr ganz besonders schön, Jaxon. Ihr Duft ist am späten Nachmittag und frühen Abend am stärksten“, fuhr er fort, als sei zwischen seiner Enkelin und Jaxon nie etwas vorgefallen. Stazy schnappte angesichts seines Vorschlags nach Luft, wagte es jedoch nicht, ihrem Großvater zu widersprechen.
Jaxon musste wieder an Sir Geoffreys einflussreiche Rolle beim britischen Geheimdienst denken. Kein Wunder, dass er sich von einer dickköpfigen Enkeltochter nicht einschüchtern ließ.
„Ein Spaziergang durch den Garten wäre … nett“, antwortete Jaxon nicht besonders begeistert. Womöglich würde Stazy Bromley die Gelegenheit beim Schopfe packen und ihn mit einer Gartenschaufel erschlagen, kaum dass sie draußen wären.
„Schön, dann hätten wir das also auch geregelt“, erwiderte Sir Geoffrey lächelnd. „Und nun mach mal wieder ein etwas freundlicheres Gesicht, mein Liebes.“ Er gab seiner Enkelin einen Kuss auf die Stirn. „Jaxon wird sich sicher nicht heimlich mit dem Familienschmuck aus dem Staub machen.“
„Nein, Sir Geoffrey, Ihr Familienschmuck ist vor mir sicher. Da brauchen Sie sich tatsächlich keine Sorgen zu machen“, entgegnete Jaxon amüsiert.
Liebevoll legte der alte Mann den Arm um Stazys schmale Schultern. „Meine Enkelin ist sowieso das einzige Schmuckstück in der Familie, das für mich zählt, mein werter Jaxon.“
„Na dann können Sie sich erst recht entspannen“, versicherte Jaxon ihm mit einem Anflug von Sarkasmus.
„In diesem Sinne …“ Sir Geoffrey lächelte und wandte sich zur Tür. „Wir sehen uns später.“
Nachdem er den Raum verlassen hatte, entstand ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen.
Während sie wortlos in der Nachmittagssonne über den gepflegten Rasen schlenderten, konnte Stazy die Energie, die Jaxon Wilder ausstrahlte, fast körperlich spüren. Oder war es bloß seine unterdrückte Wut? Es hatte nicht gerade gut angefangen mit ihnen beiden. Die Situation war während der letzten Stunde sogar fast eskaliert!
Das hat allerdings vor allem an meiner feindseligen Haltung gelegen, musste Stazy sich eingestehen. Aber was hatte dieser Mann eigentlich erwartet? Dass sie zu allem Ja und Amen sagen würde? Und damit das Risiko, dass ihr Großvater wieder krank werden könnte, einfach ignorierte?
Seufzend brach sie das Schweigen. „Vielleicht sollten wir alles, was vorhin gesagt wurde, einfach vergessen. Was meinen Sie, Mr Wilder?“
Erstaunt zog Jaxon die dunklen Brauen hoch und sah Stazy von der Seite an. „Vielleicht sollten wir das, Dr. Bromley.“
„Stazy“, bot sie ihm an. „Wollen wir uns nicht duzen?“
„Von mir aus …“, antwortete er überrascht.
Offensichtlich wollte er es ihr nicht zu einfach machen, denn Jaxon schaute sie bloß erwartungsvoll an.
Stazy seufzte erneut. „Also gut. Sicher hast du davon gehört, was vor fünf Monaten passiert ist und warum ich jetzt das Gefühl habe, meinen Großvater schützen zu müssen?“
„Natürlich.“ Jaxon lächelte leicht und duckte sich unter den Zweigen einer Weide. Durch das grüne Blattwerk hindurch sah er eine altmodische hölzerne Schaukelbank, die an einem kräftigen Ast befestigt war. „Sollen wir …?“, fragte er einladend und schob für Stazy die Zweige zur Seite.
„Ich habe mich trotzdem ziemlich darüber geärgert …“, sagte er, nachdem sie auf der Schaukel Platz genommen hatten, „… dass du mir scheinbar gar nicht über den Weg traust.“
Widerwillig gab Stazy ihm recht. Obwohl sie insgeheim immer noch davon überzeugt war, dass der Mann neben ihr tatsächlich eine Gefahr für ihren Großvater darstellen könnte.
„Meine Großeltern haben sich sehr geliebt. Bis zum Schluss …“
Jaxon hörte den Schmerz über den Verlust ihrer Großmutter aus ihren Worten heraus.
„Ich versichere dir, ich werde nichts tun, was die Wahrheit über Anastasia in irgendeiner Form verzerren könnte“, sagte er leise.
„Nein?“
„Nein“, erklärte er energisch. „Ganz im Gegenteil – ich hoffe, mein Film wird so realistisch, dass die Zuschauer hinterher genau wissen, was wirklich vor siebzig Jahren passiert ist. Ich würde niemals versuchen, Kapital aus dem Leid anderer Menschen zu schlagen, oder anderen unnötigen Schmerz zufügen, nur um Profit zu machen“, fuhr er fort und warf ihr einen eindringlichen Blick zu.
Stazy spürte, wie sie rot wurde. „Vielleicht sollten wir wirklich alles vergessen, was zwischen uns vorgefallen ist …“
„Vielleicht sollten wir das, ja.“
Er lachte...