E-Book, Deutsch, Band 2027, 144 Seiten
Reihe: Julia
Mortimer Mias verlorene Liebe
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-138-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2027, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86494-138-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ethan Black! Groß, umwerfend gut aussehend, von magischer Anziehungskraft - noch immer! Bei seinem Anblick zieht sich Mias Herz schmerzhaft zusammen. Fünf Jahre hat sie verzweifelt versucht, ihn vergessen. Und jetzt taucht der reiche Geschäftsmann bei ihr auf, als hätte er sie gestern zuletzt gesehen, und versucht sie zurückzugewinnen. Er geht ihr auch heute noch unter die Haut, muss sie sich widerstrebend eingestehen. Doch eine zweite Chance für ihre verlorene Liebe? Dazu müsste Mia sich endlich den Schatten der Vergangenheit stellen. Und das scheint einfach unmöglich ...
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Darf ich mich dazusetzen?“
„Ja, natürlich. Ich bin sowieso gerade fertig.“ Mia blickte auf, und ihr freundliches Lächeln gefror, als sie sah, wer da in dem überfüllten Coffeeshop an ihrem Tisch stand. Sie erkannte ihn sofort wieder.
Ethan Black! Groß. Stattlich. Beeindruckend. Arrogant. Von magnetischer Anziehungskraft – noch immer …
Mia holte tief Luft und hob kämpferisch das Kinn, während sie in Bruchteilen von Sekunden jede Einzelheit seiner Erscheinung in sich aufnahm. Fünf Jahre waren vergangen, seit sie Ethan das letzte Mal gesehen hatte. Sein jetzt sehr kurz geschnittenes Haar war immer noch tiefschwarz, sein Gesicht immer noch so auffallend attraktiv wie damals mit seinen intensiv blickenden grauen Augen, den ausgeprägten Wangenknochen, der geraden schmalen Nase und über einem energischen Kinn der sinnliche Mund. Auf diesem lag allerdings kein Lächeln.
Also immer noch der Alte … und doch gleichzeitig verändert.
Mia war inzwischen fünfundzwanzig – also musste Ethan heute einunddreißig sein. Dieser Altersunterschied schien sich in dem zynischen Ausdruck seiner Augen zu spiegeln, die ungefähr so warm und farbig wirkten wie ein trüber Wintertag. Ethans Gesicht wirkte schmaler als früher, und um die Augen und Mundwinkel zeichneten sich feine Fältchen ab.
Er war ganz in Schwarz gekleidet – bis hinunter zu den handgefertigten italienischen Lederschuhen. Seinen wadenlangen Kaschmirmantel trug er lässig geöffnet über einem maßgeschneiderten schwarzen Anzug.
Da er Mia um eine ganze Kopflänge überragte, bekam sie vom bloßen Aufblicken zu ihm allmählich einen steifen Nacken.
„Ethan“, presste sie schließlich hervor. Sie nickte zaghaft. Es war sinnlos, so zu tun, als würde sie ihn nicht wiedererkennen. Oder als wüsste sie nicht, dass seine Anwesenheit in diesem Coffeeshop, der Mia gehörte und von ihr geführt wurde, kein Zufall sein konnte.
In seinen Zügen lag etwas Hartes – eine gewisse überhebliche Strenge, die zu den Veränderungen passte, die Mia an ihm bemerkte. Die gleiche Arroganz der Macht, wie sie auch der Mann ausstrahlte, für den er arbeitete – Mias Vater …
Sie hob tadelnd die Augenbrauen. „Eigentlich ist es üblich, sich an der Theke Kaffee und Gebäck zu holen, bevor man sich setzt.“
„Und wenn ich keinen Kaffee möchte … ganz zu schweigen von Gebäck?“
„Dann war es ein Irrtum, in einen Laden zu gehen, in dem nichts anderes angeboten wird als Kaffee und Gebäck.“
„Es handelt sich aber nicht um einen Irrtum, Mia.“
„Ach, natürlich! Der allwissende Ethan Black macht ja keine Fehler.“
Stoisch überging Ethan die schnippische Bemerkung. „Könnten wir vielleicht woanders hingehen? Wo es etwas … intimer ist? Er blickte sich in dem gemütlichen Gastraum um – überfüllt mit plaudernden und lachenden Menschen, die heiße Getränke und Backwaren genossen.
„Tut mir leid.“ Mias Ton ließ jedoch keinerlei Bedauern erkennen. Sie schlug die Zeitschrift zu, in der sie geblättert hatte. „Meine Pause ist vorbei, und wie du siehst, haben wir im Moment alle Hände voll zu tun.“
Ethan wich keinen Millimeter. Mia hätte ihn schon zur Seite schieben müssen, um an ihm vorbeizukommen. „Ich bin mir sicher, dass du als Besitzerin dir jederzeit eine kleine Auszeit nehmen kannst.“
„Offensichtlich will ich das aber nicht.“ Es überraschte Mia ganz und gar nicht, dass Ethan wusste, wem dieser Coffeeshop gehörte. Wenn er schon wusste, wo sie an einem Donnerstagnachmittag um halb fünf zu finden war, dann würde er auch andere Dinge gründlich recherchiert haben.
„Gut, ich warte einfach, bis du hier fertig bist.“
„Aber nicht, ohne dir Kaffee und Kuchen zu holen!“
„In Ordnung“, erwiderte Ethan ungerührt. „Oder wir treffen uns später woanders.“
Es gab einmal eine Zeit – in einem anderen Leben –, da wäre Mia begeistert gewesen von der Aussicht, sich mit Ethan zu treffen. Egal wann und wo.
Es gab einmal eine Zeit …
Das klingt fast wie der Anfang eines Märchens, dachte Mia. Wahrscheinlich lag genau darin der Fehler: Sie hatte sich einer Illusion hingegeben.
Sie seufzte auf. „Wie hast du mich eigentlich gefunden?“
„Du meinst, nachdem es deinem Vater fünf Jahre lang nicht gelungen ist?“
„Ach, hat er das so lange versucht?“
„Wir sollten wirklich woanders hingehen, wo wir ungestört sind.“
„Habe ich nicht gerade Nein gesagt?“
Irritiert runzelte Ethan die Brauen. „Ich werde auf jeden Fall mit dir reden, Mia.“
„Ob ich will oder nicht?“
„Ja.“
„Schickt dich mein Vater?“
„Niemand schickt mich irgendwohin.“
„Heißt das, du bist freiwillig hier, oder heißt das, mein Vater weiß gar nichts davon?“
„Beides“, antwortete Ethan knapp, obwohl ihm der zweite Aspekt offensichtlich Unbehagen bereitete.
„Wenn dich mein Vater wirklich nicht geschickt hat, was um Himmels willen veranlasst dich dann, hier aufzutauchen?“
„Das habe ich dir doch schon gesagt – ich muss mit dir reden.“
„Und wenn ich das nicht will?“
„Offensichtlich sind wir doch schon dabei – du redest doch mit mir.“
Da hat er recht. Mia hatte jedoch nicht die Absicht, das Gespräch fortzusetzen. „Ich habe zu tun, Ethan.“ Sie erhob sich.
Ethan sah sich im Café um. Die Atmosphäre wirkte warm und einladend – Gäste konnten sich hier wie zu Hause fühlen. Bequeme Sitzgruppen standen um niedrige Sofatischchen herum, und schlichte Drucke schmückten die Wände. In geschmackvoll angeordneten Blumenampeln rankten Grünpflanzen. Hier saßen Menschen jeden Alters: Mütter mit Kleinkindern, Studenten, die über ihren Büchern brüteten, und ein paar angeregt plaudernde ältere Damen. Das Geschäft blüht jedenfalls, dachte Ethan.
Er wandte sich wieder der Frau zu, die mit grimmigem Gesicht an seinem Tisch stand. Als er Mia zuletzt gesehen hatte, war sie zwanzig gewesen – ein hübsches Mädchen mit strahlenden grünen Augen, reizvollen wohlgerundeten Formen und langen weizenblonden Haaren.
Alle mädchenhaften Rundungen waren jedoch verschwunden. Mias Gesicht war fast hohlwangig geworden, ihr Körper wirkte sehnig und durchtrainiert – ein Eindruck, der durch die figurbetonte schwarze Bluse und die hautengen Jeans noch unterstrichen wurde. Ihr Haar – diese bis zur Taille reichende blonde Mähne, deren Berührung Ethan noch heute in der Erinnerung spüren konnte, wie sie sanft und erregend über seine bloße Haut glitt – war einem Kurzhaarschnitt gewichen. Widerwillig gab er zu, dass ihr diese Frisur eigentlich recht gut stand. Jedenfalls passte sie zu Mias klassisch schönen Gesichtszügen und betonte das leuchtende Grün ihrer Augen.
„Was ist nur mit dir passiert?“, fragte er ungläubig.
„Wie meinst du das?“
„So wie ich es sage. Du bist ja dermaßen verändert, dass …“
„… nicht einmal mein eigener Vater mich wiedererkennen würde?“, beendete sie trocken seinen Satz.
„Also war das der Sinn der Übung?“
„Du hast es erraten.“
Ethan ließ den Blick über sie hinweggleiten. „Vielleicht würde William dich nicht erkennen, aber ich tue es noch. Mit oder ohne Kleidung …“
„Spar dir deine Anzüglichkeiten!“, zischte Mia ihn an.
„Heißt das, du willst nicht daran erinnert werden, dass es einmal eine Zeit gab, in der wir nackt miteinander im Bett lagen?“
„Das heißt, ich will, dass du verschwindest, Ethan!“ Mia ballte die Hände zu Fäusten. „Und zwar auf der Stelle!“
Nachdenklich blickte Ethan auf sie herab. „Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dich jemals als Bedienung in einem Café anzutreffen, geschweige denn als Inhaberin.“
„Ach? Und warum? Dachtest du, die Tochter von Kay Burton hätte zu viel Angst, sich beim Arbeiten einen Fingernagel abzubrechen?“
„Ich habe nie von deiner Mutter auf dich geschlossen, Mia.“
Mias Mutter …
Eine wunderschöne Frau und bewunderte Gastgeberin, die ein offenes Haus führte und großartige Soireen gab. Bis sie bei jenem Unfall vor neun Jahren nicht nur ihre Schönheit verlor, sondern auch die Beweglichkeit ihrer Beine …
Mia warf Ethan einen eisigen Blick zu. „Wenn du nicht unverzüglich das Café verlässt, rufe ich die Polizei!“
Mit gespieltem Entsetzen sah er sie an. „Und welchen Grund willst du angeben?“
„Wie wäre es mit ‚Erregung öffentlichen Ärgernisses‘? Ich bin sicher, die Presse wäre ganz wild darauf, ein Foto von Ethan Black zu drucken, wie er gewaltsam abgeführt wird.“
Ethans Augen verengten sich. „Du drohst mir?“
„Hört sich das so an?“
„Ja.“
„Dann ist es wahrscheinlich auch so gemeint.“
„Dir ist aber klar, dass ich, auch wenn ich jetzt gehe, später wiederkommen werde?“
Allerdings befürchtete Mia das. Keine Sekunde lang zweifelte sie daran, dass Ethan sich nicht abwimmeln lassen würde, nun, da er sie endlich gefunden hatte.
Dabei waren doch ganze fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre, in denen Mia sich tatsächlich drastisch verändert hatte. Nicht nur auf körperlicher Ebene …
Vor fünf Jahren hatte sie sich Hals über Kopf in Ethan verliebt … ein Gefühl, das von ihm zumindest vorübergehend erwidert wurde. Allerdings änderte sich das nach dem Unfall von Mias Mutter schlagartig, und Mia wurde bewusst, was für ein zerbrechliches Gebilde das...