E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Mortimer Lockende Zärtlichkeiten
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5970-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7337-5970-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Für die süße Schwesternschülerin Olivia King brach die Welt zusammen, als der bekannte Chirurg Marcus Hamilton sie verließ. Seine Frau Ruth, von der er getrennt lebte, war zu ihm zurückgekehrt. Sechs Jahre später bittet Marcus' Tochter, deren Mutter mittlerweile gestorben ist, sie verzweifelt um Hilfe. Ihr Vater ist nach einem Unfall erblindet und leidet an tiefen Depressionen. Olivia sagt zu, aber nur unter einer Bedingung: Marcus soll nicht erfahren, wer sich um ihn kümmert. Geduldig und voller Zärtlichkeit beginnt Olivia, dem Kranken die schönen Seiten des Lebens näher zu bringen. Ihre Beziehung zueinander wird immer enger - jede Berührung von Marcus lässt Olivias Herz schneller schlagen. Weiß er wirklich nicht, wer sie ist?
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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1. KAPITEL
„Olivia! Bist du fertig?“
Olivia seufzte auf und öffnete der siebzehnjährigen Natalie Irving, einem hübschen Mädchen mit langem blonden Haar, die Tür. „Bist du sicher, dass du nicht lieber allein mit Rick fahren willst?“, fragte Olivia hoffnungsvoll. „Ich könnte heute Nachmittag auch einkaufen gehen. Ich habe nämlich eine Menge zu …“
„Komm, sei nicht albern“, wehrte Natalie lächelnd ab und kam herein. „Nimmst du den hier mit?“ Sie hielt den leuchtend grünen Bikini hoch, der neben einem schwarzen Badeanzug auf Olivias Bett lag, und begutachtete ihn prüfend.
„Ich wollte eigentlich lieber den schwarzen …“
„Ach was, der ist viel zu altmodisch“, unterbrach Natalie sie naserümpfend, wickelte den Bikini in ein Handtuch und klemmte es sich unter den Arm. „Du weißt doch, dass Rick sich sicherer fühlt, wenn du bei ihm bist.“
Olivia war zwar sieben Jahre älter als Natalie, doch manchmal kam sie sich gar nicht so vor. Tatsächlich wirkte Olivia mit ihrem hübschen jugendlichen Gesicht und der roten Lockenmähne bei Weitem nicht wie vierundzwanzig. Und schon gar nicht in dem engen weißen Top und dem kurzen bunten Wickelrock, der ihre langen Beine und ihre schlanke Figur betonte.
„Ich bin gar nicht sicher, ob es so gut für ihn wäre, wenn ich mitkäme“, gab Olivia zu bedenken. „Rick ist jetzt wieder ganz gesund, und ich werde mich in ein paar Tagen von ihm verabschieden müssen. Und für die Gartenparty bei den Graystons braucht er meine Hilfe wirklich nicht.“
Da lachte Natalie. „Also, brauchen tut er dich eigentlich nicht mehr, das stimmt. Aber er mag dich sehr und würde sich freuen, wenn du mitkämst. Die meisten Krankenschwestern würden einen Luftsprung machen, wenn sie einen ganzen Nachmittag am Swimmingpool verbringen und faul in der Sonne liegen könnten.“
Natalie hatte recht. Nachdem Olivia ihren jungen Patienten Rick Hayes nach dessen schwerem Autounfall wochenlang betreut hatte, würde ihr ein freier Nachmittag in der Sonne sicher gut tun.
„Aber möchtet ihr beide nicht lieber allein sein?“, fragte sie dennoch verunsichert. Die Hayes-Familie, das hieß, Mutter, Vater, Rick und seine jüngere Schwester Dawn, waren während der drei Monate, in denen Olivia Rick gepflegt hatte, sehr nett zu ihr gewesen und hatten sie regelrecht in ihre Familie aufgenommen. Aber Rick und seine feste Freundin Natalie nun zu dieser Party zu begleiten war Olivias Meinung nach ein Eindringen in deren Privatsphäre.
Doch Natalie lachte nur unbekümmert. „Bei über dreißig Leuten können wir wohl kaum allein miteinander sein, findest du nicht auch?“
Olivia sah sie überrascht an. „So viele werden da sein?“
Natalie nickte. „Klar.“
„Dann sollte ich vielleicht tatsächlich mitkommen“, meinte Olivia nachdenklich. „Aber als Ricks Krankenschwester. Schließlich ist es das erste Mal nach seinem Unfall, dass Rick unter so viele Menschen geht, und ich weiß nicht, wie er sich fühlen wird, wenn die anderen ihn humpeln sehen.“
„Ach, das macht ihm bestimmt nichts aus“, versicherte Natalie. „Natürlich wird er nie in der englischen Nationalmannschaft spielen“, scherzte sie, „aber Fußballspielen war sowieso noch nie seine Stärke. Und selbst wenn er auch später noch ein bisschen hinken sollte, würde ihn das nicht daran hindern, Architekt zu werden. Und das ist ihm im Moment das Wichtigste.“
„Außer dir“, erwiderte Olivia lächelnd. Sie wusste, dass das junge Paar sich an Natalies achtzehntem Geburtstag verloben wollte.
Natalie lachte vergnügt. „Das ist ja wohl selbstverständlich!“
Die beiden nahmen ihre Badesachen und gingen zusammen nach draußen, wo Rick bereits im Auto auf sie wartete.
„Na endlich!“, stöhnte er, als Natalie und Olivia sich in den Wagen setzten. „Ich wollte schon einen Suchtrupp nach euch losschicken. Ich habe mich schon immer gefragt, worüber ihr Frauen immer so viel zu quatschen habt.“
„Über Männer natürlich, Darling“, neckte Natalie ihn.
„Männer?“, wiederholte Rick gespielt entrüstet. „Eigentlich solltest du nur einen im Kopf haben.“
Olivia lehnte sich entspannt zurück und hörte dem neckischen Geplänkel der beiden zu. Sie würde diese Familie sehr vermissen. Drei Monate lang hatte sie im Haus der Hayes gelebt und sich mit allen Familienmitgliedern sehr gut verstanden. Da Olivia zu ihren eigenen Eltern nie ein gutes Verhältnis gehabt hatte, hatte sie den liebevollen Umgang und die Harmonie, die in dieser Familie herrschte, ganz besonders zu schätzen gelernt.
Nun würde ihre Zeit bei den Hayes bald vorüber sein. Nur noch fünf Tage würde sie sich um Rick kümmern und danach ihre neue Stelle antreten – bei einer älteren Dame, die sich ein Bein gebrochen hatte und nun die ersten Wochen nach ihrem Klinikaufenthalt zu Hause gepflegt werden musste. Es tat Olivia leid, die Hayes-Familie zu verlassen, denn sie hatte alle vier sehr lieb gewonnen. Und genau das war Olivias Problem: sich emotional zu stark an seine Patienten und vielleicht auch noch an deren Familie zu binden war die große Gefahr, wenn man als Krankenschwester arbeitete. Und Olivia bezweifelte, dass sie jemals in der Lage sein würde, ihre Gefühle bei der Arbeit ganz auszuschalten.
Mehrere Teenager planschten bereits ausgelassen im Swimmingpool, als die drei das Haus der Graystons erreichten. Olivia war erleichtert, als sie sah, dass Rick sich trotz seiner deutlich sichtbaren Narben und der leichten Gehbehinderung sehr wohl zu fühlen schien. Nachdem er anfangs deprimiert gewesen war und befürchtet hatte, nie wieder richtig laufen zu können, hatte er sich sowohl körperlich als auch mental völlig erholt. Er hatte die lange Zeit seiner Genesungsphase geduldig ertragen und in Anbetracht seiner schweren Verletzungen rasch Fortschritte gemacht.
Nachdem Olivia sich vergewissert hatte, dass es ihrem Patienten gut ging, legte sie sich auf einen Liegestuhl, setzte ihre Sonnenbrille auf und schloss die Augen.
„Möchtest du vielleicht etwas Sonnencreme haben?“, riss die Stimme eines jungen Mädchens sie unvermittelt aus dem Halbschlaf.
Olivia richtete sich auf und nahm das Angebot dankbar an. Sie hatte schon gemerkt, wie heiß es war, und ihre helle Haut war sehr empfindlich und musste vor der Sonne geschützt werden. „Danke, das ist sehr nett von dir“, erwiderte sie lächelnd und schob sich die Sonnenbrille auf den Kopf.
„Olivia!“
Olivia betrachtete das hübsche junge Mädchen mit dem Pferdeschwanz, das auf der Nachbarliege Platz genommen hatte, eingehend. Dieses Gesicht kam ihr irgendwie bekannt vor: das energisch wirkende Kinn, die vollen Lippen und die ausdrucksvollen grauen Augen. „Sally – bist du es?“, fragte Olivia überrascht.
„Und ob ich das bin!“, rief das Mädchen aufgeregt. „Wie geht es dir, Olivia? Du siehst toll aus! Wie kommst du eigentlich hierher? Oh, natürlich, du bist ja mit Rick gekommen. Dann musst du also die Krankenschwester sein, von der er so viel geschwärmt hat. Bist du … hab ich irgendetwas Komisches gesagt?“, fragte sie, als Olivia lachte.
„Du hast dir alle Fragen schon selbst beantwortet“, erwiderte Olivia betont heiter, obwohl ihr Herz schneller schlug. Sally nach so langer Zeit wieder zu sehen wühlte Olivia innerlich völlig auf. Sie hatte alle Erinnerungen an die Hamilton-Familie verdrängt und nicht damit gerechnet, je wieder etwas mit ihr zu tun zu haben.
Sally lachte vergnügt. „Entschuldige, aber manchmal rede ich wie ein Wasserfall. Das ist aber eine Überraschung, dich hier zu treffen!“
„Für mich auch. Wie geht es dir, Sally?“
„Gut.“
„Und deinem Vater?“, fragte Olivia mit klopfendem Herzen.
„Dem geht es auch gut. Er arbeitet bloß zu viel, wie immer.“
Olivia nickte und kämpfte gegen die Bilder an, die sich vor ihrem inneren Auge auftaten. Sie hatte schon seit Wochen nicht mehr an Marcus gedacht und würde nicht zulassen, dass dieses Treffen mit Sally ihr geordnetes Seelenleben aus dem Gleichgewicht brachte.
„Du hast ihn ja schon seit …“
„Wolltest du mir nicht etwas Sonnencreme geben?“, wechselte Olivia schnell das Thema, weil sie nicht über Marcus reden wollte.
„Oh … natürlich.“ Sally reichte ihr die Plastiktube und sah eine Weile schweigend zu, wie Olivia die Creme auf ihre zarte Haut verteilte. „Möchtest du nicht über Daddy sprechen?“, fragte Sally unvermittelt.
„Ich glaube nicht, dass es da viel zu sagen gibt“, erwiderte Olivia betont kühl, obwohl sie insgeheim darauf brannte, etwas über Marcus zu erfahren.
„Ich dachte nur … ich hatte damals nie damit gerechnet, dass du und Daddy … dass ihr auf diese Weise auseinandergehen würdet. Ich meine, er hatte dich sehr gern“, fügte sie verunsichert hinzu.
„Das weiß ich, Sally. Aber Marcus war verheiratet. Er hatte dich und deine Mutter.“
Sally verzog das Gesicht. „Oh ja, Mummy.“
Olivia sah das junge Mädchen verwundert an. Sie erinnerte sich noch gut daran, wie stark Sally damals Partei für Ruth ergriffen hatte. „Du hast dich doch immer gut mit deiner Mutter verstanden, oder nicht?“
Sally zuckte die Schultern. „Menschen ändern sich eben. Vor sechs Jahren war ich erst zwölf, eigentlich noch ein Kind.“
Oh ja, und was für eins, dachte Olivia bitter. Du hast es damals geschafft, einen Keil zwischen mir und Marcus zu treiben und eine Beziehung zu ihm unmöglich zu machen.“
„Ich habe...




