E-Book, Deutsch, 432 Seiten
Reihe: Julia Saison
Mortimer / Jordan / Hart Julia Saison Band 4
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-2924-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 432 Seiten
Reihe: Julia Saison
ISBN: 978-3-7337-2924-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
WÜNSCHE WERDEN WAHR von PENNY JORDAN
Schon lang wünscht sich Lisa eine Weihnacht mit allem, was dazugehört: ein festlich dekoriertes Haus, ein großer Tannenbaum... aber nie erfüllte sich ihr Traum. Bis der attraktive Unternehmer Oliver Davenport in ihr Leben tritt. Und er macht nicht nur diese Wünsche wahr...
KÜSS MICH UNTERM MISTELZWEIG! von JESSICA HART
Ein Weihnachtskuss mit Mandy unterm Mistelzweig? Nichts liegt dem noblen Schlossherrn Blair ferner. Sie ist zwar hübsch, doch die Nanny seiner kleinen Nichten. Dann aber begegnet er ihr an einer der mit den grünen Zweigen zauberhaft geschmückten Türen...
ZUM ERSTEN MAL DIE LIEBE ERLEBEN von CAROLE MORTIMER
Ausgerechnet an Heiligabend sitzt Sharon mit ihrem attraktiven Boss Dominic Reynolds wegen eines Schneesturms fest. Das hat ihr noch gefehlt - wo sie doch gerade erst gekündigt hat! Aber während es immer kälter wird, spüren sie beide überraschend eine warme Nähe zueinander...
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Lisa blieb zögernd draußen vor dem Laden stehen und betrachtete zweifelnd die teuren Designermodelle im Schaufenster.
Eine Freundin hatte ihr den Tipp gegeben und versichert, es handle sich um eins der exklusivsten Geschäfte für „so gut wie neue“ Designerkleidung, wo man die sonst unerschwinglichen Modelle für weniger als ein Drittel ihres ursprünglichen Preises erstehen könne.
Lisa war keine Modefanatikerin und normalerweise ganz zufrieden mit ihrer kleinen Garderobe aus qualitativ guter Konfektionskleidung. Aber Henry schien so besorgt, ob sie während des geplanten Weihnachtsbesuchs in seinem Elternhaus im Norden einen guten Eindruck auf seine Eltern und deren Freunde und vor allem auf seine Mutter machen würde, dass Lisa sich verpflichtet gefühlt hatte, Henrys versteckten Anspielungen zu folgen und ihre Garderobe durch ein paar exklusivere Teile zu ergänzen. Dies nicht zuletzt, weil Henry angedeutet hatte, dass er ihre Beziehung durch die Ankündigung ihrer Heiratspläne im Kreis seiner Familie offiziell machen wolle.
Viele ihrer Freundinnen fanden Henry etwas altmodisch und bieder, aber Lisa mochte gerade diese Seiten an ihm, denn sie waren Hinweis auf eine Zuverlässigkeit, die in Lisas Augen seine unleugbare Neigung, an unwesentlichen Kleinigkeiten herumzumäkeln, aufwog. Als einige ihrer engsten Freundinnen sie direkt gefragt hatten, was, in aller Welt, sie nur an ihm finden könne, hatte sie ihnen ruhig erwidert, dass sie in Henry einen verlässlichen Ehemann und einen guten Vater sehe.
„Und was ist mit unsterblicher Liebe und Leidenschaft?“, hatten ihre Freundinnen entgeistert gefragt.
Lisa hatte gelacht und ehrlich amüsiert geantwortet: „Ich bin nicht der Typ, der sich unsterblich oder leidenschaftlich verliebt, und ich will es auch gar nicht sein!“
„Aber ärgert es dich denn gar nicht, dass Henry ein so altmodischer Chauvi ist?“, hatten ihre Freundinnen eingewandt. „Schau dir doch nur an, was für ein Getue er darum macht, weil er dich seinen Eltern und seiner Familie vorstellen will … Er schreibt dir sogar vor, wie du dich kleiden sollst!“
„Er möchte nur, dass ich einen guten Eindruck mache“, hatte Lisa Henry verteidigt. „Offensichtlich ist ihm die Meinung seiner Eltern sehr wichtig und …“
„Und er hängt immer noch am Schürzenzipfel seiner Mutter“, hatte eine ihrer Freundinnen spöttisch eingeworfen, um warnend hinzuzufügen: „Ich kenne den Typ. Du weißt doch, dass sich Henry, kurz bevor er dich kennenlernte, schon einmal fast mit einem anderen Mädchen verlobt hätte und die Beziehung abgebrochen hatte, weil er nicht sicher gewesen war, ob seine Eltern seine Wahl gebilligt hätten? Sie sind offenbar sehr altmodisch und prüde, und Janey, dieses andere Mädchen, hatte mit einem anderen Mann zusammengelebt, als sie Henry kennenlernte …“
„Ja, ich weiß“, hatte Lisa energisch entgegnet. „Aber das war nicht der Grund, warum sie sich trennten. Henry war einfach klargeworden, dass er und Janey nicht genug gemeinsam hatten.“
„Und bei dir und ihm ist das anders?“, hatte die Freundin skeptisch gefragt.
„Ja, wir erhoffen uns die gleichen Dinge vom Leben“, hatte Lisa nachdrücklich erwidert.
Und letztendlich stimmte das auch. Zwar hatte sie sich nicht auf Anhieb unsterblich in Henry verliebt, als sie sich vorgestellt worden waren, aber sie hatte ihn immerhin genug gemocht, um seine anschließende Einladung zum Abendessen anzunehmen. Und von da an hatte sich ihre Beziehung beständig entwickelt, bis sie beide das Gefühl gehabt hatten, dass ihr Glück in einer gemeinsamen Zukunft lag.
Auch wenn es Lisa nicht so ganz gefiel, wie Henry darauf beharrt hatte, dass sie sich neue Garderobe kaufte, um seine wohlhabenden Eltern und deren Freundeskreis zu beeindrucken, so hatte sie doch Verständnis für die Gefühle, die ihn zu diesem Vorschlag veranlasst hatten. Sie war sich aber auch darüber im Klaren, dass ihre Eltern verwundert auf ihre Wahl reagieren würden.
Lisas Mutter war eine begnadete und international gefeierte Töpferin, ihr Vater erhielt als Designer stilvoller, moderner Möbel Aufträge aus aller Welt und war auch als Dozent viel gefragt. Zurzeit hielten die beiden sich in Japan auf und würden frühestens in zwei Monaten zurückkehren. Es wäre für Lisa also ein recht einsames Weihnachtsfest geworden, wenn Henry sie nicht eingeladen hätte, ihn nach Norden in die Yorkshire Dales zu begleiten, um seine Eltern zu besuchen.
Er hatte sie bereits vorgewarnt, dass ihre Arbeit als rechte Hand des Inhabers eines kleinen, in London ansässigen Antiquitätenhandels seinen Eltern vermutlich zu unkonventionell und künstlerisch erscheinen würde. Eine Lehrerin oder Krankenschwester hätten sie sicher vorgezogen … „Genau genommen würde es ihnen wohl am liebsten sein, wenn du gar nicht arbeiten würdest“, hatte Henry ihr zögernd erklärt. „Meine Mutter findet es nicht gut, wenn eine verheiratete Frau arbeitet, vor allem wenn Kinder da sind …“
Lisa hatte sich energisch verboten auszusprechen, was ihr ganz spontan in den Sinn gekommen war: dass seine Mutter offensichtlich ein wenig wirklichkeitsfremd sei. Stattdessen hatte sie beschwichtigend geantwortet, dass ja auch heutzutage viele Frauen ihre Karriere ruhen ließen oder halbtags arbeiten gingen, solange ihre Kinder klein waren.
Nun hatte sie wirklich lange genug vor dem Laden gestanden. Kurz entschlossen öffnete Lisa die Tür und trat ein. Eine junge Verkäuferin, die nach eigenem Bekunden die Inhaberin vertrat, fragte sie freundlich nach ihren Wünschen.
Lisa schaute sich um. Die angebotenen Modelle waren nicht so ausgefallen, wie sie halb befürchtet hatte, sondern unerwartet tragbar. Insbesondere ein Hosenanzug aus feinem elfenbeinfarbenem Wollcrêpe, bestehend aus Blazer, Weste und Hose, fiel ihr auf Anhieb ins Auge.
„Ein Armani-Modell“, schwärmte die Verkäuferin, als Lisa den Anzug von der Stange nahm. „Ich war selbst versucht, ihn zu kaufen, aber er ist leider eine Nummer zu klein für mich. Es ist ein Modell aus der laufenden Saison … ein echtes Schnäppchen.“
„Aus der laufenden Saison?“ Lisa fragte sich erstaunt, wer es sich wohl leisten konnte, ein so teures Designermodell zu kaufen, um es dann innerhalb weniger Wochen wieder wegzugeben – zumal ein so klassisches Teil, das so schnell nicht aus der Mode kam!
„Wenn es Ihnen gefällt, wir haben noch einige andere Sachen von derselben Per… aus derselben Quelle“, sagte die Verkäuferin. „Soll ich sie Ihnen zeigen?“
Nach kurzem Überlegen nickte Lisa lächelnd. Die Sache fing an, ihr Spaß zu machen. Dieser elfenbeinfarbene Crêpe fühlte sich geradezu sinnlich luxuriös unter ihren Händen an …
Eine Stunde später war ihr schulterlanges, zu einem glatten Pagenkopf geschnittenes blondes Haar leicht zerzaust von dem vielen Anprobieren, und sie betrachtete ein wenig kläglich den ansehnlichen Berg von Kleidungsstücken, denen sie nicht hatte widerstehen können. Welche Frau brachte es fertig, sich nach so kurzer Zeit von einer derart teuren und dabei so eleganten und tragbaren Garderobe zu trennen?
Wenn sie die Möglichkeit und die Mittel gehabt hätte, sie hätte nicht besser wählen können, überlegte Lisa, als sie zum Schluss noch den cremefarbenen Mantel aus einem luxuriösen Seiden-, Woll- und Kaschmirgewebe dazulegte. Dann holte sie tief Luft und zückte ihre Kreditkarte, wobei sie sich eingestand, dass sie diese wundervollen Kleidungsstücke nicht so sehr für Henry und seine Familie, sondern vielmehr für sich erwarb.
„Sie haben wirklich ein Schnäppchen gemacht“, versicherte die junge Verkäuferin ihr unnötigerweise, während sie Lisas Einkäufe in Seidenpapier legte und in mehrere Tragetaschen packte. „Wir haben lange nicht mehr so schöne Ware im Angebot gehabt. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich davon hätte trennen können … und die Sachen passen Ihnen wie maßgeschneidert. Sie sind wirklich beneidenswert schlank und groß …“
Beneidenswert groß? dachte Lisa zweifelnd. Mit ihren einen Meter fünfundsiebzig war sie eigentlich nicht übermäßig groß. Dennoch hatte sich Henry, der selber nur knapp einen Meter achtundsiebzig maß, schon das eine oder andere Mal gereizt über ihre Größe geäußert und darauf bestanden, dass sie in seiner Begleitung keine hohen Absätze trug.
Als Lisa den Laden verließ, fuhr gerade ein Wagen vor, dessen Besitzer ihn mit bemerkenswerter Arroganz im absoluten Halteverbot parkte. Lisa, die beobachtete, wie er auf den Laden zuging, bemerkte, dass er außerordentlich gereizt und schlechtgelaunt wirkte, und fragte sich unwillkürlich, wer er wohl sein mochte.
Sicher kein Kunde. Nein, dieser Mann war nicht der Typ, der es nötig hatte, Kleidung für seine Frau, Freundin oder Geliebte secondhand zu kaufen.
Im Vorübergehen streifte er Lisa mit einem achtlosen Blick. Nun, er konnte sie genauso wenig beeindrucken! Obwohl er, groß und breitschultrig, mit dichtem schwarzem Haar und einem markanten Profil, eine geradezu überwältigend männliche Ausstrahlung verbreitete, war er ganz einfach nicht ihr Typ. Ihre romantischen Freundinnen wären bei seinem Anblick zwar sicherlich ins Schwärmen geraten, aber auf Lisa wirkte er schon bei dieser flüchtigen Begegnung übermäßig arrogant und selbstbewusst.
Männer wie er sehen ausgezogen meist wie behaarte Affen aus, dachte sie ungnädig und unterdrückte energisch den rebellischen kleinen Dämon, der sofort vor ihrem geistigen Auge ein höchst erotisches Bild von diesem Mann in unbekleidetem Zustand beschwor … und...