Morey | Quälend süsse Glut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1945, 144 Seiten

Reihe: Julia

Morey Quälend süsse Glut


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-031-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1945, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86295-031-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Auf Wiedersehen, Geliebter.' Leise wie ein Hauch flüstert Sera es und weiß: Es ist eine Lüge! Denn niemals darf sie Rafiq, Sohn des Scheichs von Qusay, wiedersehen. Sie ist einem anderen versprochen ... Und kaum sind Rafiqs Spuren in der Wüste verweht, wo er ein Jahr in Einsamkeit leben wird, fügt Sera sich der schmerzlichen Pflicht: Sie heiratet einen Mann, den sie niemals lieben wird. Doch Rafiq wäre nicht der Sohn des Scheichs, wenn er aufgeben, wenn er vergessen und verzeihen würde! In seinem Herzen brennt ein loderndes Feuer, und es brennt nur für Sera ...



Im Alter von elf Jahren schrieb Trish ihre erste Story für einen Kinderbuch- Wettbewerb, in der sie die Geschichte eines Waisenmädchens erzählt, das auf einer Insel lebt. Dass ihr Roman nicht angenommen wurde, war ein schwerer Schlag für die junge Trish. Doch ihr Traum von einer Karriere als Schriftstellerin blieb. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter erfuhr sie, dass der englische Liebesroman-Verlag Mills & Boon auf der Suche nach neuen Autoren war. Hier war ihre Chance! Umgehend nahm sie an einem Kurs für kreatives Schreiben teil. Sie sandte einige ihrer Manuskripte ein, bekam aber etliche Ablehnungen. Da sie mit ihrer Familie in verschiedenen Ländern lebte und Zeitungsartikel schrieb, wurde es ihr jedoch nicht langweilig Ihre dritte Tochter wurde in Hemel Hempstead, England geboren. Zufällig dieselbe Stadt, in der Trishs Tante vor 70 Jahren geboren wurde, bevor ihre Familie nach Australien auswanderte. Zurück in Australien und nach der Geburt ihrer vierten Tochter, wusste Trish: Jetzt ist es an der Zeit, ernsthaft mit dem Schreiben zu beginnen. Sie nahm an Wettbewerben der Romance Writers of Australia teil und landete gleich beim ersten Anlauf auf Platz drei. Weitere Erfolge folgten, und Trish half bei der Organisation der Wettbewerbe mit. Zurzeit ist sie Vizepräsidentin der RWA in Australien. 2003 schaffte sie endlich den Durchbruch als Autorin. Ihr erster Roman wurde bei Mills & Boon herausgebracht. Nach Trishs Meinung ist die Veröffentlichung eines Buches eine bedeutende Lebenserfahrung, die man mit der Geburt eines Kindes oder dem Fallschirmsprung aus einem Flugzeug vergleichen kann. Alle drei Dinge verlangen Einsatz, Entschlossenheit und großen Mut, aber der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall.

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1. KAPITEL

Heiße Wüstensonne brannte erbarmungslos auf die Rollbahn von Qusays Flughafen hinunter. Die trockene Hitze verschlug Rafiq fast den Atem, als er seinen Gulfstream Jet verließ. Er verharrte einen Moment, bis sich seine Augen an das gleißende Licht gewöhnt hatten.

Über den Geruch von Flugbenzin hinweg versuchte er einen Hauch der mit Blütenduft erfüllten Luft zu erhaschen, die ihn an seine Kindheit in dem Wüstenreich erinnerte.

„Rafiq!“

Er lächelte seinem älteren Bruder entgegen, der behände aus einer schweren Luxuslimousine stieg und in dem traditionellen weißen Gewand beneidenswert frisch und dynamisch wirkte. Rafiqs Blick wanderte weiter zu einem eleganten Bentley, der mit Fahnen bestückt war, auf denen die königlichen Insignien Qusays prangten und die lustig im warmen Wüstenwind flatterten. Flankiert wurde der Konvoi von einer uniformierten Motorradstaffel.

Jetzt erst wurde Rafiq wirklich bewusst, was die Nachricht von König Xavians Rücktritt, der abgedankt hatte, nachdem er erfuhr, dass er in Wirklichkeit Prinz Zafir von Calista war, bedeutete: Rafiqs eigener Bruder, Kareef, würde in Kürze zum König von Qusay gekrönt werden.

Und dieser Umstand machte ihn selbst zu einem Prinzen des Königreich Qusays …

Zu spät!, meldete sich eine Stimme in seinem Hinterkopf. Rafiq verspürte einen Anflug von Bitterkeit.

Wäre es damals schon so gewesen, vielleicht hätte sie …

Rasch schüttelte er den ebenso verführerischen wie frustrierenden Gedanken ab. Erstens war es Geschichte, zweitens hätte er keine Frau haben wollen, die ihn allein des Titels wegen nahm.

Hier und heute gab es etwas viel Besseres zu feiern. Und das wollte er tun, selbst wenn er den bitteren Geschmack im Mund wahrscheinlich nie ganz loswürde. Leichtfüßig eilte er die Treppe hinunter, schloss seinen Bruder in die Arme und klopfte Kareef herzhaft auf den Rücken.

„Tut gut, dich zu sehen, Bruder. Oder muss ich dich jetzt mit Sire ansprechen?“

Kareef wedelte die launige Frage mit einer flüchtigen Handbewegung zur Seite und drängte seinen Bruder, in die klimatisierte Limousine einzusteigen. Der Chauffeur hielt ihnen die Tür auf, verbeugte sich tief, bevor er sie mit sanftem Druck schloss und wieder hinter dem Steuer Platz nahm.

„Ich bin froh, dass du überhaupt kommen konntest, angesichts der späten Einladung“, seufzte Kareef, als sich der Konvoi langsam in Bewegung setzte.

„Du hast doch wohl nicht angenommen, ich würde mir deine Krönung entgehen lassen?“

„Na ja, immerhin hast du auch nur wenig von Xavians Hochzeit mitbekommen. Wie lange warst du dort? Zwei, drei Stunden“, erinnerte ihn sein Bruder und spielte damit auf Rafiqs überstürzte Abreise an, als ihr Cousin Xavian – alias Prinz Zafir – Königin Layla von Haydar heiratete. An jenem Tag hatte es eine Explosion in einer seiner Niederlassungen gegeben, bei der zwar Verletzte, zum Glück aber keine Toten zu beklagen waren.

„Stimmt, damals gab es diesen Unfall in einer meiner Firmen, der meine unbedingte Anwesenheit erforderte. Außerdem, wie sich herausgestellt hat, ist Xavian ja nicht einmal unser Cousin, aber du bist mein Bruder, daran besteht nicht der geringste Zweifel“, behauptete er grinsend.

Und in der Tat war die Ähnlichkeit zwischen ihnen unübersehbar. Beide Männer waren groß, hatten durchtrainierte, muskulöse Körper und attraktive dunkle Gesichtszüge. Das hätte gereicht, um sie eindeutig der gleichen Familie zuzuordnen, doch das Überraschendste waren die unglaublich intensiven blauen Augen, die je nach Gemütslage warm und klar wie ein Sommertag wirkten oder eiskalt wie klirrender Frost.

„Da wir gerade von Brüdern reden … ist es wahr, dass unser treuloser jüngster Bruder gedenkt, die Krönungszeremonie mit seiner Anwesenheit zu ehren?“

Kareef schluckte. „Ja, ich habe ihn sogar persönlich gesprochen … gestern erst.“

„Ich kann es kaum fassen!“

„Es war nicht leicht, ihn in Monte Carlo aufzuspüren und zu überreden, aber er hat versprochen, zur Krönung zu kommen.“

Rafiq hob skeptisch die Brauen und lehnte sich im komfortablen Ledersitz zurück. „ Wir alle drei … in der Heimat vereint! Das gibt’s ja nicht.“

„Ja, es ist lange her“, pflichtete Kareef ihm bei. „Viel zu lange.“

Die Fahrt vom Flughafen zum Palast führte durch das pulsierende Shafar, der Inselhauptstadt von Qusay mit seiner reizvollen Mixtur aus traditionellen niedrigen Ziegelhäusern und gläsernen Wolkenkratzern. Doch dafür hatten die Brüder kein Auge, während sie einander erzählten, wie es ihnen seit ihrem letzten Zusammentreffen ergangen war.

So war Rafiq ziemlich erstaunt, als sie nach gar nicht langer Zeit, wie ihm schien, die schmiedeeisernen Tore passierten und die Limousine langsam über den gewundenen Weg fuhr, der zum Haupteingang des Palastes führte.

Immer wieder aufs Neue beeindruckte ihn der prachtvolle Bau, der in der Sonne wie Perlmutt schimmerte. Egal ob bei Tag oder bei Nacht bot er Besuchern, die auf dem Seeweg anreisten, über Meilen hinweg ein reizvolles Bild – einmal hell glänzend wie ein Juwel, dann wieder romantisch illuminiert und angestrahlt vom silbernen Mondlicht, wie ein Gruß aus Tausendundeiner Nacht.

Als die Limousine unter einem beschatteten Säulengang anhielt und die Wagentür von einem beflissenen uniformierten Wachmann geöffnet wurde, der zackig vor ihnen salutierte, erinnerte das Rafiq einmal mehr an den neuen Stand seines Bruders.

Heute betrat Kareef den Palast nicht mehr als ein Verwandter, der zu Besuch bei der königlichen Familie geladen war, sondern als zukünftiger König und Hausherr. Und er selbst war nicht nur der jüngere Bruder des zukünftigen Königs, sondern ein Prinz!

Was für eine Ironie des Schicksals, dachte Rafiq.

Nachdem er es aus eigener Kraft geschafft hatte, ein König im weltweiten Business zu werden – unangefochtener Herrscher in seinem eigenen Finanzimperium –, fiel ihm unerwartet und unverdient der Titel in den Schoß, der vor Jahren vielleicht sein Lebensglück hätte retten können. Und plötzlich fand er sich in unmittelbarer Nähe des Throns des Landes wieder, dem er als junger Mann todunglücklich und trotzig den Rücken gekehrt hatte.

Wie schnell sich das Leben doch ändern konnte …

Und wieder musste er sich dagegen wehren, die Bitterkeit nicht überhandnehmen zu lassen, die seine Gedanken und Gefühle all die Jahre in der Ferne beherrscht hatten. Denn, wäre sein Bruder damals bereits König gewesen …

Energisch schüttelte Rafiq den Kopf. Unsinnige Grübeleien führten zu gar nichts! Hatte er das nicht längst in den einsamen Jahren am anderen Ende der Welt gelernt? Wahrscheinlich lag es an der sengenden Hitze, die ihm ins Hirn stieg und es langsam ausdörrte.

Damals war er eben kein Prinz gewesen, und sie hatte keine andere Chance gehabt, als den anderen zu heiraten. Punkt aus … Ende der Geschichte!

In der kühlen, hohen Eingangshalle legte Kareef ihm die Hand auf die Schulter. „Tut mir leid, Bruder. Wie ich bereits erwähnte, wartet noch eine Menge unerledigter Arbeit auf mich, sodass ich dich hier und jetzt verlassen muss. Akmal wird dir inzwischen deine Suite zeigen.“

Die ihm zugewiesene Suite erwies sich als eine stattliche Anzahl hoher, lichtdurchfluteter Räume wahrhaft königlichen Ausmaßes. An den Wänden hingen riesige Spiegel in schweren Goldrahmen, kostbare antike Teppiche veredelten zusätzlich die farbenprächtigen Seidentapeten. Das Mobiliar war ebenfalls antik und ausgesprochen opulent, jeder seiner Schritte wurde durch dicke Orientteppiche gedämpft.

„Ich hoffe, Sie werden sich hier wohl fühlen, Eure Hoheit“, sagte Akmal, verbeugte sich tief und bewegte sich rückwärts in Richtung der Tür.

„Da bin ich mir ganz sicher …“, murmelte Rafiq, einigermaßen erschlagen und seltsam berührt durch die ungewohnte Anrede. Nie war ihm der Kontrast zwischen dem traditionsüberladenen Palast und seinem ultramodernen Zuhause in Sydney bewusster gewesen. Seine Strandvilla auf fünf Ebenen – eine Hommage an die moderne Architektur aus Glas, Stahl und Beton – thronte auf einer Klippe, die einen fantastischen Blick über Secret Cove, Sydneys exklusivstes Strandareal, bot.

Und das ausgesuchte Interieur im Inneren war am besten mit spartanisch zu beschreiben. Alle Böden aus poliertem Naturholz, dazu gebürsteter Stahl, Glas und Granit.

Schon sonderbar, dachte Rafiq bei sich, dass ich einen Großteil meines Geldes damit verdiene, den Menschen alles zu verkaufen, was der mittlere Osten an opulentem Design und Kunsthandwerk zu bieten hat, und selbst im absoluten Minimalismus lebe.

„Ach, Akmal?“, rief er den Großwesir zurück. „Bevor Sie gehen …“

Der alte Mann verbeugte sich erneut. Die abgezirkelte Geste zeugte gleichzeitig von tiefem Respekt und einer gewissen Alterssteifheit, die Rafiq nicht entging. „Ja, Eure Hoheit?“

„Können wir diese albernen Formalitäten nicht einfach fallen lassen? Mein Name ist Rafiq.“

Akmal schien sich noch mehr zu versteifen. „Aber hier in Qusay sind Sie Eure Hoheit, Eure Hoheit“, entgegnete er sehr betont und mit einem leichten Tadel in der Stimme.

Rafiq seufzte und nickte ergeben. Als Neffe des Königs von Qusay war er sozusagen im Schatten der Krone groß geworden. Und...



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