Monroe | Die Sehnsucht lässt mich nicht mehr los | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Monroe Die Sehnsucht lässt mich nicht mehr los


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7515-3538-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

ISBN: 978-3-7515-3538-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie hat sich Sebastian verändert! Aus dem jungen Griechen ist ein harter, millionenschwerer Unternehmer geworden, der ihren Puls aber immer noch zum Rasen bringt. Als er sie nach Athen einlädt, weiß Rachel genau, was er von ihr will. Doch geht es ihm wirklich nur um Lust?



Die preisgekrönte Bestsellerautorin Lucy Monroe lebt mit unzähligen Haustieren und Kindern (ihren eigenen, denen der Nachbarn und denen ihrer Schwester) an der wundervollen Pazifikküste Nordamerikas. Inspiration für ihre Geschichten bekommt sie von überall, da sie gerne Menschen beobachtet. Das führte sogar so weit, dass sie ihren späteren Ehemann bei ihrem ersten Treffen auf einer Tanzveranstaltung so aus der Fassung brachte, dass er glaubte, sie sei an ihm nicht interessiert, da sie ständig die anderen Paare beobachtete, anstatt ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Was für ein Irrtum! Natürlich war sie interessiert. Sie glaubt, dass es keine stärkere Kraft als die Liebe gibt, mit deren Hilfe man auch tiefen Schmerz überwinden und trotz der harten Herausforderung des Lebens sein Glück finden kann. Liebesromane können ihrer Meinung nach die intensiven Gefühle der Liebe freisetzen. Für sie sind leidenschaftliche und sinnliche Liebesromane ein wunderschöner Ausdruck für die Wahrhaftigkeit der Liebe, verpackt in einer fantasievollen Geschichte, die man als Leser auf dem Sofa genießen kann. Wenn sie nicht schreibt, liest Lucy gerne - welche Überraschung. Sie kennt sich nicht mit aktuellen TV-Shows aus, mag aber romantische und abenteuerliche Filme und geht gern ins Theater. Die Familie ist für sie das Größte. Seit ihrer ersten Veröffentlichung bei Harlequin im Jahr 2002 wurden mehr als 30 ihrer Bücher herausgebracht, und sie hat nicht vor, ihr Arbeitspensum in der Zukunft zu drosseln.

Monroe Die Sehnsucht lässt mich nicht mehr los jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Wie betäubt verließ Rachel Long das Grab ihrer Mutter. Andrea Demakis war im Alter von fünfundvierzig Jahren gestorben, und Rachel empfand nichts, keine Empörung darüber, dass ein Leben so plötzlich ausgelöscht worden war, keinen Schmerz über den Verlust eines Elternteils, keine Angst vor der Zukunft.

Sie fühlte einfach nichts, nicht einmal Erleichterung. Es bestand keine Gefahr mehr, dass Andrea den Menschen ihrer Umgebung das Leben mit ihren Gefühlsausbrüchen schwer machte. Dennoch fühlte Rachel sich nicht befreit, sondern nur wie betäubt angesichts der Endgültigkeit des Todes.

Langsam ging sie weg, und es kam ihr so vor, als entfernte sie sich immer weiter von ihrer Mutter, die nur ein einziges Ziel gehabt zu haben schien: das Leben um jeden Preis in vollen Zügen zu genießen.

Der Gottesdienst war längst vorbei, und die anderen Trauergäste waren gegangen. Nur Sebastian Kouros war noch da, er stand reglos neben dem Grab seines Großonkels. Mit stoischer Miene hatte er unter der heißen Sonne Griechenlands die erste Hand voll Erde auf den Sarg geworfen.

Rachel blieb neben Sebastian stehen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Seine Familie hatte ihre Mutter verachtet, und an diesem Tag waren viele geringschätzige Blicke auf Rachel gerichtet worden. Zweifellos ist sie aus dem gleichen Holz geschnitzt wie ihre Mutter, besagten sie. Es tat Rachel immer noch weh, egal, wie oft ihr das schon passiert war. Nur Sebastian hatte sie anders behandelt, er hatte seine Abneigung gegen Andrea Demakis nie auf ihre Tochter übertragen. Er war immer nett zu Rachel gewesen, hatte sich niemals über ihre Schüchternheit lustig gemacht und sie sogar beschützt.

Er hatte seinen Großonkel überzeugt, Rachels Studium zu finanzieren. Aber würde Sebastian weiterhin so tolerant sein? Schließlich wussten alle, warum der ältere Mann tot war. Er hatte die falsche Frau geheiratet. In den vergangenen Jahren war er sicher dem Tod einige Male nahe gewesen, denn Andrea hatte ihn zu sportlichen Heldentaten angestachelt, die er besser wesentlich jüngeren Männern überlassen hätte. Aber dabei war er nicht gestorben, sondern bei einem Autounfall umgekommen. Nach einer weiteren schrecklichen Auseinandersetzung mit Andrea war er angetrunken und gestresst losgefahren.

Er hatte seine junge Frau mit einem anderen Mann im Bett erwischt … wieder einmal.

Andrea und ihr Mann hatten sich vor Zeugen gestritten und dann die Party verlassen. Und sie waren beide bei dem Autounfall gestorben.

Also was sollte Rachel zu Sebastian Kouros sagen, der um seinen Großonkel trauerte?

Worte konnten den Kummer der vergangenen sechs Jahre nicht ungeschehen machen und den Schmerz über den Verlust des Mannes nicht lindern, der ihm seit seiner Kindheit den Vater ersetzt hatte. Trotzdem musste sie es versuchen.

Sie griff nach seiner Hand. „Sebastian?“

Sebastian Kouros spürte die schlanken Finger an seiner Hand, hörte Rachel zögernd seinen Namen sagen und kämpfte gegen den Wunsch an, seine Wut auf eine tote Frau an ihrer Tochter auszulassen. „Was ist, Kleines?“ Der Kosename rutschte ihm einfach heraus, obwohl er keineswegs Zärtlichkeit für sie empfand. Aber Rachel war wirklich relativ klein – ein Meter dreiundsechzig gegenüber seinen eins neunzig. Er war dem Beispiel seines Großonkels gefolgt und nannte sie so, seit er sie kennengelernt hatte.

„Du wirst ihn vermissen. Es tut mir leid.“

Ihre sanfte Stimme berührte ihn sehr. Das durfte er jedoch nicht zulassen, um die mühsam bewahrte Fassung nicht zu verlieren. Er blickte Rachel an, sah aber nur kastanienbraunes Haar, das zu einem konservativen Zopf geflochten war. Sie hatte das Gesicht abgewandt. „Mir auch.“

Jetzt erwiderte sie seinen Blick. „Er hätte Andrea niemals heiraten sollen.“

„Durch die Heirat hat sich doch dein Leben auch verändert, oder?“

Rachel errötete. „Zum Besseren, ja. Das kann ich nicht bestreiten.“

„Dennoch hast du es vorgezogen, in den Vereinigten Staaten einen Job anzunehmen und nur für einige Wochen im Jahr nach Griechenland zu kommen.“

„Ich habe nicht in das Leben gepasst, das die beiden geführt haben.“

„Hast du es versucht?“, fragte Sebastian kalt.

Sein Ton verwirrte sie. „Ich wollte nicht. Andreas hektisches gesellschaftliches Leben hat mir nie gefallen.“

„Matthias hat so viel für dich getan. Hast du nie daran gedacht, auf deine Mutter einzuwirken und ihr vor Augen zu führen, welche Auswirkungen ihr egoistisches Verhalten auf meinen Großonkel hatte?“

Rachel ließ Sebastians Hand los. „Man kann nicht das Leben eines anderen Menschen für ihn führen.“

Im Grunde wusste er, dass Rachel recht hatte. Ihm war es nicht gelungen, seinen Großonkel davon abzuhalten, die verhängnisvolle Ehe einzugehen. Aber für logische Gedanken war in seiner Trauer kein Platz.

„Du hast von der Heirat profitiert. Zumindest hättest du versuchen können, Andrea zu mäßigen.“

„Ich hätte nichts tun können!“, erwiderte Rachel energisch.

Aber ihre schuldbewusste Miene verriet, dass sie sich ebenfalls fragte, ob sie hätte verhindern können, dass es durch Andreas Benehmen mit Matthias stetig bergab gegangen war.

„Vielleicht wolltest du es gar nicht versuchen.“

Sie zuckte zusammen. „Ich hatte es schon vor langer Zeit aufgegeben, Andrea in irgendeiner Weise zu beeinflussen.“

Sebastian sah ihr an, wie verletzt und unglücklich sie war. Plötzlich verspürte er den völlig unpassenden Wunsch, sie zu küssen, bis sich in ihrem Blick süße Leidenschaft spiegelte anstatt des Kummers über die Vergangenheit.

Verdammt. Seine Trauer sollte keinen Raum lassen für diese unerklärliche Sehnsucht. Jedes Mal wenn er in die Nähe der schönen, aber reservierten Rachel kam, packte ihn dieses erschreckende Begehren. Es gefiel ihm überhaupt nicht, dass er Rachel so sehr begehrte, obwohl er ihre Mutter zutiefst verachtet hatte.

Eigentlich müsste er Rachel genauso verachten wie ihre egoistische, skrupellose Mutter.

Rachel war beklommen zumute, als sie in das Arbeitszimmer ging, das Matthias Demakis’ Reich gewesen war. In der großen Villa auf der griechischen Insel, die der Familie gehörte, war es der einzige Raum, den Andrea nicht neu eingerichtet hatte. In diesem Zimmer mit den roten Polstersesseln und der dunklen Holztäfelung war Rachel zwei Mal sehr glücklich gewesen, zum ersten Mal an dem Abend, als Matthias ihr gesagt hatte, sie brauche nicht länger an den Partys ihrer Mutter teilzunehmen, und zum zweiten Mal an dem Morgen, als der ältere Mann sie darüber informiert hatte, dass er sie zum Studium nach Amerika schicken würde.

Rachel war zur Verlesung der Testamente nach unten gerufen worden. Seit ihrem Gespräch mit Sebastian am Vortag hatte sie die meiste Zeit in ihrem Zimmer verbracht. Die Familien Kouros und Demakis hielten sich in der Villa auf, und Rachel hatte keine Lust, den Sündenbock für ihre Trauer und ihren gerechtfertigten Zorn abzugeben. Sie war nicht diejenige, die Matthias Demakis’ Leben zerstört hatte.

Ihr vorzuwerfen, dass sie nicht versucht hatte, ihre Mutter zu mäßigen, war lächerlich, aber Rachel hatte über Sebastians Anschuldigung nicht lachen können. Er machte sie für die Missetaten ihrer Mutter verantwortlich, und das tat weh.

Sebastian war der einzige Mann auf der Welt, den Rachel jemals sexuell begehrt hatte. Sie hatte ihm so sehr vertraut, dass sie mit ihm schwimmen gegangen war und spätabends allein mit ihm auf einem Balkon der alten Villa gesessen und geredet hatte. Doch er hasste sie. Der Tod ihrer Mutter hatte Rachel nicht hart getroffen, sie litt jedoch Seelenqualen, weil Sebastian für sie nun unerreichbar war.

Sie hatte dreiundzwanzig Jahre lang den Preis dafür bezahlt, Andreas Tochter zu sein. Musste sie ihn nach dem Tod ihrer Mutter weiterhin zahlen?

„Miss Long, nehmen Sie bitte Platz.“ Der weißhaarige Anwalt hatte jahrzehntelang für Matthias gearbeitet und strahlte noch immer eine bewundernswerte Vitalität aus.

Genauso viel Vitalität hatte Matthias ausgestrahlt, ehe er eine fünfundzwanzig Jahre jüngere Frau geheiratet hatte.

Rachel ging zu dem kleinen Sofa im hinteren Teil des Raums. Sie setzte sich und strich nervös über ihre weite helle Hose.

Phillippa Kouros, Sebastians Mutter und Matthias’ Nichte, kam herein und setzte sich neben ihren Sohn. Obwohl Sebastian mit dem Rücken zu ihr saß, konnte Rachel erkennen, dass er sich besorgt um seine Mutter kümmerte, bevor er den Anwalt ansah und ihm die Erlaubnis gab anzufangen.

Er verlas zuerst Andreas Testament. Sie hatte alles ihrem Ehemann hinterlassen. Falls er vor ihr starb, sollte ihr gesamter Besitz an Rachel gehen. Die Reihenfolge überraschte sie nicht. Andrea hatte nicht damit gerechnet, dass Matthias sie überlebte. Zweifellos hatte sie ihm mit der Verfügung nur beweisen wollen, dass sie ihn mehr liebte als ihre Tochter.

Matthias Demakis’ Testament war jedoch eine Überraschung. Er hatte zwar einige Dinge mit Erinnerungswert Mitgliedern seiner Familie und Rachel hinterlassen, aber Sebastian erbte den Großteil seines Vermögens einschließlich der Villa. Matthias hatte überhaupt keine Vorkehrungen für seine jüngere Frau getroffen und auch keine Anweisungen erteilt, dass Sebastian für die Witwe sorgen sollte. Da Matthias gewusst hatte, was seine Verwandten von Andrea hielten, war dieses Versäumnis nach Rachels Meinung sehr aufschlussreich. Offensichtlich hatte...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.