E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Moll Niedersachsen mit dem Wohnmobil
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7343-2963-0
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die schönsten Routen zwischen Nordsee und Harz
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
ISBN: 978-3-7343-2963-0
Verlag: Bruckmann Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Teetrinken am Wattenmeer, Äpfel ernten im Alten Land, Radeln in Osnabrück, Sightseeing in Bremen und Hannover, Schafe zählen in der Lüneburger Heide, Wandern im Weserbergland ... Das alles und noch mehr passt in ein einziges Bundesland: Niedersachen. In neun ausgefeilten Tourenvorschlägen können Sie das norddeutsche Bundesland mit Ihrem Wohnmobil bequem erkunden: von Bremen bis Hannover, von Oldenburg bis Lüneburg. Mit viel Nordseewind im Rücken!
?Michael Moll, wohnhaft in Essen, ist selbstständiger Reisebuchautor und zertifizierter Wanderführer. Er reist seit zwei Jahrzehnten privat und beruflich mit einem Wohnmobil durch Europa, lebte sogar drei Jahre in einem Wohnmobil. Neben der Veröffentlichung von Wohnmobilreiseführern und Artikeln in bekannten Wohnmobilzeitschriften veranstaltet er auch gut besuchte Reisevorträge und Fotoausstellungen zu Themen wie »Mit dem Wohnmobil durch Europa« oder «Mit dem Wohnmobil zum Nordkap«. Außerdem betreibt er am Schloss Nordkirchen im Münsterland seinen eigenen Wohnmobilstellplatz mit Platz für 22 Wohnmobile.
Autoren/Hrsg.
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NIEDERSACHSEN UND SEINE REGIONEN
Niedersachsen kann sicherlich als eines der vielfältigsten deutschen Bundesländer bezeichnet werden. Es ist zwar weder das größte Bundesland noch das bevölkerungsreichste. Aber die Abwechslung, die Niedersachsen bietet, reicht für mehr als nur einen einzigen Campingurlaub. Das Bundesland reicht von den Ostfriesischen Inseln vor der Küste bis zu den Gipfeln im Harz. Dort ragt Niedersachsen mit dem Wurmberg sogar bis in eine Höhe von 971 Metern hinauf. Der Brocken als höchster Gipfel im Harz erhebt sich gleich daneben, befindet sich aber in Sachsen-Anhalt. Überhaupt: Niedersachsen ist das Bundesland mit den meisten Nachbarbundesländern. Im Uhrzeigersinn sind das Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und natürlich noch Bremen als eigenes Bundesland mittendrin. Als wenn das noch nicht genug wäre, grenzt Niedersachsen im Westen noch an die Niederlande. Und Hand aufs Herz: Wer von Niedersachsen spricht, denkt in den meisten Fällen im ersten Augenblick an die Küstenabschnitte der Nordsee. Dass der südlichste Punkt des Bundeslandes gerade einmal knappe 20 Kilometer vom geografischen Mittelpunkt Deutschlands entfernt ist, hat man vermutlich seltener auf dem Schirm. Dieser südlichste Punkt, übrigens in der Nähe des hessischen Kassel gelegen, liegt sogar südlicher als das Ruhrgebiet auf der einen und Leipzig auf der anderen Seite. Niedersachsen verspricht also jede Menge Abwechslung mit grünen Flusstälern, hohen Bergen, malerischen Städten und natürlich dem Hauptreiseziel – dem Meer. Fantastische Wandermöglichkeiten im Harz KÜSTENREGION
Wohl am bekanntesten und auch beliebtesten ist in Niedersachsen sicherlich die Küstenregion. Sie ist fast ausnahmslos flach und erstreckt sich zwischen der Ems im Westen und der Elbe im Osten. Gut auf der Hälfte der Entfernung fließt außerdem die Weser ins Meer, während der Jadebusen als Bucht weit in das Land hineinreicht. Besonders hervorzuheben sind die Ostfriesischen Inseln, die wie Perlen an einer Kette vor der Küste liegen und zum Weltnaturerbe Wattenmeer zählen. Beeindruckend ist hier vor allen Dingen auch die Tide, die dafür sorgt, dass so manche Insel vor der Küste bei einer Wattwanderung zu Fuß erreicht werden kann. Bedingt durch den Küstenschutz gibt es auf dem Festland jedoch kaum klassische Sandstrände, dafür jede Menge Deiche, an denen man unter den Blicken Hunderter Schafe stundenlang spazieren oder radeln kann. Ganz klassisch, besonders im ostfriesischen Teil der Küste, sind die vielen Sielorte, die fast alle ein beliebtes Reiseziel sind. Im Osten geht die Küstenregion in das Alte Land über, das vor allen Dingen für den Obstanbau bekannt ist und vom Unterlauf der Elbe begrenzt wird. Auch hier warten zahlreiche sehenswerte Ortschaften wie Stade oder Buxtehude darauf, mit dem Rad erkundet zu werden. Die Auswahl an Stellplätzen und Campingplätzen entlang der Küste ist dabei enorm und es fällt in der Regel nicht schwer, einen Übernachtungsplatz zu finden. WESTEN
Ganz im Westen erstreckt sich das Emsland, das vor allen Dingen durch seine Moore bekannt ist und von Süd nach Nord von der Ems durchzogen wird. Östlich der Ems bleibt die Landschaft weiterhin noch relativ flach und geht in das Osnabrücker Land, das Cloppenburger Land und das Oldenburger Land über. Den meisten Reisenden aus dem bevölkerungsreichsten Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen dienen diese Regionen oftmals nur zur Durchreise auf dem Weg zur Küste. Doch zahlreiche kleine Ortschaften warten hier darauf, entdeckt zu werden, und laden zu mehr als nur einem Zwischenstopp ein. Zum Drachensteigen an die Küste OSTEN
Östlich von Hamburg trifft man auf gleich vier Dreiländerecke, die Niedersachsen mit seinen Nachbarn bildet. Alle vier liegen dabei in der Elbe, die das Bundesland zu großen Teilen nach Osten abgrenzt. Niedersachsen trifft zunächst auf Schleswig-Holstein, bei Hohnstorf auf Mecklenburg-Vorpommern und im Wendland folgen kurz hintereinander Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In Zeiten des Kalten Kriegs war die Elbe daher Grenzfluss zwischen der DDR und der BRD, wie man heute noch an einigen Stellen erkennen kann, so unter anderem am Grenzmuseum in Schnackenburg, der östlichsten Ortschaft Niedersachsens. In den Städten bummelt man gerne. Obwohl das Wendland für sein Atommüllzwischenlager in Gorleben bekannt ist und bei den meisten Niedersachsen-Reisenden nicht oben auf der Liste der Wunschziele steht, ist ein Aufenthalt hier ebenso schön. Die Elbe windet sich nämlich durch ihr weites Bett und bildet die weitgehend unbebaute Niedersächsische Elbtalaue, ein grünes Paradies für Mensch und Tier. Wem das zu ruhig ist, der hat im Osten Niedersachsens die Möglichkeit, einen Städtetrip nach dem nächsten einzulegen. Vom sehenswerten Bahnhof in Uelzen über die Autostadt in Wolfsburg, den Braunschweiger Löwen, das Klein-Venedig in Wolfenbüttel bis hin zu dem Weltkulturerbe in Hildesheim gibt es jede Menge Sightseeing. WESERBERGLAND
Das Weserbergland ist Teil des Niedersächsischen Berglandes und setzt sich wiederum aus kleineren Mittelgebirgen zusammen. An erster Stelle steht hierbei der Solling, der den höchsten Punkt der Region bildet. Zusammen mit dem Mittelgebirge Vogler bildet er den Naturpark Solling-Vogler. Südlich davon erheben sich die beiden bewaldeten Mittelgebirge Reinhardswald und Bramwald, die nur von der Weser voneinander getrennt werden. Letzterer ist wiederum Teil des Naturparks Münden. Im Norden des Weserberglandes erheben sich der Süntel und die Ottensteiner Hochfläche sowie das bereits erwähnte Wesergebirge, wobei man sich dann hier im Naturpark Weserbergland Schaumburg-Hameln wiederfindet. Aber das Weserbergland ist nicht nur an seiner Geografie festzumachen. Es wird auch gern als »Land der Märchen und Sagen« bezeichnet. Kein Wunder, denn einige Märchen der Gebrüder Grimm sollen im Weserbergland verortet sein. Am bekanntesten ist dabei die Sababurg, die oft als Burg von Dornröschen dargestellt wird. Aber auch der Anblick der Trendelburg lässt erahnen, welches Märchen sich dort zugetragen haben soll: Man kann sich sehr gut vorstellen, wie Rapunzel vom Burgturm ihr Haar herunterfallen lässt. Neben den Märchen der Gebrüder Grimm gibt es darüber hinaus die Legenden von Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen, der in Bodenwerder zur Welt kam und als Lügenbaron in die Geschichte einging. Nicht gelogen ist die Tatsache, dass man verständlicherweise dem Baron von Münchhausen in Bodenwerder an fast jeder Ecke begegnen kann. Mindestens genauso berühmt und ebenfalls weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist der Rattenfänger von Hameln. Diese Sage der Gebrüder Grimm hat es sogar bis in die Klassenzimmer von japanischen Schulen gebracht. Die Weserrenaissance ist das charakteristische Merkmal des Weserberglandes und bezeichnet einen Baustil, der sich von der Niederländischen Renaissance ableitet. Die Übergänge sind jedoch, wie bei der Backstein- und der Lipperenaissance, durchaus fließend. Das wohl bekannteste Bauwerk der Weserrenaissance dürfte das Rathaus von Bremen sein, das seit 2004 sogar auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO als schützenswert verzeichnet ist. Nun liegt die Hansestadt aber nicht im Weserbergland, doch auch die dort befindlichen Bauwerke müssen sich nicht hinter dem Bremer Rathaus verstecken. Dazu gehören zum Beispiel das Schloss Bückeburg und die nahe gelegene Stadtkirche, das Schloss in Bad Pyrmont, die Hämelschenburg und auch das Rattenfängerhaus in Hameln. Charakteristisch sind die Fassaden, die, zumindest bei profanen Gebäuden, meistens durch ihren reich verzierten Giebel auffallen. Dabei fällt der Blick auf Wappen, Kugeln, Obelisken und Inschriften, mit denen die Häuser verziert wurden. Die meisten Bauten der Weserrenaissance entstanden im 16. und 17. Jahrhundert und sind heute durch die touristische Straße der Weserrenaissance miteinander verbunden. Ein bedeutendes Beispiel ist auch Schloss Brake in Lemgo, das idealerweise das dazugehörige Weserrenaissance-Museum beherbergt, in dem diese Kulturlandschaft veranschaulicht wird. HARZ
Der Harz bildet den kleinsten Teil Niedersachsens, geht aber dabei ganz schön in die Höhe. Dabei ist der Wurmberg an der Grenze zu Sachsen-Anhalt mit seinen 971 Metern Höhe zwar der höchste Gipfel, aber nicht der einzige. Auch der Bruchberg und die Achtermannshöhe knacken die 900-Meter-Marke. Immerhin sieben Berge kommen noch auf über 800 Meter und insgesamt sind es fast 40 Gipfel, die sich im niedersächsischen Teil des Harzes erheben. Hinzu kommen noch der Nationalpark Harz,...