Sonstiges, Deutsch, Band 30, 311 Seiten, Gewicht: 405 g
Reihe: Studien Deutsch
Vom Seminardiskurs zur Textart: empirische Rekonstruktionen und Erfordernisse für die Praxis
Sonstiges, Deutsch, Band 30, 311 Seiten, Gewicht: 405 g
Reihe: Studien Deutsch
ISBN: 978-3-89129-141-2
Verlag: IUDICIUM
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht das wissenschaftliche Protokoll, wie es von Studierenden in Seminarveranstaltungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Studiengänge anzufertigen ist. Die Textart Protokoll soll aber nicht isoliert betrachtet werden, sondern in ihrer Einbettung in den wissenschaftlichen Kommunikationsprozess, aus dem sie ihre gesellschaftliche Zwecksetzung erfährt. Eine solch "ganzheitliche" Analyse macht es erforderlich, dass die verschiedenen kommunikativen Etappen bei der Entstehung des Protokolls systematische Berücksichtigung erfahren, nämlich der Seminardiskurs, die Mitschrift und das "Endprodukt" Protokoll als wissenschaftliche Textart. Die Gesamtanalyse ist daher als empirische Rekonstruktion (wissenschafts-)sprachlichen Handelns zu bezeichnen. Das Protokoll selbst wird wiederum auf charakteristische Strukturmerkmale hin untersucht, die jeweils unter Rückbindung an die Funktion der Textart innerhalb der Wissenschaftskommunikation zu betrachten sind. Es liegt der Analyse also ein hermeneutisch-interpretatives Verfahren zugrunde.
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zur empirischen Erforschung der schriftlichen und mündlichen Wissenschaftskommunikation zu leisten, und zwar auf der Grundlage eines Korpus von authentischen Seminaraufzeichnungen, Mitschriften und Protokollen. Neben dem Versuch einer Textartbestimmung und der Rekonstruktion der rezeptiven und produktiven Prozesse bei der Entstehung eines wissenschaftlichen Protokolls werden dessen sprachliche Strukturen analysiert. Die Untersuchungsergebnisse sollen wiederum für die Lehre des Deutschen als Wissenschaftssprache nutzbar gemacht werden, denn die linguistische Auseinandersetzung mit Wissenschaftskommunikation hat bisher noch kaum praktische Umsetzung in weiterführenden Sprachkursen gefunden.