E-Book, Deutsch, Band 0010, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
Molay / Donovan / Anderson Baccara Extra Band 10
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-2355-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0010, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
ISBN: 978-3-7337-2355-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SÜßE TRÄUME, HEIßE BLICKE von OLIVER, ANNE
Was für eine Frau! In der Bar lockt sie ihn mit heißen Blicken, und Ben spürt gleich, was die schöne Pianistin Carissa von ihm will. Als er sie in dieser Nacht zärtlich liebt, träumt er vom großen Glück. Doch am Morgen danach will sie ihn nicht mehr wiedersehen ...
ABSOLUT VERRÜCKT NACH DIR von DONOVAN, MARIE
Atemlos beobachtet Adam, wie seine früher so scheue Jugendliebe Bridget einen Strip vor ihm hinlegt, der ihn ganz verrückt macht. Aber für einen Neuanfang mit Happy End scheinen sie nach wie vor viel zu unterschiedlich: Er liebt das Landleben - sie ist ein Stadtmensch ...
DER SCHÖNE FREMDE IN MEINEM BETT von MOLAY, MOLLIE
Er hat stahlharte Muskeln, und er küsst wild und ungemein sinnlich ... Diese Erinnerungen an ihre gemeinsame Nacht sind Kelly geblieben. Aber warum ihr das Hotelpersonal in Las Vegas zur Hochzeit mit dem attraktiven Max Taylor gratuliert, ist ihr schleierhaft!
SO BRAV UND DOCH SO SEXY von ANDERSON, NATALIE
Einen Monat eine heiße Affäre mit dem begehrten Playboy Jake Rendel? Um endlich allen zu beweisen, dass sie keine graue Maus, sondern eine aufregende Verführerin ist, lässt Emma sich darauf ein - und gerät in einen Strudel der Leidenschaft, der bald auch ihr Herz mitreißt ...
Nachdem sie einige Jahre in einem Logistikzentrum eines Lufttransportunternehmens gearbeitet hatte, entdeckte Mollie Molay, dass ihr das Schreiben von Liebesromanen, was sie nebenbei verfolgte, viel mehr Freude bereitete als ihre bisherige Tätigkeit. Also versuchte sie, ihr Hobby zu ihrem Beruf zu machen.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Das erste Zeichen war das Parfum ihrer Großmutter. Das zweite das Kribbeln in ihrem Nacken. Während sie Grannys Duft mit etwas Freundlichem und Vertrautem verband, jagte ihr das zweite Zeichen kalte Schauer über den Rücken.
Carissa Grace ignorierte niemals Zeichen.
Ängstlich blickte sie sich vor dem Cove Hotel von Sydney um. Ihre Stiefschwester Melanie hatte darauf bestanden, Carissa nach ihrem Auftritt in der Pianobar heute Abend abzuholen – um kurz nach zwölf. Das war vor zwanzig Minuten gewesen.
Beeil dich, Mel. Hier ist irgendetwas …
Das Kreischen von Autobremsen hallte durch die Nacht und übertönte die sanften Saxofonklänge aus dem nahe gelegenen Nachtklub. Als der verbeulte Holden auf den Kantstein rauschte, überstrahlten dessen Scheinwerfer die Szene für einen Moment wie silberne Laser.
Carissa stand wie angewurzelt da, bis der Wagen gleich wieder verschwand und eine Wolke beißenden Abgas- und Gummigestanks zurückließ.
„Jemand verletzt?“, fragte eine tiefe Stimme hinter ihr. Dann trat ein Mann aus der Menge der Hotelgäste.
Er war groß und breitschultrig. Sein Kinn wies einen dunklen Bartschatten auf, das braune Haar war ungekämmt und kräuselte sich im Nacken. Er trug ausgeblichene schwarze Jeans und ein T-Shirt. Kurz: Er verkörperte sämtliche „Bad Boy“-Fantasien Carissas.
„Jemand soll einen Krankenwagen rufen“, kommandierte er.
Da erst sah Carissa die Gestalt, die auf dem Pflaster lag. Mit zwei großen Schritten war der Mann bei ihr, beugte sich über sie und sprach leise mit ihr. Es handelte sich um eine alte Frau, wie Carissa jetzt erkannte. Sie hatte kurz zuvor beobachtet, wie die Frau eine Mülltonne in der Nähe durchwühlte. Trotz der Hitze war sie in einen schmutzigen Mantel gehüllt. Nun versuchte sie zitternd, sich aufzurichten.
Ohne zu zögern stützte der Mann ihren Kopf mit einer Hand, hielt sie hoch und redete beruhigend auf sie ein.
Carissa lief hinüber, um die vollgestopfte Tasche der Frau aufzuheben. Dann hockte sie sich neben sie. „Hier sind Ihre Sachen.“
Die Frau warf ihr einen misstrauischen Blick zu und griff nach der Plastiktüte.
„Ist alles okay?“, fragte Carissa.
„Ich glaube schon“, sagte er. „Aber sie sollte lieber untersucht werden.“ Er war so beschäftigt, dass er Carissa gar nicht ansah.
Neben dem strengen Geruch der Stadtstreicherin nahm Carissa eine männliche Note wahr. Es war lange her, seit sie unverfälschten männlichen Körperduft gerochen hatte. Alasdair duftete immer nach französischem Rasierwasser. Allerdings konnte sie sich auch nicht vorstellen, dass ihr Verlobter diese Situation so ruhig und selbstbewusst gemeistert hätte.
Der Mann setzte die Frau auf und strich ihr über den Rücken. Dabei bemerkte Carissa die teure Uhr an seinem Handgelenk. „Meinen Sie, Sie können …“ Eine Autohupe verschluckte den Rest seiner Worte.
Carissa sah zur Straße. Das Hupen galt ihr. Sie winkte Melanie zu und stand auf. Da der Fremde hier alles unter Kontrolle hatte, wurde sie wohl nicht mehr gebraucht.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, sagte Mel, als Carissa zu ihr ins Auto stieg. „In der Notaufnahme tobte der Bär. Was ist hier eigentlich los?“
„Hier tobt auch gerade der Bär“, antwortete Carissa, die immer noch Herzklopfen hatte. „Aber jetzt dürfte alles geregelt sein.“ Dank dem Helden des Tages.
Sie sah immer noch zu dem Mann, der in diesem Moment die Stadtstreicherin in die Lobby des Cove führte.
Ein Mann mit gefährlich viel Sex-Appeal. Er sah aus, als wäre er geradewegs einem erotischen Traum entsprungen, einem dieser Träume, die Carissa in letzter Zeit mit erschreckender Regelmäßigkeit heimsuchten.
Sie seufzte. Seit einem Jahr hatte sie Alasdair nicht gesehen, wen wunderte es da, dass jeder Mann mit nur halb so viel Sex-Appeal wie der Fremde ihr gefährlich erschien?
Nicht dass sie nicht warten wollte, bis Alasdair seine Doktorarbeit in Frankreich beendet hatte. Aber aus den versprochenen zwölf Wochen waren inzwischen zwölf Monate geworden.
Sie warf noch einen letzten Blick auf die wandelnde Versuchung. In sieben Tagen sollte Alasdair zurückkommen. Das Warten würde endlich ein Ende haben.
„Alasdair kommt nicht zurück.“
Mit seinem Brief in der Hand hockte Carissa sich neben Melanie auf die Verandatreppe. Der erste Schock war überstanden, und nun traute sie sich zu, darüber zu reden – ruhig und vernünftig.
„Oh, Carrie!“, sagte Mel mit großen Augen, stellte ihren Eistee ab und nahm Carissas Hand. „Da tut mir leid. Ihr zwei wart sieben Jahre zusammen, oder? Was ist passiert?“
„Er hat jemanden kennengelernt. Ich hätte damit rechnen müssen, wo er so weit weg ist und den ganzen Tag von hübschen jungen Forschungsassistentinnen umgeben.“ Sie schloss die Augen. „Ich hätte allerdings nie damit gerechnet, dass seine neue Liebe Pierre heißt.“
„Oh Gott.“ Mel atmete langsam aus. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Alles in Ordnung mit dir?“
„Es geht schon wieder.“ Carissa drückte die Hand ihrer Schwester, dann stand sie auf und lief umher. „Ich habe ihm vertraut und auf ihn gewartet. Obwohl ich mir nicht mehr sicher war, dass er der Mann meines Lebens ist, habe ich gewartet, zumindest bis ich ihn wiedersehe. Wie konnte ich nur so dumm und naiv sein!“
„Mach dir keine Vorwürfe. Es ist nicht deine Schuld, dass er dich betrogen hat – noch dazu auf die schlimmstmögliche Art. Bist du sicher, dass du klarkommst?“
„Bestens.“ Sie knüllte den Brief zusammen und blinzelte in den dunklen Garten. Der heiße Sommerwind nahm zu und brachte das lose Regenrohr zum Klappern, das Carissa immer noch nicht repariert hatte.
„Ich bin schon so lange allein, dass es praktisch keinen Unterschied mehr macht. Mein Leben geht weiter wie bisher. Ich habe mein eigenes Haus.“ Sie sah auf die durchhängende Veranda. An dem Haus, das sie von ihren Großeltern geerbt hatte, mussten dringend einige Reparaturen vorgenommen werden. „Und ich habe Arbeit.“
„Außerdem hast du mich“, sagte Mel leise.
„Ich weiß.“ Sie blickte ihre Stiefschwester liebevoll an. „Soll ich dir mal ein Geheimnis verraten, Mel? Ich bin immer noch Jungfrau.“
„Du meinst, Alasdair und du, ihr habt nie …?“
Carissa ging weiter auf und ab. „Jetzt wird mir auch klar, warum Alasdair so zurückhaltend war.“
„Du wirst in wenigen Tagen sechsundzwanzig und bist noch Jungfrau? Wow!“
Am liebsten hätte Carissa auf irgendetwas eingeschlagen. Sie musste ihre überschüssige Energie loswerden. Klavierspielen half.
Melanie folgte ihr ins Haus. „Willst du wirklich, dass dein Leben weitergeht wie bisher? Ohne Mann, ohne Sex, ohne Spaß?“
Carissa blieb stehen.
„Carrie, du brauchst einen Lover, wenigstens für eine Nacht.“
Was für ein abwegiger Vorschlag! Aber im Augenblick war Carissa frustriert genug, um ernsthaft darüber nachzudenken. „Vielleicht hast du recht.“ Sie warf die zerknüllte Nachricht in den Mülleimer.
„Du solltest es allerdings nicht überstürzen“, warnte Mel sie, als wäre ihr nicht mehr ganz wohl dabei. „Ruf dir jemanden, der dir dein Klavier stimmt, nicht gleich einen Klempner.“
„Was ist an einem Klempner verkehrt, wenn er die richtige Ausstattung mitbringt?“ Carissa musste unweigerlich lächeln, als sie Mels Gesichtsausdruck sah. „Ich passe schon auf.“
In der Pianobar des Cove Hotels tummelten sich die üblichen Sonntagabendgäste. Carissa sah sich um, während sie ihre Auswahl verträumter Chopin-Nocturnes spielte. Einige der Anwesenden waren Stammgäste, die meisten aber Touristen, die ein paar Stunden totschlagen wollten, ehe sie in die Nachtclubs von Sydney weiterzogen.
So viel zu ihrem tollen Plan, einen Mann für eine Nacht zu finden! Wer sechs Abende die Woche arbeitete, hatte nicht mehr viel Privatleben. Carissa hatte schon verlernt, wie man sich in der Dating-Szene bewegte.
Sie sah ihn in dem Moment, in dem er hereinkam.
Er füllte den gesamten Türrahmen aus. Carissa geriet fast ins Stocken, als sie wie gebannt den über einsneunzig großen Mann in den verblichenen Jeans und dem schwarzen T-Shirt betrachtete.
Wie von selbst spielten ihre Finger die Mondscheinsonate, während sie ihn beobachtete, wie er ein Bier bestellte und zu einem der Tische am Fenster ging.
Oh! Es war der Mann, den sie gestern Abend vorm Hotel gesehen hatte.
Er musste etwa Mitte dreißig sein. Sein dunkelbraunes Haar war kürzer als gestern, wirkte aber immer noch ein bisschen zerzaust.
Und er hatte die fantastischsten Augen, die sie je gesehen hatte. Carissa griff nach ihrem Mineralwasser, sah auf ihre Uhr und seufzte. Sie musste noch zwei Stunden und zehn Minuten spielen. Bis dahin war er sicher längst gegangen.
Ben Jamiesons Blick huschte flüchtig über die Pianistin, bevor er gleich darauf zu ihr zurückkehrte und sie genauer ansah. Dieser Abend ließ sich weit angenehmer an als erwartet. Warum sollte er ihn allein verbringen und über sein Leben nachgrübeln, wenn die Ablenkung, die er brauchte, direkt vor seiner Nase war?
Rave würde sagen, dass er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen durfte. Beinahe glaubte Ben, seinen Freund vor sich zu sehen.
Er nahm einen Schluck Bier. So wie ihre Hände über die Tasten tanzten, waren sie sicher auch in anderen...