Buch, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 290 mm
Mensch – Mythos – Welt
Buch, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 200 mm x 290 mm
ISBN: 978-3-89202-114-8
Verlag: Von der Heydt-Museum
Pablo Picasso (1881 – 1973) und Max Beckmann (1884 – 1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten und der Aufgaben gegenständlicher Malerei. Beckmann und Picasso, die die bewegte Epoche vom Fin de Siècle über zwei Weltkriege bis in die Zeit nach 1945 durchlebten, haben mit ihrer Kunst unseren Blick auf das 20. Jahrhundert geprägt. Von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehend, gelangten sie eigenständig zu individuellen Lösungen großer Fragen der Kunst und kreisen mit ihrem Schaffen um Kernfragen der menschlichen Existenz. Trotz unterschiedlicher künstlerischer Auffassungen berühren ihre Positionen sich dabei immer wieder auf überraschende Weise. Während beide Künstler einerseits alte Regeln der Bildordnung zerstörten, griffen sie andererseits auf kunsthistorische Traditionen zurück. Aber auch das eigene Leben, ihr künstlerisches Selbstverständnis, die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer kreativen Arbeit sowie das Zeitgeschehen wurden von Picasso und Beckmann mit Vitalität und Verve thematisiert.
Picasso und Beckmann entwickelten ihre Lebenswerke unabhängig voneinander und bewegten sich in unterschiedlichen Netzwerken. Gerade deshalb ist bemerkenswert, wie sie in ihrem Bestreben, der gegenständlichen, auf den Menschen und sein Weltverhältnis sich konzentrierenden Malerei neuen Sinn und neue Richtung zu geben, oftmals gleichsam Schulter an Schulter agierten und zu parallelen Auffassungen kommen. Andererseits vertraten sie nicht selten auch einander diametral entgegengesetzte Haltungen.