E-Book, Deutsch, Band 2, 257 Seiten
Möckel Die Schlange mit den Bernsteinaugen
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-86394-094-2
Verlag: EDITION digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Band 2 der Nikolai-Bachnow-Bücher
E-Book, Deutsch, Band 2, 257 Seiten
Reihe: Nikolai-Bachnow-Bücher über das Zauberland
ISBN: 978-3-86394-094-2
Verlag: EDITION digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: 'Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung'. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie 'Hoffnung für Dan' und 'Die Gespielinnen des Königs' sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen 'Drei Flaschen Tokaier' und 'Variante Tramper'. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie 'Die unsichtbaren Fürsten' und 'Der Hexer aus dem Kupferwald'.
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Der Schmied hieß Ruppert und hatte vor nichts und niemanden Respekt außer vor der Hexe. Da sie ein Schatten war, hätte er sie mit seinen kräftigen Fäusten nie fassen können, gegen ihre Zauberei war er machtlos. Doch es ging ihm gut, solange er ihren Willen erfüllte. Unter dem Eisernen Holzfäller als Herrscher wäre er nie zu solcher Macht gelangt. "Ich habe eine Aufgabe für dich", krächzte die Hexe, als Ruppert vor ihr stand. "Es sind Leute ins Land gekommen, die unser Werk in Gefahr bringen. Zwar glaube ich nicht, dass sie mir ernstlich etwas anhaben können, aber es ist möglich, dass sie Schaden anrichten." "Wer sind diese Leute und wo halten sie sich auf?" Der Schmied griff nach seinem Degen. "Es handelt sich um ein Mädchen namens Jessica, um die Strohpuppe Scheuch, die wir schon ein paarmal gerupft haben, die aber anscheinend sieben Leben hat, um den sogenannten Tapferen Löwen und andere Personen. Ich kann nur hoffen, dass nicht auch der Eiserne Holzfäller wieder auferstanden ist." "Wie sollte er das?", sagte der Schmied. "Ich habe ihm die Brust aufgeschnitten und ihn hinterm Haus zu anderem Gerümpel in eine Grube geworfen." "Du Narr", erwiderte die Hexe. "Du weißt, dass im Zauberland die unmöglichsten Dinge passieren. Ich hatte dir befohlen, ihn zehn Klafter tief in der Erde zu verscharren." "Ich bin bisher nicht dazu gekommen, hatte in der letzten Zeit eine Menge zu tun", entschuldigte sich der Schmied kleinlaut. "Falls du meine Anordnungen noch einmal missachtest, werde ich dich zur Strafe zu Stein verwandeln, merk dir das!" Der Schmied duckte sich. "Es wird nicht wieder vorkommen, Herrin", murmelte er. Bastinda war etwas besänftigt. "Also hör zu. Du nimmst all deine Leute und suchst die Umgebung ab. Dieses Pack ist wahrscheinlich schon in der Nähe. Wir müssen es aufspüren." "Zu Befehl!", der Schmied schlug die Hacken zusammen. "Dann geh jetzt." Als der Schmied verschwunden war, schwirrte die Hexe zur Haustür, um nach Lelia Ausschau zu halten. Wo bleibt das Schlangenvieh bloß, dachte sie, wie lange braucht sie für die paar Kilometer zum Hügel. Sie flirrte zum Gartentor und blickte auf die Straße. Plötzlich hörte sie hinter sich ein Miau. Bastinda fuhr herum, doch im Garten war niemand. Oder huschte dort etwa eine schneeweiße Mieze durchs Gebüsch? Im Nu war der Schatten bei dem Strauch, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Nur ein großer grauer Felsblock lag im Gras: Hermosa, die zu Stein gewordene ehemalige Haushälterin des Eisernen Holzfällers.