Buch, Deutsch, Band 11, 264 Seiten, GB, Format (B × H): 171 mm x 246 mm, Gewicht: 838 g
Reihe: Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg
Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jarhunderts
Buch, Deutsch, Band 11, 264 Seiten, GB, Format (B × H): 171 mm x 246 mm, Gewicht: 838 g
Reihe: Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg
ISBN: 978-3-89534-611-8
Verlag: Regionalgeschichte Vlg.
Die jüdische Gemeinde Bielefelds entwickelte sich im 19. und frühen 20. Jahrhundert parallel zum industriellen Aufschwung der Stadt zum Oberzentrum ostwestfälischer Juden. Als Sitz des Landesverbandes der Synagogengemeinden war Bielefeld eine der jüdischen Metropolen Westfalens und angrenzender Gebiete. Was den Ruf der Synagogengemeinde ausmachte, waren ihre religiöse Liberalität und Reformfreudigkeit, ihre starke Assimiliertheit und Identifizierung mit „Deutschtum“ und deutscher Kultur. Das reich bebilderte Buch enthält neben Archivquellen, Presseberichten und Auszügen aus schwer beschaffbarer Literatur Familienchroniken, Memoiren, Gedichte und unveröffentlichte Briefe der betroffenen Zeitzeugen. Kurzkommentare, Begriffserklärungen und ein Namens-, Orts- und Sachregister erschließen das Material.
Zielgruppe
1. Bielefelder
2. Judenforscher
3. Landeshistoriker Westflaen
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte Deutsche Geschichte: Regional- & Stadtgeschichte
- Geisteswissenschaften Jüdische Studien Geschichte des Judentums Geschichte des Judentums außerhalb Israels/Palästinas
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Geschichte des Judentums (Diaspora)
Weitere Infos & Material
Einleitung 11
1 140 Jahre im Spiegel einer Familienchronik. Geschichte der Familie Porta. Von Walter Porta, 1940 14
Erster Teil: Im Zeitalter von Judenemanzipation und Assimilation, 1800-1918 33
A. Synagogengemeinde, Jüdische Institutionen, Religiöses Leben 33
2 Höchst mangelhafter Religionsunterricht. Bericht über den Zustand des jüdischen Schulwesens in den Städten Ravensbergs. Von Geh. Rat von Hohenhausen, 1806 33
3 …. unseren geringen Nahrungserwerb noch zu schmälern gedenken. Bittschrift der Bielefelder Judenschaft an den Präfekten des Weserdepartements in Osnabrück, 1808 34
4 Liste der Bielefelder Juden männlichen Geschlechts, 1812 35
5 Heil dem besseren Könige! Rede zur Feier des am 18ten Juni erfochtenen glorreichen Sieges und des Einzugs der Verbündeten in Paris. Gehalten vor der israelitischen Gemeinde zu Bielefeld. Von Rabbiner Moses Friedheim, 1815 38
6 Ein zerrütteter Rabbinatsbezirk. Rabbiner Moses Friedheim in Bielefeld an die Regierungskommission, 26. März 1815 40
7 Ein eher negatives Gutachten. Bericht des Landrats von Borries an die Regierung Minden über die Situation der Juden in Stadt und Kreis Bielefeld, 20. Januar 1817 41
8 Jüdisches „Kirchen“-Inventar. Erbeigentum der Israelitischen Gemeinde in Bielefeld, 1822 42
9 Ein „geläuterter“ jüdischer Gottesdienst. Mindener Sonntagsblatt, 16. Mai 1832 43
10 Ein kritischer Bericht. Beantwortung eines Fragebogens der Regierung durch den jüdischen Lehrer Joachim Posener, 1843 44
11 Schon vergessen? Die alte Synagoge. Von Martha Modersohn-Kramme, 1929 47
12 Die Bielefelder jüdischen Haushalte 1846 50
13 Religionsschule statt jüdische Elementarschule. Israelitisches Familienblatt, 25. Juli 1876 52
14 Religionsunterricht an den Gymnasien. Israelitisches Familienblatt, 23. Juli 1878 52
15 Fasten am Versöhnungstag. Israelitisches Familienblatt, 20. Dezember 1888 53
16 Der erste Jugendgottesdienst. Israelitisches Familienblatt, 13. Juni 1890 53
17 Ein Frommer aus dem 18. Jahrhundert. Rede, gehalten am 8. Februar 1891 auf dem jüdischen Friedhof zu Bielefeld zum ehrenden Gedächtnis des würdigen 111jährigen Greises Herrn Markus Jordan, geboren am 6. Oktober 1779, gestorben am 2. Februar 1891. Von Felix Coblenz 54
18 Im Geiste eines gesunden Liberalismus. Der Wächter, 2. Juli 1901 55
19 In der Hochburg der Antizionisten. Erinnerungen eines Jecken. Von Sammy Gronemann, 1902 57
20 Zionismus widerspricht dem ewigen Naturgesetz. Die Hoffnung Israels. Predigt von Dr. Felix Coblenz, vor 1904 58
21 Ein Vierteljahrhundert Gemeindevorsitzender. Israelitisches Familienblatt, 22. Januar 1904 61
22 Eine Zierde unserer Stadt. Protokoll der Preisgerichts-Sitzung vom 13. Mai 1902 62
23 Die Einweihung der neuen Synagoge. Bielefelder General-Anzeiger, 21. September 1905 64
24 Die Einweihung der neuen Synagoge. Die Volkswacht, 22. September 1905 67
25 Die Einweihung der neuen Synagoge. Israelitisches Familienblatt, 28. September 1905 68
26 Das Einweihungsgedicht. Von Josefa Metz, 20. September 1905 70
27 Verbrannter Tempel. Von Karen Gershon. Freie Presse, 10. August 1963 72
B. Zwischen Antisemitismus und Toleranz; Identitätsfindung 72
28 Nur die Israeliten etwas zurückgesetzt. Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld. Von Heinrich Wilhelm Schubart, 1835 72
29 Unser bißchen Recht ehrlich mit den Juden teilen. Die Juden. Von Hermann Kriege. Weser-Dampfboot, 24. Februar 1844 73
30 Was wollen wir Konservativen? Ansprache an die Urwähler Minden-Ravensbergs, 1848. Flugblatt, gedruckt vom Verlag Werneburg, Lübbecke 75
31 Lessing als Vorbild. Aben Esra. Schauspiel in drei Aufzügen. Von Salomon Blumenau, 1875 76
32 Anstellung mit Rücksicht auf sein Glaubensbekenntnis verweigert. Nachruf auf Philipp Metz. Mitteilungen vom Deutsch-Israelitischen Gemeindebund,Nr. 19, 1888 79
33 Vier Anwaltstöchter wurden getauft. Israelitisches Familienblatt, 20. Juni 1882 82
34 Neuartiges Chanukkafest contra jüdischen Weihnachtsbaum. Israelitisches Familienblatt, 1. Januar 1891 83
35 Das Kind des Antisemitismus. Israelitisches Familienblatt, 10. April 1891 84
36 Bestellung von Pfuirufern per Flugblatt. Israelitisches Familienblatt, 20. November 1891 86
37 Wilhelminischer Standesdünkel und Antisemitismus. Lebenserinnerungen. Von Wolfgang Meyer-Michael 87
38 Wir können alle stolz sein Deutsche zu sein. Von Toni Herzfeld, 1914 89
C. Kindheiten und Alter 92
39 Im Garten Eden. Eva. Aus einer glücklichen Kindheit. Von Josefa Metz 92
40 Geliebtes christliches Personal der Kindheit. Minchen Unger. Von Anna Heinemann-Wertheimer 99
41 Vorahnung. Von Anna Heinemann-Wertheimer 101
42 Als jüdisches „Proletarierkind“ Ende des 19. Jahrhunderts. Lebenserinnerungen. Von Hugo Rosenthal 102
D. Pionierleistungen 106
43 Ein Konvertit beflügelt das Bielefelder Musikleben. Heinrich Aloys Praeger. Westfalen und Rheinland. Eine Zeitschrift für alle Stände, Nr. 2, 1836 106
44 Parkanlage erinnert an Fahrradpionier. Georg Rothgiesser: Firmen- und Vereinsgründer sowie erster Redakteur des „Radmarkt“. Von Arno Ley 108
45 Ältestes und größtes Kaufhaus der Region. Das Kaufhaus S. Alsberg & Co. in Bielefeld, 1926 109
Zweiter Teil: Unter wachsendem Antisemitismus und NS-Terror, 1918-1945 113
A. Die jüdische Gemeinde, ihre Institutionen und Vertreter 113
46 Von jüdischen Wandervögeln und ersten Zionisten. Fritz Mosberg 113
47 Frauenehrung eher selten. Israelitisches Familienblatt, 31. Oktober 1919 115
48 Ein ostjüdischer Grabstein von 1921/1934 116
49 Westfalia-Loge XVI.362. Mitgliedsverzeichnis 1925 117
50 Frühes Gemeindewahlrecht für Frauen. Israelitisches Familienblatt, 7. Oktober 1926 123
51 Integration von Ostjuden und Zionisten durch Einheitsliste. Israelitisches Familienblatt, 26. Januar 1933 123
52 Unser Weg zur jüdischen Jugendbewegung. Uri Lev-Ron 124
53 „Protokoll“ einer Purimfeier vom 19. März 1927 127
54 Das Verbindende in den Vordergrund rücken. Friede. Predigt zum Versöhnungstage. Gehalten in der Synagoge zu Bielefeld am 14. Oktober 1929. Von Rabbiner Dr. Hans Kronheim 128
55 Bielefeld, die werdende Großstadt. Das jüdische Gemeindeleben in Bielefeld. Von Rabbiner Dr. Kronheim. Westfälische Neueste Nachrichten, 13. April 1929 133
56 Der Weg über die Pfadfinderei. Gruppengedicht, nach 1930 136
57 Vorstandsämter wie sein Onkel. Dr. Willy Katzenstein 60 Jahre. CV-Zeitung, 6. September 1934 137
58 Ein Abschiedsgedicht. Von Berta Klarenmeyer, 1937 138
59 Unfaßbar für eine Elfjährige: Ein Gotteshaus brennt. Der 9./10. November 1938. Von Erika K., Nichtjüdin 139
60 Es sind beim Synagogenbrand entwendet worden. Kultusgemeinde Bielefeld an das Amt für Wiedergutmachung, Dezember 1951 141
61 Antrag, den früheren Synagogen-Kastellan als rassisch Verfolgten anzuerkennen. Kultusgemeinde Bielefeld an den Kreissonderhilfsausschuß, 6. Januar 1949 142
62 Bericht aus der Zeit nationalsozialistischer Verfolgung. Kultusgemeinde Bielefeld an das Landeskriminalamt in Düsseldorf, 30. November 1961 143
B. Erlebt und nicht vergessen 144
63 Wir gehörten zu den wenigen mit koscherem Haushalt. Fritz Mosberg 144
64 Teils traditionell, teils assimiliert. Im Schatten der Vergangenheit. Von Helmut Grünewald 146
65 Wie man zu sagen pflegte: Ich gehörte zur Familie. Hans X. 156
66 Assimilation hatte ihre Grenzen, die jeder auf seine Weise zog. Alfred Meyer 157
67 Linksliberale konnten diese Vaterlandsliebe nicht gut ausdrücken. Alfred Meyer 161
68 Zu Schlappschwänzen sind die meisten von uns erzogen worden. Alfred Meyer 163
69 Keinerlei Verbindung mit jüdischen Kreisen und der Gemeinde. Ludwig Kugelmann 163
70 Zukunftsvision anno 1930. Am 12. Oktober 1980, also in 50 Jahren. Von Hans Meyerfeld 164
71 Gesehen mit den Augen von „Zugereisten“. Ernst Heilbrunn 167
72 Gewissermaßen in einem freiwilligen Ghetto: Ostjuden. Josef Laufer 176
73 Eine Kindheit in Bielefeld 1925-1939. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H. 178
74 350 Jahre im Spiegel von Rassenkunde. Meine Sippe – ein Schulaufsatz. Von Ernst Cosmann, 4. Dezember 1935 190
75 Verpaßte Rettungsschancen. Erinnerungen eines Pioniers aus Deutschland. von Asher Benari 192
76 Das waren unsere Abschiedsworte aus der Heimat. Erinnerungen aus der Hitlerzeit. Von Margret Marflow, geb. Weiß 194
77 Für den Fluchtfall immer einen Koffer vorbereitet: „Halbjuden“. Wer höb’ den ersten Stein wohl auf. Von Walter Fritz 196
78 Drei Tage Auschwitz-Birkenau. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H. 199
Dritter Teil: Kultusgemeinde sowie „Ehemalige“ nach dem Holocaust, 1945-2003 203
A. Wiederaufbau, Institutionen, Gemeindeleben 203
79 Laerstraße 9. Wohnungsamt Bielefeld an den jüdischen Gemeindevorsitzenden, 16. Juli 1945 203
80 Die Thorarollen kamen aus Werther. Undatierter Bericht der Kultusgemeinde 203
81 Renaissance of Bielefeld Jewish Community. Bericht des Staff Reporters in „Pinpoint“, Zeitung der Royal Air Force, 9. Februar 1946 205
82 Die jüdische Gemeinde im Wiederaufbau. Westfälische Zeitung, 4. November 1947 207
83 … Wo Gerechtigkeit herrscht, ist viel Freude. Volks-Echo, 11. April 1949 207
84 Dies ist die Thora … Vorspruch bei der Thoraeinholung am 16. September 1951. Von Gabriel Riesser 209
85 Neuer Beginn nach Jahren des Hasses. Betraum der Kultusgemeinde eingeweiht. Westfalen-Blatt, 17. September 1951 210
86 Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Von Lotte Daltrop. Unsere Schule, 1955 210
87 Als Freund und Nächster begegnet. Zum Tode von Max Hirschfeld. Westfalen-Blatt, 2. Januar 1958 213
88 Antisemitenausschreitungen und Gegenkundgebungen. Bericht der Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 29. Januar 1960 213
89 Sechzig Erwachsene und eine Handvoll Schulpflichtige. Gemeindevorsitzender Robert Eichengrün an Rudolf Demandt in New York, 25. November 1960 214
90 Channuka. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 28. Dezember 1962 215
91 Feierliche Wiedereinweihung der Synagoge. Westfälische Zeitung, 16. September 1963 215
92 Gottesdienste an hohen Feiertagen. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 7. September 1970 217
93 Gemeindeleben. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 18. April 1975 218
94 Kein Gottesdienst mehr. Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 11. Mai 1977 218
95 Stühle-Schleppen zum Schabbat. Jüdische Gemeinden in Westfalen: Bielefeld. Von Anke Klapsing-Reich. Shalom, April 2003 219
B. Rückkehrer, Displaced Persons, Emigranten 221
96 Heiß ersehnte Heimfahrt aus dem Ghetto. Brief des ehemaligen Stadtchemikers Dr. Ernst Goldstein an seine Familie, 6. Juni 1945 211
97 Fehlgelandet, Sommer 1945 222
98 Staatenlose Juden wieder minderprivilegiert? Landesverband der jüdischen Gemeinden Westfalens an den Kreissonderhilfsausschuß, 13. Januar 1947 223
99 Identitätsfindung nach 25 Jahren. Ein deutscher Jude kehrt heim. Von Karen Gershon, 1963 224
100 Jetzt konnten sie endlich eine Familie gründen. Artur und Berta Sachs begehen ihr 25. Ehejubiläum. Jüdische Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 13. Mai 1966 227
101 Israel als neue Heimat bietet doch kein Vergessen. Von Dieter Klocke. Freie Presse, 4. August 1966 228
102 Sehnsucht nach Pumpernickel und mehr. Walter Levy. Brief an die Jüdische Kultusgemeinde, 14. November 1967 230
103 Bemühen um die deutsch-israelische Verständigung. 85. Geburtstag von Ruth Florsheim. Unsere Schule 1985 232
104 Von antisemitischen Angriffen geschockt. „Mein Gehirn läuft wie ein Ofen – habe Angst“. Familie auf Suche nach Heimat und Identität. Neue Westfälische, 13. August 1988 233
105 Ehrenvolle Wiederaufnahme eines vertriebenen Mitbürgers. Rede des US-Chemikers Prof. Klaus Rüdenberg nach Erhalt der Bielefelder Ehrendoktorwürde am 5. September 1991 235
Literaturverzeichnis 237
Abbildungsnachweis 241
Register 242