Millett | Skull-Ranch 145 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 145, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

Millett Skull-Ranch 145

Gildas Rache
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7517-7264-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Gildas Rache

E-Book, Deutsch, Band 145, 64 Seiten

Reihe: Skull Ranch

ISBN: 978-3-7517-7264-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Sie nennt sich Gilda Balou. Niemand weiß, woher sie kommt. Auf jeden Fall ist sie die schönste Frau, die je den staubigen Boden von Golden City betreten hat. Aber auch die gefährlichste und kaltblütigste.
Vier frische Gräber zeugen von den jüngsten Schießereien in der Goldgräberstadt. Und immer ging der Streit um Gilda. Allen verdreht sie den Kopf. Dabei ist die Frau mit dem Engelsgesicht alles andere als unschuldig. Und sie ist auch nicht nur zum Pokern nach Golden City gekommen. Gilda will Rache ...

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Gildas Rache von E. B. Millett Sie nennt sich Gilda Balou. Niemand weiß, woher sie kommt. Auf jeden Fall ist sie die schönste Frau, die je den staubigen Boden von Golden City betreten hat. Aber auch die gefährlichste und kaltblütigste. Vier frische Gräber zeugen von den jüngsten Schießereien in der Goldgräberstadt. Und immer ging der Streit um Gilda. Allen ver?dreht sie den Kopf. Dabei ist die Frau mit dem Engelsgesicht alles andere als un?schul?dig. Und sie ist auch nicht nur zum Pokern nach Golden City gekommen. Gil?da will Rache... Vier tote Männer liegen oben auf dem Stiefelhügel. Um den einen oder anderen ist es nicht schade, aber ein ordentlicher Farmer gehört zu den Opfern. Eine Frau ist zur Witwe geworden. Zwei kleine Kinder zu Halbwaisen. Das alles nur, weil der Mann im falschen Moment Partei für die langhaarige Blondine ergriffen hat. Auf keiner Beerdigung ist Gilda Balou gewesen. Niemals ist bekannt geworden, dass sie um einen der Toten auch nur eine einzige Träne vergossen hat. Das schießt Shorty durch den Kopf, als Alf Murpham seine Karten mit einer wilden Bewegung auf den Tisch wirft. Dreitausend Dollar liegen in der Mitte des Tisches. Obendrauf ein Schuldschein von zehntausend Dollar. Der bricht Alf Murpham das Genick, wenn er dieses Spiel verliert. Dann hat er den Saloon »Happy Angel« verspielt. Den Saloon, in dem das Pokerspiel an diesem schwülen Abend stattfindet. Murpham gegenüber sitzt die Frau mit den langen blonden Haaren und der Figur, die auch einen Oldtimer noch schwindelig werden lässt, wenn er sie lange genug anschaut. In ihrem wunderschönen Puppengesicht stehen zwei blaue Augen, die der Blondine das Aussehen eines braven Lammes geben. Diesen Eindruck behält man so lange, bis man den Blick tiefer rutschen lässt. Zum Patronengurt, den die Frau wie ein Mann trägt. Daran ein Holster, der tiefer geschnallt ist, als das mancher Männer. Einige, die dieser Pokerrunde beiwohnen, wissen auch, dass Gilda Balou mit dem Sechsschüsser besser umgehen kann, als mancher Weidereiter. Das sind diejenigen, die die Frau draußen in den Bergen üben gesehen haben. Doch in der Stadt hat sie die Waffe noch nicht einmal gezogen. Immer hat sie es anderen überlassen, den Kopf für sie hinzuhalten. Heute jedoch deutet alles darauf hin, dass es in Golden City zum ersten Zweikampf zwischen einer Frau und einem Mann kommt. Alf Murphams Augen sind rotgerändert. »Wenn das hier mit rechten Dingen zugeht, dann will ich im Boden versinken«, stößt der rothaarige, grobschlächtige Mann wild hervor. Er schreit es in die Richtung von Gilda Balou. Diesmal meint er auch die Blondine direkt, denn sie hat die Karten für dieses Spiel ausgeteilt. Gilda Balou reagiert nur mit einem mitleidigen Lächeln. »Sie können noch kaufen, Mr. Murpham«, sagte sie leise. »Und wenn Sie wollen, dann kann jemand anderer die Karten geben.« Shorty steht rechts neben Murpham. Er glaubt, das Gleiche gesehen zu haben wie der Besitzer des »Happy Angel« Saloons. Die Blondine hat sich ein Blatt in die Hand gemischt und zwei Karten blitzschnell von unten gezogen. »Jemand anderer die Karten geben!« Murpham lacht auf. »Wozu, wenn Sie doch keine mehr brauchen, Lady?« Ganz langsam lässt nun auch die Blondine ihre Karten auf den Tisch gleiten. In ihren sonst sanften, blauen Augen lodert ein wilder, stahlharter Glanz. »Sie können noch kaufen, Murpham«, wiederholt sie mit schneidender Stimme. »Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann sagen Sie es, sobald das Spiel abgeschlossen ist.« »Sie meinen, wenn ich meinen Saloon an Sie verloren habe!« Gilda Balou zuckt die Schultern. »Ein Mann, der zehntausend Dollar setzt, der muss sich auch etwas dabei denken, Murpham. Oder haben Sie sich nur geirrt?« Murpham ist nervös. Diese Frau bringt ihn noch um den Verstand. Er hat mit einer ganz anderen Reaktion gerechnet. »Soll das heißen, ich kann aussteigen? Jeder bekommt seinen Einsatz zurück und das Spiel ist vergessen?« »Wenn Sie wollen, Murpham. Wenn nicht, bringe ich die zehntausend Dollar, wir kaufen und decken auf. Dann geht es wirklich um diesen Saloon. Ich glaube nicht, dass Sie dazu in der Lage sind, das Geld in bar aufzubringen. Ihre Entscheidung, Murpham!« Der Schweiß steht dem Saloonbesitzer auf der Stirn. Alle Blicke sind auf ihn gerichtet. Jeder wartet auf seine Entscheidung. Darunter auch Shorty und Brazos, die Reiter von der Skull, die sich an diesem Abend im Happy Angel in Golden City aufhalten. Beide sind sie im Grunde nur hier, um endlich die Frau kennenzulernen, deren Ruf auch schon bis zur Skull ins Bluegrass Valley gedrungen ist. Shorty und Brazos haben einen guten Tag erwischt. Heute Abend erleben sie Gilda Balou in Natur. »Sie hat von unten gezogen«, wispert Shorty seinem Freund Brazos zu. Der Schmied der Skull, der Shorty beinahe um zwei Köpfe überragt, hämmert dem Kleinen den Ellenbogen so heftig in die Rippen, dass Shorty stöhnend in die Knie geht. Brazos denkt an die frischen Gräber auf dem Stiefelhügel. Er will nicht, dass Shorty das nächste Opfer ist. Dazu aber kann es leicht kommen, wenn der Kleine sein loses Mundwerk nicht im Zaum hält. »Ich warte auf Ihre Entscheidung, Murpham!« Murpham reibt sich den Schweiß von der Stirn. »Jeder bekommt seinen Einsatz zurück«, keucht er schließlich. »Kann ich die Karten dennoch sehen?« »Für einen Drink, Murpham«, lächelt die Blondine und schaut ungerührt zu, wie Murpham seinen Schuldschein wieder vom Tisch nimmt, ihn zerreißt und die Fetzen zu Boden fallen lässt. »Okay, für einen Drink.« Murpham legt seine Karten offen auf den Tisch. Zwei Damen, zwei Könige. Kein zehntausend Dollarblatt, aber immerhin. Dann deckt Gilda Balou auf. Ein Raunen geht durch den Raum. Murpham starrt ungläubig auf das leere Blatt seiner Gegenspielerin. Nicht einmal ein Paar. Das Kreuz-Ass ist Gilda Balous höchste Karte. Wenn Murpham nicht gekniffen hätte, wäre er in diesem Moment um glatte zehntausend Dollar reicher. Ein abgrundtiefes Stöhnen entringt sich der breiten Brust des rothaarigen Saloonbesitzers. »Zum Teufel«, keuchte er. »Ich war sicher...« »Dass ich falsch spiele und mir selbst ein gutes Blatt gegeben habe«, vollendet Gilda Balou. Sie tut es mit einer solchen Offenheit, dass Murpham mit der gleichen Offenheit nickt. Im gleichen Moment trifft ihn die schlanke, gepflegte Hand der Blondine mitten im Gesicht. »Ein Mann würde Sie für diese Beleidigung töten, Murpham. Ich könnte es auch, aber ich schenke Ihnen Ihr Leben und diesen verdammten Saloon dazu!« Mit krebsrotem Gesicht steht Murpham da. Er ist bis auf die Knochen blamiert. Was sich an diesem Abend in Golden City ereignet hat, davon wird man noch in vielen Jahren reden. Und immer wird man ihn einen Trottel nennen, weil er zehntausend Dollar verschenkt und sich anschließend von einer schönen Frau hat ohrfeigen und als Feigling hinstellen lassen. Während Murpham noch mit den Zähnen knirscht und seine Wut in sich hineinschlingt, richtet Shorty sich wieder auf. Er reibt sich die Augen, nachdem er sich die Karten auf dem Tisch angesehen hat. »Verdammt«, keucht er außer Atem. »Ich war genauso überzeugt wie Alf Murpham, dass sie zwei Karten von unten gezogen hat.« Diesmal kann Brazos nicht schnell genug eingreifen. Als er bemerkt, dass der Kleine wieder auf den Beinen steht, hat Shorty auch schon seinen lautstarken Kommentar abgegeben. Murpham nickt Shorty dankbar zu. Gilda Balou schaut den Cowboy an, als wolle sie ihn zum Nachtisch verspeisen. »Wer ist dieser kleine, hässliche Zwerg?«, fragt sie provozierend. Zwei Männer sind im Saloon, die bis heute noch niemand in Golden City gesehen hat. Diese beiden Männer lachen auch am lautesten. »Klein, frech und kratzbürstig«, sagte einer der zwei. »Der erinnert mich an meine Schwiegermutter, die glücklicherweise oben in Alaska in eine Bärenfalle trat und von Wölfen zerrissen wurde.« Shorty wächst um einen halben Kopf. Es hebt ihn förmlich auf die Fußspitzen. Seine Backenknochen treten hart hervor. Die Hände ballen sich im steten Rhythmus zu Fäusten und öffnen sich wieder. Als das Lachen der anderen Gäste ihm entgegenbrandet, kommt Shorty sich genauso einsam und gedemütigt vor wie eben Alf Murpham. Brazos kann seinen Freund gerade noch am Gürtel festhalten und ihn so davor bewahren, sich zu einer Dummheit hinreißen zu lassen. »Er ist betrunken«, wendet der Schmied der Skull sich an Gilda Balou und die beiden Männer, die nun rechts und links neben der schönen Frau stehen. »Dann pass besser auf ihn auf, sonst fehlt er dir später!« Shorty versucht sich aus Brazos' Griff zu lösen. Aber was Brazos einmal angepackt hat, das lässt er sich so schnell nicht wieder nehmen. »Okay, Partner«, sagte Brazos in seiner sprichwörtlichen Bierruhe. »Okay, ich werde ihn jetzt festbinden, dann beißt er keinen mehr ins Bein....



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