Miller | Die Frauen der McKettricks (3-teilige Serie) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 704 Seiten

Reihe: eBundle

Miller Die Frauen der McKettricks (3-teilige Serie)


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7457-5186-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 704 Seiten

Reihe: eBundle

ISBN: 978-3-7457-5186-4
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



WINTER DER ZÄRTLICHKEIT
Endlich daheim! Es ist klirrend kalt, als Sierra die tief verschneite McKettrick-Ranch erreicht. Und sie wird bereits erwartet - von dem gut aussehenden und schweigsamen Travis Reid. Magisch fühlt Sierra sich zu diesem verschlossenen Mann hingezogen, träumt von Küssen, so sacht wie Schneeflocken - der Beginn vieler kleiner und großer Wunder in diesem Winter der Zärtlichkeit.
IN EINER ZÄRTLICHEN WINTERNACHT: HÖR AUF DIE STIMME DEINES HERZENS
Brad O'Ballivan ist auf seine Ranch zurückgekehrt! Die Nachricht trifft Meg wie ein Schlag. Vor Jahren war sie mit ihm verlobt. Doch dann zog es ihn nach Nashville - und er wurde als Countrysänger ein Star. Plötzlich steht Brad wieder vor ihr - er scheint fast unverändert. Genau wie ihre Gefühle für ihn. Aber ihr McKettrick-Stolz ist größer als die Sehnsucht. Noch ist sie nicht bereit, ihm zu verzeihen...
NACHT DER WUNDER
Arizona, 1896. Eine Schneelawine reißt den Zug von den Schienen - und zerstört Lizzies McKettricks Plan: Zum Fest wollte sie bei ihren Eltern sein und ihnen Whitley vorstellen. Verlobung nicht ausgeschlossen! Doch nicht Whitley hilft den Verletzten, macht den Verzweifelten Mut, sondern der attraktive junge Doktor Morgan Shane. Und weckt so in Lizzies Herzen das helle Licht wahrer Liebe ...



Nach ihren ersten Erfolgen als Schriftstellerin unternahm Linda Lael Miller längere Reisen nach Russland, Hongkong und Israel und lebte einige Zeit in London und Italien. Inzwischen ist sie in ihre Heimat zurückgekehrt - in den weiten 'Wilden Westen', an den bevorzugten Schauplatz ihrer Romane.

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2. KAPITEL


Morgan hatte nicht beabsichtigt, sich so weit von dem Zug zu entfernen. Er versuchte, das Laternenlicht aus den Fenstern immer im Blick zu behalten, doch der Sturm war schlimmer, als er gedacht hatte. Er schimpfte sich selbst einen Idioten. Seine Laterne flackerte und wurde hin und her gerissen, und der Wind heulte in seinen Ohren. Er stopfte die Hände in die Taschen seines viel zu dünnen Mantels. Es war, als ob sich ein Schleier herabgesenkt hätte. Nicht nur, dass er das Licht aus den Fenstern nicht mehr sehen konnte, er konnte den Zug selbst nicht sehen. Offenbar hatte er jegliches Orientierungsgefühl verloren – vielleicht war er nur einen Schritt vom Abgrund entfernt.

Sei vernünftig, sagte er sich. .

Sekundenlang ließ der Wind nach und war nicht mehr als ein Wispern, als ob er tief Luft holen würde, um dann wieder mit voller Kraft zu blasen. In dieser kurzen Stille hörte er eine leise Melodie, Gesang.

Blind in dem auf ihn prasselnden Schnee steuerte Morgan darauf zu. Er blinzelte, um klarer zu sehen, und erhaschte einen Blick auf schimmernde Zugfenster. Kurz darauf ließ er sich schwer gegen die Seite des Waggons sinken und tastete sich daran entlang, bis er dankbar das klirrend kalte Metall des Türgriffs unter den Händen spürte.

Es gelang ihm, sie zu öffnen und mehr oder weniger hineinzufallen. Drinnen sank er kraftlos auf die Knie. Seine Lungen brannten, die Taubheit in Händen, Füßen und dem Gesicht wich langsam einem scharfen Schmerz.

Waren das Erfrierungen? Angenommen, er würde seine Finger verlieren? Wozu war ein Arzt und gelegentlicher Chirurg ohne Finger gut?

Mit letzter Kraft zog er sich auf die Beine und starrte direkt in die aufgerissenen Augen von Lizzie McKettrick. Er hätte in dem unergründlichen Blau dieser Augen versinken können. Sie legte etwas um ihn – eine Decke oder einen Quilt oder vielleicht einen Umhang. Dann durchwühlte sie seine Taschen, förderte die Flasche des Vertreters zutage, zog den Korken heraus, hob den Whiskey an seine Lippen und befahl ihm zu trinken.

Morgan nahm ein paar brennende Schlucke und schob die Flasche dann zur Seite. Seine Sicht klärte sich, das Dröhnen in seinen Ohren ließ ein wenig nach. “Wenn Sie ein wenig, nur ein wenig Güte in Ihrem Herzen finden”, keuchte er mühsam, “dann werden Sie jetzt nicht sagen: Ich habe Sie ja gewarnt!”

“Na gut”, entgegnete Lizzie. “Aber ich Sie gewarnt, nicht wahr?”

Er lachte. Nicht, weil irgendetwas lustig war. Auf seinem kleinen Ausflug in den Schneesturm hatte er kaum etwas gesehen. Doch seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Der Waggon war entgleist und neigte sich gefährlich Richtung Abgrund. Und niemand, ob er nun McKettrick hieß oder nicht, würde es bei diesem Wetter zu ihnen schaffen.

Es würde an ein Wunder grenzen, wenn auch nur einer von ihnen überlebte.

Als Morgan zu zittern aufgehört hatte, gab Lizzie den Quilt Mrs. Halifax zurück und lief dann wieder nach vorn, um sich neben ihn zu setzen. Whitley starrte sie böse an, als sie an ihm vorbeikam.

Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, den Mantel des Schaffners zu tragen, obwohl er nach Rauch und Schweiß roch. Zumindest war er warm. Sie überlegte, ihn Morgan anzubieten, wusste aber, dass er ablehnen würde. Also versuchte sie es erst gar nicht.

“Ich habe Sie singen hören”, murmelte Morgan. “So habe ich zurückgefunden. Ich habe Sie singen hören.”

Zögernd berührte sie seine Hand und bedeckte sie dann ganz. Seine Haut fühlte sich wie Eis an, seine Kleider waren feucht. Sobald er eingeschlafen war, wollte sie in den Gepäckwagen gehen, um ihre Truhen und Taschen nach warmer Kleidung zu durchwühlen – und Whitleys auch. Außerdem gab es im Frachtwaggon hinter dem Güterwagen vielleicht etwas zu essen, Streichhölzer und sogar Decken.

Lizzies Magen knurrte. Keiner von ihnen hatte seit ihrem kurzen Aufenthalt in Flagstaff vor Stunden etwas gegessen. Sie selbst hatte an ihrem ledrigen Hackbraten und den überkochten Kartoffeln nur herumgepickt. Jetzt hätte sie das armselige Gericht mit Begeisterung verschlungen und danach einen starken, heißen Kaffee bestellt.

.

Auf einmal schmachtete sie nach einer Tasse mit viel Sahne und Zucker und einem großzügigen Schluck Brandy.

Morgans Finger bewegten sich, er drückte sanft ihre Hand. “Lizzie?”

“Ich habe gerade an eine heiße Tasse Kaffee gedacht”, gestand sie ihm leise. “Und an etwas zu essen. Glauben Sie, dass im Frachtwaggon vielleicht etwas Essbares sein könnte?”

Er grinste sie schief an. “Ich habe Sie heute im Restaurant am Bahnsteig beobachtet. Sie haben Ihren Hackbraten kaum angerührt.”

“Sie haben mich beobachtet?” Die Vorstellung fand sie beunruhigend und erregend zugleich.

“Das war kaum zu verhindern”, sagte Morgan. “Sie sind eine sehr schöne Frau, Lizzie. Ich gestehe, dass ich mich über Ihren Geschmack bezüglich Ihres Reisegefährten wunderte.”

Als Lizzie die Hitze in ihren Wangen spürte, war sie zum ersten Mal in ihrem Leben froh darüber. Jeder andere Teil ihres Körpers war nämlich eiskalt. “Sie scheinen sich sehr schnell und sehr oberflächlich ein Bild von Mr. Carson gemacht zu haben.”

“Ich kann Charakter gut einschätzen”, antwortete er. “Und Mr. Carson scheint keinen zu besitzen, soweit ich das beurteilen kann.”

“Wie können Sie zu so einer Schlussfolgerung kommen, wenn Sie ihn nur beobachtet haben, und das auch noch in einem vollen Bahnhof?”

“Er hat Ihnen den Stuhl nicht hervorgezogen, als Sie sich setzten”, erklärte Morgan einen Hauch zu selbstgefällig. “Und Sie haben die Rechnung bezahlt. Um das zu sehen, reichte der eine oder andere Blick – die anderen habe ich mir für Sie aufgehoben.”

“Mr. Carson”, verkündete Lizzie, die sich gedemütigt fühlte, “reist als mein . Darum habe ich sein Essen bezahlt. Er ist, wie ich Ihnen versichern kann, absolut solvent.”

“Wollen Sie ihn den McKettricks vorführen?”, zog Morgan sie auf. “Ich habe bisher nur einen von ihnen getroffen – Kade –, vor ein paar Wochen in Tucson. Er sagte mir, dass Indian Rock einen Arzt braucht und hat mir einen Raum im Arizona Hotel und jede Menge Patienten versprochen, wenn ich meine Praxis dort eröffne. Ehrlich gesagt, kam er mir nicht wie ein Mann vor, dem Typen wie Mr. Carson gefallen.”

Trotz aller Widersprüche, die sich in Lizzies Brust regten, hatte Morgan vermutlich recht. Kade und alle anderen McKettricks beurteilten die Menschen aufgrund ihres Verhaltens und nicht ihrer Worte. Whitley konnte unendlich viel Charme versprühen, aber er gehörte ganz offensichtlich nicht zu den Menschen, die auch einmal die Ärmel hochkrempelten und etwas in die Hand nahmen.

“Ich befürchte, Sie haben recht”, räumte sie traurig ein.

Morgan drückte erneut ihre Hand.

Der Wind peitschte gegen den Zug und ließ ihn bedrohlich schwanken. Lizzie sprach weiter, um das Schweigen zu durchbrechen.

“Haben Sie in Tucson als Arzt praktiziert?”

“Nein, in Chicago.” Er schwieg wieder.

“Wollen Sie mir allein das Reden überlassen?”, fragte Lizzie nach einer Pause.

“Ich bin kein großer Redner, Lizzie.”

“Erzählen Sie mir einfach etwas von sich. Irgendwas. Ich habe im Moment ziemlich große Angst, und wenn Sie nichts zum Gespräch beitragen, werde ich vermutlich auf Sie einreden, bis Ihnen die Ohren abfallen.”

Er lachte. “In Ordnung. Meinen Namen kennen Sie ja schon, Morgan Shane. Ich bin neunundzwanzig Jahre alt, in Chicago geboren und aufgewachsen und habe keine Geschwister. Mein Vater war Arzt, darum bin ich auch einer geworden. Er hat nach seinem Abschluss in Havard in Berlin studiert, weil er die medizinische Ausbildung in Amerika für armselig hält. Und genau wie er bin auch ich für eine Zeit nach Deutschland gegangen. Ich war nie verheiratet, obwohl ich einmal kurz davor stand – ihr Name war Rosalee. Ich habe mit meinem Vater zusammen die Praxis geführt, bis er starb. Vermutlich hätte ich dort weitergemacht, wenn ich mich nicht mit meiner Mutter zerstritten hätte. Also beschloss ich, Richtung Westen zu ziehen und landete in Tucson.”

Das waren mehr Informationen, als Lizzie sich erhofft hatte.

“Was wurde aus Rosalee?”, fragte sie ein wenig atemlos, weil sie eine Schwäche für Romantik hatte. Wann immer es ging, las sie Liebesromane und verzehrte sich nach den Helden. Die Frau musste auf tragische Weise ums Leben gekommen sein, und Morgans Herz war gebrochen. Vielleicht erklärte das, warum er so wenig sprach.

“Sie beschloss, lieber selbst Ärztin als die Frau eines Arztes zu werden und ging nach Berlin, um zu studieren. Oder war es Wien? Hab ich vergessen.”

Vor Staunen klappte Lizzies Mund auf.

Noch so ein schiefes Lächeln erhellte sein Gesicht. “Ich ziehe Sie nur auf, Lizzie. Sie brannte mit einem Mann durch, der als Buchhalter bei Sears and Roebuck arbeitete.”

Jetzt sah sie ihn misstrauisch an.

“Nun sind Sie dran. Was haben Sie mit Ihrem Leben vor, Lizzie McKettrick?”

“Ich möchte in Indian Rock als Lehrerin arbeiten.” Auf einmal wünschte sie sich, etwas Aufregenderes zu sein. Trapezkünstlerin vielleicht oder Porträtmalerin. Oder eine edle Krankenschwester, die tapfer gegen alle möglichen Krankheiten kämpfte.

“Bis sie heiraten und Kinder bekommen.”

Damit brachte er Lizzie vollkommen aus dem Konzept. Was hatte dieser Morgan Shane nur an sich, das sie zugleich nervte und ihr Interesse erregte? “Die Frau meines Onkel Jeb ist Lehrerin”, wehrte sie sich. “Sie haben vier Kinder, und Chloe...



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