Buch, Deutsch, Band 3, 92 Seiten, PB, Format (B × H): 100 mm x 150 mm, Gewicht: 100 g
Reihe: AUFLAND TEXTBÜCHER
Alltag in einem Dorf
Buch, Deutsch, Band 3, 92 Seiten, PB, Format (B × H): 100 mm x 150 mm, Gewicht: 100 g
Reihe: AUFLAND TEXTBÜCHER
ISBN: 978-3-9814390-3-8
Verlag: Aufland Verlag
In aller Schlichtheit beschreibt Elke Michael, was es heute heißt, sich auf ein Dorf einzulassen. Sie bringt uns damit zum Weinen und zum Lachen. Sie zeigt uns die Abgründe, an denen sie nicht weiter weiß, beschreibt aber auch, wie aus dem Singen, Schlachten und Pflanzen ein Leben werden kann, das die Mühe wert ist. Lebensentwürfen wie dem hier beschriebenen mangelt es sicher an vielem – an Finanzen, Sicherheiten und großen Urlaubsreisen zum Beispiel. Ganz sicher aber besteht kein Defizit an Sinn, davon ist reichlich vorhanden.
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Wofür muss das Land nicht alles herhalten: für den Dorftrottel und den schlauen Bauern, für das verzerrte Landidyll und für die Angst zu versauern, für die Utopie vom autarken Leben und für den Spott der Städter, die sich für moderner und schöner halten.
An diesen Klischees mag etwas dran sein. Aber das Land hat sich verändert, es ist freier, offener und schwächer geworden. Ausgerechnet jetzt, da man in der Pampa ein freies Leben leben kann, da man nicht mehr gegängelt wird und sich die Härten der Landarbeit selbst aussuchen kann, ziehen sich die Leute zurück; jetzt, wo es gerade erst richtig schön werden könnte. Wir leben in einer Versorgungsgesellschaft, für alle Belange gibt es Spezialisten. Je mehr das Land zur Selbstversorgungsgesellschaft wird, umso schwerer ist es von der Stadt aus zu verstehen, denn hier muss man fast alles alleine machen.
Für jene, die trotzdem aufs Land gehen, sind diese Dinge zunächst nicht so wichtig. Sie suchen sich ihr Haus und ihr Dorf nicht im Katalog aus. Sie wollen sich selbst über den Weg trauen. Dafür brauchen sie erst einmal einen Weg, den sie betreten können und der noch nicht vermint ist mit falschen Versprechungen. Was ein gelingendes Leben ist, das wollen sie immer noch selbst herausfinden.
Nun gehen sie Bindungen ein: sie binden sich an einen Ort, an Menschen, an Tiere und an Sorgen. Die Bindung ermöglicht Sorgfalt und sie bestimmt das Tempo. Sie ermöglicht auch einen Aneignungsprozess - mit Fug und Recht kann man sagen: meine Tauben, meine Freunde, mein Besuch. Die Bindung führt zu völlig anderen Prioritäten im Alltag. Wo keine Karriere möglich ist, kann sie auch keine Rolle am Abendbrottisch spielen.
In aller Schlichtheit beschreibt Elke Michael, was es heute heißt, sich auf ein Dorf einzulassen. Sie bringt uns damit zum Weinen und zum Lachen. Sie zeigt uns die Abgründe, an denen sie nicht weiter weiß, beschreibt aber auch, wie aus dem Singen, Schlachten und Pflanzen ein Leben werden kann, das die Mühe wert ist. Lebensentwürfen wie dem hier beschriebenen mangelt es sicher an vielem – an Finanzen, Sicherheiten und großen Urlaubsreisen zum Beispiel. Ganz sicher aber besteht kein Defizit an Sinn, davon ist reichlich vorhanden.