E-Book, Deutsch, Band 87, 414 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Theater
Strategien rassismuskritischer Theaterarbeit
E-Book, Deutsch, Band 87, 414 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Theater
ISBN: 978-3-8394-3520-5
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
›Ignorance is a choice!‹ stand letztens auf einem Demonstrationsplakat für die Rechte von Geflüchteten. Es gibt unzählige Initiativen und Aktionen, die sich rassismuskritisch mit Theater, Theaterpädagogik oder kultureller Bildung auseinandersetzen. Die wissenschaftliche Theoriebildung tut sich dagegen schwer mit der Konzeptualisierung antirassistischer Theaterarbeit. Das Buch gibt Anlass zur (selbst-)kritischen Reflexion, und zwar für alle Beteiligten: Theatermacher_innen, Spielende, Zuschauende und diejenigen, die Konzepte z.B. zu Theater und Migration vorschlagen.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Es geht um die Schwierigkeit, mit Theater – oder allgemeiner mit Kunst oder Kultureller Bildung - nicht rassistisch zu sein. Ein Blick in die Geschichte der Rassifizierungspraxen (Blick- und Sprechweisen, Bildrepertoire etc.) vertieft die aktuellen Diskussionen und erklärt, wie sich Rassismus als Ordnungsstruktur durch stetige Wiederholung stabilisiert. Die Verantwortung – auch des Wider-Sprechens – ist mit dem ›Sprechen als Wiederholung verknüpft‹ (Butler). Daher der Fokus auf Aufklärungskonstruktionen: Er basiert auf der Beobachtung, dass Zugehörigkeiten und Ausgrenzungen durch einen Bezug auf die europäische Aufklärung/Modernität organisiert werden.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Aus diskurskritischer Perspektive versuche ich, bisher vorliegende Positionen zu interkulturellem Theater oder zu einer theatralen Ästhetik der Differenz zu politisieren. Die Reflexion der Repräsentationspraxen, Identitätspolitiken und institutionellen Rahmungen wie auch der ›Regeln der Kunst‹, v.a. aber der eigenen Sprechposition ist dafür unabdingbare Voraussetzung.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Ich wünschte mir eine Gesprächsrunde mit Shermin Langhoff, Philipp Harpain, Rustom Bharucha, Carmen Mörsch und vielen anderen Leuten.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Ein Grundlagenwerk, das in die wesentlichen Debatten einführt, aber auch Informierten und Engagierten neue Verknüpfungen und Dimensionen eröffnet.