Meyer | Elsas Töchter | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 412 Seiten

Meyer Elsas Töchter


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7597-5686-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 412 Seiten

ISBN: 978-3-7597-5686-2
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Elsas 4 Töchter haben, seit sie erwachsen sind, kaum noch Kontakt zueinander. Christine bewirtschaftet mit ihrem Mann den Bauernhof, auf dem sie aufgewachsen sind. Astrid ist eine taffe Geschäftsfrau. Carola lebt am Meer und Jule hat nach turbulenten Jahren endlich ihr Glück gefunden. Als Christines Mann sich seinen Lebenstraum erfüllt und eine Motorradtour auf der legendären Route 66 unternimmt, beschließen sie, dass während dieser Zeit immer eine von ihnen Christine bei der Arbeit auf dem Hof unterstützt. Obwohl sie diesen verrückten Plan am liebsten alle sofort wieder rückgängig machen würden, setzen sie ihn doch in die Tat um. Während die Schwestern sich einander langsam wieder annähern und neu kennenlernen, kommt ihnen die Idee für ein ganz besonderes Geschenk zum 80. Geburtstag ihrer Mutter. Sie ahnen jedoch nicht, dass sie damit ein altes Geheimnis ans Licht bringen.

Michaela Meyer, Jahrgang 1969, lebt mit ihrer Familie auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Lüneburger Heide. Sie schreibt christliche Lyrik, Kurzgeschichten und Theaterstücke. Nach "Sommer mit Kuh" ist "Elsas Töchter" ihr zweiter Roman.

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Christine
So schnell ihre Beine es hergaben, jagte sie den Abhang hinunter. Sie wusste nur eines, sie musste unter allen Umständen als erste unten am Bach ankommen. Kurz geriet sie in Panik, als sie über einen Maulwurfshügel stolperte und ins Trudeln geriet, um ein Haar wäre sie gestürzt. »Aufpassen!«, rief sie sich innerlich zu. Sie konnte es sich nicht leisten, sich zu verletzen. Nicht jetzt, wo alles geplant war und alles an ihr hing. Plötzlich sprintete Kessi an ihr vorbei. Verdammt! Klaus-Peter sollte sie doch festhalten! Die Hündin sprang übermütig den Hügel hinab, sie hielt das Ganze für ein tolles Spiel. Hauptsache sie hielt sich von dem verschreckten Tier fern. War denn Klaus-Peter zu gar nichts zu gebrauchen? Das kam davon, wenn man einen Schweinebauern zum Rindertreiben engagierte. Christine fragte sich, wie sie nur auf diese blöde Idee verfallen waren. Holger und sie waren sich darüber einig gewesen, dass sie die Rinder unbedingt noch vor seiner Abreise in die USA auf die Weide bringen wollten, wo sie den Sommer lang bleiben sollten. Das war eine anstrengende Arbeit. Sie und Holger waren dabei seit Jahren ein eingespieltes Team, sie brauchten dabei einfach keine Experimente mehr. Allerdings brauchten sie Unterstützung und da Matti dieses Jahr die Fachschule besuchte, war er für die Arbeit auf dem Hof nicht eingeplant, also hatte Holger seinen Nachbarn Klaus-Peter gefragt, was sich jetzt als ziemlicher Reinfall entpuppte. Christine war tatsächlich als erste am Bach angekommen und bewegte sich jetzt etwas langsamer, nach links am Bach entlang, um vor das ausgebüxte Tier zu kommen und es davon abzuhalten, in den Bach zu springen. Der Hund war schuld, dass das Rind durchgegangen war. Der Hund und Klaus-Peter, der das bellende Tier vom Trecker gelassen hatte, wo Holger es eingesperrt hatte. »Mensch ihr könnt doch den Hund nicht einsperren, der will doch auch etwas von dem schönen Tag haben und außerdem kennt er das doch mit den Rindern.« Und noch bevor Holger oder Christine einen Einwand erheben konnten, hatte er die Hündin heruntergelassen, die vor Freude ganz außer sich war und übermütig von einem zum anderen lief, laut bellte und schließlich die Rinder zum Spielen aufgefordert hatte. Sie war aufgeregt mitten in die Herde gesprungen, die gerade das erste Mal außerhalb der begrenzenden Stallmauern, mitten auf der grünen Wiese gestanden hatte. Ein Rind hatte sich so erschrocken, dass es wild losgeprescht war. Auch der Zaun hatte es nicht aufhalten können, das Tier rannte nur noch in Panik, wie blind, immer geradeaus. Nun versuchte Holger in der Weide den Rest der Herde ruhig zu halten und Christine ging, nachdem sie am Bach angekommen war, beruhigende Laute von sich gebend, dem Rind langsam entgegen. Tatsächlich schien es sie wahrzunehmen. Es wurde langsamer, drehte ab und wechselte die Richtung. Es schlug einen Haken und keilte mit den Hinterbeinen aus, dann blieb es stehen, schaute kurz zu ihr herüber und begann dann zu grasen. Dabei ließ es Christine nicht aus den Augen. Die war stehengeblieben und gab Klaus-Peter, der jetzt von der anderen Seite den Hügel herabkam, halblaut Anweisungen, wie er sich verhalten sollte. Doch der hatte seine eigene Vorstellung davon, wie er das Rind zurücktreiben wollte. Er gestikulierte wild mit den Armen, als wollte er dem Tier Frischluft zufächeln und stampfte mit dem Fuß auf, um es voranzutreiben. Das erschreckte das aufgeregte Jungtier so, dass es tatsächlich Reißaus nahm, nur in die falsche Richtung. Christine fluchte laut. Inzwischen ärgerte sie sich sehr darüber, dass sie heute Morgen völlig übereilt einfach mit Klaus-Peter angefangen hatten, anstatt zu warten, bis Matti aus der Schule kam. Mit ihm wäre das nicht passiert. Er war mit den Rindern aufgewachsen und hatte einfach ein Gespür dafür. Dabei hatte Matti noch angeboten, heute früher nach Hause zu kommen und die Rinder mit auf die Weide zu bringen. Sie hätten ihn hier wirklich gut gebrauchen können, doch er sollte sich dieses Jahr ganz auf die Schule konzentrierte. Außerdem begannen bald die Abschlussprüfungen. Christine legte noch einmal aus dem Stand einen Sprint auf dem unebenen Gelände hin. Glücklicherweise war das Rind durch den Anblick des fließenden Wassers im Bach so verblüfft, dass es eine Vollbremsung machte. Klaus-Peter stand jetzt tatsächlich einmal an der richtigen Stelle und Christine begann sich vorsichtig dem Rind zu nähern, was es dazu brachte, sich von Christine und Klaus-Peter fort, in Richtung der Weide von der es getürmt war, zu bewegen. So trieben sie das Tier endlich Stück für Stück zur Herde zurück. Kessi war zum Glück damit beschäftigt eine Maus zu suchen und grub weiter unten ein Loch in den weichen Moorboden. Das hätte noch gefehlt, dass sie noch einmal dazwischen gesprungen wäre. Schließlich konnten sie das verschreckte Tier durch das Loch im Zaun wieder zu den anderen zurücktreiben. Erleichtert atmeten sie alle auf. Holger holte die Werkzeugkiste vom Trecker, der vor dem Zaun stand und machte sich mit Klaus-Peter daran, die abgerissenen Drahtenden zu suchen, zusammenzuflicken und alles wieder an den Zaunpfählen zu befestigen. Währenddessen ging Christine zwischen den Rindern herum, streichelte die Tiere und redete ihnen gut zu, um sie zu beruhigen und nahm sie dann mit, um ihnen zu zeigen, wo die Tränke war. Die Herde folgte ihr und als die ersten verstanden hatten, wie die Tränke funktionierte und ihren Durst oder auch nur ihre Neugier stillten, ging sie zu den beiden Männern zurück. Die waren auch gerade fertig geworden, also machten sie sich zusammen auf den Rückweg zum Hof, den man von hier aus gut im Blick hatte. Holger nahm den Trecker, Christine und Klaus-Peter gingen zu Fuß das kurze Stück zum Hof zurück. Christine pfiff nach dem Hund, der sofort den Kopf hob und herangeflitzt kam. Oberhalb der Wiesen lag ihr Dorf Wiehebruch. Holger lenkte den Trecker auf einen Feldweg, der direkt auf ihren Hof zuführte. Von hier aus rechts schauten sie auf die Rückseite des Betriebs von Klaus-Peter mit dem langen Schweinestall, der das Hofgrundstück zu den Wiesen hinunter begrenzte. Links, in Richtung eines kleinen Wäldchens lag unter großen Eichen, sehr idyllisch, der Hof ihrer Nachbarn auf der anderen Seite, Hanno und Grit Moinsen. Kessi lief vor dem Trecker her und als sie zuhause ankamen, hatte sie sich bereits unter die große Hortensie neben dem Küchenfenster in den Schatten gelegt. Holger stellte den Traktor neben der Scheune ab und räumte das Werkzeug weg. »Tasse Kaffee?«, fragte Christine ihren Nachbarn. »Da sag ich nicht nein«, meinte er grinsend. Christine nickte und ging ins Haus. Dort streifte sie in der Waschküche ihre alten Schuhe ab. Sie betrat die Küche, wo sie auf den Knopf der Kaffeemaschine drückte und drei Kaffeebecher vom Regal holte. Die extravagante Kaffeemaschine hatte Klaus-Peter ihr geschenkt. Er kam so oft bei ihnen vorbei, um »Schnell mal eine Tasse Kaffee zu trinken«, dass er eines Tages mit der Maschine vor der Tür gestanden hatte. »Klaus-Peter du spinnst doch«, hatte Christine erschrocken ausgerufen: »Du kannst mir doch nicht so ein teures Geschenk machen«, aber Klaus-Peter wollte sie nicht wieder mitnehmen. Also genoss Christine ohne schlechtes Gewissen den Luxus. Klaus-Peter würde sich das wohl leisten können. Klaus-Peter war ihr direkter Nachbar. Er lebte allein auf seinem Hof. Ab und zu fiel ihm die Decke auf den Kopf und er brauchte jemanden zum Reden, dann kam er herüber. Christine stellte nacheinander die drei Tassen unter den Auslauf der Kaffeemaschine und ging dann mit den Tassen nach draußen, wo die beiden Männer sich inzwischen auf der kleinen Sitzgruppe neben der Küchentür niedergelassen hatten. Sie stellte die Tassen ab und ging noch einmal zurück, um Milch zu holen und setzte sich dann neben Holger auf die Bank, die ihnen ihre Freunde aus dem Dorf zum Hochzeitstag geschenkt hatten. »Wann geht denn deine Amerikareise los? Wann fährst du?«, fragte Klaus-Peter seinen Freund. »Übermorgen. Richard kommt schon früh um vier Uhr und holt mich ab«, gab Holger Auskunft. »Richard ist dein Bruder?«, vergewisserte sich der Nachbar. »Ja« nickte Holger bestätigend. »Wir fahren zusammen bis Fulda runter, wo Volker wohnt. Das ist ein Freund aus meiner Schulzeit. Bei ihm lassen wir das Auto stehen und fahren dann mit dem Zug nach Frankfurt, wo am Nachmittag unser Flug geht«, fasste er ihren Reiseplan zusammen. »Und dann seid ihr vier Wochen drüben unterwegs«, beneidete Klaus-Peter den Freund. »Ja«, bestätigte Holger. »Volker hat die Tour ausgearbeitet. Aber die Empfehlung lautet, man sollte auf jeden Fall drei Wochen für die 66 einplanen, wenn man alles Interessante an der Route sehen will. Wir haben vorher noch zwei Tage in Chicago eingeplant, um anzukommen und uns die Stadt anzusehen. Dann die Tage für...



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