Messner / Schörkhuber | Beherrschen Sie sich | Buch | 978-3-85449-450-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 4, 140 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 135 mm x 210 mm

Reihe: Texte im Ohr

Messner / Schörkhuber

Beherrschen Sie sich

Regierungsviertelungen
Erscheinungsjahr 2016
ISBN: 978-3-85449-450-8
Verlag: Sonderzahl

Regierungsviertelungen

Buch, Deutsch, Band 4, 140 Seiten, ENGLBR, Format (B × H): 135 mm x 210 mm

Reihe: Texte im Ohr

ISBN: 978-3-85449-450-8
Verlag: Sonderzahl


Wie weit es wohl reicht, das Regierungsviertel in Wien? – Hofburg, Ballhausplatz, ja, und dann? Und: Wie weit reichen die Regierungen hinein in unsere alltäglichen Geschäfte und Gepflogenheiten, in unser Leben, in unsere Körper? – Nicht auf
einem eindeutig abgesteckten Territorium bewegen wir uns mit diesen Fragen, sondern auf einem vagen, vielschichtigen Terrain, mit dem sich zeitgenössische Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Polen, Serbien, Österreich und Kroatien auseinandergesetzt
haben. Literarisch befragt wurden die Plätze, Schichten und Geschichten, die Gebäude und die in diesen gepflogenen und tradierten Umgangs- und Regierungsformen.
»Unwiederbringlich« (G. H. H.) sind jene Momente, die sich freimachen, die auftauchen, wie im »Freien Fall« (Dalibor Plecic), die so manches aufwirbeln im »Wohn­zimmer der Republik« (Beatrice Simonsen), die den »Lonely Planet« (Mascha Dabic) umkreisen wie
widerspenstige Trabanten. Eine »Aufsichtsprüfung« (Elena Messner) gefällig, vielleicht, zum Blankpolieren der Nerven und Bilanzen? Oder, besser noch, mit »Otto, Robert,
Jon« (Natalie Deewan) zu konversieren, Beziehungen zum Hegemon sind nicht von Nachteil, Sie wissen schon! Die Zeichen zu deuten, auffliegen oder verschwimmen zu
lassen hilft die »Kleine Zeichenkun­de« (Thomas Ballhausen) und ob »Eins Zwei Drei Vier« (Alex. Riener) Aufmarsch oder Abmarsch bedeutet – nun, das müssen Sie schon
selbst herausfinden. »Klappe, die nächste« (Jorghi Poll) und schon geht’s weiter – auf zur »Podiumsdis­kussion« (Ivana Perica), bei der Sätze zu Legehennen und Gedanken zu Suppenhühnern werden, ein eifriges Gegacker, jedenfalls. »Die Kunst, nicht dermaßen regiert zu werden« (Eva Schörkhuber), allerdings, die legt sich kein Ei und
pfeift auf die Bodenhaltung. »Ein Kopf ist er sich selbst« (Domenik Srienc), mein lieber Schwan, ein krauser Kopf. Auch »Das Geschenk vom Kaiser« (Magdalena Diercks) ist
eine Frage der Zeit, die ihre Zähne in die Pflastersteine schlägt.

Mit Beiträgen von:
Thomas Ballhausen, Mascha Dabic, Natalie Deewan, Magdalena Diercks, G.H.H., Elena Messner, Zlatko Pakovic, Ivana Perica, Jorghi Poll, Dalibor Plecic, Robert Prosser, Alex. Riener, Eva Schörkhuber, Beatrice Simonsen und Dominik Srienc.

Fotocollagen von:
Dana Rausch
Topografische Karten von:
Philipp Markus Schörkhuber

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Tagsüber wandern wenige Touristen übern Helden­platz, verlangsamen den Schritt, gehen an den Fiakern vorbei, um, so scheint es, ein wenig vom Wiener Idiom zu erhaschen, welches Reiseführer oder Tourguide versprechen und die schnauzbär­tigen, mit Melonen behüteten Kutscher tatsäch­lich in erstaunlicher Prägung beherrschen.
(Robert Prosser: »Weißwaschen«)

Die üppigen Rosenbeete im Volksgarten, die glatten Steinfliesen der inneren Burg, die dunsti­gen Innenräume der Nationalbibliothek, der gekehrte Vorplatz der Stallburg, auf dem sich die gestriegelten Lipizzaner recken, sind mein Zu­hause. Die Fiakerfahrer mit ihren dicken Ross­schwänzen, den mageren Pferden und den aufge­putzten Kutschen am Heldenplatz, die asiatischen Cellisten unter der Michaelerkuppel, die blinden Sänger am Graben, die durch die Innenstadt lärmenden Schulklassen, die vorm Haas Haus jausnenden Kindergartenkinder, die als Edelmänner verkleideten Slowaken am Stephans­platz, die geschminkten Damen mit den Ein­kaufssackerln teurer Boutiquen, in denen sie ihr Mittagessen ins Büro tragen, die jungen Männer in schwarzen Anzügen mit zu langen Ärmeln, zu kurzen Hosen und ungeputzten Schuhen, die knienden Bettler an den Straßenecken sind meine Familie. (Beatrice Simonsen: »Im Wohnzimmer der Republik«)


Schörkhuber, Eva
Eva Schörkhuber, geb. 1982 in St. Pölten, lebt in Wien und Bratislava, arbeitet als freie Autorin, Lehrbeauftragte, Lektorin und Redakteurin beim »textfeld Südost«.

Messner, Elena
Elena Messner, geb. 1983 in Klagenfurt, Lehrbeauftragte, Redakteurin beim textfeld Südost, Literaturkritikerin, Übersetzerin und Kulturmittlerin. Lebt und arbeitet derzeit in
Aix und Marseille.

Elena Messner, geb. 1983 in Klagenfurt, Lehrbeauftragte, Redakteurin beim textfeld Südost, Literaturkritikerin, Übersetzerin und Kulturmittlerin. Lebt und arbeitet derzeit in
Aix und Marseille.

Eva Schörkhuber, geb. 1982 in St. Pölten, lebt in Wien und Bratislava, arbeitet als freie Autorin, Lehrbeauftragte, Lektorin und Redakteurin beim »textfeld Südost«.

Mit Beiträgen von:
Thomas Ballhausen, Mascha Dabic, Natalie Deewan, Magdalena Diercks, G.H.H., Elena Messner, Zlatko Pakovic, Ivana Perica, Jorghi Poll, Dalibor Plecic, Robert Prosser, Alex. Riener, Eva Schörkhuber, Beatrice Simonsen und Dominik Srienc.

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Dana Rausch
Topografische Karten von:
Philipp Markus Schörkhuber



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