Mentzos Hysterie
11., unveränderte Auflage 2015
ISBN: 978-3-647-46199-1
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Zur Psychodynamik unbewusster Inszenierungen
E-Book, Deutsch, 191 Seiten
ISBN: 978-3-647-46199-1
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
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In der Umgangssprache wird das Wort 'hysterisch' abwertend für alles Unechte, Theatralische, haltlos Übertriebene benutzt. Die Psychiatrie und die Psychologie belegten mit dem Terminus Hysterie eine Fülle von körperlichen und seelischen Symptomen und Störungen, die erst durch die Psychoanalyse Sigmund Freuds eine einheitliche Bedeutung und Erklärung erhielten.Zwar sind die damals beschriebenen klassischen hysterischen Krankheitsbilder im Lauf des 20. Jahrhunderts immer seltener geworden; die Auffassung des Hysterischen als Reaktion auf eine längst überwundene repressive Sexualmoral ließ das Freud’sche Konzept als obsolet erscheinen.Stavros Mentzos weist jedoch mit zahlreichen eindrucksvollen Beispielen nach, dass der hysterische Modus der Konfliktverarbeitung mittels unbewusster Inszenierungen relevant bleibt – nicht nur zum Verständnis psychopathologischer und psychosomatischer Dynamik, sondern überhaupt menschlichen Verhaltens und Interagierens.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Psychosomatische Medizin
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychotherapie / Klinische Psychologie
- Sozialwissenschaften Psychologie Psychologie / Allgemeines & Theorie Psychologische Theorie, Psychoanalyse
- Medizin | Veterinärmedizin Medizin | Public Health | Pharmazie | Zahnmedizin Medizinische Fachgebiete Psychiatrie, Sozialpsychiatrie, Suchttherapie
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Vorwort;10
7;Vorwort zur 8., erweitertenAusgabe;14
8;Einleitung;16
9;Kapitel I: Hysterische Phänomene;20
9.1;1. Drei Gruppen hysterischer Phänomene;20
9.2;2. Verbreitung und Symptomwandel der hysterischen Symptombildung;28
10;Kapitel II: Hysterie-Konzepte;32
10.1;1. VonAltägypten bis zu Charcot;32
10.2;2. Das psychoanalytische Modell;36
11;Kapitel III: Hysterische Symptombildung;42
11.1;1. Annette C. (Konversion);42
11.2;2. Die Krankengeschichte von Barbara M. (Dissoziation);47
12;Kapitel IV: Hysterische Charakterbildung;60
12.1;1. Einleitung;60
12.2;2. Deskriptive Merkmale des hysterischen Charakters (bzw. der heutigen histrionischen Persönlichkeitsstörung);62
12.3;3. Anton C. (Fall Nr. 12);65
12.4;4. Ein dramatischer Auftritt (Fall Nr. 13);66
12.5;5. Zur Typologie hysterischer Charaktere;70
12.6;6. Das Über-Ich: der prominenteste Zuschauer;74
13;Kapitel V: Ich-psychologische Aspekte – die einzelnen Teilmechanismen;76
13.1;1. Der impressionistische kognitive Stil und die Affinität für unbewusste Symbolik;76
13.2;2. Emotionalisierung – Dramatisierung;79
13.3;3. Identifikation als wichtiger Mechanismus inner-halb der hysterischen Symptom- und Charakter-bildung;80
13.4;4. Verdrängung und Dissoziation;85
14;Kapitel VI: Die Krise des Hysteriebegriffs;89
14.1;1. Konversion – nur bei ödipalen Konflikten?;89
14.2;2. Hysterischer Charakter – nur bei ödipaler Fixierung?;90
14.3;3. Hysterie, hysterisch – unbrauchbar gewordene Begriffe?;92
15;Kapitel VII: Versuch einer neuen Definition;94
15.1;1. MethodologischeVorbemerkungen;94
15.2;2. Der hysterische Modus der »Konfliktlösung«;95
15.3;3. Das spezifisch Hysterische;97
15.4;4. Einwände gegen die vorgeschlagene Konzeptualisierung;101
16;Kapitel VIII: Primärer und sekundärer Krankheitsgewinn;106
16.1;1. Primärer neurotischer Gewinn;106
16.2;2. Sekundärer Krankheits-(neurotischer) Gewinn;110
17;Kapitel IX: Vergleiche und Gegenüberstellungen;113
17.1;1. Ein Vergleich mit der Zwangsneurose;113
17.2;2. Konversion versus psychosomatische Resomatisierung im engeren Sinne;114
17.3;3. Beziehungen zwischen hysterischer Symptom-neurose und hysterischem Charakter (bzw. der heutigen histrionischen Persönlichkeits-störung);117
18;Kapitel X: Nosologische und klassifikatorische Aspekte;120
19;Kapitel XI: InterpersonaleAspekte;124
19.1;1. Die hysterische Kommunikation;124
19.2;2. Partnerbeziehungen;130
19.3;3. Warum sind Frauen häufiger hysterisch?;134
20;Kapitel XII: TherapeutischeAspekte;136
20.1;1. Psychoanalytische Behandlung;136
20.2;2. Besondere Formen der Gegenübertragung;138
20.3;3. Nichtanalytische psychotherapeutische Verfahren;143
21;Kapitel XIII: Die Hysterie im 21. Jahrhundert;146
21.1;Exkurs: Was ist ödipal und was sind die ödipalen Konflikte?;148
21.2;Die »Erben« der Hysterie in der Psychiatrie des 21. Jahrhunderts;151
21.3;Vergebliche Versuche, den alten Hysteriebegriff als eine Krankheitseinheit zu retten;154
22;Kapitel XIV: Das Hysterische in der öffentlichen Kommunikation der heutigen Gesellschaft;156
22.1;1. Tokio Hotel;156
22.2;2. Fußball regiert dieWelt!;157
22.3;3. Sensationslust;161
22.4;4. Sekundäre Hysterisierung;163
22.5;5. Nur scheinbar perverse hysterische Inszenierungen;165
23;Zusammenfassende Betrachtung;167
24;Abgrenzungen und negative Definitionen;167
25;Positive Definitionen;169
26;Anmerkungen;173
27;Literatur;180
28;Namen- und Sachregister;184