Meister | Drachenhof Feuerfels - Band 3 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 166 Seiten

Meister Drachenhof Feuerfels - Band 3

Der Dämon der Drachenstadt
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7546-0874-6
Verlag: Storytown
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

Der Dämon der Drachenstadt

E-Book, Deutsch, 166 Seiten

ISBN: 978-3-7546-0874-6
Verlag: Storytown
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ein unheimlicher Schatten bricht beim Alchemisten des Drachenritterordens ein. Er stiehlt hochexplosive Feuerquilm-Paste. Jaromir, der Anführer der Roten Kralle, schwört, dass der Dieb weder ein Mensch noch ein Drache war. Er war eine furchterregende Mischung aus beidem ... Ein Drachendämon! Um Jaromirs Unschuld zu beweisen, geht Yu auf die Jagd nach dem Dämon der Drachenstadt. Hat etwa die Flugkünstlerin Osiria etwas mit dem Diebstahl zu tun? Und was will ein Dämon mit der äußerst gefährlichen Feuerquilm-Paste? Yu, Lilja und Rosabella stehen vor einem Rätsel und ahnen nicht, mit welchen bösen Mächten sie sich anlegen ... Dies ist der 3. Band der 6-bändigen Drachenhof-Feuerfels-Reihe. Drachenhof Feuerfels ist eine magische Abenteuerreihe für alle, die Cornelia Funkes 'Drachenreiter' oder 'Drachenzähmen leichtgemacht' lieben. Presse 'Yu, Lilja, Rosabella - Abenteuer und Spannung pur.' Lesen macht Spaß, Nr. 55 'Das Buch ist so spannend, dass ein langer Abend reicht, um es drachenmäßig zu verschlingen...' Treff - Wissensmagazin für Schüler 'Pfiffig und humorvoll geschriebene Drachenbücher, die zum Schmökern verführen.' HFK 28 '... liest sich wie eine Detektivgeschichte und ist spannend bis zur letzten Seite.' GEOlino

Marion Meister war schon immer eine Geschichtenerzählerin. In jungen Jahren brachte sie ihre fantasievollen Abenteuer mit dem Zeichenstift zu Papier. Später arbeitete sie als Illustratorin für Kinder- und Schulbücher. Inzwischen hat sie zur Tastatur gegriffen und schreibt - auch unter Pseudonymen (Mareike Marlow, June Perry) - Bücher für Abenteurer und humorvolle Krimifans.
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3

Am nächsten Morgen trafen die ersten Händler ein, und auf dem Platz vor den Felshöhlen drängelten sich an die vierzig Tiere. So viele Drachen waren noch nie gleichzeitig auf Hof Feuerfels gewesen. Alte, junge, große und kleine Drachen, Hof- und Hausdrachen. Aber auch ein paar edle Reitdrachen entdeckte Yu, während sie zusammen mit Rosabella und Lilja Gefion aus seiner Felshöhle holte.

„Ach du grüne Drachenschuppe.“ Fassungslos beobachtete Rosabella, wie sich zwei Riowig-Drachen um die Wassertröge stritten. Sie fauchten und stellten ihre Halskrause drohend auf.

„Gleich spuckt einer Feuer!“ Yu biss in den Snöb, den sie vom Frühstücksbuffet gemopst hatte.

„Hoffentlich nicht. Ist das nicht etwas unverantwortlich? So viele Drachen auf Hof Feuerfels.“ Unbehaglich sah Lilja über ihre Schulter.

„Ach, Lilja! Bald bist du genauso wie Leopoldina“, meinte Yu. Die Herbergsmutter hatte nämlich große Angst vor den lieben Tieren.

Lilja errötete. „Ich hab keine Angst vor Drachen, klar?“ Wie um es zu zeigen, streichelte sie Gefion über den Nasenrücken. „Jedenfalls nicht vor allen“, fügte sie dann kleinlaut an. „Nur vor denen mit großen Tatzen.“

„Schon klar“, meinte Yu und öffnete Fexx‘ Stalltür.

Der Wilddrache begrüßte sie und wollte sofort aus seiner Höhle heraus, aber Yu fand, es standen schon genug Drachen im Hof. „Kommst ja gleich raus.“ Sie tätschelte Fexx‘ Halsschuppen. „Und dann fliegen wir in die Stadt.“ Gutgelaunt schnappte sie sich den Eimer, um frisches Wasser aus dem Brunnen zu holen, klappte jedoch den oberen Teil der Tür auf, damit Fexx wenigstens in den Hof sehen konnte.

Am Brunnen wartete sie mit Lilja und Rosabella, bis sie an der Reihe war. Nachdem ein paar Männer, die für ihre Drachen ein Fass mit Wasser füllten, endlich zur Seite getreten waren, bemerkte Yu bei den beiden Steinpfeilern, die das Eingangstor von Hof Feuerfels schmückten, Osiria.

Die Kunstfliegerin holte aus dem Windschiff, das mittlerweile an der Ringmauer festgezurrt war, lange weiße Stangen. Sie waren zu einem Bündel zusammengeschnürt.

„Du bist dran.“ Lilja stupste Yu an.

„Da drüben is’ Osiria.“ Yu deutete mit dem Kopf zur Drachenfrau und griff die Kurbel am Brunnen. Mit einem Rattern rollte sich das Seil ab, und der Eimer raste in den Schacht hinab.

Osiria war zu Nanthians Rohbau gegangen und hatte die Stangen darin abgelegt.

Ganz undamenhaft kniete sie sich zwischen die Holzpfeiler auf den Boden, doch Yu konnte nicht erkennen, was sie trieb. Zum Glück war Knorre mit Nanthian bereits nach Grinfjörd geflogen, sonst hätte der Hofdrache Osiria bestimmt aus der Hütte vertrieben.

„Seltsame Frau, findet ihr nicht?“, meinte Rosabella. „Sagt nie wieder, ich würde es mit rosa Glitzer übertreiben. In ihrem Seesack hatte die ja Schminkzeug für eine ganze Kunstflieger. Habt ihr all den schimmernden Puder gesehen?“

Lilja nickte. „Die Sachen müssen für sie sehr wertvoll sein, denn der Bannspruch war sicher nicht billig.“

Mühsam begann Yu den vollen Eimer nach oben zu kurbeln. „Das braucht sie bestimmt für die Flugschau. Ich frag mich nur, wo Haluu ist.“

„Ihr Drache?“, fragte Rosabella.

„Ja, mal ehrlich. Wo ist der? Und was zur vereisten Feuerkralle macht sie da hinter den Brettern?“

Inzwischen hatte Osiria die Riemen gelöst, und die Stangen waren klackernd auseinander gerutscht.

Rosabella und Lilja sahen zu der Frau hinüber, während Yu das Wasser aus dem Brunneneimer in ihren umschüttete.

„Vielleicht will sie ein Gatter für ihren Drachen aufstellen“, meinte Lilja und ließ den leeren Brunneneimer an dem Seil wieder in die Tiefe plumpsen.

„Meinst du? …“ Yu rieb sich das Kinn, wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte. „Hm, weiß nicht.“ Sie trug den überschwappenden Eimer zu Fexx‘ Stallung zurück. „Bin gleich wieder da, Mädels.“

Wenig später öffneten Yu und Lilja den Schuppen in dem Nanthian Futtersäcke, Haffa- und Heuballen eingelagert hatte. Nanthian hatte für den Gästeansturm vorgesorgt und alle Lager des Drachenhofes mit Vorräten gefüllt. Gekonnt griff Yu einen der Ballen und gab ihn an Lilja weiter. Die beiden warteten auf Rosabella, die eine Schubkarre holte.

Da hörten sie Osiria. Die Kunstfliegerin ging am Schuppentor vorbei Richtung Windschiff und stritt sich mit Ferdinand, dem Mechaniker, mit dem sie gelandet war.

„Wenn du denkst, du kannst mich erpressen“, ereiferte sich Osiria, „dann hast du dich geschnitten!“

„Geschäft ist Geschäft“, antwortete der Mann wütend.

„Wie kannst du es wagen, Ferdinand? bin der Star!“

Neugierig spähte Yu aus dem Schuppen zu den beiden hinüber. Ferdinand warf zwei der Stangen vor Osirias Füße. „Mir doch egal, ob du der Star bist. Du hast bis zu deiner Schau Zeit, um das Geld zu beschaffen! Sonst kannst du deine Nummer vergessen. Nichts mit Loopings und Fliegen.“

„Aber …“

„Kein , Osi!“ Die Mine des Mannes verfinsterte sich, er packte Osiria am Arm und zog sie zu sich heran. Die Drachenfrau sträubte sich, doch Ferdinand redete leise und eindringlich auf sie ein. „Wenn ich wiederkomme“, zischte er, „hast du das Geld, verstanden?“

Sie musterte den Mann, nickte schließlich, weil er noch fester zugriff. Endlich ließ der Mann sie los. Er setzte sich seine Fliegerbrille auf und stapfte über den Hof zum Windschiff davon.

Ehe es sich Yu versah, hatte Ferdinand das Schiff gestartet.

„Was war das denn?“, murmelte sie.

„Nett sah das nicht aus“, meinte Lilja. „Ob er sie erpresst?“

Die beiden sahen Osiria zu, wie sie zum Turmeingang rannte, dahinter lag der Anbau mit den Gästezimmern, wo sie ihr Zimmer hatte.

Es sah ganz so aus, als weine die Frau. Jedenfalls war sie so aufgebracht, dass sie die Stangen, die Ferdinand ihr hingeschmissen hatte, vergessen hatte.

„Spioniert ihr fremden Leuten hinterher?“ Rosabella kam mit einer Schubkarre zum Vorratsschuppen und sah ihre Freundinnen tadelnd an. Dann grinste sie. „Kann ich mitmachen?“

„Ich glaube, Osiria hat irgendwelche Schwierigkeiten“, meinte Yu und sah zu, wie die Frau im Haus verschwand. „Kommt.“ Yu blickte dem Windschiff nach, das nur noch ein kleiner Punkt über dem Köhler Wald war. „Lasst uns sehen, was es mit diesen Stäben auf sich hat.“

Sofort ließen die drei die Schubkarre und das Heu liegen und liefen zu den Stangen, die der Mann Osiria hingeworfen hatte. Bei ihrem Anblick wurde Yu ganz anders.

„Das sind keine Stangen“, meinte Lilja. Sie zückte ihre Lupe und untersuchte eine davon.

„Nein“, sagte Yu. „Das sind Knochen.“

„Knochen?“ Rosabella wich entsetzt zurück, als Yu eines der weißen Dinger hochhob.

Die Enden waren abgeschliffen und mit einer Kerbe versehen worden. Obwohl der Knochen recht groß war, wog er kaum etwas. Er war feinsäuberlich ausgehöhlt worden.

„Nicht alchemistisch“, meinte Lilja enttäuscht und wollte Rosabella den Knochen geben. Doch die wehrte angeekelt ab.

„Es ist ein Drachenknochen“, stellte Yu fest. „Lasst uns nachsehen, was Osiria da gebastelt hat!“

Die drei sammelten die Stangen auf und gingen zu Nanthians Schuppen, in dem Osiria etwas ausgelegt hatte.

Ungläubig betrachtete Yu kurz die Konstruktion, die vor ihr auf dem Boden lag. Zwei schmale, fast dreieckige Stoffbahnen waren auf dem Lehmboden ausgebreitet. Der Stoff schimmerte bleich. In unzähligen, aufgenähten Schlaufen steckten Knochen, von denen einige mit Lederbändern untereinander verknotet waren.

Yu lief ein Schauer über den Rücken, das Muster der Lederriemen erinnerte sie an Adern auf blasser Haut.

„Was ist das für ein Stoff?“ Lilja lüpfte eine Ecke und Yu erkannte, dass die Rückseite des Stoffs mit einem grünlichen Schuppenmuster überzogen war. Sie strich darüber.

„Fühlt sich wie feingegerbtes Leder an“, meinte sie und rieb sich nachdenklich das Kinn.

„Sie hat Haluu gehäutet“, raunte Rosabella.

Yu schüttelte den Kopf. „Red‘ keinen Unsinn … Die Knochen sind ineinandergesteckt“, sie deutete auf die eingekerbten Stellen an den Knochen. „Wie Gelenke. Sie werden über diese Zugseile hier gesteuert.“

Vorsichtig trat Yu in die freie Stelle innerhalb der Konstruktion und hob mehrere der Lederbänder behutsam an. Es war ein Geschirr, den Gurten eines Rucksacks nicht unähnlich.

„Sie schnallt es sich um“, sagte Yu. „Und befestigt die Knochen mit den Lederschlaufen hier an ihren Armen, oder?“ Grübelnd betrachtete sie einen Gürtel und mehrere Gurtschließen.

„Was machst du denn da?“ Lilja schob ihre Brille hoch und sah sich ängstlich um. „Sie kommt bestimmt jeden Moment wieder.“

Ohne weiter nachzudenken, hob Yu das Gestell an und legte es sich auf die Schultern. Es war federleicht. Sie schloss den Gürtel um ihre Hüfte. Er passte. Dann schnallte sie sich die Riemen um.

Staunend sah Rosabella Yu an, die nun Teil des Apparats war. „Also für mich sieht das aus wie …“

Yu zog an einem der vielen Lederriemen, die an dem Brustgeschirr befestigt waren. Mit einem öffneten sich Stoffschwingen.

„… Flügel“, vollendete Lilja Rosabellas Satz.

Staunend traten die beiden Mädchen zurück.

Mächtige Schwingen glitten rechts und links aus Yus Schultern. Sie fächerten sich auf und überragten Yu um ein Vielfaches.

„Wahnsinn“, hauchte Rosabella.

Das hauchdünne Leder spannte sich auf den Stäben, wie echte Drachenhaut. Mit Sicherheit maßen die...



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