McPhee / Allen | Historical Saison Band 29 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0029, 384 Seiten

Reihe: Historical Saison

McPhee / Allen Historical Saison Band 29


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6318-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0029, 384 Seiten

Reihe: Historical Saison

ISBN: 978-3-7337-6318-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



SKANDAL UM EINE LADY von ALLEN, LOUISE
Ganz London tuschelt über die schamlose Lady Laura. Doch hinter der koketten Fassade verbirgt sich ein trauriges Schicksal - sie hat ihre Tochter verloren. Da erhält sie eine freudige Nachricht: Die Kleine lebt, in der Obhut des mächtigen Earl of Wykeham. Um sie zurückzugewinnen, muss Laura ihn verführen ... zu einer Heirat!
EMMAS PIKANTES GEHEIMNIS von MCPHEE, MARGARET
Diese himmelblauen Augen! Emma erschauert, als Ned Stratham ihr in einer rauschenden Ballnacht feurige Blicke zuwirft. Einst hat sein Charme sie betört, haben seine Küsse ihr Blut erhitzt. Aber das war in einem anderen Leben, in einen anderen, verruchten Teil von London. Und wenn Ned sie nun enttarnt, ist sie verloren ...



Margaret McPhee lebt mit ihrem Ehemann an der Westküste Schottlands. Ganz besonders stolz ist sie auf ihre Kaninchendame Gwinnie, die mit ihren acht Jahren eine alte Lady unter ihren Artgenossen ist. Als Wissenschaftlerin ausgebildet, hatte sie trotzdem immer eine romantische Ader. Ihrem Mann begegnete sie zum ersten Mal auf der Treppe im Laborgebäude - sie ein paar Stufen über ihm, was sehr vorteilhaft war, denn Margaret ist klein und ihr Mann sehr groß. Es war Liebe auf den ersten Blick, und seitdem sind sie seit 15 Jahren unzertrennlich. Als Kind lebte Margaret die meiste Zeit in einer Traumwelt. Ihre Familie sagte zwar immer, da würde sie herauswachsen, doch darauf wartet sie immer noch. Seit sie bei ihrer Großmutter historische Liebsromane entdeckte - und diese förmlich verschlang - kommt sie nicht mehr davon los. Noch immer liest sie gerne Historicals, kauft sich jetzt aber ihre eigenen. Besonders die Romane von Georgette Heyer faszinierten sie und weckten in ihr den Wunsch, selbst Geschichten über aufregende Regency-Helden zu schreiben. Ihre ersten beiden Manuskripte wurden abgelehnt. Doch dank der Unterstützung anderer Autorinnen schaffte sie es, dass ihr Regency-Roman "The Captain's Lady" veröffentlicht wurde. Margaret genießt es Fahrrad zu fahren, verschönert sich den Nachmittag mit Tee und Keksen und erkundet gern mit ihrem Mann die herrliche Landschaft und die Natur der schottischen Inseln. Sie hofft stets darauf, eines Tages einen Riesenhai im Meer zu Gesicht zu bekommen und einen Seeadler am Himmel zu entdecken.

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2. KAPITEL

April in England. Einfach unübertrefflich!“ Der Spaniel blieb stehen und sah Avery fragend an. „Du stimmst mir zu, Bet, das kann ich sehen. Lauf los und jag ein paar Hasen.“

Die gesicherte Schrotflinte lag in seiner Armbeuge, nur für den Fall, dass ihm eine der pelzigen Plagen auf ihrem Weg in den Gemüsegarten vor den Lauf flitzen sollte. Eigentlich aber war sie nur ein Vorwand für einen Spaziergang, solange die Sonne schien und die Brise sanft war.

Ich komme langsam in die Jahre, dachte er mit selbstironischem Lächeln. Mit dreißig liebe ich die Ruhe und den Frieden auf dem Land. Wenn ich nicht aufpasse, werde ich zum Landedelmann mit einer braven Gattin und einer ganzen Schar Kinder. Der einzige gesellschaftliche Höhepunkt wäre dann die jährliche Schafschur.

Nachdem er einige Jahre in europäischen Hauptstädten inmitten der Spannungsfelder internationaler Diplomatie verbracht hatte, hatte er befürchtet, dass das Landleben ihn langweilen oder unangenehme Kindheitserinnerungen wecken würde. Doch bis jetzt fühlte er sich vor allem entspannt. Bei seinen regelmäßigen Ausritten hatte er festgestellt, dass der Park des Herrenhauses gepflegt war. Der Bauernhof, der zum Anwesen gehörte, warf reichlich Ertrag ab und die Höfe der Pächter florierten. Piers wäre erfreut gewesen, obwohl Landwirtschaft ihn kaum interessiert hatte. Seit seiner Kindheit war er schon auf die Armee versessen gewesen.

Avery fühlte sich zwar entspannt, aber liebeshungrig, wie er vor sich selbst zugeben musste. Es war leicht, sich in der Stadt eine Mätresse zu halten und das häusliche Leben separat zu führen, doch ein abgelegenes Haus auf dem Land und ein kleines Kind führten zwangsläufig zu Enthaltsamkeit. Eine Mätresse in London würde sich nach seinem Ehrgefühl jedoch nicht mit der gleichzeitigen Suche nach einer Gemahlin vereinbaren lassen.

Während er diesen sinnlichen Gedanken nachhing, umrundete er eine Baumgruppe und blieb abrupt stehen. Ein trockener Ast knackte unter seinen Stiefeln.

„Oh!“ Die schwarz gekleidete Dame, die auf dem umgestürzten Baumstamm gesessen hatte, sprang auf, drehte sich um und fuhr bei seinem Anblick erschreckt zusammen. In ihrem blassen Gesicht glaubte er einen Anflug von Verletzlichkeit zu sehen, gleichzeitig ließen ihre Augen einen wachen Geist erkennen. Ihre Figur war sehr weiblich, obwohl sie schlank war, vielleicht zu schlank. Ihr Blick wanderte hinunter zur Schrotflinte und zurück zu seinem Gesicht. Sie trug keine Handschuhe und ihre auf Taillenhöhe verschränkten Hände wirkten sehr weiß auf dem dunklen Tageskleid.

„Bitte verzeihen Sie, Madam. Ich hatte nicht die Absicht, Sie zu erschrecken.“

„Ich vermute, ich befinde mich unerlaubt auf Ihrem Anwesen.“ Sie hatte eine reizvolle Stimme, in der etwas Raues lag, das ihn an Tränen erinnerte. Er bemerkte, dass sie in Trauer war und einen Ehering trug. Eine Witwe. „Im Dorf sagte man mir, es gäbe einen öffentlichen Feldweg über das Anwesen, aber als ich einen Hirsch sah, folgte ich ihm und kam vom Weg ab … Wenn Sie mir die Richtung zeigen würden, werde ich zurückgehen und Ihren Grund wieder verlassen, Mylord.“ Jetzt, wo sie sich von dem Schrecken erholt hatte, war ihr Ton kühl und selbstbewusst.

„Sie wissen, wer ich bin?“

Der Spaniel kam mit gespitzten Ohren angelaufen und setzte sich ihr zu Füßen. Sie beugte sich hinunter und streichelte seinen Kopf, als sei sie an Hunde gewöhnt. Dabei ließen ihre dunklen Augen nicht von Avery ab. „Im Dorf hat man Sie beschrieben, Lord Wykeham.“ Ihr Blick war weder kühn noch aufreizend, trotzdem fühlte er, wie eine heiße Woge seinen Körper durchfuhr und ein seltsam misstrauisches Gefühl hinterließ. Dieses Gefühl schien ihm eine Warnung zu sein.

„Sie sind mir einen Schritt voraus, Madam“, sagte er und setzte seine gewohnte Diplomatenmiene auf.

„Caroline Jordan. Mrs Jordan. Ich haben das Croft Cottage für einige Monate gemietet.“ Sie schien ziemlich beherrscht, allerdings sie war auch kein junges Mädchen mehr, das bei der Begegnung mit einem Fremden verlegen wurde. Sie musste um die vierundzwanzig Jahre alt sein, so schätzte er. Ihrer gewählten Sprache, der Haltung und dem teuren Schnitt des schwarzen Kleides nach zu urteilen, war sie zudem eine Dame von Stand.

„Dann begrüße ich Sie in Westerwood, Mrs Jordan. Sie sind tatsächlich vom Weg abgekommen, aber ich denke, ich brauche nicht zu befürchten, dass Sie mein Wild jagen oder meine Zäune niederreißen. Sie können gern hier spazieren gehen.“ Was war bloß in mich gefahren, ihr dies anzubieten?

„Vielen Dank, Lord Wykeham. Vielleicht wären Sie so freundlich, mir zu zeigen, in welche Richtung ich gehen muss, um zum Cottage zurückzukehren.“ Ihre anmutigen Bewegungen versetzten seinem Empfinden wieder einen Stich, und dieses Mal waren seine Gefühle ganz eindeutig lustvoller Natur, obwohl sie sich nicht aufreizend verhalten hatte. Eine beunruhigende Frau, die sich ihrer weiblichen Anziehungskraft so sehr bewusst war, dass sie es nicht für nötig befand, diese auszuspielen, vermutete er. In ihren Augen stand jedoch eine Kälte, die mehr als nur Distanziertheit war. Vielleicht ahnte sie nicht einmal, welche Ausstrahlung sie auf ihn hatte.

„Das liegt auf meinem Weg, wenn ich Sie begleiten darf.“ Er ließ seine Stimme so höflich und reserviert klingen wie die ihre. Dann pfiff er nach dem Hund und ging auf den Weg zu, den sein Pferd ausgetreten hatte. Den Arm bot er ihr nicht.

„Springen Sie tatsächlich darüber?“, fragte sie und zeigte auf die Hufabdrücke in dem weichen Boden vor dem Baumstamm, auf dem sie gesessen hatte. „Kein leichtes Hindernis, würde ich meinen.“

„Mein Jagdpferd nimmt diese Hürde problemlos. Reiten Sie, Madam?“ Sie schloss mit großen Schritten zu ihm auf, die ahnen ließen, dass sie zu Pferde sehr sportlich war. Und woanders auch, flüsterte seine zügellose Fantasie.

„Vor meiner Trauerzeit, ja.“ Sie schaute ihn nicht an, während sie sprach. Avery sah nur ihr Profil unter dem Rand ihrer Haube und ertappte sich dabei, wie er sich wünschte, den Ausdruck in ihren Augen zu sehen, die Bewegung ihres Mundes, wenn sie sprach. Ihre Nase, so fand er, war etwas zu lang, aber ihr Kinn und die Wangenknochen waren zart geformt. Die vor Anstrengung leicht geröteten Wangen bildeten zusammen mit den fein geschwungenen dunklen Brauen und Wimpern einen aufregenden Kontrast zu ihrem blassen Teint.

„Ist Ihr Verlust lange her?“, fragte er vorsichtig.

„Einige Zeit, ja.“ Ihr bestimmter Tonfall ließ keine weiteren Fragen zu.

Nun, Madam, wenn Sie die Unnahbare spielen wollen, werde ich Sie nicht länger belästigen! Er war es nicht gewohnt, von Damen abgewiesen zu werden. Vielleicht lag ihr Verhalten aber auch in ihrer Schüchternheit oder ihrer Trauer begründet. Die Umgangsformen der Londoner Gesellschaft waren ihm weit weniger vertraut als die der diplomatischen Kreise. Bei den Damen, denen er dort begegnet war, handelte es sich keinesfalls um schüchterne Mauerblümchen.

„Hier trennen sich unsere Wege.“ Der Feldweg stieß an dieser Stelle auf den Grenzgraben, hinter dem der Garten des Herrenhauses begann. Eine notdürftige Treppe aus Steinplatten führte durch den Graben hinauf auf den Rasen. Bet, der Spaniel, preschte bereits die Stufen hoch. „Wenn Sie diesen Weg hier nehmen ….“, er zeigte zum Waldrand, „… werden Sie direkt auf die Straße gelangen, die zur Kirche führt.“

„Danke, Mylord. Ich wünsche Ihnen einen guten Tag.“ Sie wandte sich zum Gehen, als Bet plötzlich freudig kläffte. Erschrocken zuckte Mrs Jordan zusammen und stolperte. Avery streckte rasch den Arm aus, um sie zu stützen.

„Papa! Da sind Sie! Sie werden zu spät zum Tee kommen! Wir nehmen ihn heute im Garten.“

Mrs Jordan drehte sich um und blickte Alice an. Da sie am Rand des Grabens stand, verlor sie das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn Avery sie nicht aufgefangen hätte. Einen kurzen Moment lang hielt er sie umschlungen, dann löste er den Griff. Sie verharrte regungslos neben ihm, so nah, dass er zu bemerken glaubte, wie sie tief einatmete. So nah, dass ein Hauch von Zitronenverbene seine Nase kitzelte.

„Madam? Geht es Ihnen gut? Ich entschuldige mich für das ungestüme Verhalten meiner Tochter.“

Die Witwe schien den Atem angehalten zu haben, denn nun stieß sie die Luft leise keuchend aus. „Es ist … nichts. Ich habe mir nur gerade etwas den Knöchel verstaucht.“

„Kommt die Dame zum Tee, Papa?“

„Nein … ich …“

Verflucht, sie ist fremd hier, kennt niemanden und sie trauert; warum eigentlich nicht?

„Würden Sie sich gern zu uns gesellen, Mrs Jordan? Vielleicht sollten Sie Ihren Fuß etwas ausruhen.“ Als sie noch immer nichts sagte, fügte er hinzu: „Wir nehmen den Tee im Garten.“ Nur falls sie dachte, er würde Kinder als Tarnung benutzen, um fremde Damen ins Haus zu locken und dort zu verführen. Die Gepflogenheiten auf dem Land waren ihm noch weniger vertraut als die in London.

„Danke, Lord Wykeham, ich würde mich sehr freuen.“ Sie wandte sich um, sodass sie das Kind direkt ansehen konnte. „Guten Tag“, sagte sie so ernst, als würde sie eine Herzogin begrüßen.

„Guten Tag, Madam.“ Das Mädchen – meine Tochter, dachte Laura – machte einen anständigen Knicks. „Ich bin Alice.“ Sie hatte keinen Hut auf und trug ein grünes Baumwollkleid mit weißer Schürze.

„Erlauben Sie“, bat Lord Wykeham, ehe Laura...



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