McMahon | Verwirrspiel aus Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

McMahon Verwirrspiel aus Liebe


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5819-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5819-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als sich Karla in die grauhaarige Jeanette verwandelt, geht es ihr nur um den Job bei Matthew Gramling, den sie auch prompt bekommt. Der überaus attraktive Unternehmer hat nämlich zwei goldene Regeln: keine Sekretärin unter 50 - keine Freundin über 25! Wochenlang gelingt Karla die Maskerade perfekt, doch eines Abends im Theater beginnt Matthew mit ihr heiß zu flirten. Jetzt fängt es an, kompliziert und aufregend zu werden ...



Barbara McMahon wuchs in einer Kleinstadt in Virginia auf. Ihr großer Traum war es, zu reisen und die Welt kennenzulernen. Nach ihrem College-Abschluss wurde sie zunächst Stewardess und verbrachte einige Jahre damit, die exotischsten Länder zu erforschen. Um sich später möglichst genau an diese Reisen erinnern zu können, schreib Barbara McMahon Tagebuch. Stück für Stück verwandelten sich ihre Reisenotizen in Geschichten. Doch erst als Barbara ihren Mann kennen lernte und mit ihm und den Kindern aufs Land zog, fand sie Zeit, aus den Geschichten komplette Romane zu machen. Schnell stellten sich erste Erfolge ein. Die Leserinnen waren fasziniert von den romantischen Schauplätzen, an die Barbara McMahon sie entführte. Und auch die heißblütige Helden sorgten für große Begeisterung. Inzwischen hat Barbara McMahon mehr als 60 Liebesromane geschrieben, die in über 35 Sprachen übersetzt wurden. Noch immer reist die Autorin gerne - heutzutage aber hauptsächlich zu Lesungen, auf denen sie ihre zahlreichen Fans persönlich treffen kann. Babara McMahon ist Preisträgerin des National Readers Choice Award, The Golden Quill Nominee, 2001.

McMahon Verwirrspiel aus Liebe jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

Karla drückte den Knopf für das zwanzigste Stockwerk. Sie blickte weder nach rechts noch nach links, sondern sah wie gebannt auf die Tür, als der Aufzug lautlos nach oben fuhr. Einige der Leute kamen ihr bekannt vor, denn sie hatte Pat schon öfter in ihrem Büro abgeholt. Es war zwar unwahrscheinlich, dass man sie wieder erkennen würde, trotzdem wollte sie kein Risiko eingehen.

Ihre Nerven flatterten, und sie musste sich beherrschen, um nicht ständig zu überprüfen, ob ihre äußerst natürlich wirkende Perücke noch korrekt saß. Wenn sie lächelte, spannte ihre Haut. Doch Polly zufolge würde niemand merken, dass sie ihre Falten einem Bühnen-Make-up und nicht ihrem Alter verdankte.

Polly war Laienschauspielerin und hatte alles darangesetzt, sie um zwanzig Jahre altern zu lassen. Sie hatte Polly versprechen müssen, sofort nach dem Vorstellungsgespräch anzurufen und zu berichten, wie es gelaufen war.

Die leicht getönte Brille war störend und drückte, war allerdings unbedingt erforderlich. Ein konservatives, schlichtes Kostüm und Schuhe mit niedrigen Absätzen vervollständigten das Bild der soliden und absolut zuverlässigen Mitarbeiterin. Ihre Kopfhaut juckte unter der Perücke, aber Karla war alles egal, solange sie nur diesen Job bekam.

Nach und nach stiegen die anderen Fahrgäste aus, und als der Aufzug schließlich im zwanzigsten Stock hielt, betrat sie allein das elegante Foyer, das mit dicken Teppichen ausgelegt war und in dem gedämpfte Musik erklang. Was für ein Unterschied zu den Räumlichkeiten von McCormick und Partner! Von der wirtschaftlichen Flaute, die im Südostasienhandel deutlich zu spüren war, schien Kinsinger Electronics nicht betroffen zu sein.

Auf der Etage herrschte völlige Ruhe – keine Türen knallten, und keine Angestellten liefen geschäftig hin und her. Man hätte fast meinen können, die Büros wären verlassen, doch in einem Raum regte sich etwas.

Karla betrat das Zimmer, neben dem immer noch das Namensschild von Miss Evans angebracht war, obwohl diese, wie sie von Pat wusste, die vergangene Woche schon nicht mehr gearbeitet hatte. Sie erblickte einen riesigen und akkurat aufgeräumten Schreibtisch, der den Raum beherrschte.

Die Tür zum Chefzimmer war angelehnt, und Karla atmete erst einmal tief durch, bevor sie darauf zuging. In den nächsten Minuten würde sich entscheiden, ob alles nach Plan laufen würde. Sie klopfte nachdrücklich an und ging im Geiste noch einmal jeden Schritt durch. Sie war sich sicher, dass sie an alles gedacht hatte, und rechnete fest mit einem Erfolg.

„Herein.“

Die angenehm tiefe Männerstimme übte eine überwältigende Wirkung auf sie aus, was Karla sich jedoch nicht eingestehen wollte. Entschlossen öffnete sie die Tür und betrat ein lichtdurchflutetes Büro. Die beiden Außenwände waren vom Boden bis zur Decke verglast und boten eine atemberaubende Aussicht über die Stadt und den Hafen. Noch faszinierender als das Panorama allerdings war der Mann, der sich bei ihrem Eintritt erhob und sie anblickte.

Karla bekam Herzklopfen. Kein Wunder, dass Matt Gramling Frauen generell als heiratswütig abstempelte – vermutlich konnte er sich kaum vor ihnen retten.

Er sah einfach umwerfend aus und hätte einem Werbespot für rasante Sportwagen oder schnittige Jachten entstiegen sein können. Sein dunkles Haar war korrekt frisiert, wie es sich für einen Topmanager gehörte. Sie verspürte plötzlich den unsinnigen Wunsch, es durcheinander zu bringen und zwischen den Fingern zu spüren. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie Matt Gramling wohl mit vom Wind zerzaustem Haar aussehen würde.

Karla hielt den Atem an. War sie denn ganz und gar verrückt geworden? Sie war hier, um sich für einen Job zu bewerben. Sich wilden Fantasien hinzugeben würde ihrem Konzentrationsvermögen bestimmt nicht zuträglich sein.

Als er sie eingehend musterte, wurde sie noch unruhiger. Er hatte einen wachen, intelligenten Blick, und seine Augen waren so herrlich blau wie der Atlantik an einem sonnigen Tag. Karla schluckte. Sie wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, denn Mr. Daniels hatte sie nie so angesehen, und sie hatte stets angenommen, dass erfolgreiche Manager viel zu beschäftigt wären, um dem Aussehen ihrer Mitarbeiter besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Matt Gramling schien die große Ausnahme zu sein, denn ihm entging offensichtlich nichts – weder ihre biedere Frisur noch ihre soliden Schuhe, die keinerlei Konzession an die herrschende Mode machten.

Wieder musste sich Karla beherrschen, um nicht den Sitz ihrer Perücke zu überprüfen.

„Mr. Gramling? Ich bin Karla Jones. Wir waren für neun Uhr verabredet.“

„Treten Sie ein, Miss Jones. Sie sind äußerst pünktlich.“ Er lächelte. „Das gefällt mir.“

Karla nickte und musste schlucken. Matt Gramlings Lächeln war überhaupt nicht arrogant und ließ ihn plötzlich jungenhaft und viel zugänglicher wirken – und ausgesprochen sexy obendrein. Sie bekam weiche Knie und war froh, dass sie zufällig genau neben dem Besucherstuhl stand. Erleichtert setzte sie sich und gab sich die allergrößte Mühe, ihren inneren Aufruhr mit einer gelassenen Haltung zu überspielen. Mit unbewegter Miene schob sie ihm die Mappe mit ihren Bewerbungsunterlagen über den Tisch.

Bleib ruhig, es ist ein Pokerspiel und alles nur eine Frage der Nerven, sagte sie sich. Der einzige Punkt, in dem sie Matt Gramling gegenüber etwas zu verbergen hatte, war ihr Geburtsjahr. In allem anderen konnte sie jeder Kritik standhalten. Stundenlang hatte sie die vergangene Woche an ihrem Bewerbungsschreiben gefeilt, bis sie endlich mit den Formulierungen zufrieden gewesen war. Außerdem hatte Mr. Daniels ihr ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt, in dem ihr Alter nicht erwähnt wurde.

Matt Gramling überflog die Unterlagen flüchtig, lehnte sich dann in seinem Sessel zurück und betrachtete Karla nachdenklich. „Sie sind erst seit acht Jahren berufstätig“, stellte er fest.

„Nachdem ich mich schließlich für ein Berufsleben entschieden hatte, hielt ich es für vernünftiger, mir nicht gleich einen Job zu suchen, sondern erst ein Seminar für Sekretärinnen zu besuchen, um mir jüngeren Frauen gegenüber einen Vorteil zu verschaffen.“ Karla blickte ihm direkt in die Augen. Jetzt konnte sie nur darauf vertrauen, dass sie ihre Taktik klug gewählt hatte.

„Und Sie haben ausschließlich für McCormick und Partner gearbeitet?“

Sie nickte. „Ja, und darauf bin ich auch sehr stolz. Die vielen Beförderungen zeigen, wie zufrieden man mit mir war. Außerdem bin ich in all den Jahren zu einer richtigen Expertin im Handel mit Südostasien geworden, und Mr. Daniels hat mir auf diesem Gebiet völlig freie Hand gelassen. Wie ich gehört habe, wollen Sie Ihre Geschäftsbeziehungen ja gerade im asiatischen Raum ausbauen.“

„Das stimmt, ich möchte im Export neue Schwerpunkte setzen.“ Entspannt streckte er die Beine aus, doch Karla wusste, dass er sie mit dieser lässigen Pose nur täuschen wollte. In Wirklichkeit würde er jedes ihrer Worte auf die Goldwaage legen.

„Das scheint mir auch der einzige Erfolg versprechende Weg zu sein.“ Sie lächelte. „Wahrscheinlich haben Sie sich schon eine genaue Strategie zurechtgelegt, wie Sie Kinsinger Electronics erfolgreich in die schwarzen Zahlen bringen und ins einundzwanzigste Jahrhundert führen können.“

„Mr. Moore hat das Unternehmen wie einen traditionellen Familienbetrieb geführt, das möchte ich ändern. Erzählen Sie mir etwas über die Erfahrungen, die Sie bei McCormick sammeln konnten.“

Das Bewerbungsgespräch dauerte insgesamt fast eine Stunde, und Karla bemühte sich, alle Fragen ehrlich zu beantworten. Hätte Matt Gramling sie nach ihrem Alter gefragt, hätte sie ihm die Wahrheit gesagt. Doch er tat es nicht. Wenn er der Auffassung war, eine dicke, getönte Brille, eine graue Perücke und ein dickes Make-up würden ihm Auskunft über das wahre Alter einer Frau geben, so war das sein Problem.

Sicher konnte sie Matt Gramling davon überzeugen, dass sie eine kompetente Assistentin und keine Frau mit romantischen Schwächen war. Solange sie das allerdings noch nicht erreicht hatte, war sie durchaus zu einem kleinen optischen Betrugsmanöver bereit – vorausgesetzt, sie würde den Job überhaupt bekommen.

„Haben Sie noch Fragen?“, erkundigte er sich abschließend.

„Nein, Sie haben mir meinen Aufgabenbereich bestens beschrieben. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die Gelegenheit geben würden, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.“

Er stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. „Die Personalabteilung wird Sie spätestens Ende der Woche von meiner Entscheidung in Kenntnis setzen.“

Sein Händedruck war angenehm warm und fest. Wie es wohl sein musste, von diesem Mann gestreichelt zu werden …

Karla errötete und konnte nur hoffen, dass es unter all der Schminke nicht zu erkennen war.

Sie verabschiedete sich und ging betont langsam zur Tür, obwohl sie am liebsten aus dem Zimmer gerannt wäre. Noch nie war sie einem Mann gegenüber so verlegen gewesen, und das sollte er ihr keinesfalls anmerken.

Sie wollte diesen Job, denn er schien wie für sie geschaffen. Das Aufgabengebiet war interessant, und die Möglichkeit, weitgehend selbstständig arbeiten zu können, stellte genau die Herausforderung dar, die sie suchte. Sollte Matt Gramling sich für sie entscheiden, würde er seine Wahl nicht bereuen, davon war sie fest überzeugt.

Die Woche schien kein Ende nehmen zu wollen....



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.