McCarty | Der verbannte Highlander | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Campbell-Reihe

McCarty Der verbannte Highlander

Roman
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-641-11178-6
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 448 Seiten

Reihe: Campbell-Reihe

ISBN: 978-3-641-11178-6
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Leidenschaft pur: ein prickelnder Highlander-Roman

Einzig um das angestammte Land seines ausgestoßenen Clans wieder in seinen Besitz zu bringen, wirbt Patrick MacGregor unter falschem Namen um Elizabeth Campbell, die Tochter des verhassten Clan-Chiefs. Lizzie ist fasziniert von dem starken Krieger, der mit verführerischen Küssen ihr Herz erobert, und weckt ein brennendes Verlangen in ihrem wilden Highlander, das bald stärker ist als sein Wunsch nach Vergeltung. Doch Betrug und erbitterte Rache bedrohen ihre Liebe …

Monica McCarty studierte Jura an der Stanford Law School. Während dieser Zeit entstand ihre Leidenschaft für die Highlands und deren Clans. Sie arbeitete dennoch mehrere Jahre als Anwältin, bevor sie dieser Leidenschaft nachgab und zu schreiben anfing. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in Minnesota.
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Prolog


Gott kann nicht zufrieden seyn … als bis nicht diese
elende und abscheuenswerthe rasse ausgerotet und getilget,
und niemals gedultet, fuerderhin in diesem lande zu weylen
oder auffenthalt zu haben … sie sollen gejagt, verfolget,
und vernichtet werden mit feuer und schwert …

Erlass zur Auslöschung von Clan Gregor
Kommission erteilt dem Earl of Argyll durch den Geheimen Rat
24. Februar 1603

Inveraray Castle, Juni 1606

Eines Tages würde sein Cousin sie noch alle umbringen. Patrick MacGregor konnte nur hoffen, dass dieser Tag nicht heute war. Doch Alasdair konnte einfach keiner Herausforderung widerstehen, nicht einmal einer, die sie tief in die Höhle des Teufels führte – in diesem Fall nach Inveraray Castle, der Festung von Clan Campbell in den Highlands. Die dicken Steinmauern der strengen Burg ragten hoch über die Bäume hinaus und erinnerten abweisend an die Vorherrschaft ihres Feindes seit mehr als hundertfünfzig Jahren.

Heute allerdings waren die Tore der uneinnehmbaren Festung einladend geöffnet und das Tal, das sich von der Burg bis zu der Reihe strohgedeckter Hütten entlang des Ufers von Loch Fyne erstreckte, wimmelte vor Hunderten von Clansleuten, die von überall aus den Highlands hergekommen waren. Ein Hauch von Aufregung lag in der feuchten Morgenluft. Die Spiele würden bald beginnen.

Als sie die schützenden Schatten des Waldes verließen und sich dem Turnierplatz näherten, musterte Patrick aufmerksam die Umgebung. Die vielen Jahre der Flucht vor Ergreifung hatten seine Sinne geschärft. Vorsicht und Argwohn waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen, und im Moment schlugen alle seine Instinkte heftig Alarm.

Sein Blick schoss hierhin und dorthin durch die Menschenmenge, um sich ein genaues Bild der Situation zu machen. Doch niemand nahm übermäßig Notiz von den drei Neuankömmlingen … bis jetzt.

Die MacGregors waren wieder einmal für vogelfrei erklärt worden – was dank der Campbells in den letzten gut siebzig Jahren nur allzu häufig vorgekommen war. Dennoch hatte sein Cousin Alasdair Roy MacGregor, Chief der MacGregors of Glenstrae, darauf bestanden, die Highlandspiele in diesem Jahr zu besuchen, um am Wettkampf im Bogenschießen teilzunehmen. Alasdair war als ›der Pfeil von Glenlyon‹ bekannt und galt als hervorragender Bogenschütze. Doch er war nicht der Beste. Dieser Titel gehörte Rory MacLeod. Es war die Gelegenheit, MacLeod gegenüberzutreten und ihn zu übertreffen, die sie gezwungen hatte, ihr Versteck zu verlassen. Die Tatsache, dass die Spiele in diesem Jahr auf Inveraray – dem Heim ihres erbittertsten Feindes – abgehalten wurden, erhöhte die Gefahr nur noch.

Als die drei Männer den Rand des schlammigen Feldes erreicht hatten, drehte sein Cousin sich zu ihm um. »Du weißt, was zu tun ist?«

»Aye«, antwortete Patrick. Das sollte er besser auch, denn schließlich war es sein eigener Plan. »Aber bist du dir auch sicher, dass du das hier tun willst?« Sein Cousin trug zwar einen stählernen Helm über dem unverwechselbaren roten Haar – ein Merkmal, das die MacGregors mit ihren Feinden, den Campbells, gemeinsam hatten – und eine Kapuze gegen den Regen, die seine Züge überschattete, doch wenn jemand ihn erkannte, bevor ihr Plan in die Tat umgesetzt war, dann war der Chief ein toter Mann.

Die Augen seines Cousins leuchteten erwartungsvoll auf. »Absolut sicher.« Um Unterstützung heischend sah er Patricks Bruder Gregor an. »Es wird Zeit, dass Rory MacLeod ein kleines bisschen Konkurrenz bekommt, und die Gelegenheit, das direkt unter Argylls spitzer Nase zu tun …« Sein Mund verzog sich zu dem vertrauten spitzbübischen Grinsen, das ihm die Herzen seines Clans eingebracht hatte. »Das ist eine Versuchung, der man einfach nicht widerstehen kann.«

»Wir werden längst wieder fort sein, bevor ihnen überhaupt klar wird, was geschehen ist«, fügte Gregor hinzu.

»Aber nicht zu schnell«, warf der Chief ein. »Ich will, dass jeder weiß, wer gewonnen hat.«

Patrick bedachte seinen verwegenen Cousin mit einem stählernen Blick. »Damit du den goldenen Pfeil von Lady Marian einfordern kannst?«

Alasdair lachte glucksend und schlug ihm hart auf die Schulter, denn er war sich seines Rufs als eine Art Robin Hood sehr wohl bewusst. Ebenso wenig war ihm die Anspielung auf jenen Bogenschießwettbewerb entgangen, der abgehalten worden war, um dem berühmten Geächteten eine Falle zu stellen. »Hinter deiner schwarzen Fassade steckt ein trockener Humor, Cousin. Ich habe nicht die Absicht, heute irgendwelchen Campbells zu begegnen, aber du kannst versichert sein, dass ich ihnen jede Menge Gesprächsstoff hinterlassen werde.«

Daran hatte Patrick nicht den geringsten Zweifel. Sein Cousin hatte einen waghalsigen Zug an sich, der manchmal an Tollkühnheit grenzte. Das Oberhaupt von Clan Campbell  – Archibald der Grimmige, der Earl of Argyll – war kein Mann, den man reizen sollte: Er schlug vernichtend zu. Doch da er wusste, dass Alasdair sich nicht davon abbringen lassen würde, nickte Patrick nur. »Dann viel Glück, Cousin. Und sei vorsichtig. Wenn etwas schiefläuft, dann sei bereit.«

»Mit meinen zwei grimmigsten Kriegern als Rückendeckung, was könnte da schon schiefgehen?«

Patrick zog eine Augenbraue hoch. »Du willst doch nicht wirklich, dass ich darauf antworte, oder?«

Sein Cousin kicherte nur und schlenderte beschwingt auf die Reihe der Wettbewerber zu.

Patrick bewunderte seinen Cousin für dessen unbeschwerte Zuversicht, auch wenn er sie nicht teilen konnte. Er hatte sich in seinem Leben schon zu oft dem falschen Ende einer Hakenbüchse oder eines Pfeils gegenübergesehen, als dass er den Geruch von Gefahr nicht erkannt hätte. Und im Augenblick stank es geradezu zum Himmel.

Während sein Cousin sich dem Wettkampfplatz näherte, brachten er und Gregor sich verstohlen in Position. Patrick gab sein Möglichstes, in der Menge nicht aufzufallen – in Anbetracht seiner Körpergröße und Statur kein leichtes, aber durch jahrelange Übung perfektioniertes Unterfangen.

Obwohl sein Gesicht nicht so bekannt war wie das seines Cousins – und er nicht den charakteristischen Rotschopf, sondern schwarzes Haar hatte –, war er dankbar für die Kapuze und den Helm. Sie hatten sich auf Regen eingestellt, und der Himmel hatte sie nicht enttäuscht. Kalter Regen im Frühling war etwas, das in den letzten paar Jahren mit solcher Regelmäßigkeit vorkam, dass man sich beinahe darauf verlassen konnte. Der braune Wollumhang half dabei, das zerlumpte, schmutzverkrustete leine und breacan feile – die typische Highland-Tracht aus Leinenhemd und Plaid – zu verbergen, aber kein noch so ausgiebiges Bad im Loch konnte die Beweise fortwaschen, dass ein Mann monatelang in der Wildnis gelebt hatte.

Er genehmigte sich einen Krug Ale und stellte sich in die hintere Ecke des überfüllten Pavillons, der für die Zuschauer errichtet worden war. Wie es bereits bei den Turnieren in alten Zeiten üblich gewesen war, hatte man ein großes Zelt aufgestellt, um den obersten Mitgliedern des Clans einen bequemen – und einigermaßen trockenen – Ort zur Verfügung zu stellen, von dem aus sie den Wettkampf verfolgen konnten.

Das Zelt bildete das Herzstück ihres Plans. Mehrere Tage lang hatten sie sicher versteckt von dem bewaldeten Hügel Duniquoich aus mit Blick auf die Burg und das Dorf die Gegend abgesucht, um eine Möglichkeit zu finden, für ein Ablenkungsmanöver zu sorgen. Als das Zelt errichtet wurde, wusste Patrick, dass er sie gefunden hatte.

Nachdem Alasdair den Wettbewerb gewonnen haben würde, sollte er das Zeichen geben, indem er die Kapuze abnahm und sein Bonnet zeigte, das mit einem Kiefernzweig, dem Giuthas nam mòr-shliabh, dem Abzeichen der MacGregors, geschmückt war. Dann würden Patrick und Gregor die Pfosten umstoßen, die das Leinenzelt stützten. Normalerweise wären jeweils mehr als ein Mann nötig, um die gewaltigen Holzpfosten umzureißen, aber er und Gregor verfügten über ungewöhnliche  – oder, wie sein Cousin zu scherzen pflegte, unmenschliche  – Körperkraft.

Sobald das Zelt einstürzte, würde eine Handvoll MacGregor-Wachmänner, die im Wald warteten, eine Salve von Pfeilen auf die Burg herniederregnen lassen und laut schreiend einen Angriff vortäuschen. Den Frieden der Spiele zu stören war ein schweres Vergehen und ein grober Verstoß gegen Tradition und Brauch der Highlands. Aber da es ja kein wirklicher Angriff war, so sagte Patrick sich, blieb die Ehre ihres Clans – zumindest das, was davon noch übrig war – gewahrt.

Die Menge würde durch das Tor in den barmkin strömen, um in die Sicherheit der Burg zu gelangen, und dadurch den Campbells den Weg zu den Stallungen und den Pferden abschneiden. In dem daraus entstehenden Chaos konnten die drei MacGregors den Wald erreichen, wo eine Handvoll ihrer Männer mit Pferden wartete, um ihnen eine schnelle Flucht zu ermöglichen. Natürlich würde man sie verfolgen, aber sobald sie sich erst einmal in den Wäldern und Hügeln befanden, waren die MacGregors im Vorteil.

Sie waren daran gewöhnt, gejagt zu werden.

Von seinem Standort aus hatte Patrick einen guten Blick auf die Reihe von Bogenschützen, die sich darauf vorbereiteten, ihre ersten Pfeile auf die auf Erdhügeln befestigten Zielscheiben abzufeuern. Alles, was ihm noch zu tun blieb, war zusehen und warten. Mit jeder Runde würde die Neugier der Menge auf den talentierten Fremden wachsen, und damit auch das Risiko. Sobald sein Cousin die Kapuze abnahm, blieb nicht mehr viel...


McCarty, Monica
Monica McCarty studierte Jura an der Stanford Law School. Während dieser Zeit entstand ihre Leidenschaft für die Highlands und deren Clans. Sie arbeitete dennoch mehrere Jahre als Anwältin, bevor sie dieser Leidenschaft nachgab und zu schreiben anfing. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in Minnesota.



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