Maynard | Tausend Küsse für den Boss | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1994, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Maynard Tausend Küsse für den Boss


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-2390-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1994, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-2390-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Libby braucht den Job! Sie muss den arroganten Patrick Kavanagh davon überzeugen, dass sie die Richtige ist: elegant genug für die Rezeption in seinem Luxusresort, sportlich genug, um die Hotelgäste bei ihren anstrengenden Outdoor-Ausflügen zu begleiten. Und Patrick gibt ihr eine einzige Chance. Bloß auf eines ist Libby nicht vorbereitet: Als sie zum ersten Mal mit ihm allein in der Wildnis unterwegs ist, küsst er sie heiß - unter tausend Sternen. Doch dann öffnet er die Augen, und Libby glaubt, darin immer noch Zweifel zu lesen ...



Janice Maynard wuchs in Chattanooga, Tennessee auf. Sie heiratete ihre High-School-Liebe während beide das College gemeinsam in Virginia abschlossen. Später machte sie ihren Master in Literaturwissenschaften an der East Tennessee State University. 15 Jahre lang lehrte sie in einem Kindergarten und einer zweiten Klasse in Knoxville an den Ausläufern der schönen Great Smoky Mountains. Im Herbst 2002 verließ sie die Schule um in Vollzeit zu schreiben.

Maynard Tausend Küsse für den Boss jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

„Ich möchte, dass du mich an meine Grenzen bringst. Damit ich dir zeigen kann, was in mir steckt. Bitte.“

Nachdenklich sah Patrick über die Papierstapel auf seinem Schreibtisch zu der Frau hinüber, die ihm gegenübersaß. Auf den ersten Blick hätte man Libby Parkhurst für eine unscheinbare Person halten können. Mausbraunes Haar, unspektakuläres Gesicht und ein schlabberiges Outfit, das mindestens eine Nummer zu groß für ihren zierlichen Körper war. Kurzum, keine Frau, nach der man sich auf der Straße umdrehte – wären da nicht diese Augen gewesen …

Sie waren von einem wunderbaren Grün und ließen ihn unwillkürlich an einen romantischen Waldspaziergang an einem sonnigen Sommertag denken.

Patrick räusperte sich. Vermutlich war seine Gesprächspartnerin sich überhaupt nicht bewusst, wie zweideutig ihre Bemerkung geklungen hatte. In erster Linie war er ein entfernter Bekannter der Familie, denn seine und Libbys Mutter waren lange Zeit miteinander befreundet gewesen. Jetzt sollte er allerdings auch noch Libbys Arbeitgeber werden.

„Ich weiß dein Angebot sehr zu schätzen, Libby“, erwiderte er. „Aber ich denke, wir beide wissen, dass dies nicht der richtige Job für dich ist. Vermutlich verstehst du nicht ganz, welche Anforderungen die zukünftige Stelleninhaberin erfüllen muss.“

Patricks Stellvertreterin Charlise würde schon bald für sechs Monate in Elternzeit gehen. Daher benötigte Patrick einen Ersatz – und zwar sofort. Bei der Suche nach einer Vertretung hatte er sich ein bisschen zu viel Zeit gelassen, weshalb seine resolute Mutter Maeve Kavanagh ihn kurzerhand zu einem Bewerbungsgespräch mit Libby genötigt hatte.

Die junge Frau setzte sich aufrecht hin und nestelte nervös mit den Händen in ihrem Schoß. Sie wirkte ein wenig verzweifelt. „Doch, das verstehe ich“, entgegnete sie. „Maeve hat mir die Position detailliert beschrieben. Ich bin sicher, dass ich nach einer gründlichen Einarbeitung alle Aufgaben zufriedenstellend erledigen kann.“

Patrick besaß ein Luxusresort mit Namen Silver Reflections, das gestressten Managern die Möglichkeit bot, sich inmitten der friedlichen Berglandschaft North Carolinas zu erholen. Darüber hinaus leitete er Teambildungsübungen mit Extremsportcharakter in der freien Natur, die den Teilnehmern ihre Grenzen aufzeigten und das Miteinander förderten.

Für die dynamische Charlise hatte es kein Problem dargestellt, ihn auch bei diesen Aufgaben zu unterstützen – und obwohl Patrick insgeheim Bewunderung für Libbys Entschlossenheit hegte, bezweifelte er, dass sie den anspruchsvollen Survivaltrips körperlich und mental gewachsen war.

„Libby …“ Er seufzte, während er überlegte, wie er die Absage so formulieren sollte, dass er Libbys Gefühle nicht zu sehr verletzte.

Die junge Frau sah ihn flehentlich an. „Ich brauche diesen Job, Patrick“, sagte sie eindringlich. „Und das weißt du.“

Natürlich wusste er das. Immerhin hatte die Regenbogenpresse den Skandal um ihren Vater gründlich ausgeschlachtet. Libbys Dad war vor einem Jahr wegen millionenschwerer Steuerhinterziehung zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Vor acht Wochen hatte sich dann auch noch Libbys Mutter nach der monatelangen Hetzjagd durch die Reporter und dem finanziellen Absturz das Leben genommen.

Innerhalb eines Wimpernschlags war aus der reichen Erbin Libby Parkhurst eine mittellose Frau ohne nennenswerte Qualifikationen geworden – denn die Dreiundzwanzigjährige konnte weder Berufserfahrung noch einen überzeugenden Lebenslauf vorweisen.

„Außerdem würde dir die Arbeit ganz bestimmt nicht gefallen“, wagte Patrick einen weiteren Versuch.

Unbeirrt sah sie ihn an. „Ich weiß, dass deine Mutter dich gezwungen hat, mich zu diesem Bewerbungsgespräch einzuladen. Aber ich habe nichts zu verlieren. Kein Zuhause. Keine Familie. Kein Vermögen. Es ist alles weg. Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich auf mich angewiesen. Ich bin bereit, mich dieser Herausforderung zu stellen – aber dafür muss mir jemand eine Chance geben.“

Verdammt. Mit ihrer tapferen Ansprache landete sie einen Volltreffer bei ihm, was schon seit Jahren niemandem mehr gelungen war. Sofort ärgerte Patrick sich über seine weiche Seite. Weshalb um Himmels willen sollte er Libby Parkhurst zu seinem Problem machen? Was dachte sich seine Mutter eigentlich dabei, ihn den Babysitter für ihren Schützling spielen zu lassen?

Seufzend sah er aus dem Fenster und betrachtete die Bäume, deren kahle Äste in den trüben Januarhimmel ragten. In diesem Teil von North Carolina hatte der Winter die Natur noch fest im Griff. Es würden wenigstens acht Wochen vergehen, bevor die ersten Extremabenteurer im Silver Reflections eintrafen. In der Zwischenzeit würde Libby sicherlich die wesentlichen Grundzüge des Hotelempfangs gelernt haben – Reservierungen entgegennehmen, die Gäste begrüßen, für die Erfüllung ihrer Wünsche sorgen.

Doch selbst wenn er Charlises Arbeitsbereich aufteilte und Libby nur die einfachen Aufgaben erledigen ließ, brauchte er immer noch jemanden für die Outdoor-Aktivitäten. Und woher sollte er den auf die Schnelle bekommen – noch dazu für eine befristete Tätigkeit?

Während er überlegte, blickte Libby ihn bittend an. Er entschied sich, eine andere Taktik zu probieren, um sie abzuschrecken.

„Unsere Klienten kommen in der Regel alle aus der High Society“, gab er zu bedenken. „Ich brauche jemanden, der sich auch dementsprechend zu kleiden versteht.“

Obwohl ihre Wangen sich leicht röteten, blieb Libby standhaft. „Ich habe die Businesspartys meiner Eltern geplant und ausgerichtet und bin durchaus in der Lage, mein Outfit den Anforderungen anzupassen.“

Wortlos betrachtete er ihre leicht zerknitterte Kleidung und zog eine Augenbraue hoch.

Erst jetzt senkte Libby den Blick. „Ich schätze, mir fällt es schon gar nicht mehr auf, wenn ich diese Sachen trage“, gestand sie leise. „Ich bin schon so lange auf der Flucht vor den Journalisten, dass diese Verkleidung beinahe ein Teil von mir geworden ist.“

Er zuckte beschämt zusammen, als ihm bewusst wurde, wie sehr sein abfälliger Blick sie verletzt haben musste. Unerklärlicherweise verspürte er den unwiderstehlichen Drang, sein Verhalten wiedergutzumachen und ein Lächeln auf Libbys Gesicht zu zaubern.

„Versuchen wir es mit einer Probezeit“, sagte er. „Ich kann dir aber nichts versprechen.“

„Du stellst mich wirklich ein?“ Fassungslos starrte Libby ihn an.

Als er den freudigen Glanz in ihren grünen Augen bemerkte, fiel sein letzter Widerstand in sich zusammen. „Aber nur auf Zeit“, wiederholte er. „Charlise verlässt uns in zwei Wochen. Bis dahin kann sie dir zeigen, wie wir die Dinge hier handhaben. Wenn es wärmer wird, führe ich dich in unsere Outdoor-Aktivitäten ein. Ende Februar sehen wir dann weiter.“

Obwohl sie sich selten begegnet waren, kannte er Libby fast schon sein ganzes Leben lang. Patrick war dreißig, sie sieben Jahre jünger. Er erinnerte sich, sie das letzte Mal gesehen zu haben, als Maeve ihn und seine Brüder nach New York zu einem Eishockeyspiel mitgenommen hatte. Bei der Gelegenheit hatten sie die Parkhursts besucht.

Libby war ein schüchternes rothaariges Mädchen mit einer Zahnspange und Pferdeschwanz gewesen. Patrick hatte sich damals viel zu cool gefühlt, um ihr Beachtung zu schenken.

Jetzt saß sie hier vor ihm, sah ihn glücklich an, und die Wirkung ihres Lächelns verblüffte ihn.

„Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir“, sagte sie.

Wie hatte er sie jemals für farblos halten können? Um seine Überraschung zu verbergen, senkte er den Blick und schrieb rasch einige Zahlen auf ein Stück Papier, das er schließlich zu Libby hinüberschob. „Das ist dein Gehalt“, erklärte er in geschäftsmäßigem Tonfall. „Du kannst Montag anfangen.“

Als sie die Summe las, sah sie auf einmal betroffen aus.

„Ich weiß, dass es nicht besonders viel ist“, sagte er entschuldigend. „Aber ich glaube, es ist trotzdem ein ganz faires Angebot.“

„Natürlich.“ Sie biss sich auf die Lippen. „Ich musste nur daran denken, wie meine Familie früher mit dem Geld um sich geworfen hat.“

„Es ist bestimmt hart …“, meinte er, „… nach einem Leben im Luxus plötzlich auf das Geld achten zu müssen.“

„Ja.“ Sie steckte das Papier in ihre Tasche. „Aber nicht so, wie du vielleicht denkst. Am schlimmsten für mich ist, herauszufinden, wie wenig ich vom praktischen Leben weiß. Meine Eltern haben mich immer verwöhnt. Ich habe keine Ahnung, wie man kocht oder wie viel ein Liter Milch kostet. Ich schätze, ich bin eine ziemlich nutzlose Person.“

Ohne darüber nachzudenken, griff er nach ihrer Hand und drückte sie sanft. Irgendetwas an dieser jungen Frau weckte seinen Beschützerinstinkt. „Niemand ist nutzlos, Libby. Du hast ein ziemlich hartes Jahr hinter dir. Es tut mir wirklich sehr leid wegen deiner Mutter.“

„Danke.“ Sie runzelte die Stirn. „Vielleicht sollte ich dir sagen, dass es nicht besonders überraschend gekommen ist. Ich habe sie vorher wochenlang zu Therapiesitzungen gefahren. Seit der Gerichtsverhandlung meines Vaters hat sie zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Letzten Endes hat sie es wohl einfach nicht mehr ausgehalten und sich entschlossen, doch von dieser Welt zu gehen, anstatt bei mir zu bleiben.“

„Suizid ergibt leider nie einen Sinn für die, die zurückbleiben. Ich bin sicher, dass deine Mutter...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.