May | Schloss Rodriganda | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 51, 512 Seiten

Reihe: Karl Mays Gesammelte Werke

May Schloss Rodriganda

Roman, Band 51 der Gesammelten Werke
veränderte Aufl
ISBN: 978-3-7802-1551-2
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman, Band 51 der Gesammelten Werke

E-Book, Deutsch, Band 51, 512 Seiten

Reihe: Karl Mays Gesammelte Werke

ISBN: 978-3-7802-1551-2
Verlag: Karl-May-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Handlung erzählt vor historischem Hintergrund die Geschichte von zwei Grafen, die - der eine in Spanien, der andere in Mexico - ahnungslos von abgefeimten Schurken umgeben sind. Der deutsche Arzt Karl Sternau greift in das Geschehen ein…
Die vorliegende Erzählung spielt Ende der 40er-Jahre des 19. Jahrhunderts. Bearbeitung aus dem 1882/1883 erschienenen Kolportageroman "Das Waldröschen". Erster Teil eines sechsbändigen Romans. Fortsetzungen:

Band 52 Die Pyramide des Sonnengottes

Band 53 Benito Juarez

Band 54 Trapper Geierschnabel

Band 55 Der sterbende Kaiser

Band 77 Die Kinder des Herzogs.

May Schloss Rodriganda jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Von den Komantschen verfolgt
Die Hacienda del Eriña
Der Schatz der Mixtekas
Am Teich der Krokodile
Der Schwarze Hirsch
Pablo Cortejo
Eine Schurkentat
Der falsche Erbe
Doktor Sternau
Gasparino Cortejo
Was der Bettler erzählt
Ein misglückter Anschlag
Alfred de Lautreville
Neue Schlingen
'Pohon Upas!'
Die Zigeuner
Im Gefängnis
Am Leuchtturm von Mont St. Michel



1. Von den Komantschen verfolgt
  Es war im Herbst 1847. Auf dem Rio Grande del Norte schwamm langsam ein leichtes Kanu flussabwärts. Es war aus langen Baumrindenstücken gebaut, die mit Pech und Moos verbunden waren, und trug zwei Männer verschiedener Rasse. Der eine führte das Steuer und der andere saß sorglos im Bug, damit beschäftigt, aus Papier, Pulver und Kugeln Patronen für seine schwere Doppelflinte zu drehen. Der Steuerer hatte die scharfen, kühnen Züge und das durchdringende Auge eines Indianers; und auch ohnedies hätte man an seiner Kleidung sofort gesehen, dass er zur roten Rasse gehörte. Er trug nämlich ein wildledernes Jagdhemd mit ausgefransten Nähten, ein Paar Leggins, deren Seitennähte mit Kopfhaaren der von ihm erlegten Feinde geschmückt waren, und Mokassins, die doppelte Sohlen zeigten. Um seinen Hals hing eine Schnur aus den Zähnen des Grauen Bären und sein Haupthaar war in einen hohen Schopf geflochten, aus dem drei Adlerfedern hervorragten, ein sicheres Zeichen, dass er ein Häuptling war. Neben ihm im Boot lag ein fein gegerbtes Büffelfell, das ihm als Mantel diente. In seinem Gürtel steckten ein blinkender Tomahawk, ein zweischneidiges Skalpmesser und der Pulver- und Kugelbeutel. Auf dem Büffelfell ruhte eine lange Doppelflinte, in deren Schaft man viele eingeschnittene Kerben bemerkte, die die Zahl der bereits erlegten Feinde bezeichnen sollten. An der Bärenzahnschnur war das Kalumet befestigt und außerdem ragten aus dem Gürtel die Kolben von zwei Revolvern hervor. Die bei den Indianern so seltenen Waffen ließen erkennen, dass er mit der Zivilisation in Berührung gekommen war. Das Steuer in der Rechten, schien er seinem Begleiter zuzuschauen und sich um weiter nichts zu bekümmern. Ein aufmerksamer Beobachter aber hätte bemerkt, dass er dennoch unter den tief gesenkten Wimpern hervor die Ufer des Flusses scharf mit dem verschleierten Blick beobachtete, der dem Jäger eigen ist, der in jedem Augenblick einen Angriff erwarten kann. Der andere, der im Vorderteil saß, war ein Weißer. Er war lang und schlank, aber ungemein kräftig gebaut und trug einen blonden Vollbart, der ihn gut kleidete. Auch er hatte Lederhosen an, die in den hoch heraufgezogenen Schäften schwerer Aufschlagstiefel steckten. Eine blaue Weste und ein ebensolches Jagdhemd bedeckten seinen Oberkörper. Der Hals war frei und auf dem Kopf saß einer jener breitkrempigen Filzhüte, die man im Fernen Westen häufig zu sehen bekommt; er hatte Farbe und Form verloren. Die Männer mochten beide im gleichen Alter von vielleicht achtundzwanzig Jahren sein. Sie trugen anstatt der Sporen scharfe Fersenstacheln, ein Beweis, dass sie beritten gewesen waren, ehe sie sich das Kanu bauten, um den Rio Grande hinabzufahren. Während sie vom Wasser des Flusses abwärts getragen wurden, vernahmen sie plötzlich das Wiehern eines Pferdes. Die Wirkung dieses Lautes folgte blitzschnell, denn noch war er nicht verklungen, da lagen die beiden Männer auf dem Boden des Kanus, sodass sie von außen nicht gesehen werden konnten. „Schli – ein Pferd!“, flüsterte der Indianer in der Mundart der Jicarilla-Apatschen. „Es steht weiter abwärts“, meinte der Weiße. „Es hat uns gewittert. Wer mag der Reiter sein?“ „Ein Indianer nicht und ein weißer Jäger auch nicht“, sagte der Präriejäger. „Ein erfahrener Mann lässt sein Pferd nicht so laut wiehern. Rudern wir ans Ufer, steigen wir aus und schleichen hin!“ „Und das Kanu bleibt liegen?“, fragte der Indianer. „Wenn es nun Feinde sind, die uns ans Ufer locken und töten wollen?“ „Pshaw, wir haben auch Waffen!“ „So mag wenigstens mein weißer Bruder das Boot bewachen, während ich die Gegend untersuche.“ „Einverstanden.“ Die Männer lenkten das Kanu ans Ufer. Der Indianer stieg aus, während der Weiße mit der Rifle in der Hand sitzen blieb, um seine Rückkehr zu erwarten. Nach einigen Minuten sah er ihn in aufrechter Stellung kommen, ein Zeichen, dass keine Gefahr vorhanden sei. „Nun?“, fragte der Trapper. „Ein weißer Mann schläft dort hinter dem Busch.“ „Ah! – Ein Jäger?“ „Er hat nur ein Messer.“ „Ist weiter niemand in der Nähe?“ „Ich habe niemand gesehen.“ „So wollen wir hin!“ Der Weiße sprang aus dem Fahrzeug und band dieses fest. Dann ergriff er seine schwere Rifle, zog die beiden Revolver, die auch er besaß, halb hervor, um kampfbereit zu sein, und folgte dem Indianer. Sie erreichten bald die Stelle, wo der Schläfer lag. Neben ihm stand ein Pferd angebunden, das auf mexikanische Weise gesattelt war. Der Mann trug die nach unten weiter werdenden mexikanischen Hosen, ein weißes Hemd und eine kurze, nach Husarenart um die Schultern hängende blaue Jacke. Hemd und Hose wurden durch ein gelbes Tuch zusammengehalten, das er wie einen Gürtel um die Hüften gewunden hatte. In diesem Gürtel steckte außer einem Messer keine einzige Waffe. Der gelbe Sombrero1 lag über seinem Gesicht, um dieses gegen die warmen Strahlen der Sonne zu schützen. Der Mann schlief so fest, dass er das Nahen der beiden anderen gar nicht hörte. „Hallo, Bursche, wach auf!“, rief der Weiße, ihn am Arm schüttelnd. Der Schläfer erwachte, sprang empor und zog das Messer. „Verdammt, was wollt ihr?“, rief er schlaftrunken. „Zunächst nur wissen, wer du bist.“ „Wer seid ihr denn?“ „Hm, mir scheint, du hast Angst vor dem roten Mann da. Ist nicht nötig, alter Junge. Ich bin ein deutscher Trapper namens Unger und dieser hier ist Shosh-in-liett, der Häuptling der Jicarilla-Apatschen.“ „Shosh-in-liett?“, rief der Fremde. „Oh, dann habe ich keine Sorge, denn der große Krieger der Apatschen ist ein Freund der Weißen.“ Shosh-in-liett heißt zu deutsch ‚Bärenherz‘. „Nun, und du?“, fragte Unger. „Ich heiße Domenico und bin Vaquero2“, antwortete der Mann. „Wo?“ „Jenseits des Flusses beim Grafen de Rodriganda.“ „Und wie kommst du herüber?“ „Ascuas – potztausend, sagt mir lieber, wie ich hinüberkomme! Ich werde von Komantschen verfolgt.“ „Das scheint sich nicht zu reimen. Du wirst von Komantschen verfolgt und legst dich in aller Gemütsruhe schlafen.“ „Der Teufel schlafe nicht, wenn man so müde ist!“ „Wo trafst du auf die Komantschen?“ „Grad im Norden von hier, dem Rio Pecos zu. Wir waren fünfzehn Männer und zwei Frauen, sie aber zählten über sechzig.“ „Habt ihr gekämpft?“ „Ja. Die Roten überfielen uns, ohne dass wir von ihrer Gegenwart etwas ahnten. Darum machten sie die Mehrzahl von uns nieder und nahmen die Frauen gefangen. Ich weiß nicht, wie viele noch außer mir entkommen sind.“ „Wo kamt ihr her und wohin wolltet ihr?“ Der Vaquero war nicht gesprächig und ließ sich jedes Wort abkaufen, er erwiderte: „Wir waren zum Fort Guadalupe geritten, um die beiden Damen abzuholen, die dort zu Besuch gewesen waren.“ „Aber der Rio Pecos liegt doch nicht auf dieser Strecke.“ „Bevor wir den Heimweg zu unserer Hacienda einschlugen, unternahmen wir einen kleinen Jagdausflug dem Rio Pecos zu. Da erfolgte der Überfall.“ „Wer sind die Damen?“ „Señorita3 Emma Arbellez und Karja, die Indianerin.“ „Wer ist Señorita Arbellez?“ „Die Tochter unseres Pächters Pedro Arbellez.“ „Und Karja?“ „Die Indianerin ist die Schwester von Tecalto, dem großen Häuptling der Mixtekas.“ Da horchte Bärenherz auf. „Die Schwester von Tecalto?“, fragte er. „Er ist mein Freund. Wir haben die Friedenspfeife miteinander geraucht. Die Schwester seines Herzens soll nicht gefangen bleiben! Gehen meine weißen Freunde mit, sie zu befreien?“ „Ihr habt doch keine Pferde“, versetzte Domenico. Der Indianer warf ihm einen geringschätzigen Blick zu. „Bärenherz hat ein Pferd, wenn er eins braucht. In einer Stunde wird er den Hunden der Komantschen eins genommen haben.“ „Das wäre stark!“ „Nein, das versteht sich von selbst“, versicherte Unger. „Wann seid ihr gestern überfallen worden?“ „Am Abend.“ „Und wie lange hast du geschlafen?“ „Wohl kaum eine Viertelstunde.“ „So werden die Komantschen bald hier sein.“ „Valgame dios – Gott steh mir bei!“ „Du bist ein Vaquero und kennst die...


Karl May (1842-1912) ist mit einer Auflage von 100 Mio. Exemplaren - davon allein 80 Mio. aus dem Karl-May-Verlag (inkl. Lizenzen) - der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache! Seine Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Die fremdsprachige Auflage weltweit wird auf weitere 100 Mio. Bände geschätzt.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.