May | Bloodsong 1. Odines Prophezeiung | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 450 Seiten

Reihe: Bloodsong

May Bloodsong 1. Odines Prophezeiung

Eine mitreißende Romantasy voller Liebe, Abenteuer und Magie für Mädchen ab 14 Jahren
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-96052-345-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Eine mitreißende Romantasy voller Liebe, Abenteuer und Magie für Mädchen ab 14 Jahren

E-Book, Deutsch, Band 1, 450 Seiten

Reihe: Bloodsong

ISBN: 978-3-96052-345-1
Verlag: Verlag Friedrich Oetinger GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die gefallene Prinzessin An ihrem 18. Geburtstag ist das unbeschwerte Leben der Prinzessin Odine vorbei: Eine düstere Prophezeiung verstößt sie aus der höfischen Gesellschaft. Das Unheil der 'Roten Witwe' verfolgt sie: Jeder, der diesen Orakelspruch empfängt, soll geopfert werden. Auf ihrer Flucht begegnet Odine Dariel, ihrem nervtötenden Reit- und Fechtlehrer. Ausgerechnet er wird ihr unerwarteter Verbündeter. Gemeinsam entkommen sie dem Angriff der Blutjägerin Oona, die von ihrem Ziehvater Marus einen ungewöhnlichen Auftrag erhalten hat: Sie soll ihm die Prinzessin Odine lebendig zurückbringen. Die Flucht führt sie in eine verlassene Hütte im Wald, wo sich Odine und Dariel nicht nur den Angriffen der Blutjägerin, sondern auch ihren eigenen Standesunterschieden und Vorurteilen stellen müssen. Können Odine und Dariel ihre Differenzen überwinden und der Blutjägerin entkommen? Bloodsong - Alles, woran du geglaubt hast, war eine Lüge - Romantasy und Magie: Eine faszinierende Mischung aus Romantik und Fantasy, voller Blutmagie und mitreißendem Abenteuer. - Fesselnd und düster mit einer Prise verbotener Liebe: Der perfekte Lesestoff für Mädchen ab 14 Jahren. - Mit den angesagten Tropes Forbidden Love und Enemies to Lovers: Odine und Dariel überwinden ihre Standesunterschiede und Rivalitäten. - Mitreißend und dramatisch: Auf der Flucht vor den Blutjägern geraten Odine und Dariel in einen unerbittlichen Kampf um Liebe und Überleben. Bloodsong 1: Odines Prophezeiung entführt Mädchen ab 14 Jahren in eine Welt voller Intrigen, Romantik und magischer Abenteuer. Die fesselnde Geschichte einer gefallenen Prinzessin, ihres Fechtlehrers und einer Blutjägerin. Ein spannender Pageturner für Fans der Bücher von Sarah J. Maas und Leigh Bardugo.  

Isabell May wurde 1985 in Österreich geboren. Sie studierte u. a. Germanistik und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Collie-Hündin lebt sie heute in NRW.
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Teil1


Kapitel 1


Oona

Die Kraya fixiert mich mit ihrem tiefroten Auge.

Das Blut in meinen Adern singt, sein Rauschen schwillt an, reagiert auf die Nähe der Bestie. Es schreit nach ihr.

Doch ich bleibe ganz ruhig. Stehe mitten auf der Lichtung, die von dunklen Baumriesen wie von düsteren Wächtern umgeben ist.

Wie von selbst findet meine Hand das Kit. Mit einer raschen Bewegung löse ich die Schnürung und wickle das glattschwarze Leder auf, in das die filigranen Nadeln und Klingen eingerollt sind. Silbrig reflektieren sie das Licht des Mondes, der bleich und voll am Nachthimmel steht. Mit großer Sorgfalt wähle ich das richtige Instrument: eine lange Hohlnadel mit feiner Spitze.

Ich weiß, dass ich genug Zeit für dieses Ritual habe. Ich habe meine Gegnerin studiert und kenne sie gut genug, um zu wissen, dass sie mich noch nicht attackieren wird, sondern mich noch eine kleine Weile aus der Ferne beobachtet. Dennoch lasse ich die Bestie während meiner Vorbereitungen nicht aus den Augen, keine Sekunde lang. Trotz aller Studien bleibt sie letztendlich unberechenbar. Jede Unaufmerksamkeit könnte mein Ende bedeuten.

Nur undeutlich kann ich ihre Umrisse zwischen den Bäumen erkennen, doch ihr Unheil verkündend loderndes Auge verrät mir, wo sie ist. Witternd hebt sie den Kopf, atmet gierig meinen Geruch ein. Mein Fleisch ist es, wonach sie sich verzehrt: Menschenfleisch. Doch sie hat nicht begriffen, dass ich kein Mensch bin.

Nicht wirklich.

Nicht ganz.

Den Schmerz nehme ich kaum wahr, es ist nur ein winziges Piksen, mit dem die Nadel die Haut an meiner Fingerspitze durchdringt. Im bleichen Mondlicht wirkt der Blutstropfen, den ich mir entnommen habe, beinahe schwarz. Das Rauschen wird lauter, wie das Summen eines Bienenschwarms dröhnt es von innen gegen meine Ohren.

Augenblicklich wird die Nacht heller, alle Konturen klarer. Einen Blutstropfen habe ich geopfert, doch was ich dafür bekomme, ist so viel mehr: Stärke. Schnelligkeit. Schärfere Sinne. Mein Atem beschleunigt sich, und ich kann nicht anders, als zu grinsen. Der Kampf steht unmittelbar bevor, ich vibriere förmlich vor Anspannung.

Die Nadel passt perfekt in die Vertiefung am Griff meines Neuntöters. Ein Ruck schießt durch die Waffe, als das Blut in die feinen Rillen sickert. Ein leichter, kaum wahrnehmbarer Schimmer geht vom dunklen Metall aus.

Sobald ich am Griff drehe, schnellt eine schmale Dolchklinge hervor. Meine Waffe ist einsatzbereit.

bin bereit.

Und wie auf ein geheimes Kommando hin bricht die Kraya zwischen den Bäumen hervor, wird von den Schatten förmlich ausgespien. Ein fleischgewordener Albtraum aus Zähnen, Klauen und borstigem schwarzem Fell, das in spärlichen Büscheln kaum die bleiche Haut bedeckt. Die sehnigen Muskeln treten deutlich hervor.

Ein runder Kopf thront auf ihren breiten Schultern. Ihr breites Maul verzieht sich zu einer Mischung aus Grinsen und Zähnefletschen, wobei sie viel zu viele Zähne entblößt. Das Grauenhafteste ist das einzelne riesige Auge, das mitten auf ihrer Stirn sitzt und in flammenden Farben leuchtet. Der Blick jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken.

»Komm doch.« Der Wind trägt mein Flüstern weit. »Komm und versuch dein Glück.«

Und das tut sie. Mit gewaltigen Sprüngen setzt sie auf mich zu. In ihren Bewegungen und ihrer Statur ähnelt sie einem der hageren Affen, die in den Tiefen der dunklen Tannenwälder hausen, schießt es mir durch den Kopf – mit ihren langen Armen und der gebeugten Körperhaltung. Doch die langen, gifttriefenden Klauen und Zähne, der Blick und ihre Blutgier lassen gar keinen Zweifel daran: Das ist kein Tier. Die Kraya ist etwas völlig anderes. Eine Bestie.

Reglos wie eine Statue stehe ich da, bis sie ganz nah bei mir ist. So nah, dass mir ihr übler Geruch in die Nase steigt. Sie kann ihr Glück kaum fassen, weil ihr vermeintliches Opfer es ihr so leicht macht. Die Mundwinkel ziehen sich noch weiter in die Breite, beinahe bis zu den Ohren – zu einem grausamen, mordlüsternen Grinsen.

Im letzten Moment lasse ich mich fallen, drehe mich geschickt, stütze mich mit einer Hand auf dem Boden auf und ramme mit der anderen den Neuntöter empor. Die Kraya setzte gerade zum tödlichen Sprung an und segelt über mich hinweg. Der Dolch dringt mit Leichtigkeit durch ihre Haut und hinterlässt einen langen Schnitt seitlich an ihrem Bauch.

Sie kreischt auf, mehr aus Überraschung als vor Schmerz. Hat sie je erlebt, dass ein Mensch, den sie als Beute im Blick hatte, ihr etwas entgegensetzte? Wurde sie je von einer Waffe verletzt? Vermutlich nicht. Aber eine Blutjägerin ist kein normaler Mensch, und ein frisch geschliffener, durch freiwillig geopfertes Blut verstärkter Neuntöter durchdringt selbst dicke, ledrige Bestienhaut.

Ein paar Schritte von mir entfernt kommt sie zum Stehen. Wir starren einander an. Gier und Hunger schreien mir aus ihrem Blick entgegen. Meine Hand schließt sich fester um den Metallgriff des Neuntöters.

Noch eine Drehung am Griff, und der komplexe Mechanismus im Inneren der Waffe setzt sich mit einem Klacken und Rattern in Bewegung. Der Dolch verschwindet, stattdessen schnellt eine Schwertklinge hervor. Ich brauche eine größere Reichweite.

Diesmal warte ich nicht auf ihren Angriff. Ein Schrei bricht aus mir hervor und macht meiner Anspannung Luft. Mein Arm zuckt nach vorn, das Schwert beschreibt einen silbrigen Bogen und schnellt auf die Kraya zu.

Alles scheint gleichzeitig zu geschehen. Sie macht einen Satz zur Seite, doch noch während sie sich in Sicherheit bringt, schlägt sie nach mir.

Sie ist unglaublich schnell. Das Blutopfer hat meine Reflexe verbessert, aber sie reichen nicht aus. Die Wucht, mit der ihr Arm gegen meine Brust prallt, treibt mir die Luft aus der Lunge. Tränen schießen mir in die Augen, und einen Moment lang kann ich nicht atmen. Verschwommen sehe ich den nächsten Schlag auf mich zukommen.

Das Gift! Die Krallen der Krayas bringen den Tod, ich darf mich nicht kratzen lassen. Alle wissen, dass eine Kratz- oder Bisswunde einem ausgewachsenen Mann nach einer Stunde den Tod bringt, einem Pferd nach einem halben Tag. Einer jungen Frau? Mit Sicherheit schneller, als mir lieb ist.

Keuchend werfe ich mich zur Seite. Bei der ruckartigen Bewegung schießt ein greller Schmerz durch meinen Brustkorb.

Die Krallen streifen meine Schulter – gleiten aber an meinem Rüststück aus Rostkrabbenpanzer ab, das meine Schultern und Oberarme schützend umschließt. Die knöchernen Platten sind hart genug, um der Bestienattacke zu widerstehen. Gleichzeitig federt das Moos, das die Lichtung bedeckt, meinen Sturz ab.

Der Geruch feuchter Erde in meiner Nase.

Das Klimpern, mit dem mir der Anhänger vors Gesicht rutscht: die Glasphiole, die ich an einem eisenbeschlagenen Lederband um den Hals trage.

Gestochen scharfe Eindrücke, die ich nur einen Herzschlag lang wahrnehme.

Kaum dass ich den Boden berühre, bin ich auch schon wieder auf den Beinen, federe hoch, springe nach hinten und fixiere die Kraya.

, habe ich Marus’ ruhige Stimme im Ohr.

Einer Urgewalt gleich fällt sie über mich her. Krallen blitzen im Mondlicht auf. Zähne schlagen direkt vor meinem Gesicht zusammen. Mein blasses Antlitz spiegelt sich im Blutrot ihres Auges.

Ich weiche aus, springe zurück, ducke mich haarscharf unter ihren Angriffen hindurch. Frustriert heult sie auf. Sie will fressen, will die Zähne in mein Fleisch graben, statt mich quer über die Lichtung zu verfolgen. Sie reißt die langen Arme hoch, lässt sie auf mich niederrasen. Und diesmal ist es nicht nur Geschicklichkeit, sondern pures Glück, dass ich nicht getroffen werde.

Ich stoße mich vom Boden ab, bringe mich mit einem verzweifelten Hechtsprung in Sicherheit. Verliere das Gleichgewicht und lande auf den Knien, statt sofort wieder auf die Füße zu kommen.

Jeder meiner Atemzüge ist ein Keuchen. Ich brauche mehr: mehr Stärke, mehr Geschwindigkeit. Und um mehr zu bekommen, muss ich mehr geben.

Keine Zeit, das Nadelkit hervorzuholen. Blitzschnell fahre ich mit der Hand über die scharfe Schwertschneide. Mein dickflüssiges Blut glitzert schwarzrot im Mondlicht, fließt zäh über die Klinge. Der Neuntöter scheint es regelrecht zu trinken, und das Metall schimmert sofort intensiver.

Frischer Sauerstoff strömt in meine Lunge. Ich spüre die Kraft, die in mir anschwillt. Mein Herz pocht schneller. Ich springe aus meiner knienden Position auf die Bestie zu wie eine angreifende Schlange. Sie faucht, als das Schwert ihren Arm streift.

Schlag um Schlag, Schritt für Schritt treibe ich sie vor mir her. Ihr Blick verändert sich. Sie ist überrascht, vielleicht beunruhigt. Doch ihre Gier überwiegt.

Sie täuscht von rechts an, wirft sich dann unvermittelt nach links, segelt mit einem Brüllen von der Seite auf mich zu – rasant, doch dank meines Blutopfers scheint alles verlangsamt abzulaufen, als würde sich die Welt um mich herum durch zähen Honig bewegen. Blanke Zähne und gifttriefende Klauen nähern sich meinem Gesicht.

Unzählige Male habe ich für solche Situationen trainiert. Unzählige Male haben meine Muskeln diese Bewegungen durchgeführt – nicht nur im Training, sondern auch in etlichen Kämpfen.

Ich bin vorbereitet.

Die Kraya kreischt markerschütternd auf, als das Schwert in ihr Fleisch dringt. Ich habe den Neuntöter zwischen uns gebracht und meinen Oberkörper gleichzeitig zurückgebeugt. In rasender Wut schnappt sie nach mir, kommt aber nicht an mich...


May, Isabell
Isabell May wurde 1985 in Österreich geboren. Sie studierte u. a. Germanistik und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Collie-Hündin lebt sie heute in NRW.

Isabell May wurde 1985 in Österreich geboren. Sie studierte u. a. Germanistik und widmet sich seit 2014 ganz dem Schreiben. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Collie-Hündin lebt sie heute in NRW.



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