Maxwell | Stürmische Küsse für Miss Elise | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 413, 384 Seiten

Reihe: Historical Gold

Maxwell Stürmische Küsse für Miss Elise


1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3205-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 413, 384 Seiten

Reihe: Historical Gold

ISBN: 978-3-7515-3205-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Rasend vor Zorn flieht Miss Elise Lanscarr aus London. Ihre eigene Schwester hat ihr den Verlobten weggeschnappt! Jetzt will sie nur noch zurück nach Hause, nach Irland. Doch in einer stürmischen Nacht hat ihre Kutsche einen Unfall, und inmitten der Wildnis ist Elise nun auf die Hilfe eines gut aussehenden Fremden angewiesen. Gemeinsam mit Kit macht sie sich auf eine gefährliche Reise quer durchs Land. Bei jedem Blick, jeder Berührung von ihm erwachen tiefe Gefühle in ihr. Ist es zärtliche Zuneigung? Ist es wildes Begehren? Elise darf es nicht herausfinden - sie hat sich geschworen, einen Duke zu heiraten. Und Kit ist ganz sicher kein Adliger ...



Cathy Maxwell beschäftigt sich am liebsten mit der Frage, wie und warum Menschen sich verlieben. Obwohl sie bereits über 35 Romane veröffentlicht hat, bleibt die Liebe für sie weiterhin eines der größten Mysterien! Um weiter zu diesem Thema zu forschen, verlässt sie gerne ihr gemütliches Zuhause in Texas und reist durch die Welt, um sich mit ihren Fans auszutauschen und für ihren nächsten Roman zu recherchieren.

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Weitere Infos & Material


Für Leslie Wagner

Plötzliche Eingebungen gibt es nur im Traum.

Meine Freundinnen sind mein Reichtum.

1. KAPITEL

Wenn man vom Teufel spricht, kommt er.

Irisches Sprichwort

Es war keine gute Nacht zum Weglaufen.

Der Regen trommelte auf die Postkutsche, er prasselte auf das lackierte Holz, auf Mensch und Tier gleichermaßen, während ein heftiger Wind drohte sie von der Straße zu fegen. Die Fenster waren zwar mit gewachstem Tuch verhängt, aber an den Rändern spritzte Wasser herein, das sich in einer Lache auf dem Boden sammelte und den wollenen Umhang durchnässte, den Miss Elise Lanscarr trug. Sie packte den Halteriemen fester. Ihr war ein wenig übel, weil das Gefährt so heftig schwankte.

Sie war sehr froh darüber, dass sie in der Kutsche saß. Als sie am frühen Morgen zu ihrem Abenteuer aufgebrochen war, hatte sie sich nur eine Fahrt auf dem Dach der Postkutsche leisten können. Da hatte sie sich noch keine Sorgen wegen des Wetters gemacht. Sie war vollauf mit ihrer Flucht beschäftigt gewesen.

Elise war auf dem Weg nach Hause – nach Irland in die Grafschaft Wicklow, ins herrschaftliche Wiltham, wo früher einmal alles in ihrem Leben seine Ordnung gehabt hatte. Es war ein berauschendes Gefühl, für sich selbst einzustehen. Sie floh aus London mit all seinem Unsinn, wozu auch ihre Schwestern gehörten, die sie nicht mehr zu verstehen schienen.

Der Kutscher war ein roher, aufbrausender Mann, der seine Pferde mehr anbrüllte, als es ihrer Meinung nach richtig war, aber die frische Luft auf dem Dach hatte ihr nichts ausgemacht. Sie war sogar sehr angenehm, so, wie einige der anderen Fahrgäste rochen.

Sie hatte sich ruhig verhalten und die Kapuze des schwarzen Umhangs, den sie ihrer Großtante Tweedie stibitzt hatte, über ihren breitkrempigen Strohhut gezogen. Sie hatte ihre blonden Locken gnadenlos nach hinten aus dem Gesicht gebunden, so dass sie nicht zu sehen waren, weil man sie an ihrem Haar viel zu leicht wiedererkannt hätte.

Das hatte den Kutscher natürlich nicht davon abgehalten, ungehobelt mit ihr zu flirten. Sie reiste allein und sie war jung. Offensichtlich machte sie das zu Freiwild, eine sehr grobe und lächerliche Ansicht, die er mit vielen anderen Männern gemeinsam hatte.

Elise kümmerte sich nicht um ihn. Sie tat so, als wäre sie eine fromme Kirchenfrau. Sie hielt den Blick gesenkt, als wäre sie im Gebet, murmelte hier und da ein „Lieber Gott“ oder ein „Vielen Dank, Bruder“, wenn es angezeigt war.

Es fiel ihr nicht leicht, diese Rolle zu spielen. Sie war die kontaktfreudigste der drei Lanscarr-Schwestern; wegzulaufen, war jedoch trotzdem ein Wagnis. Tollkühn. Eigenwillig. Sie war insgeheim stolz auf ihre Unabhängigkeit, aber sie wollte auch keine gefallene Frau werden. Ein Mensch, der die „Schönheit von London“ wiedererkannte, reichte schon, um einen Skandal auszulösen. Oder ihre Familie auf ihre Spur zu führen, ehe sie dazu bereit war, mit irgendjemandem zu sprechen, der dazugehörte.

Natürlich war das Wetter im Laufe des Tages umgeschlagen. Es war schwül geworden, während sich dicke Regenwolken zusammengeballt hatten, als wollten sie jemandem den Krieg erklären.

Die Fahrt wurde noch dazu immer holpriger. Der Kutscher trank schamlos immer weiter. Sämtliche Fahrgäste beklagten sich bei ihm und sogar der bewaffnete Postwächter mischte sich ein, aber das alles half nicht im Mindesten.

An der letzten Poststation waren angesichts der Tatsache, dass für alle deutlich ersichtlich war, dass ihnen ein heftiges Gewitter bevorstand, die meisten Reisenden ausgestiegen. Keiner von ihnen hatte vor, rechtzeitig vor der Abfahrt wieder da zu sein. Offensichtlich fanden sie Leib und Leben wichtiger als die Weiterreise mit dieser Kutsche.

Im Gegensatz zu Elise. Kein Gewitter, kein betrunkener Kutscher konnten sie daran hindern, nach Hause zu fahren, vor allem, weil sie nicht genug Geld in den Taschen ihres Umhangs versteckt hatte, um die Reise zu unterbrechen.

Es würde eine lange Fahrt werden. Ihr erstes Ziel war Liverpool. Von dort aus wollte sie die Irische See überqueren. Aber im Augenblick wollte sie London einfach so weit hinter sich lassen, wie diese Postkutsche sie bringen konnte.

Natürlich wollte sie deswegen nicht unbedingt weiter auf dem Dach sitzen, den Elementen ausgesetzt. Sie hatte ihre fünf Sinne beisammen und wenn alle anderen verschwunden waren, konnte sie sich genauso gut auf einen Platz in der Kutsche einladen!

Also war sie von ihrem Platz heruntergekrabbelt und war in die Kutsche geklettert, während der Kutscher die Pferde gewechselt hatte.

Der Kutscher hatte etwas dagegen gehabt. Er wollte sie wieder neben sich auf das Dach befördern, wenn sie ihm nicht den Preis für den besseren Platz bezahlte. Als sie an seinen guten Willen appelliert hatte, hatte er angedeutet, dass es eine Möglichkeit gäbe, wie sich ein Mädchen ihr Fahrgeld verdienen konnte – und dann hatte Elise ihren jetzigen Reisebegleiter kennengelernt, der kaum einen Fuß von ihr entfernt auf dem harten Ledersitz saß.

Er war ein absoluter Grobian. Er trug einen Hut mit breiter Krempe, den er tief ins Gesicht gezogen hatte, und war in Ölzeug gehüllt, einen langen Mantel aus Wachstuch. Sein Bart war mit Sicherheit mehrere Tage alt. Seine Stiefel waren staubig und abgetragen, als wäre er schon eine ganze Weile unterwegs und hätte einen noch längeren Weg vor sich. Er machte auf jeden Fall nicht den Eindruck, als ob er sich für irgendjemanden einsetzen würde, aber er hatte sich für sie eingesetzt.

Die ungehobelten Andeutungen des Kutschers hatten Elise schockiert, was nicht hätte passieren dürfen. Sollten vornehm erzogene junge Damen nicht genau deswegen nur in Begleitung unterwegs sein? Um sie vor den unanständigen Bedürfnissen von Männern zu bewahren?

Elise hatte allerdings immer geglaubt, dass sie jeden ungehobelten Kerl, der es wagte, ihr gegenüber eine respektlose Bemerkung zu machen, mit einem einzigen kühlen Blick niederringen konnte. Sie hatte das sogar vor dem Spiegel geübt.

Doch in diesem Augenblick war sie über seine Andeutungen so verwundert und eben nicht voller Verachtung gewesen – und sie war sich nicht einmal wirklich sicher, dass Frauen so etwas überhaupt mit Männern taten, es klang ziemlich geschmacklos – dass sie erstarrt war. Sie. Diejenige, die nie um ein Wort verlegen war. Die weltgewandte Lanscarr-Schwester.

In diesem Augenblick hatte der Grobian sich eingemischt und war in ihr Leben getreten.

Er war gerade auf die Kutsche zugekommen, als der Kutscher gesagt hatte, was er von ihr wollte. Als er es gehört hatte, oder vielleicht als er den Schrecken in ihrem Gesicht gesehen hatte, hatte der Neuankömmling dem Kutscher mit einer schweren Hand auf die Schulter geklopft. Mit leiser, rauer Stimme hatte er zu Elise gesagt: „Steigen Sie in die Kutsche.“

Sie hatte gezögert.

Machen Sie schon“, hatte er geblafft.

Dieses Mal hatte Elise gehorcht.

Die Tür wurde hinter ihr geschlossen und dann gab es ein dumpfes Geräusch, als ob etwas, oder wahrscheinlich eher jemand, gegen die Kutsche geworfen wurde. Es gab einen Wortwechsel, aber die Stimme des Grobians war so leise, dass Elise nicht verstand, was gesagt wurde.

Dann wurde die Tür so abrupt aufgerissen, als ob der Grobian keine Ahnung hatte, wie stark er war. Er war eingestiegen, ohne etwas zu sagen. Dabei hatte sich die Kutsche in seine Richtung geneigt. Er hatte sich auf den Sitz fallen lassen, als wäre er erschöpft. Seine langen Beine nahmen den größten Teil des Platzes zwischen ihnen ein, so dass Elise sich bemüßigt fühlte, so weit zur Seite zu rutschen, wie sie konnte, bis sie sich im wahrsten Sinne des Wortes in eine Ecke quetschte.

Sie musterte ihn unauffällig. Er hatte den Hut abgenommen und fuhr sich mit den ledernen Handschuhen über das Kinn, als wäre er müde. Sein Haar war dunkel und hatte lange keinen Barbier mehr gesehen. Er würdigte sie keines Blickes. Stattdessen setzte er den Hut wieder auf und schloss die Augen, als wolle er überhaupt nichts mit ihr zu tun haben.

Elise hatte auch keine Lust, mit ihm zu reden. Sie wollte sich nicht um ihn kümmern. Aber es war etwas an ihm, das, nun ja, zu groß war. Er war so breitschultrig, dass er den stämmigen Kutscher sicher mit Leichtigkeit umherwerfen konnte.

Außerdem roch er nach Gin oder vielleicht nach Rum … und Männlichkeit. Sein Duft. Er kräuselte sich in der Luft um ihn herum.

Trotzdem hatte sie ihre gute Erziehung nicht vergessen. „Vielen Dank“, hatte sie geflüstert.

Statt einer Antwort hatte er sich die breite Krempe seines Huts tiefer ins Gesicht gezogen.

Elise zog die Kapuze ihres Umhangs weiter über ihr Gesicht. Sie konnte auch reserviert sein.

Und dann hatte der Kutscher den Pferden ein Kommando zugerufen, der Postwächter hatte sein Horn geblasen und sie waren losgefahren – so dass Elise mit ihren Gedanken allein war … und ihren Zweifeln.

In Wirklichkeit musste sie sich vor ihren Ängsten in Acht nehmen. Jede Wankelmütigkeit in ihrem Entschluss, nach Irland zu kommen, würde sie ohne Umwege zurück zu ihren Schwestern Gwendolyn und Dara...



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