Mattzick / AlphaLimaEchoXray / Nesseldreher | Geschichten Ohne Strom - Anthologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

Mattzick / AlphaLimaEchoXray / Nesseldreher Geschichten Ohne Strom - Anthologie


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-4553-6
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz

E-Book, Deutsch, 360 Seiten

ISBN: 978-3-7546-4553-6
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: PC/MAC/eReader/Tablet/DL/kein Kopierschutz



Ohne Strom: nur ein Gedanke oder bevorstehende Realität? Unsere moderne Gesellschaft wär ohne Strom nicht denkbar. Doch was, wenn dieser plötzlich ausfällt? Für die Anthologie beleuchten zehn AutorInnen auf unterschiedliche Weise, was geschieht, wenn die Grundlage jeglichen modernen Lebens nicht mehr existiert und ein Blackout mit voller Wucht zuschlägt. Michael Krause-Blassl Gedichte ohne Strom Eine Zukunft ohne Strom? Andrea Nesseldreher Insel ohne Strom KINDERGESCHICHTE 2 Kinder, 2 Diebe und ein Stromausfall auf einem Schiff. Die beiden wachsen über sich hinaus. Ella Stein Katharina oder Hotel ohne Strom BEZIEHUNGSDRAMA In der Ehe von Lorenz und Nicole kriselt es, auch während des gemeinsamen Trips in die Berge. Als der Strom ausfällt, lernt er die attraktive Katharina kennen. Tom U. Behrens Der Schattenmann oder Aufzug ohne Strom THRILLER Es sollte ein perfekter Auftragsmord werden. Doch er hat nicht damit gerechnet, während eines Stromausfalls mit dem Opfer im Fahrstuhl festzustecken ... Tira Beige Verwegenheit ohne Strom EROTIK Lea lässt sich auf einen gewagten Flirt mit dem verheirateten Nils ein. Ist der Stromausfall vielleicht ein Zeichen? Markus Mattzick Schrei ohne Strom POSTAPOKALYPSE Ein Stromausfall sorgt für Chaos auf der Autobahn und Menschen zum Äußersten getrieben werden. Markus Mattzick Herbst ohne Strom POSTAPOKALPYSE Dirk erlebt mit, wie Gewalt die Oberhand gewinnt und gerät dabei in Lebensgefahr. Markus Mattzick Weihnachten ohne Strom POSTAPOKALPYSE Tobias steht Weihnachten vollkommen isoliert da und sucht einen Ausweg ... Christina Marie Huhn Stromlos am See oder See ohne Strom POSTAPOKALPYSE Eine Dorfgemeinschaft wird durch einen Stromausfall erschüttert. Mine und Juliane versuchen jeden Tag ihr Leben zu meistern. Judith Hages Aus oder Heimweg ohne Strom POSTAPOKALPYSE Während eines Stromausfalls bricht Panik aus. Marie findet ein kleines Mädchen, deren Mutter gerade verstorben ist ... AlphaLimaEchoXray Tagebuch des Grauens oder Familie ohne StromPOSTAPOKALYPSE Auf authentische Weise beleuchtet der Twitterthread, wie die Tage aussehen könnten, wenn das Schreckensszenario einsetzt. Nico von Cracau Allein ohne Strom HORROR Mathilda arbeitet als Krankenschwester. Als der Strom ausfällt, steckt sie mit einem gerade Verstorbenen im Aufzug fest ... Markus Mattzick Wanderschaft ohne Strom HORROR Stefan und Marion sind seit dem Stromausfall auf der Flucht. In der Natur treffen sie auf ein Rudel verwilderter Hunde ...

Markus Mattzick wurde 1972 in Gießen geboren und wuchs in Mittelhessen auf. Sobald er lesen konnte, verschlang er Bücher und fing bald damit an, eigene Geschichten zu verfassen. Als Jugendlicher verlegte sich das Schreiben dann auf Berichte für die Schülerzeitung, später für ein Stadtmagazin. Mit seiner Familie lebt er im mittelhessischen Hüttenberg, dem Epizentrum des Handkäs', den er selbst gar nicht mag. Dort liest, schreibt, musiziert er, schaut Serien und Filme und hört Musik.

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Die Geschwister standen auf dem Sonnendeck der Autofähre »Uthlande«, die sie zur Insel Amrum bringen sollte. Die Geschwister waren die einzigen Passagiere an Deck, denn es nieselte, war windig und kalt. Ihre Eltern saßen im warmen Salondeck und tranken Kaffee und »Tote Tante«, so nannte man hier im Norden heißen Kakao mit einem Schuss Rum. Anna zog die Kapuze ihrer Regenjacke fester um den Kopf und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die Nordsee. Die Wellen trugen Schaumkrönchen und bewegten sich beinahe so, als wären sie lebendig. Trotz des Seegangs stampfte die behäbige Fähre unbeirrt gegen den Wind an und bewegte sich auf ihre Lieblingsinsel zu. Das Wummern der Dieselmotoren war auf dem Schiff allgegenwärtig. »Wer den Leuchtturm als Erstes sieht, hat gewonnen!«, rief Finn. »Und muss dem anderen im Café Pustekuchen ein Eis ausgeben!«, erwiderte seine Schwester Anna. Sie hielt ihrem Bruder die Hand hin und Finn schlug ein. »Abgemacht!« Es war Tradition unter den Geschwistern, nach dem Amrumer Leuchtturm Ausschau zu halten. Schlechtes Wetter konnte sie nicht davon abhalten. Finn blickte über die Reling auf das Autodeck unter ihnen. 75 Autos fanden dort in fünf engen Reihen Platz. In der letzten Reihe stand außerdem ein großer LKW. Er trug den Aufdruck der Supermarktkette, die auf Amrum einige Läden betrieb. Finn bemerkte, dass eine schwarz gekleidete Gestalt sich zwischen die Autos schob. Die Person sah sich nach allen Seiten um und machte sich an einer Autotür zu schaffen. Finn stieß Anna an. »Guck mal, der da, der sieht aus, als ob er das Auto aufbricht«, sagte er leise und deutete auf das Autodeck. »Stimmt, mit Schlüssel wäre das Auto schon offen.« Die dunkel gekleidete Gestalt öffnete nun die Tür, schob sich auf den Fahrersitz und stieg nach wenigen Sekunden mit einem kleinen, schwarzen Gegenstand in der Hand wieder aus. »Das ist ein Navi!«, flüsterte Finn aufgeregt. »Der hat das Navi geklaut!« Eine zweite Person, mit einer dunkelgrünen Jacke bekleidet, die Kapuze tief in die Stirn gezogen, tauchte in der Autoreihe auf, hielt der ersten Gestalt einen Rucksack hin und das offensichtlich geklaute Navi verschwand darin. Die erste Gestalt machte sich an zwei weiteren Autos in gleicher Weise zu schaffen, stieg kurz ein und reichte der Zweiten mehrere Gegenstände, die diese im Rucksack verschwinden ließ. Atemlos und starr vor Entsetzten beobachteten Anna und Finn die Diebe. Diese sahen sich zwar immer wieder um, hatten die beiden Kinder auf dem Sonnendeck aber noch nicht entdeckt. Vermutlich gingen sie davon aus, dass sich bei Wind und Nieselregen dort niemand aufhielt. »Die klauen Navis!«, hauchte Anna. »Krass! Was machen wir denn jetzt?«, überlegte Finn. »Mach mal einen Film, als Beweis!« »Gute Idee.« Finn zog sein Handy aus der Tasche und richtete die Kamera auf die Diebe, die gerade ein weiteres Auto aufbrachen. Er beendete die Aufnahme, nachdem ein weiteres Gerät in den Rucksack gewandert war. Anna bemerkte einen Totenkopf-Aufdruck auf dem Rucksack. »Gibt’s hier an Bord Polizei?« »Ich glaub nicht. Wir sagen erst mal Mama und Papa Bescheid.« Die Geschwister liefen zu ihren Eltern und berichteten aufgewühlt, was sie beobachtet hatten. Der Vater runzelte die Stirn. »Und ihr seid sicher, dass es Diebe waren?« »Auf jeden Fall, das haben wir genau gesehen«, sagte Finn. »Können wir vom Schiff aus die Polizei anrufen? Und die verhaftetet die Diebe dann am Fähranleger?«, fragte Anna. »Das ist eine gute Frage. Wir sollten den Kapitän einschalten«, schlug die Mutter vor. »Geht ihr zur Brücke, ich bleibe hier.« Finn, Anna und ihr Vater machten sich auf den Weg zur Brücke. An der Tür wollte einer der Seeleute sie abfertigen. »Es tut mir leid, wir können im Augenblick keine Fahrgäste auf die Brücke lassen. Wir haben Ostwind und extremes Niedrigwasser, die Mannschaft braucht alle erdenkliche Konzentration, um das Schiff in der Fahrrinne zu halten. Beim nächsten Mal können Sie gerne einen Blick auf die Brücke werfen.« Papa kratzte sich am Kopf. »Wir möchten nicht zusehen, sondern eine Stratftat melden.« »Eine Strafttat?« »Ja, meine Kinder haben beobachtet, wie Autos aufgebrochen und Gegenstände entwendet wurden.« »Ich hab einen Film als Beweis.« Finn hielt sein Handy hoch. »Okay«, sagte der Mann. »Dann kommen Sie rein.« Er wandte sich an den Mann, der vor den Steuerinstrumenten saß. »Bernd? Kommst du kurz rüber? Ich übernehme für dich.« »Bernd Krüger, Kapitän der Uthlande«, stellte sich der Angesprochene vor. Mit seinem dunklen, von grauen Strähnen durchzogenen Vollbart sah er wie ein echter Kapitän aus. Papa stellte sich, Anna und Finn vor und die Kinder berichteten, was sie gesehen hatten. Finn zeigte sein Handyvideo. Kapitän Krüger strich über seinen Bart. »Tatsächlich, das scheinen professionelle Autoknacker zu sein. Das habt ihr gut beobachtet«, lobte er. »Das ist in den letzten Monaten häufiger vorgekommen und es scheint, als hättet ihr die Täter auf frischer Tat ertappt. Ich benachrichtige die Polizei auf Amrum. Es wird dann eine Durchsuchung aller Personen und Gepäckstücke geben.« Er wandte sich an Finn. »Dein Video liefert dazu wichtige Hinweise. Man erkennt die Statur und die Kleidung die der Täter. Die Polizei befragt euch sicher auch.« Anna und Finn kehrten mit stolz geschwellter Brust auf das Salondeck zur Mutter zurück. »Stell dir vor, wir werden als Zeugen befragt, wenn wir in Wittdün sind.« Mama nickte lächelnd. »Da beginnt unser Urlaub ja gleich mit einem echten Abenteuer.« Voller Ungeduld rutschten Anna und Finn auf ihren Sitzen hin und her. Sie konnten kaum abwarten, bis die »Uthlande« endlich den Fähranleger von Wittdün erreichen würde. Anna starrte auf den Bildschirm, der die Schiffsposition anzeigte und wünschte sich, der blinkende Punkt, würde sich schneller bewegen. Vergessen war die Wette um den Leuchtturm. »Können wir nicht schneller fahren?«, stöhnte Anna. Aber die Fähre stampfte mit derselben Geschwindigkeit durch das nordfriesische Wattenmeer, wie sie es immer tat. Mit einem Mal erstarb das eintönige Wummern der Dieselmotoren. Irritiert blickten sich die Fahrgäste um. Die Gespräche an den einzelnen Tischen verstummten und es war geradezu gespenstisch still. »Was ist denn los?«, fragte Anna in die Stille hinein. Papa zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« Im Flüsterton fügte er hinzu: »Es ist wohl mit dem Motor etwas nicht in Ordnung. Bestimmt gibt es gleich eine Durchsage von Kapitän Krüger.« »Das Licht ist aus«, bemerkte Finn. Zwar war es helllichter Tag, über den Tischen im Salon waren die Lampen dennoch angeschaltet gewesen. Nun brannten sie nicht mehr. Auch der Bildschirm war dunkel. Ringsherum wurden wieder Stimmen laut. »So ein Mist!«, schimpfte ein Mann am Nachbartisch, der an seinem Laptop gearbeitet hatte. »Jetzt ist der Strom weg. Hoffentlich ist meine Datei nicht kaputt, wenn der Strom wieder angeht«, sagte er zu der Frau, die ihm gegenübersaß. »Müsste es nicht eigentlich mit dem Akku laufen?«, fragte die Frau. »Mein Handy geht auch nicht«, hörten sie jemanden von einem weiter entfernten Tisch sagen. »Vielleicht hat die Polizei das Schiff gestoppt?«, überlegte Finn. »Wegen der Diebe?« »Das glaube ich nicht. Und selbst wenn, gäbe es keinen Grund den Strom auszuschalten«, sagte Papa. Eine Weile geschah nichts. Die Fahrgäste unterhielten sich und spekulierten, was passiert war. Unruhig standen einige auf, gingen zwischen den Tischen entlang und sahen sich um. »Was ist denn hier los?«, fragte ein Fahrgast eine der Bedienungen, die ebenfalls ratlos um sich blickten. Gerade als jemand sagte »Ich gehe jetzt zum Käpt´n, ich will wissen was los ist«, näherten sich Kapitän Krüger und zwei weitere Männer in Uniform der Schiebetür zum Salon. Normalerweise hätte sich die Tür automatisch geöffnet, aber jetzt tat sich nichts. Der Kapitän öffnete eine Klappe oberhalb der Tür und entriegelte sie. Dann schob er die Tür von Hand beiseite und trat ein. »Moin. Werte Fahrgäste, ich muss Ihnen leider mitteilen, dass unser Schiff einen Motorschaden erlitten hat und auch sonst alle Systeme ausgefallen sind.« Ein Raunen ging durch die Anwesenden. »Sie haben sicher bemerkt, dass der Strom an Bord des Schiffes ausgefallen ist. Wir haben dafür keine Erklärung. Weder Funkgeräte noch Telefone funktionieren. Daher haben wir auch keine Möglichkeit, Hilfe von Amrum oder vom Festland anzufordern.« Kapitän Krüger sah sich um. »Funktioniert eines Ihrer Handys?« Wer bislang noch nicht auf sein Handy geschaut hatte, nahm es nun in die Hand, nur um festzustellen, dass bei allen Geräten das Display dunkel blieb. Kapitän Krüger erntete nur Kopfschütteln. Das Gemurmel wurde lauter. »Wir werden langsamer.« Finn sah aus dem Fenster. Das Schiff trieb zwar weiter vorwärts, hatte aber deutlich an Fahrt verloren. »Was passiert jetzt?«, rief jemand. »Wie kommen wir hier weg?« Anna umklammerte Mamas Hand. »Sinkt das Schiff jetzt?«, flüsterte sie. In ihre Augenwinkel stahlen sich Tränen. Kapitän Krüger antwortete an Mamas Stelle. »Nein, Anna.« Anna freute sich, dass er sich an ihren Namen erinnerte. »Das Schiff wird ganz sicher nicht sinken«, sagte er leise zu ihr. Dann wandte er sich laut an alle anderen Fahrgäste: »Im Augenblick sind wir manövrierunfähig. Unser Bordmechaniker wird versuchen, den Motor wieder in Gang zu...



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