E-Book, Deutsch, Band 10, 280 Seiten
Reihe: Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte
Matsche Caesar et Imperium
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-7001-7168-3
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Fassadendekoration und das Deckenbild im Festsaal der ehemaligen Reichskanzlei in der Wiener Hofburg
E-Book, Deutsch, Band 10, 280 Seiten
Reihe: Veröffentlichungen der Kommission für Kunstgeschichte
ISBN: 978-3-7001-7168-3
Verlag: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die Reichshofkanzlei ist neben der Hofbibliothek und der Hofreitschule eines der Bauwerke, die Kaiser Karl VI. im Rahmen seines beabsichtigten Neubaus der Wiener Hofburg 1723-29 errichten ließ. Der Reichskanzleitrakt war der erste von vier geplanten Flügeln um den Burglatz als dem repräsentativen architektonischen Zentrum der Hofburg. Er diente als die Regierungszentrale des Kaisers als Oberhaupt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Rolle des Kaisers für das Reich bestimmt das Darstellungsprogramm der Fassadendekoration. Die Hauptakzente bilden die vier Statuengruppen mit Taten des Herkules an den beiden Durchfahrten von dem kaiserlichen Hofbildhauer Lorenzo Mattielli, die den Kaiser als „Hercules Victor“ verherrlichen. Während das Fassadenprogramm ganz der Reichsauffassung des Wiener Hofes folgt und eine absolutistische Stellung des Kaisers im Reich behauptet, vertrat das Programm des Deckenbildes im Hauptsaal des Repräsentationsappartements in der Reichskanzlei eine ganz andere Reichsauffassung. Es war vom damaligen Reichserzkanzler, Kurfürst Lothar Franz von Schönborn, und seinem Stellvertreter in Wien, Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schönborn, der in der Reichskanzlei sein Hofquartier hatte, bestimmt und vom Hofmaler der Schönborn, Johann Rudolph Bys gemalt worden Es wurde zwar nach dem Ende des Alten Reiches entfernt, kann aber aufgrund einer Nachzeichnung und des erhaltenen schriftlichen Konzepts im sogen. Codex Albrecht in der ÖNB rekonstruiert werden. Es betonte das auf Gegenseitigkeit abgestellte Verhältnis zwischen dem Kaiser und den Reichsständen: „Caesar et Imperium“. So wurden am Wiener Kaiserhof mit bildnerischen Mitteln zwei antagonistische Reichsauffassungen propagiert. Ihre Untersuchung verbindet Kunstgeschichte und Politikgeschichte und zeigt an diesem wichtigen Denkmal barocker Auftragskunst, wie Architektur, Skulptur und Monumentalmalerei als politisches Medium eingesetzt wurden.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Inhaltsverzeichnis;6
2;Vorwort des Herausgebers;8
3;Vorwort des Autors;10
4;Einleitung;12
5;Ein Bild des Reiches in der Wiener Hofburg;16
6;Die Reichskanzlei und das Repräsentationsappartement des Reichsvizekanzlers;20
7;Die Fassadendekoration des Reichskanzleitraktes;32
8;Die Herkulesgruppen am Michaeler- und Schauflertor;48
9;Der Kaiser als Hausherr der Reichshofkanzlei;82
10;Das Deckenbild im Festsaal des Appartements des Reichsvizekanzlers und sein „Conceptus pingendi“;86
11;Die Supraporten;128
12;Zum Motto des Deckenbildes „Caesar et Imperium“;134
13;Epilog: Die neue Funktion als „Österreichischer Reichssaal“. Der Gemäldezyklus von Johann Peter Krafft;146
14;Zur Zitierweise aus dem Codex Albrecht;151
15;Abkürzungsverzeichnis;151
16;Bibliographie;152
17;Personenregister;176
18;Bildnachweis;180