E-Book, Deutsch, Band 62, 300 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 227 mm
Reihe: Schriften zum Insolvenzrecht
Matiebel Anfechtung in der Verbraucherinsolvenz
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8452-8558-0
Verlag: Nomos
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Eine rechtstatsächliche Untersuchung zur Tätigkeit des Treuhänders im Spannungsfeld der Gläubigerinteressen
E-Book, Deutsch, Band 62, 300 Seiten, Format (B × H): 153 mm x 227 mm
Reihe: Schriften zum Insolvenzrecht
ISBN: 978-3-8452-8558-0
Verlag: Nomos
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Die Verbraucherinsolvenzanfechtung erschien bis zum Wegfall des § 313 InsO ab dem 1. Juli 2014 als eine Quantité negligéable. Mit dieser pauschalen Einschätzung begnügt sich die Arbeit nicht.
Ausgehend von der rechtshistorischen Definition und Bedeutung des Verbrauchers im Konkurs wird zunächst der Paradigmenwechsel in das vereinfachte Verfahren mit seinem eigenen Anfechtungsregulativ herausgearbeitet.
Darauf aufbauend widmet sich die Arbeit der empirischen Untersuchung der Anfechtung. Sie stützt sich auf Resultate qualifizierter Befragungen einer Vielzahl von Insolvenzverwaltern bzw. Treuhändern und stellt die Arbeitsergebnisse anhand der §§ 130 bis 134 InsO systematisch dar.
Die Bilanz der Empirie unterzieht der Autor einer umfassend kommentierenden Evaluation. Die damit auf den Prüfstand gestellte vorerst letzte Reformstufe birgt zugleich Potential für weitere Vorschläge zu Reformansätzen und für eine Prognose der Bedeutung, die der Anfechtung in Verbraucherinsolvenzverfahren zukünftig zukommen könnte.
Das Werk richtet sich gleichermaßen an Insolvenzpraktiker und Wissenschaft.
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1;Cover;1
2; A. Einführung;13
2.1; I. Einleitung in das Thema;13
2.2; II. Zielsetzung und Gang der Arbeit;18
3; B. Historische Entwicklung des Anfechtungsrechts und systematische Einordnung des Verbraucherschuldners im Gesetz;21
3.1; I. Konkursordnung;21
3.1.1; 1. Das Anfechtungsrecht nach der Konkursordnung;22
3.1.1.1; a) Voraussetzungen der Konkursanfechtung;24
3.1.1.1.1; aa) Besondere Konkursanfechtung, § 30 KO;24
3.1.1.1.2; bb) Absichtsanfechtung, § 31 KO;25
3.1.1.1.3; cc) Schenkungsanfechtung, § 32 KO;26
3.1.1.2; b) Rechtsfolgen;26
3.1.2; 2. Der Verbraucher im konkursrechtlichen Sinne;27
3.1.3; 3. Bedeutung der Anfechtung im „echten“ Verbraucherkonkurs;37
3.1.4; 4. Die Neuordnung des Konkursrechts;40
3.1.5; 5. Fehlende Zweckerreichung der Konkursanfechtung;42
3.1.6; 6. Einführung der Insolvenzordnung;44
3.2; II. Einführung des Verbraucherinsolvenzverfahrens;46
3.2.1; 1. Abgrenzungsproblem Unternehmer und Verbraucher;48
3.2.2; 2. Kritik;50
3.2.3; 3. Gründe für die Trennung vom Regelinsolvenzverfahren;51
3.2.4; 4. Kritik;52
3.3; III. Das Anfechtungsrecht nach der Insolvenzordnung;55
3.3.1; 1. Die Grundnorm des § 129 InsO;56
3.3.1.1; a) Rechtshandlung vor Verfahrenseröffnung;57
3.3.1.2; b) Gläubigerbenachteiligung;59
3.3.1.3; c) Kausalitätserfordernis;61
3.3.2; 2. Anfechtungsgründe;62
3.3.2.1; a) Kongruente Deckung, § 130 InsO;62
3.3.2.2; b) Inkongruente Deckung, § 131 InsO;64
3.3.2.2.1; aa) Zwangsvollstreckungen und Druckzahlungen;65
3.3.2.2.2; bb) Kontokorrentverrechnungen;67
3.3.2.3; c) Unmittelbar nachteilige Rechtshandlungen, § 132 InsO;67
3.3.2.4; d) Vorsatzanfechtung, § 133 InsO;68
3.3.2.5; e) Anfechtung unentgeltlicher Leistungen, § 134 InsO;69
3.3.3; 3. Rechtsfolgen;71
3.3.4; 4. Sicherungsmaßnahmen und die Rückschlagsperre des § 88 InsO;72
3.3.4.1; a) Zeitliche Ausdehnung im Verbraucherinsolvenzverfahren;74
3.3.4.2; b) Pauschale Rückschlagsperre als Schuldnerschutz?;77
3.3.4.3; c) Zwischenergebnis;79
4; C. Das Anfechtungsrecht in der Verbraucherinsolvenz;80
4.1; I. Fehlendes Anfechtungsrecht des Treuhänders;80
4.1.1; 1. Gesetzgeberische Erwägungen;81
4.1.2; 2. Ökonomische Aspekte der Gläubigeranfechtung;83
4.1.3; 3. Auskunftsansprüche des anfechtungswilligen Gläubigers;87
4.1.3.1; a) Auskunftsanspruch gegen den Schuldner;87
4.1.3.2; b) Auskunftsanspruch gegen den Treuhänder in der Gläubigerversammlung;89
4.1.3.3; c) Auskunftsanspruch gegen den Treuhänder außerhalb der Gläubigerversammlung;92
4.1.4; 4. Ergebnis und Rückschluss auf die rechtstatsächliche Untersuchung;96
4.2; II. Modifikation der Anfechtungsbefugnis durch das Insolvenzrechtsänderungsgesetz 2001;97
4.2.1; 1. Gesetzgeberische Änderung;99
4.2.1.1; a) Aufwertung des Treuhänders;100
4.2.1.2; b) Erweiterter Aufgabenbereich?;102
4.2.2; 2. Haftung des Treuhänders;103
5; D. Rechtstatsächliche Untersuchung der Anfechtung;105
5.1; I. Gegenstand der Untersuchung;105
5.2; II. Hypothesen;106
5.3; III. Verlauf der Untersuchung;108
5.3.1; 1. Gesamtüberblick zu den Verbraucherinsolvenzverfahren;108
5.3.2; 2. Anzahl der Verbraucherinsolvenzverfahren pro Treuhänder;109
5.3.3; 3. Anzahl der Verfahren mit Rückgewähransprüchen;109
5.3.3.1; a) Bedeutung der Anfechtung in Verfahren natürlicher Personen;110
5.3.3.2; b) Stellenwert der Anfechtung im Verbraucherinsolvenzverfahren;111
5.3.3.3; c) Stellenwert aus Gläubigersicht;112
5.4; IV. Darstellung der Daten;115
5.4.1; 1. Verbraucherinsolvenzverfahren in der Bundesrepublik Deutschland;115
5.4.1.1; a) Gesamtzahl bis zum Jahr 2013;115
5.4.1.2; b) Anzahl der Verfahren der interviewten Treuhänder;117
5.4.1.2.1; aa) Kostendeckung in der Verbraucherinsolvenz;118
5.4.1.2.2; bb) Berufserfahrung der Treuhänder;121
5.4.1.2.3; cc) Gerichtspräsenz der Treuhänder;122
5.4.2; 2. Zum Inhalt der Befragung – Kernaufgaben des Treuhänders;123
5.4.2.1; a) Kontakt zum Schuldner;124
5.4.2.2; b) Verwendung eines Fragebogens;125
5.4.2.3; c) Kontakt zum Insolvenzgericht;126
5.4.2.4; d) Anfertigung von Berichten;127
5.4.3; 3. Anfechtungen;130
5.4.3.1; a) Bedeutung;130
5.4.3.1.1; aa) Regelinsolvenzverfahren bei natürlichen Personen;130
5.4.3.1.2; bb) Verbraucherinsolvenzverfahren;132
5.4.3.2; b) Zwischenfazit;136
5.4.4; 4. Aufspüren von Anfechtungstatbeständen;137
5.4.4.1; a) Unterlagen des Schuldners;138
5.4.4.1.1; aa) Bankkontoauszüge;138
5.4.4.1.2; bb) Sonstige Papiere;141
5.4.4.2; b) Auskunftsgespräch mit dem Schuldner;143
5.4.4.2.1; aa) Besprechung eines Kanzleifragebogens;145
5.4.4.2.2; bb) Prüfung der Gerichtsakte;146
5.4.4.3; c) Prüfung der Forderungsanmeldungen;146
5.4.4.4; d) Sichtung der Einkommensnachweise;151
5.4.4.5; e) Keine Bearbeitung;153
5.4.4.6; f) Zwischenergebnis;154
5.4.5; 5. Anfechtungen durch Gläubiger (Rechtslage bis 30.?November 2001);155
5.4.6; 6. Anfechtungen durch Gläubiger (Rechtslage bis 30.?Juni 2014);161
5.4.7; 7. Anfechtungen durch Treuhänder (Rechtslage bis 30.?Juni 2014);162
5.4.7.1; a) Kongruente Deckung, § 130 InsO;164
5.4.7.2; b) Inkongruente Deckung, § 131 InsO;168
5.4.7.3; c) Vorsätzliche Gläubigerbenachteiligung, § 133 InsO;170
5.4.7.4; d) Unentgeltliche Leistung, § 134 InsO;172
5.4.7.5; e) Schenkungsanfechtung im Vergleich;173
5.4.8; 8. Zwischenergebnis;174
5.4.9; 9. Der Wert der Anfechtungen;175
6; E. Evaluation der Daten;180
6.1; I. Überblick;180
6.1.1; 1. Allgemeine Kritik der Treuhänder;181
6.1.2; 2. Häufigkeit der Anfechtungen;186
6.1.2.1; a) Keine Anfechtungsbefugnis des Treuhänders;188
6.1.2.2; b) Kritische Stellungnahme;190
6.1.2.3; c) Nicht vorhandenes Massepotenzial;192
6.1.2.4; d) Mangelndes Gläubigerinteresse;197
6.1.2.5; e) Sonstige Gründe;199
6.1.3; 3. Schwierigkeiten bei der Aufdeckung von Ansprüchen;204
6.1.4; 4. Hindernisse bei der Geltendmachung;209
6.1.4.1; a) Beauftragung durch die Gläubigerversammlung;211
6.1.4.2; b) Kein Zustandekommen der Versammlung;214
6.1.4.3; c) Motivation Gläubiger vs. Motivation Treuhänder;215
6.1.4.4; d) Sonstige Gründe;224
6.1.5; 5. Bewertung des Verhaltens institutioneller Gläubiger;226
6.1.6; 6. Anfechtung und Masseunzulänglichkeit;229
6.1.7; 7. Wirtschaftliche Aspekte;235
6.2; II. Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse;238
6.2.1; 1. Funktionsfähigkeit der Gläubigeranfechtung;238
6.2.2; 2. Inhaltliche Bedeutung der Anfechtung durch Gläubiger bis 2001;240
6.2.3; 3. Gläubigeranfechtung nach Einführung des InsOÄndG 2001;240
6.2.4; 4. Haltung der Gläubiger zu masseanreichernden Maßnahmen;241
6.2.5; 5. Das tatsächliche Leitbild des Treuhänders bei Anfechtungen;242
6.2.6; 6. Mangelnde Treuhänderkommunikation gegenüber Gläubigern;244
6.2.7; 7. Die Wirkung der Übertragungsmöglichkeit des Anfechtungsrechts;245
6.2.8; 8. Keine faktische Bedeutungslosigkeit des Anfechtungsrechts;245
6.2.9; 9. Der empirisch begründbar zu erwartende Effekt der Streichung der Anfechtungsbeschränkung des § 313 Abs. 2 InsO;248
6.2.10; 10. Keine Vereinheitlichung der Anfechtung;249
7; F. Die Reform 2014;251
7.1; I. Änderungsdiskussionen;251
7.2; II. Die gescheiterte Reform des Verbraucherinsolvenzverfahrens von 2007;253
7.2.1; 1. Der vorläufige Treuhänder im Entschuldungsverfahren;255
7.2.2; 2. Kritik;257
7.3; III. Das Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens und zur Stärkung der Gläubigerrechte;259
7.3.1; 1. Streichung des § 313 InsO;262
7.3.2; 2. Rückschlüsse aus der Praxis;262
7.3.3; 3. Mögliche Konsequenzen;267
7.4; IV. Derzeitige Reformbewegungen des Anfechtungsrechts;267
7.5; V. Abschließende Vorschläge zur Verbesserung der Gläubigerbefriedigung und zu einem erhöhten Schuldnerschutz;269
7.5.1; 1. Vorverlagerung des Insolvenzantrags;269
7.5.1.1; a) Abschaffung der außergerichtlichen Einigung;272
7.5.1.2; b) Unmittelbares Insolvenzantragsrecht und zeitliche Ausdehnung der Rückschlagsperre bei Zwangsvollstreckung;272
7.5.1.2.1; aa) Stärkung der Befugnisse der Schuldnerberatung;274
7.5.1.2.2; bb) Erhöhung der gerichtlichen Befriedigungsquote;275
7.5.1.2.3; cc) Reduktion der Schuldenbereinigungsversuche;276
7.5.2; 2. Anfechtbarkeit von Zahlungen aus dem unpfändbaren Einkommen;277
7.5.3; 3. Ausdehnung der Anfechtung in das Restschuldbefreiungsverfahren;280
7.5.4; 4. Anfechtung im Nachhaftungszeitraum des § 4b InsO;284
8; G. Schlussworte und Ausblick;286
9; Literaturverzeichnis;287