Mather | Im Palast der Leidenschaft | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Mather Im Palast der Leidenschaft


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-5887-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-5887-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nie hätte die hübsche Samantha, Inhaberin eines Partyservices, geglaubt, was sie auf der griechischen Insel Delphus erwartet: Matt, der sie hierher eingeladen hat, stammt aus einer unermesslich reichen Familie! Wie König und Königin leben sie in einem wunderschönen Palast ...



Ich habe schon immer gern geschrieben, was nicht heißt, dass ich unbedingt Schriftstellerin werden wollte. Jahrelang tat ich es nur zu meinem Vergnügen, bis mein Mann vorschlug, ich solle doch meine Storys mal zu einem Verlag schicken - und das war's. Mittlerweile habe ich über 140 Romances verfasst und wundere mich manchmal, wie schnell alles ging. Obwohl ich als Kind und auch als Teenager praktisch ständig geschrieben habe, habe ich keine Story wirklich beendet. Wenn mein Zimmer zu chaotisch aussah, kam meine Mutter herein, sammelte alle bekritzelten Blätter ein und warf sie in den Müll. So kam es, dass das Buch, das ich verfasste, als meine Tochter ein Baby war, das erste Werk war, das ich tatsächlich abschloss. Ich fand es schwierig, zwischen dem Haushalt und dem Kind genug Zeit zu finden und schrieb in jeder freien Minute auf ein Stück Papier - nicht gerade professionell, aber so war es halt damals. Mittlerweile sind meine beiden Kinder erwachsen, und ich habe zwei entzückende Enkel, die vier und sechs Jahre alt sind.

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1. KAPITEL

Matthew wälzte sich schlaftrunken auf die andere Seite und warf einen Blick auf die Uhr, die auf seinem Nachttisch stand. Es war bereits zwölf Uhr mittags.

Schwerfällig richtete er sich auf. Wenn nur das unerträgliche Hämmern in seinem Kopf nachlassen würde. Matthew hatte bis weit nach Mitternacht an der Entwicklung eines neuen Computerprogramms gearbeitet und sich dabei mit viel Alkohol wach gehalten.

Dass er Alkohol als Muntermacher erst brauchte, seit Melissa ihn verlassen hatte, daran wollte er lieber nicht denken. Die Zeit heilt ja bekanntlich alle Wunden, und Matthew hoffte, dass dies in seinem Fall auch zutreffen würde.

Matthew stand auf, schleppte sich ins Badezimmer und betrachtete sich missmutig im Spiegel. Seine Augen waren rot gerändert, die Haut war fahl und von dunklen Bartstoppeln übersät.

Ich sehe aus wie ein Penner, dachte er grimmig und schnitt sich selbst eine Grimasse. Eigentlich hatte er gar keinen Grund, sich so gehen zu lassen. Er hatte ein schönes Zuhause, einen interessanten Job, und durch den Reichtum seines Großvaters, der ein äußerst scharfsinniger Geschäftsmann war, mehr Geld, als er ausgeben konnte. Kein Grund also, sich wie ein Alkoholiker zu benehmen und sein Äußeres zu vernachlässigen.

Matthew stellte sich unter die Dusche und ließ eiskaltes Wasser auf sich niederprasseln. Dann drehte er das Wasser ab, wickelte ein großes Badetuch um die Hüften und trat aus der Duschkabine. Sein Kopf schmerzte zwar immer noch, doch wenigstens hatte die Kälte das Gefühl von Müdigkeit vertrieben. Jetzt konnte er sich wieder in die Arbeit stürzen.

Nachdem Matthew sich rasiert hatte, ging er zurück ins Schlafzimmer, wo er erst jetzt den widerlichen Geruch von Alkohol wahrnahm. Unbekleidet eilte er zum Balkon, riss Türen und Fenster auf und atmete tief die kalte Luft ein. Dann griff er nach seinen Jeans und zog sie an.

Gerade wühlte Matthew in einem seiner Schränke nach einem sauberen Hemd, als es an der Tür klopfte. „Ja?“

Ein kahlköpfiger großer Mann in marineblauer Uniform trat ein. „Oh, Sie sind auf, Sir? Möchten Sie frühstücken?“

Matthew presste die Lippen zusammen. „Um diese Zeit, Jeeves? Machen Sie mir nur ein Sandwich. Ich gehe gleich zur Arbeit.“

„Gehen Sie ins Büro, Sir?“, erkundigte sich der stämmige Mann, dessen steife Kleidung so gar nicht zu seinem Äußeren passte, während er den Blick missbilligend über die Unordnung im Zimmer schweifen ließ. „Und bitte nennen Sie mich nicht Jeeves, Mr. Putnam. Sie wissen, dass ich das nicht mag.“

Matthew warf seinem Butler einen gleichgültigen Blick zu und griff schließlich, nachdem er kein sauberes Hemd gefunden hatte, nach dem Sweatshirt, das er am Tag zuvor getragen hatte. „Nein, ich will heute nicht ins …“ Er hielt abrupt inne, als der Butler ihm das Sweatshirt aus der Hand nahm. „Was soll das, Victor?“

„Nun, offensichtlich haben Sie soeben geduscht, Sir“, erklärte Victor ruhig. „Und ich bin sicher, Sie möchten dieses … na ja, dieses stinkende Ding nicht noch einmal anziehen. Im Schrank hinter Ihnen liegt ein ganzer Stapel sauberer Hemden. Sagen Sie mir, was Sie möchten, ich hole es für Sie heraus.“

„Danke, aber ich brauche kein Kindermädchen“, brummte Matthew gereizt.

„Das behauptet auch niemand“, entgegnete Victor ruhig. „Aber wie mir scheint, brauchen Sie Hilfe. Ihre Mutter wird von dem Verhalten, das Sie in letzter Zeit an den Tag legen, sicher nicht begeistert sein.“

„Meine Mutter?“ Matthew holte sich ein frisches Hemd aus dem Schrank, bevor er sich wieder Victor zuwandte. „Was hat sie damit zu tun?“

„Sie haben wohl vergessen, dass Sie in einer guten halben Stunde mit ihr zum Mittagessen verabredet sind?“

„Ach du Schande!“ Matthew schloss die Schranktür wieder und zog ein schwarzes Polohemd über, das die Blässe in seinem Gesicht noch betonte. Die bevorstehende Standpauke seiner Mutter über seinen Lebensstil hatte ihm gerade noch gefehlt.

„Ein Sandwich, haben Sie gesagt“, meinte Victor, der Matthews Gedanken offensichtlich erraten hatte.

„Nein, nichts zu essen“, lehnte Matthew grimmig ab. „Bringen Sie mir ein Bier – ohne Kommentar bitte. Und rufen Sie mir ein Taxi.“

Eine Dreiviertelstunde trat Matthew durch die gläserne Schwingtür in das elegante Foyer des Hotel Ritz.

Der Speisesaal befand sich am hinteren Ende des Korridors. Gäste, die vor dem Essen einen Aperitif trinken wollten, saßen an der prachtvollen Bar des Palmengartens. Matthew wusste, dass er seine Mutter hier finden würde. Aber mehr als einen kleinen, harmlosen Drink würde sie sich sicher nicht genehmigen.

Caroline Putnam pflegte ihr Äußeres ebenso sorgsam, wie ihr Sohn es vernachlässigte, und sie war stolz darauf, dass ihr ihr Hochzeitskleid nach mehr als dreißig Jahren immer noch passte.

Sie hatte Joseph Putnam gegen den Willen ihrer Eltern mit achtzehn Jahren geheiratet, danach allerdings ziemlich bald festgestellt, dass ihr Vater recht gehabt hatte. Joseph Putnam, ein Engländer aus gutem Hause, jedoch ohne Geschäftssinn, hatte sich kurz nach Matthews Geburt aus dem Staub gemacht, um an einem Segelrennen rund um die Welt teilzunehmen, das für ihn tödlich endete.

Selbstverständlich war die Nachricht über seinen Tod für Caroline zunächst ein Schock gewesen, doch niemand konnte bestreiten, dass ihr auf diese Weise wenigstens die Publicity und die hohen Kosten, die eine Scheidung mit sich gebracht hätte, erspart geblieben waren. Ihrem Vater, Aristoteles Apollonius, der sich selbst gern Apollo nannte, war es mehr als recht gewesen, seine Tochter und seinen kleinen Enkelsohn zu sich nach Griechenland zu holen.

In Matthews Augen war dies jedoch nicht die beste Lösung gewesen. Apollo hatte nur eine einzige Tochter und ein Enkelkind, und somit würde Matthew später einmal Alleinerbe der großen Reederei seines Großvaters werden. Schon von frühester Kindheit an hatte er größte Abneigung gegen das Geschäftsgebaren seines Großvaters gehegt. Politik und Macht interessierten Matthew nicht. Er sah keinen Sinn darin, das Leben anderer Menschen aus reiner Profitsucht zu kontrollieren.

Da sein Vater ihm immerhin so viel Geld hinterlassen hatte, dass Matthew in England die Schulen besuchen konnte, auf die auch sein Vater gegangen war, und in denen eine recht spartanische Lebensweise vorgezogen wurde, hatte Matthew im Lauf der Jahre eine regelrechte Abscheu gegen jegliche Form von Reichtum und Luxus entwickelt. Immer wieder war er deshalb in Konflikt mit seinen griechischen Verwandten geraten, und die Tatsache, dass er lieber in England lebte, hatte nicht unerheblich zu diesem Zwist beigetragen.

Matthew wurde es unbehaglich zumute, wenn er an das bevorstehende Treffen mit seiner Mutter dachte. Seit seiner Trennung von Melissa lag sie ihm ständig in den Ohren, nach Athen zurückzukehren. Sie ließ nicht locker, obwohl sie wusste, dass Matthew sein eigenes Unternehmen, das Computer-Software entwickelte, gegründet hatte und nicht im geringsten Lust verspürte, in die Reederei seines Großvaters einzusteigen.

Matthew befürchtete allerdings, seine Mutter könnte eines Tages doch Erfolg haben. Apollo war immerhin schon über siebzig Jahre alt. In absehbarer Zeit würde er das Zeitliche segnen, und dann hätte Matthew keine Ausrede mehr, sich vor der Verantwortung zu drücken. Tausende von Menschen verdienten in der Apolloniusreederei ihren Lebensunterhalt, und ob Matthew wollte oder nicht, er konnte nicht zulassen, dass seine Verwandten in ihrer Habgier zunichte machten, was sein Großvater in all den Jahren aufgebaut hatte.

Der Oberkellner erkannte Matthew sofort, als er die Stufen in das erhellte Atrium emporstieg. „Guten Tag, Mr. Putnam“, grüßte der Mann freundlich und wies auf eine elegant gekleidete Dame, die an einem Ecktisch saß. „Ihre Mutter erwartet Sie bereits.“

Der Kellner ging, und Matthew trat auf seine Mutter zu. „Mama“, begrüßte er sie und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange. „Tut mir leid, dass ich zu spät komme.“

Caroline Putnam betrachtete ihren Sohn missbilligend und stolz zugleich. Er war groß wie sein Vater und dunkel wie seine griechischen Vorfahren und erregte überall Aufmerksamkeit, besonders die des weiblichen Geschlechts. Auch wenn Matthew es nicht wahrhaben wollte, er war seinem Großvater ähnlicher, als ihm lieb war, nämlich arrogant, dickköpfig und unabhängig. Seine dunklen Augen und sein muskulöser Körperbau erinnerten an ein Raubtier. Matthew vereinigte in sich die unwiderstehliche Kombination von männlicher Sinnlichkeit und Kraft.

Aber er lässt sich gehen, stellte Caroline fest. Jeans und Lederjacke! So erschien er zum Lunch mit seiner Mutter! Diese Melissa war an allem schuld. Sagt einfach, sie hätte sich in einen anderen verliebt. Wahrscheinlich nur, weil Matthew sie nicht heiraten wollte.

„Ich habe immer geglaubt, du verstündest es, dir deinen Tag einzuteilen“, warf sie ihm vor. „Du warst nicht im Büro. Ich rief an, und Robert sagte mir, du seist nicht dort.“

„War ich auch nicht“, antwortete Matthew kurz angebunden. „Wann bist du angekommen?“

„Hier oder in England?“, fragte Caroline zurück, während sie mit der dreireihigen Perlenkette an ihrem schlanken Hals spielte.

„In England. Wohnst du wieder in der Suite, die du immer hast?“

„Ja, und du hättest dir ruhig die Mühe machen können, pünktlich zu sein, um mich hinunterzubegleiten“, entgegnete sie ärgerlich. „Was du dir in letzter Zeit erlaubst, geht...



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