E-Book, Deutsch, Band 1940, 144 Seiten
Reihe: Julia
Marton Playboy mit Herz
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-027-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1940, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-86295-027-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Playboy-Millionär Dante Orsini verbringt selten eine Nacht allein in seinem Penthouse. Aber sein Herz verschenken? Niemals! Bis er während einer Geschäftsreise Gabriella wiedersieht. Überrascht spürt er, wie genau er sich an ihre kurze Affäre erinnert. Als sei es gestern gewesen: das Strahlen in Gabriellas Augen, ihre Seufzer der Leidenschaft, wenn er sie liebte ... Rätselhaft, wie heftig er sie immer noch begehrt! Aber was ihn noch viel mehr schockiert: Seit wann hat Gabriella eigentlich einen kleinen Sohn - der ihm wie aus dem Gesicht geschnitten ist?
Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. 'Doch dann kam mir das Leben dazwischen', erzählt sie. 'Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.' Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. 'Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen', erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
Dante Orsini stand in der Blüte seines Lebens.
Er war reich, besaß Einfluss und sah so gut aus, wie ein Mann es sich nur wünschen konnte. Er arbeitete hart, feierte hart, und zu den seltenen Gelegenheiten, wenn er allein zu Bett ging, schlief er tief und traumlos bis zum nächsten Morgen.
Heute Nacht jedoch nicht. Heute Nacht träumte er.
In seinem Traum ging er eine schmale Straße entlang auf ein Haus zu. Es war nur ein Schemen im Nebel, aber er wusste, dass es da war.
Seine Schritte verlangsamten sich.
Es war der letzte Ort auf der Welt, an dem er sein wollte. Ein Haus am Stadtrand. Ein Kombi auf der Einfahrt. Ein Hund. Eine Katze. 2,5 Kinder.
Und eine Frau. Eine Ehefrau. Eine einzige Frau, für den Rest des Lebens …
Dante schreckte auf. Ein Schauder schüttelte seine große muskulöse Gestalt. Er schlief nackt, bei offenem Fenster, selbst jetzt, im Herbst. Dennoch war er in Schweiß gebadet.
Nur ein Traum, mehr nicht. Ein Albtraum.
Vielleicht waren die Austern von gestern Abend schuld. Oder der Cognac vor dem Schlafengehen. Oder vielleicht das Auftauchen der Erinnerung aus der Vergangenheit, als er gerade achtzehn und naiv gewesen war und geglaubt hatte, verliebt zu sein.
Er und Teresa D’Angelo waren drei Monate zusammen gewesen, bevor er sie überhaupt angerührt hatte. Und dann hatte eines zum anderen geführt.
Zu Weihnachten überraschte er sie mit einem goldenen Medaillon. Und sie überraschte ihn dann mit der Neuigkeit, dass sie schwanger sei.
Er war völlig perplex. Sicher, er war noch jung, aber auch verantwortungsbewusst genug, um jedes Mal auf Verhütung zu achten. Aber er liebte Teresa und würde sie nicht im Stich lassen.
Und das hätte er auch getan … wenn seine Brüder nicht eingegriffen hätten. Nicolo, Raffaele und Falco hatten ihm unbarmherzig klargemacht, dass Teresa nur hinter seinem Geld her sei.
„Welches Geld?“, hatte Dante verächtlich gelacht, denn schon damals hatten alle vier Brüder mit dem vom Vater angehäuften Vermögen und allem anderen, was damit zusammenhing, nichts zu tun haben wollen.
Doch das wusste Teresa nicht, und Falco hatte Dante zudem mitleidlos darauf hingewiesen, er solle erst herausfinden, mit wie vielen anderen Typen sie zusammen gewesen sei, und auf einen Vaterschaftstest bestehen.
„Rede du mit ihr, sonst reden wir mit ihr.“
Zerknirscht und sich tausend Mal entschuldigend hatte er also mit Teresa gesprochen, und ihre Tränen waren in heiße Wut umgeschlagen. Sie hatte ihm jedes existierende Schimpfwort an den Kopf geschleudert, und dann hatte er nie wieder von ihr gehört.
Ja, sie hatte ihm das Herz gebrochen, aber sie hatte ihn auch eine Lektion fürs Leben gelehrt.
Dante atmete ein paar Mal tief durch und legte sich wieder in die Kissen zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Eine Ehe? Frau und Kinder? Auf gar keinen Fall. Es hatte Jahre gedauert, bevor ihm klar wurde, was er mit seinem Leben anfangen wollte. In dieser Zeit war er auch manchmal an Orten gewesen, an die kein vernünftiger Mensch gehen würde, und hatte sein Leben riskiert. Aber er hatte alles im Griff. Jetzt besaß er alles, was ein Mann sich wünschen konnte: das Penthouse mit der Lichtkuppel direkt über seinem Bett, einen roten Ferrari, einen Privatjet.
Und Frauen.
Ein Grinsen stahl sich auf seine markanten Züge.
Manchmal mehr Frauen, als ein Mann bewerkstelligen konnte, und alle schön, sexy und nicht naiv genug, um sich mehr als ein paar Monate von der Beziehung mit ihm – Gott, er hasste dieses Wort – zu erhoffen.
Im Moment hatte er keine Beziehung.
Eine Atempause, wie Falco es nannte. Genau. Und er genoss jede Minute. Wie, zum Beispiel, die Blondine auf dieser Spendengala letzte Woche. Er war hingegangen und hatte sich auf eine langweilige Cocktailparty eingestellt. Rettet die Stadt, rettet die Welt, rettet die Eichhörnchen, irgendetwas in der Art, er wusste es nicht mehr. „Orsini Investments“ hatte vier Eintrittskarten gekauft, aber nur einer der Brüder musste sich dort sehen lassen.
Und wie Rafe es so nett ausgedrückt hatte, Dante war an der Reihe, sich in die Folterkammer zu begeben.
Also hatte er sich in der Privatwohnung im Firmengebäude geduscht und umgezogen und war mit dem Taxi zum Waldorf Astoria gefahren, um ein paar erlesene Hände zu schütteln und ein Glas von einem keineswegs so erlesenen Wein zu trinken. Der Wein auf solchen Veranstaltungen war nie gut, auch wenn die Tickets fünftausend Dollar pro Stück kosteten.
Dann hatte er den Blick auf seinem Rücken gespürt.
Eine Blondine beobachtete ihn, und sie sah umwerfend aus. Endlose Beine, glänzende Lockenmähne. Ein laszives, unglaublich sexy Lächeln und ein Dekolleté, in dem man ertrinken wollte.
Er hatte sich den Weg durch die Menge gebahnt und sich dann vorgestellt. Ein paar Minuten Konversation, und schon war sie zum Wesentlichen gekommen.
„Es ist so laut hier“, hatte sie gegurrt und freudig auf seinen Vorschlag reagiert, irgendwohin zu gehen, wo sie sich in Ruhe unterhalten könnten. Was dann jedoch in dem Taxi passiert war, das der Portier für sie heranwinkte, hatte nichts mit Reden zu tun gehabt. Carin oder Carla – oder wie immer sie hieß – hatte sich praktisch auf ihn gestürzt. Bis das Taxi vor ihrem Apartment hielt, waren sie beide so aufgeheizt, dass sie es kaum bis in die Wohnung schafften …
Dante schlug die Bettdecke zurück, ging ins Bad und stellte sich unter die Dusche. Er hatte ihre Handynummer, aber heute würde er die Blondine nicht anrufen. Heute Abend hatte er eine Verabredung mit dem süßen Rotschopf, den er letzte Woche getroffen hatte. Und was den Traum anging …
Lächerlich. Das mit Teresa war jetzt fast fünfzehn Jahre her. Heute wusste er, dass er das Mädchen, das fälschlicherweise behauptet hatte, er wäre der Vater ihres Kindes, nie wirklich geliebt hatte. Dennoch, er schuldete ihr Dank. Für die Lektion.
Wenn man mit einer Frau ins Bett ging, legte man seine Hose ab, nicht seinen Verstand.
Dante schloss die hellblauen Augen und hielt den rabenschwarzen Schopf unter den heißen Wasserstrahl.
Keine Frau, ganz gleich, wie schön sie auch sein mochte, war eine tiefere Bindung wert als die, die im Bett ablief.
Ohne Vorwarnung blitzte eine Erinnerung in seinem Kopf auf. Augen von der Farbe starken Kaffees. Langes Haar, in dem so viele verschiedene Goldtöne spielten, dass man glauben könnte, die Sonne hätte sich darin verfangen. Und weiche, rosige Lippen, die nach Honig schmeckten …
Mit einer tiefen Falte auf der Stirn drehte Dante das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. Was war heute nur mit ihm los? Erst dieser aberwitzige Traum, und jetzt das.
Gabriella Reyes. Schon erstaunlich, dass er sich an ihren Namen erinnerte. Normalerweise vergaß er den Namen einer Frau praktisch schon am nächsten Morgen. Und Gabriella hatte er vor über einem Jahr zum letzten Mal gesehen.
Vor einem Jahr, zwei Monaten und vierundzwanzig Tagen.
Dante schnaubte. Das hatte man nun davon, wenn man mit Zahlen jonglieren konnte. Für Orsini Investments war es das perfekte Talent, aber dann behielt man auch die unnützesten Details im Kopf.
Er zog sein ausgewaschenes Trainingszeug mit dem Emblem der New Yorker Universität über und machte sich auf in den Park, um seinen morgendlichen Fünf-Meilen-Lauf zu absolvieren.
Als er wieder im Penthouse ankam, fühlte er sich deutlich besser. Die Extra-Meilen, die er noch hinzugelegt hatte, hatten gewirkt und die unerwünschten Geister der Vergangenheit vertrieben. Noch besser fühlte er sich, als Rafe anrief und ihm berichtete, dass der Deal zur Übernahme der französischen Bank, auf die Orsini Investments schon lange ein Auge geworfen hatte, wasserdicht sei. Falco und Nick waren schon informiert. Also wollten sie sich später in ihrer Stammkneipe in Soho, The Bar, treffen, um zusammen auf den Erfolg anzustoßen.
Als Dante das Telefonat beendete, konnte er sich kaum noch daran erinnern, dass der Tag mies begonnen hatte. Allerdings sank seine Stimmung wieder nach dem Anruf seiner Mutter.
Dante liebte seine Mutter von ganzem Herzen, und selbst ihre üblichen Fragen – Ob er auch auf genug Schlaf achte? Ob er sich auch vernünftig ernähre? Wann er endlich ein nettes italienisches Mädchen mit zum Abendessen nach Hause bringe? – verdarben ihm nicht die gute Laune.
Die Nachricht, die sie ihm von seinem Vater übermittelte, schon.
„Dante, mio figlio, Papa möchte, dass du und Raffaele morgen zum Frühstück kommen.“
Er wusste, was das hieß. Sein alter Herr war in letzter Zeit in einer seltsamen Stimmung, redete ständig von Alter und Tod, so als stände der Sensenmann schon vor der Tür. Jetzt würde wohl wieder eine endlose Litanei über Anwälte und Buchhalter und Bankschließfächer kommen. Als ob seine Söhne auch nur einen Dollar von ihm anrühren würden!
Seine Mutter kannte seine Einstellung. Die auch die Einstellung ihrer anderen Söhne war. Nur sie und ihre Töchter, Anna und Isabella, glaubten beharrlich an das Märchen, der Alte sei ein ehrbarer Geschäftsmann, wenn er doch nichts anderes als der don war.
„Dante, ich mache dir pesto frittata, die du so gern isst, sì?“, versprach Sofia fröhlich.
Dante schluckte. Allein beim Anblick von pesto wurde ihm übel, aber wie sollte er das seiner Mutter...