E-Book, Deutsch, Band 0362, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
Marton / Jump / Graham Julia Extra Band 362
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-572-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0362, 448 Seiten
Reihe: Julia Extra
ISBN: 978-3-95446-572-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
VERTRAUT UND DOCH SO FREMD von DONALD, ROBYN
Ihre strahlend grünen Augen bringen jeden Mann um den Verstand, ihr Lächeln fordert ihn heraus: Millionär Rafe ist sicher, Marisa Somerville schon einmal getroffen zu haben. Warum nur streitet sie ab, ihn zu kennen? Selbst dann noch, als sie in seinen Armen liegt ...
DIE WAHRHEIT KENNT NUR DER WÜSTENWIND von MARTON, SANDRA
Eine Ehe, die auf einer Lüge aufgebaut ist, kann nicht gutgehen! Rachel ist verzweifelt: Scheich Karim macht ihr einen Antrag - und sie nimmt ihn an! Obwohl sie ihn von Anfang an belogen hat. Rachel ist nicht die, für die er sie hält. Soll sie Karim ihr düsteres Geheimnis beichten?
EIN UNVERBESSERLICHER PLAYBOY? von JUMP, SHIRLEY
Bald wird seine Großmutter den Geldhahn wieder aufdrehen! Bis dahin muss Riley als Kellner arbeiten, zum Glück mit der süßen Stace. Sie gibt sich kratzbürstig, doch der Playboy spürt, dass in ihr die Leidenschaft schlummert. Diese Gefühle wachzuküssen reizt ihn ungemein ...
DAS GLÜCK WARTET IN DER TOSKANA von GRAHAM, LYNNE
Seine Lippen schmecken berauschend wie der Wein in ihrem Glas - Zara gibt sich Vitales Kuss ungezügelt hin. So wildromantisch wie die Toskana sind die zärtlichen Stunden mit dem einflussreichen Bankier. Doch Zara ist verlobt - und Vitale nicht der Mann, dem sie versprochen ist ...
Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. 'Doch dann kam mir das Leben dazwischen', erzählt sie. 'Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.' Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. 'Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen', erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Der Bankier Vitale Roccanti stammte aus einer sehr alten aristokratischen Familie. In diesem Moment öffnete er die Akte des Privatdetektivs, den er engagiert hatte, und blickte auf ein Foto, das vier Personen zeigte, die um einen eleganten Esstisch saßen. Der griechische Milliardär Sergios Demonides bewirtete Monty Blake, den britischen Besitzer der Royale-Hotelkette, dessen äußerst attraktive Ehefrau Ingrid und deren gemeinsame Tochter Zara.
Zara, von den Medien wegen ihres Promi-Status’, ihres silberblonden Haars und der zierlichen Figur auch „Tinkerbelle“ genannt, schien einen Verlobungsring am Finger zu tragen. Ganz offensichtlich stimmten also die Gerüchte, dass der Verkauf der Hotelkette durch eine familiäre Verbindung besiegelt worden war.
Vitale fühlte bitteren Zorn in sich aufsteigen. Es machte ihn ganz krank, Monty Blake immer noch lächeln zu sehen. Einen winzigen Moment lang gestattete er sich die Erinnerung an seine geliebte Schwester, die ertrunken war, als er gerade mal dreizehn Jahre alt gewesen war: Ein entsetzlicher Verlust, der ihn mutterseelenallein in einer feindlichen Welt zurückgelassen hatte. Seine Schwester war der einzige Mensch gewesen, von dem er sich jemals geliebt gefühlt hatte.
Und jetzt schien endlich der Augenblick gekommen, auf den Vitale Roccanti beinahe zwanzig Jahre hingearbeitet hatte. Sein Feind Blake stand vor seinem absolut größten Triumph. Wenn Vitale noch länger wartete, würde er nicht mehr an sein Opfer herankommen, denn als Schwiegervater von Sergios Demonides wäre Blake unantastbar. Wie in aller Welt war es dem Kerl nur gelungen, einen derart großen Fisch wie Demonides einzufangen?
Lag es an dem viel gerühmten Charme Tinkerbelles, der man nachsagte, dass ihr Verstand nicht größer war als der einer Maus? War sie der einzige Grund?
Vitale hatte nie zugelassen, dass eine Frau ihm den Kopf verdrehte, und er hätte gedacht, dass Demonides ähnlich vernünftig wäre. Seine Lippen verzogen sich verächtlich. Wenn er dafür sorgte, dass die Verlobung platzte, wäre vermutlich auch der Business-Deal hinfällig. Monty Blake, der dringend einen Käufer benötigte, würde vor dem Ruin stehen.
Vitale hätte sich nie träumen lassen, dass er sich einmal so unangenehm intim würde mit seinem Feind befassen müssen, um seine lang ersehnte Rache ausüben zu können! Aber er war der Überzeugung, dass Monty Blakes Grausamkeit ähnlich rücksichtslose Mittel verlangte. Schließlich sollte die Strafe dem Verbrechen gerecht werden.
Über mangelnden Erfolg bei Frauen hatte Vitale sich nie beklagen können. Jetzt betrachtete er seine Beute – Tinkerbelle – aufmerksam. Um seine Mundwinkel zuckte es. Seiner Ansicht nach war es legitim, dass er sie benutzte. Und hieß es nicht, dass Leid den Charakter formte?
Blakes Tochter Zara war mit ihren riesigen blauen Augen und dem herzförmigen Gesicht zweifellos eine Schönheit, aber sie wirkte auch so oberflächlich und hohl wie eine Barbiepuppe, und sie war ganz sicher keine schüchterne Jungfrau mit zarten Gefühlen. Sicher, sie würde den Verlust eines derart wohlhabenden Mannes wie Demonides bedauern, aber Vitale vermutete, dass sie, ähnlich wie ihre Mutter, ein verdammt dickes Fell und ein Herz aus Stein besaß. Über die Enttäuschung würde sie schnell hinwegkommen. Und wenn sie aus der Geschichte auch noch ein oder zwei Dinge lernte, dann war das nur zu ihrem Vorteil …
„Ich fasse es nicht, dass du Sergios Demonides heiraten willst!“, rief Bee aus, die Zara mit erkennbarer Sorge betrachtete.
Obwohl sie nur unwesentlich größer war als ihre zierliche Halbschwester und beide Frauen denselben Vater hatten, war Bee aus ganz anderem Holz geschnitzt. Zara wirkte so zerbrechlich, als würde sie beim kleinsten Lufthauch davonwehen, während Bee die dunkle Mähne und die bronzefarbene Haut ihrer spanischen Mutter geerbt hatte und beträchtliche Kurven besaß.
Bee war Monty Blakes Tochter aus seiner ersten Ehe. Sie und Zara standen sich sehr nahe. Montys dritte Tochter, Tawny, war das Produkt einer außerehelichen Affäre. Weder Bee noch Zara kannten ihre jüngste Schwester besonders gut, was daran lag, dass Tawnys Mutter äußerst verbittert war über die Art, in der Monty Blake sie behandelt hatte.
„Was ist daran so unverständlich?“, entgegnete Zara und zuckte betont lässig die Schultern. Sie hatte Bee sehr gern und wollte keinesfalls, dass ihre Schwester sich ihretwegen Sorgen machte. „Ich bin es leid, Single zu sein, und wünsche mir Kinder …“
„Wie kannst du es leid sein, Single zu sein? Du bist gerade mal zweiundzwanzig und ganz bestimmt nicht rasend in Demonides verliebt!“, protestierte Bee, die ihre Schwester ungläubig anstarrte.
„Nun … ähm …“
„Du kannst ihn nicht lieben – mein Gott, du kennst ihn ja kaum!“, rief Bee, die Zaras kurzes Zögern sofort ausnutzte. Demonides hatte einen äußerst schlechten Ruf, was Frauen anging, und war außerdem bekannt dafür, ein extrem kaltblütiger Mensch zu sein.
Zara hob trotzig das Kinn. „Das hängt davon ab, was du dir von der Ehe wünschst. Alles, was Sergios will, ist eine Frau, die sich um die Kinder kümmert, die sich in seiner Obhut befinden.“
Bee runzelte die Stirn. „Die drei Kinder seines Cousins.“
Zara nickte. Vor ein paar Monaten waren Sergios Demonides’ Cousin und dessen Frau tödlich verunglückt. Sergios war seitdem der gesetzliche Vormund der Kinder. Bei ihrem zukünftigen Ehemann handelte es sich um einen mächtigen, äußerst furchteinflößenden Schiffsmagnaten, der viel reiste und noch mehr arbeitete. Wenn sie ehrlich war, hatte Zara erst in dem Moment die Angst vor Sergios verloren, als er ihr offenbart hatte, dass er nur deshalb eine Frau suchte, weil er eine Mutter für die drei Waisen in seinem Haus brauchte. Diese Rolle auszufüllen, traute Zara sich durchaus zu.
Außerdem sehnte sie sich verzweifelt danach, ihre Eltern stolz zu machen. Der tragische Tod ihres Zwillingsbruders Tom im zarten Alter von zwanzig hatte ein riesiges Loch in ihre Familie gerissen. Zara hatte ihren Bruder angebetet. Sie war nie wütend gewesen, weil er der erklärte Liebling ihrer Eltern war, die für Toms schulische Leistungen umso dankbarer waren, weil sie von Zaras Defiziten ablenkten. Kurz vor dem Abitur hatte Zara die Schule abgebrochen, weil sie einfach nicht klarkam. Tom dagegen war an die Uni gegangen und studierte BWL, um einmal ins Familienunternehmen einzusteigen. Doch dann baute er mit seinem Sportwagen einen Unfall und starb noch an Ort und Stelle.
Ihr charismatischer, erfolgreicher Bruder war genau das gewesen, was ihre Eltern sich als Sohn gewünscht hatten. Seit Toms Tod verlor ihr Vater immer häufiger die Kontrolle über sein gefährliches Temperament. Wenn sich Zara also eine Möglichkeit bot, ihre Eltern für Toms Verlust – und für ihre eigene Existenz – zu entschädigen, dann würde sie auf jeden Fall zugreifen. Zumal es eine traurige Tatsache war, dass Zaras ganze Erziehung ohnehin nur darauf angelegt war, für einen wohlhabenden Mann die perfekte Ehefrau zu spielen. Ja, es gab nur eine einzige Sache, mit der sie ihre Eltern stolz machen konnte: Sie musste einen vermögenden und erfolgreichen Mann heiraten.
Die Kinder in Sergios’ Londoner Haus hatten ihr Herz berührt. Da sie selbst einst ein äußerst unglückliches Kind gewesen war, wusste sie ganz genau, wie die drei sich fühlten. Als sie in die traurigen kleinen Gesichter blickte, war ihr klar geworden, dass sie hier etwas wirklich Gutes tun konnte. Es mochte zwar sein, dass Sergios selbst sie nicht brauchte, aber diese Kinder taten es, und sie war überzeugt, dass sie eine gute Mutter sein würde.
Außerdem hatte ihr Vater sie zum ersten Mal im Leben voller Stolz angeblickt, als sie zugestimmt hatte, Sergios zu heiraten. Nie würde sie dieses warme, glückselige Gefühl vergessen, das sie in diesem Moment verspürt hatte. Und dann gab es noch einen weiteren Grund, warum ihr die Heirat als gute Idee erschien. Zara war überzeugt, dass die Ehe mit Sergios ihr eine Freiheit schenken würde, die sie zuvor nie gekannt hatte. Freiheit von ihrem Vater, dessen Wutanfälle sie zu fürchten gelernt hatte, aber auch Freiheit von den geradezu krankhaften Ansprüchen ihrer stets perfekt gestylten, viel zu ehrgeizigen Mutter. Die Freiheit, endlich sie selbst sein zu dürfen.
„Und was passiert, wenn du dich verliebst?“, wandte Bee ein.
„Das wird nicht geschehen“, erklärte Zara im Brustton der Überzeugung. Mit achtzehn hatte ihr jemand gründlich das Herz gebrochen. Seit dieser schrecklichen Erfahrung hatte sie sich nie mehr für einen Mann erwärmen können.
Bee stöhnte laut. „Mein Gott, über diesen Mistkerl Julian Hurst wirst du doch wohl mittlerweile hinweg sein?“
„Vielleicht sind mir zu viele schlechte Männer begegnet, um an Liebe und Treue zu glauben“, versetzte Zara mit einer Spur Zynismus. „Wenn sie nicht hinter dem Geld meines Vaters her sind, interessieren sie sich nur für einen One-Night-Stand.“
„Nun, das war noch nie dein Ding“, bemerkte Bee trocken. Obwohl die Medien so taten, als hätte Zara schon tausend Lover gehabt, wusste sie ganz genau, dass die meisten Männer ihre Schwester kalt ließen.
„Und wer hätte das gedacht? Sergios ist beides völlig egal. In dieser Hinsicht braucht er mich nicht …“ Trotzdem würde Zara niemals zugeben, wie froh sie über den Mangel an sexuellem Interesse war.
Bee erstarrte. Diesmal wirkte ihre Miene noch entsetzter als zuvor. „Himmel,...