Martini | Sommerzauber in Venedig | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

Martini Sommerzauber in Venedig

Ein italienischer Liebesroman - zum Wegträumen schön
22001. Auflage 2022
ISBN: 978-3-8437-2875-1
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein italienischer Liebesroman - zum Wegträumen schön

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

ISBN: 978-3-8437-2875-1
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Liebessommer und Zitronenküsse in Italien Giulia will nur noch weg - ihr langjähriger Freund hat sie mit einer anderen betrogen. Da kommt das Jobangebot des berühmten Kammerorchesters aus Venedig gerade recht. Mit ihrer Geige im Gepäck zieht Giulia in die Lagunenstadt, auf der Suche nach dem berühmten Dolce Vita. Und sie wird fündig: traumhafte Sonnenuntergänge, leckere Focaccia und dann auch noch die funkelnden Augen des Journalisten Matteo. Frisch verliebt scheint Giulias Glück perfekt. Doch als ihr eine kunstvolle Violine zugespielt wird, offenbart sich ein altes Familiengeheimnis, das ihr Leben erneut auf den Kopf stellt. Ein hinreißender Sommerroman, der zeigt: Unter der Sonne Italiens lebt es sich am schönsten!

Christiane Martini ist Musikerin, Komponistin und Autorin. Sie liebt es, an ihrem Schreibtisch mit Blick in den Garten zu sitzen und an ihren vielfältigen Projekten zu arbeiten. Dazu gehören musikalische Lehrwerke, amüsante Cosy Crimes, Historische Romane, Familienromane, Katzenromane, Philosophische Romane, Kurzgeschichten, Drehbücher und ein Schreibkurs. Sie veröffentlichte bei Piper, Gmeiner und dotbooks. Mit ihrer Tochter gründete sie 2021 die Plattform Writers Concept, mit der sie angehende Autor*innen unterstützen möchte. Sie erhielt Auszeichnungen als Lehrerin, ein Stipendium für ein Lehrwerk und einen kulturellen Förderpreis ihrer Heimatstadt. Mit ihrer Familie und Beagle Buddy lebt sie in der Nähe von Frankfurt.
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Kapitel 1


Giulia


Giulia sprintete die Treppenstufen ins Dachgeschoss hinauf, dabei nahm sie zwei Stufen auf einmal. Sie stürmte an Rossini vorbei, der sich an dem altwürdigen Treppengeländer Stufe um Stufe hinaufzog. Er war mit dem schnaufenden Mops Orlando auf dem Weg zu seiner Wohnung.

»«, rief Giulia, doch Rossini brummte nur kurz, so sehr war er mit sich und seinem Hündchen beschäftigt.

Ein Stockwerk höher rannte sie fast Mercoli um, die schwer bepackt mit drei Einkaufstüten die Treppe erklomm.

»«, Giulia eilte um die herum.

».«

»Tut mir leid, Mercoli, heute kann ich Ihnen leider nicht helfen, ich muss mich beeilen, denn ich habe etwas vergessen. Gleich muss ich meine Freundin Alessandra pünktlich vom Bahnhof abholen, sie besucht mich übers Wochenende.«

»Oh, wie schön. Na, dann laufen Sie nur.«

Giulia mochte die alte sehr gerne, Mops und sie würden ein ausgesprochen nettes Paar abgeben, leider hatten sie bisher noch nicht zueinandergefunden.

Mit einem Lächeln auf den Lippen kam Giulia vor ihrer Wohnungstür zum Stehen. Das alte Holz wurde vom Sonnenlicht, das durch eine Dachluke hineinschien, in ein zauberhaftes Licht getaucht.

Sie liebte ihre kleine süße Küche und das lichtdurchflutete Wohnzimmer. Giulia genoss es, am Abend vor den großen Fenstern Geige zu spielen und dabei die Dächer und Kuppeln im letzten goldroten Sonnenlicht zu betrachten. Aus dieser Vogelperspektive hatte die Stadt einen besonderen Charme, denn man konnte die vielen kleinen Dachgärten und begrünten Balkone sehen. Vergessen waren dann Trubel und Hektik, die von Touristen und Einheimischen täglich in Florenz verbreitet wurden.

Rasch ging Giulia zu der kleinen Küchenzeile hinüber, dort hatte sie vorhin den Briefumschlag, der einen Vertrag der Florenzer Musikschule enthielt, vergessen. Schweren Herzens hatte sie ihn unterschrieben, sie verspürte nicht die geringste Lust, zu unterrichten, lieber würde sie häufiger Konzerte spielen. Teil eines Orchesters zu sein, war ihr Traum, doch sie benötigte ein festes Einkommen, um ihre Wohnung, ihren Lebensunterhalt und den von Philippe zu bezahlen. Mit Philippe war sie seit einem Jahr zusammen, er verfügte nur über ein kleines Universitäts-Stipendium, das gerade so für Bücher, Pizzabestellungen und reichte. Das Leben in Florenz war wunderschön, aber ausgesprochen teuer.

Mit zwiespältigen Gefühlen schaute Giulia den Umschlag an, es waren noch genau drei Wochen, dann würde sie an der beginnen. Sie wollte ihn gerade in die Tasche stecken, da hörte sie ein lautes Geräusch, zuckte zusammen und stieß gegen eine halb volle Kaffeetasse, die auf der Küchenablage stand. Der tiefschwarze Kaffee floss ungebremst über den Umschlag.

» zischte Giulia

Dann hielt sie den Atem an und schaute zum Schlafzimmer hinüber, denn das Geräusch war von dort gekommen. War Philippe etwa zu Hause? Aber das konnte doch nicht sein, er hatte gesagt, dass er zu einer Vorlesung gehen wolle. Langsam ging sie zum Schlafzimmer hinüber.

»Philippe?«, rief sie und öffnete, ohne eine Antwort abzuwarten, die Tür.

Philippe lag mit zerwühlten Haaren auf der einen Seite des Bettes und grinste sie seltsam an, vor ihm türmte sich die Decke verräterisch auf. Giulias Herz wollte sich überschlagen, so wütend und enttäuscht war sie.

»Schön, dich zu sehen«, säuselte er ihr entgegen. »Hast du etwas vergessen?«

Giulia sagte kein Wort, sie schaute ihn nur an. Womöglich hoffte Philippe, sie würde nichts bemerken und wieder gehen. Doch da bewegte sich die Bettdecke, hektisch wurde sie zurückgeschlagen, und zum Vorschein kam der Lockenkopf von Gabriela. Sie arbeitete als Kellnerin in einer auf der .

»Ich bekomme keine Luft mehr«, keuchte sie.

Giulia verschränkte die Arme, lehnte sich gegen den Türrahmen und fixierte Philippe. Dann ging sie wortlos.

»Warte!«

Er hechtete aus dem Bett und eilte hinter ihr her.

»Bitte, lass dir erklären …«

Giulia schritt zur Küchenzeile hinüber.

»Da gibt es nichts zu erklären, pack deine Sachen und hau ab!«

Nackt und sprachlos stand er da, seinem Blick haftete etwas Flehendes an. Giulia warf den feuchten Umschlag, der eine seltsame Farbmischung aus Blau und Braun angenommen hatte, in den Mülleimer und verließ ohne ein weiteres Wort ihre Wohnung. Leise zog sie die schwere Holztür ran. Sie wollte keine Emotionen zeigen, in Tränen ausbrechen oder laut schreien. Das gönnte sie Philippe nicht.

Erst als sie unten im Hausflur angekommen war, zischte sie:

»Dieser Scheißkerl.«

Tausend Gedanken jagten ihr gleichzeitig durch den Kopf, sie verstand nicht, warum er nach einem anderen Mädchen Ausschau gehalten hatte. In letzter Zeit war er sehr träge und antriebslos gewesen und hatte fast jeden Morgen noch im Bett gelegen, wenn sie bereits zur Probe ins gegangen war.

Hatte er sie etwa die ganze Zeit über hintergangen?

Doch auf diese Frage wollte Giulia eigentlich keine Antwort haben. Die Vorstellung, dass er sich mit Gabriela in ihrem Schlafzimmer vergnügte, war schrecklich. Sie donnerte mit der flachen Hand auf die Briefkästen, lautes Scheppern tönte bedrohlich durch das Treppenhaus, dann holte sie tief Luft, stieß einen fauchenden Laut aus und öffnete die Haustür.

Beim Anblick des strahlenden Sommermorgens und dem Trubel in der Altstadt von Florenz wurde ihr trotz aller Aufgebrachtheit wieder warm ums Herz. Für einen Moment hielt sie inne und beobachtete ein kleines Mädchen, das singend auf seinem Fahrrad neben seiner fuhr. Auf der gegenüberliegenden Seite führte ein Mann seinen Hund spazieren. Giulia war hier glücklich, in ihrer Wohnung, in ihrer Straße, in ihrem Viertel, das ließ sie sich von Philippe nicht kaputt machen. Wie sie es anstellen sollte, ihm so schnell nicht wieder zu begegnen, wusste sie nicht. Das Beste wäre wohl, seinen Koffer zu packen und nachher vor die Haustür zu stellen. Von sich aus würde er bestimmt nicht gehen.

Giulia atmete tief durch und lächelte schwach. Dann marschierte sie los, überquerte die und schlug den Weg zum Bahnhof ein, um Alessandra abzuholen. Einige Touristen kamen ihr entgegen. Darunter ein junges Pärchen, das sich verliebt anschaute und gleichzeitig scherzhaft darüber stritt, welches der schönste Weg zum sei.

Von dieser Brücke aus sah man auf den Fluss und die toskanische Landschaft, die sich mit ihren lieblichen Hügeln ausbreitete. Giulia war diese Brücke allerdings zu überlaufen, sie liebte den , der einige Meter entfernt über den führte.

Frühmorgens mochte Giulia die Atmosphäre dort am liebsten, dann konnte man in Ruhe am Rande der Brücke stehen und den Blick auf Florenz genießen. An heißen Tagen war es kaum möglich, die Wohnung zur Mittagszeit oder am Nachmittag zu verlassen. In den lauen Nächten hingegen liebte sie es, mit ihren Freunden auf der Dachterrasse zu sitzen, Wein zu trinken und frisch gebackenes zu essen.

In den Arkaden des hatte Philippe sie zum ersten Mal geküsst, wenige Wochen später hatte er sie mit seinem unwiderstehlichen Lächeln gefragt, ob er bei ihr einziehen dürfe. Glücklich hatten sie auf dieser Brücke gestanden und sich eine gemeinsame Zukunft ausgemalt. 

Giulia hatte es nicht bereut, dass er fortan bei ihr wohnte. Bis vorhin. Philippe war charmant gewesen, hatte Humor und sie häufig zum Lachen gebracht. Doch nun sah sie ihn in einem anderen Licht.

»Passen Sie doch auf!«

Erschrocken fuhr Giulia herum. Neben ihr stand ein junger Mann mit einem kleinen Hund an der Leine, der von der Größe her eher einem Meerschweinchen glich. Sie hatte ihn nicht gesehen und versehentlich angestupst. Der Mann nahm seinen Hund auf den Arm und wuschelte ihm über die Ohren.

»Na, Nino, hat dich die übersehen?«

» bitte, entschuldigen Sie.«

»Keine Sorge, das passiert uns häufiger«, der junge Mann grinste.

Mit einem Blick auf ihre Armbanduhr ging sie auf die große , die von einigen Touristen voller Neugierde betreten wurde. Wenn man Glück hatte, konnte man auf diesem Platz ein wenig Ruhe finden. Die meisten Touristenströme zogen sich eher hinein in das , dagegen lag die ehrwürdige schon fast ein wenig außerhalb. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zum Bahnhof. Das letzte Mal hatte sie Alessandra vor einem Jahr gesehen, da hatte diese Giulias Abschlusskonzert am besucht.

Alessandra fiel Giulia um den Hals, »du hast großartig gespielt, lass...



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