Ob Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen, der Verfasser des ›Simplicissimus Teutsch‹ von 1668, jemals persönlich am Mummelsee war, weiß man nicht. Sicher ist aber, dass er den damals schwer zugänglichen See im Hochschwarzwald zu einem besonderen Ort der Literatur gemacht hat. Denn der Barockdichter lässt seinen Romanhelden so anschaulich und lebendig von seiner Mummelsee-Expedition erzählen, dass sich spätere Sagensammler wie die Brüder Grimm immer wieder auf den ›Simplicissimus‹ bezogen haben. Was die Schilderung eines persönlichen Erlebnisses zu sein scheint, zeugt aber zugleich von den Erkundungen des Dichters in den Textwelten der barocken Naturkunde. Denn sein Held lässt sich von den Wundern des Mummelsees nicht schrecken, sondern geht der Sache buchstäblich auf den Grund – und lernt im Erdinneren ein utopisches Friedensreich kennen.
Martin
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