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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 368 Seiten

Reihe: The Raines of Wind Canyon

Martin Feuerhimmel

Thriller
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86278-416-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Thriller

E-Book, Deutsch, Band 2, 368 Seiten

Reihe: The Raines of Wind Canyon

ISBN: 978-3-86278-416-5
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Der Nachthimmel über Dallas lodert hell, als das frisch sanierte Haus in Flammen aufgeht. Brandstiftung! Und wen verdächtigt der Bauunternehmer Gabriel Raines? Einen vorbestraften Jugendlichen. Einfach unmöglich, findet die sozial engagierte Mattie Baker. Jeder verdient schließlich eine Chance und dafür wird sie kämpfen. Auch wenn sie sich dafür mit Gabriel persönlich auseinander setzen muss. Nicht leicht, denn was attraktive Männer betrifft, ist die schöne Architektin ein gebranntes Kind... Doch der Feuerteufel macht weiter. Und plötzlich geht es um mehr als um Gabriels Baugeschäft. Um mehr als die Hitze der Leidenschaft, die zwischen Mattie und dem Selfmade-Millionär erwacht: Es geht ums nackte Überleben.



Ihre Arbeit im Immobiliengeschäft führte die New York Times Bestseller- Autorin Kat Martin auf den Weg ins Glück. Durch ihre Tätigkeit als Maklerin lernte sie den perfekten Partner kennen - ihren Ehemann, den Western-Autor Jay Martin. 'Wir standen uns als potenzielle Verkäufer und Käufer gegenüber', erinnert sie sich. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, fragte Larry sie, ob sie ein unveröffentlichtes Manuskript eines historischen Westerns, das er verfasst hatte, lesen wolle. Sie verliebte sich sofort in den Roman - und den Autor! 'Es war eine ziemlich romantische Geschichte', gesteht sie. Nachdem sie den Text ihres zukünftigen Ehemanns ein wenig bearbeitet hatte, beschoss sie, es selbst einmal mit dem Schreiben zu versuchen. Kat machte sich auf, Bestseller-Autorin von mehr als 30 historischen und zeitgenössischen Romanen zu werden. Bis heute wurden 10 Millionen Exemplare ihrer Romane gedruckt und auf der ganzen Welt - inklusive Deutschland, Norwegen Schweden, China, Korea, England und vielen anderen Ländern - veröffentlicht. Wenn sie nicht schreibt, fährt sie gern Ski und geht auf Reisen, bevorzugt in Europa. Derzeit ist sie intensiv damit beschäftgt, ihr nächstes Buch zu verfassen.

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1. KAPITEL


Das Heulen der Sirenen nahm er erst gar nicht wahr. Erschöpft von einem harten Arbeitstag, schlief Gabriel Raines tief und fest. Erst als der schrille Ton näher kam und das flackernde rote Licht an den Schlafzimmerwänden reflektierte, registrierte er den Alarm unbewusst.

Gabe öffnete die Augen und war wie zu seiner Zeit als Marine sofort hellwach. Er war zwar schon lange nicht mehr im Corps, aber manche Angewohnheiten legte man einfach nie ab.

Der hohe, lang gezogene Alarmton schwoll einen Augenblick an, als das Löschfahrzeug direkt unter dem Fenster seiner Eigentumswohnung im Zentrum von Dallas entlangraste. Dann wurde er immer leiser, je weiter der Wagen sich entfernte. Seufzend drehte sich Gabe um und sah auf die roten Ziffern seines Weckers. Halb vier.

Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, ließ sich zurück aufs Kissen fallen und hoffte, dass er verdammt noch mal wieder einschlafen würde.

Vielleicht wäre ihm das auch gelungen, wenn sein Handy nicht geklingelt hätte.

Das Heulen der Sirene war plötzlich verstummt. Die Feuerwehr schien ihr Ziel erreicht zu haben, was bedeutete, dass es ganz in der Nähe war. Kurz darauf ertönte das Signal eines zweiten Einsatzwagens und schrillte durch die Nacht. Gabe streckte die Hand nach seinem Handy aus, das auf dem Nachttisch lag. Er klappte es auf und hielt es sich ans Ohr.

„Wer auch immer jetzt anruft“, stieß er barsch aus. „Ich hoffe, es ist wirklich wichtig.“

„In den Dallas Towers brennt es“, drang die Stimme seines Vorarbeiters Sam McBride durch die Leitung. „Sieht so aus, als würde unsere ganze harte Arbeit in Flammen aufgehen.“

Gabe spürte, wie Adrenalin durch seine Adern schoss. Er schwang seine langen Beine aus dem Bett und setzte sich auf. „Bist du sicher, dass es die Towers sind?“

„Ich war auf dem Weg nach Hause, etwa einen Block entfernt. Da habe ich den ersten Einsatzwagen gehört. Als ich gesehen habe, dass er in Richtung Towers fährt, wollte ich genau wissen, was los ist.“

Gabe war bereits auf den Beinen. Das Handy noch fester ans Ohr gepresst, fragte er: „Hast du gesehen, welcher Gebäudeteil betroffen ist?“

„Ich habe Flammen aus der Lobby schießen sehen.“

„Verfluchter Mist!“ Sie waren mit der Hauptsanierung der aufwendig gestalteten Marmorlobby im Tower fast fertig gewesen. Fast.

Gabe atmete tief durch, um sich zu sammeln. „Wenn du gerade erst auf dem Weg nach Hause warst, musst du ja ein heißes Date gehabt haben.“

„Ich bin nicht über Nacht geblieben.“

Sam war genauso wie Gabe Single. Beide Männer wohnten im Stadtzentrum. Die ehemals verwahrloste Gegend war saniert und mit Läden und Boutiquen zu einem schicken kleinen Viertel wiederbelebt worden. Gabe hatte das Apartmenthaus gebaut, in dem Sam wohnte, genauso wie das Las-Posas-Gebäude, in dem seine eigene Wohnung lag.

„Ich bin in fünfzehn Minuten da.“

Gabe klappte das Handy zu. Er hätte sich eigentlich denken können, dass sein Glück nicht lange anhalten würde. Nach seiner Erfahrung lauerte immer das Pech in der Nähe, wenn gerade alles im Leben wie geschmiert lief.

Nackt lief er zum Kleiderschrank aus Eichenholz an der gegenüberliegenden Wand, um Boxershorts und Socken aus der Schublade zu ziehen. Dann nahm er noch ein Paar Jeans und sein Dallas-Cowboys-Shirt aus dem Schrank. Seine zahlreichen auf dem Schrankboden aufgereihten Westernboots ignorierte er und schlüpfte stattdessen in die schweren Lederstiefel, die er immer zur Arbeit trug.

Wenige Minuten später verließ Gabe seine Wohnung. Mit seinem großen weißen Pick-up GMC fuhr er so nah wie möglich an die Tower heran und parkte am Straßenrand. Rauchschwaden und Flammen drangen durch die offenen Glastüren der Lobby. Die Löscharbeiten waren bereits in vollem Gange; die Feuerwehrleute hatten drei wuchtige Wasserschläuche aus verschiedenen Richtungen auf das Gebäude gerichtet. Mit etwas Glück wäre das Feuer unter Kontrolle, bevor es die Büros darüber erreichen konnte.

Die schlechte Nachricht war allerdings, dass die Eingangshalle noch einmal komplett saniert werden musste.

Verfluchter Mist!

„Wenigstens war das Gebäude versichert.“ Sam McBride kam ihm entgegen. Er war mit seinen eins neunundachtzig fast so groß wie Gabe. Im Gegensatz zu Gabe mit seinem dunklen Haar, den blauen Augen und muskulösem Körperbau war Sam blond und drahtig. Zusätzlich zu der Tatsache, dass er in Gabes Firma verdammt gute Arbeit leistete, war er sein bester Freund.

„Immerhin etwas! Aber das wirft unseren Arbeitsplan um einiges zurück. Ich hatte eigentlich gehofft, hier ziemlich bald abschließen zu können und mit den Jungs die restlichen Projekte fertig zu machen.“

„Daraus wird wohl nichts“, erwiderte Sam.

Gabe hob den Kopf, als einer der Feuerwehrmänner in voller Montur auf ihn zukam: Feuerschutzanzug, Helm, Schutzbrille und hohe Gummistiefel.

„Bitte treten Sie ein Stück zurück“, forderte der Mann sie auf, „Sie stehen sonst im Weg.“

„Ich bin Gabriel Raines. Meine Firma hat die Lobby hier renoviert. Da drinnen ist noch eine ganze Menge von unserem Arbeitsgerät.“

„Das tut mir leid, Mr Raines. In der Eingangshalle ist fast alles zerstört. Das Feuer war ziemlich heftig. Wir sind froh, dass wir das so schnell unter Kontrolle bekommen haben.“

Betroffen sah Gabe ihn an. „Ich hoffe, es ist niemand verletzt worden.“

„Nicht dass wir wüssten.“

„Wie ist das passiert?“

„Zu früh, um dazu was sagen zu können. Wenn hier gerade gebaut wurde, lag sicher eine Menge brennbares Material herum. Farbverdünner, Lappen, alles, was die Flammen so richtig schön anheizt.“

„Normalerweise achten wir immer darauf, nach einem Arbeitstag alles zusammenzuräumen und nichts rumliegen zu lassen.“

„Wie ich schon meinte, es ist noch zu früh, um was zu sagen. Unsere Experten werden sich das alles nachher genau ansehen, inklusive des Überwachungsvideos.“

Gabe schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, da werden Sie kein Glück haben. Die alten Kameras sind abmontiert worden. Das neue System war noch nicht installiert.“

„Wer wusste alles davon?“

„Nicht viele. Das Ersetzen der alten Kameras war eine ziemlich spontane Entscheidung der Geschäftsführung. Nur wenige Leute waren darüber informiert.“

Der Feuerwehrmann nickte ihnen zu und verschwand wieder in Richtung Einsatzstelle. Auf dem Weg blieb er bei einem anderen Mann in blauer Uniform stehen, um mit ihm ein paar Worte zu wechseln. Der Kollege hatte grau meliertes Haar und war etwa Ende vierzig. Gabe hatte gesehen, wie der Mann sich unter die Gruppe der Schaulustigen gemischt und ihnen Fragen gestellt hatte. Jetzt kam er zu Gabe und Sam herüber.

„Ich bin Captain Daily vom Dezernat für Brandstiftung“, stellte er sich vor. „Sie sind Gabriel Raines?“

„Richtig.“

„Wie ich hörte, war Ihre Firma dabei, die Eingangshalle zu sanieren.“

„Tatsächlich waren wir fast fertig damit.“

„Wir sind uns noch nie begegnet, aber ich weiß, wer Sie sind. Sie haben mal meinem Vater geholfen, Jim Daily – erinnern Sie sich an ihn? Er brauchte eine Genehmigung, um seine Reinigung um einen Raum zu erweitern. Es war ein altes Gebäude, und die Verwaltung hat ihm deshalb ziemlichen Ärger gemacht. Sie haben ein gutes Wort für ihn eingelegt, und er hat das Stück Papier bekommen. Dafür war ich Ihnen sehr dankbar.“

„Ich mochte Ihren Vater. Es tat mir leid, als ich von seinem Tod erfuhr.“

„Er war ein guter Mann.“ Daily straffte die Schultern und nahm wieder seine professionelle Haltung ein. Er warf einen Blick auf die zerstörte Eingangshalle der Tower. „Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen.“

„Kein Problem. Das hier ist mein Vorarbeiter, Sam McBride.“

Daily nickte Sam zu und wandte sich dann wieder an Gabe.

„Wann sind Sie hier angekommen?“

„Ungefähr vor zwanzig Minuten. Wir wohnen beide in der Nähe. Sam kam gerade von einer Verabredung nach Hause. Er ist dem Einsatzwagen gefolgt und hat mich angerufen.“

„Haben Sie irgendjemanden beim Betreten oder Verlassen des Gebäudes beobachtet?“

„Sie haben schon gelöscht, als ich hier ankam“, erwiderte Gabe. „Ich habe niemand anderen gesehen.“

Daily drehte sich zu Sam um. „Und Sie?“

Sam blickte zu der Einsatztruppe hinüber, die auf dem Gelände bereits mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt war. „Bei meinem Eintreffen war der erste Löschwagen schon da. Ich habe die Flammen in der Lobby gesehen und sofort Gabe angerufen. Während ich auf ihn wartete, habe ich euch bei der Arbeit beobachtet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis sich die Schaulustigen hier einfanden. Nein, ich habe niemanden gesehen, der ins Gebäude gegangen oder rausgekommen ist.“

Der Captain nickte. „Der Feuerwehrmann, mit dem Sie gesprochen haben … Mike Dougherty. Er meint, die Überwachungskameras wären abmontiert.“

„Das schien für niemanden ein Problem zu sein. Während der Bauarbeiten ist keiner durch die Lobby gegangen.“

„Ich brauche eine Liste von den Leuten, die davon wussten.“

„Kein Problem.“

„Vielen Dank. Wir werden uns bei Ihnen melden, wenn wir noch Fragen haben.“ Daily drehte sich um und lief wieder zur Einsatzstelle hinüber, wo die Löscharbeiten fast schon beendet waren. Er mischte sich unter die Gruppe der Schaulustigen.

...


Martin, Kat
Mit über 40 historischen und zeitgenössischen Liebesromanen hat die ehemalige Maklerin Kat Martin die Herzen ihrer Leser im Sturm erobert. Mit ihrem Mann, dem Autor Larry Jay Martin, lebt sie derzeit in Missoula, Montana.



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