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E-Book

E-Book, Deutsch, 152 Seiten

Martin Diebesgut

Commissario Pagani ermittelt im Südtiroler Unterland
1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7568-9469-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Commissario Pagani ermittelt im Südtiroler Unterland

E-Book, Deutsch, 152 Seiten

ISBN: 978-3-7568-9469-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zum fünfzigsten Todestag des berühmten Südtiroler Malers Max Parer findet im Gartenhotel Moser in Montiggl/Südtirol eine Ausstellung unbekannter Gemälde des Künstlers statt. Christine Moser, Hotelchefin und Organisatorin der Ausstellung, hat in mühevoller Kleinarbeit bisher noch nie gezeigte Werke aus der ganzen Region zusammengetragen, doch am Tag der Eröffnung kommt es zum Eklat: Ausgerechnet die Aquarelle, die Wolfgang Moser kurz zuvor geerbt hatte, sollen angeblich Diebesgut sein. Zum Entsetzen aller Gäste werden die Gemälde gestohlen und Christine entführt ...

Monika Martin ist Sozialpädagogin und arbeitet als Autorin und Stadtführerin in Nürnberg. In ihrer Reihe `Krimis mit Geschichte` verbindet sie ihre literarische Tätigkeit mit ihrem regionalgeschichtlichen Engagement zu Kriminalromanen mit Fakten aus der Nürnberger Stadtgeschichte. In den Krimis der Reihe `Ermitteln, wo andere Urlaub machen` nimmt sie die Leser mit an Orte und Schauplätze, die sie selbst oft und gerne bereist hat: Ungarn, Italien, die Nordseeküste und Südtirol. `Diebesgut` ist nach `Bilderrätsel `der zweite Krimi, der in Zusammenarbeit mit dem Gartenhotel Moser in Montiggl/Südtirol entstanden ist. Im November 2018 wurde ihr der Elisabeth-Engelhardt-Literaturpreis verliehen. Monika Martin lebt mit ihrer Familie in Schwanstetten bei Nürnberg.

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8
Das Abendessen war wieder einmal großartig gewesen. Satt und glücklich saßen die Gäste an den Tischen, unterhielten sich und tranken Wein. „Hallo und einen wunderschönen guten Abend. Wozu darf man denn gratulieren?“ Ein großer, weißhaariger Mann war zu Familie Arndt an den außergewöhnlich üppig dekorierten Tisch getreten. „Habt Ihr Hochzeitstag? Geburtstag? Abschlussprüfung bestanden? Oder alles auf einmal?“ „Blauauge Völkl!“, rief Jürgen Arndt erfreut, stand auf und umarmte den Mann herzlich. „Wie schön dich zu sehen. Wo ist Heide?“ Hans Völkl und seine Frau waren ebenfalls langjährige Stammgäste im Gartenhotel Moser und freuten sich immer, die Arndts zu treffen. Seit sich Hans vor einigen Jahren bei einem Treppensturz in Bozen ein blaues Auge geholt hatte, musste er mit diesem Spitznamen leben. „Sie ist noch in der Küche, um Daniel und Max zu dem hervorragenden Menü zu beglückwünschen. Und wo sind Tim und Lena? Habt ihr sie etwa zu Hause gelassen?“ „Nein, nein, sie wollten unbedingt beide wieder mitkommen“, berichtete Jürgen. „Sie sind schon lange mit dem Essen fertig und legen noch eine kleine, abendliche Schwimmrunde ein.“ „Das würde mir auch nicht schaden“, meinte Hans Völkl und klopfte grinsend auf seinen ansehnlichen Bauch. „Was ist denn bei euch los? Habt ihr etwas zu feiern?“ Er sah fragend auf den gigantischen Blumenstrauß, den Sektkühler und das glitzernde Konfetti auf dem Tisch. „Wir sind zum dreißigsten Mal hier im Gartenhotel und haben vorhin vom Chef die silberne Ehrennadel verliehen bekommen“, erläuterte Susanne mit stolzgeschwellter Brust. „Außerdem hat Dominik extra für uns einen Spezialnachtisch serviert. So, jetzt bist du dran.“ Hans Völkl verbeugte sich ehrfürchtig. „Oh, dann darf ich mich ja glücklich schätzen, so hochdekorierte Persönlichkeiten zu kennen. Darf ich euch überhaupt noch duzen?“ „Ausnahmsweise.“ Jürgen Arndt gab sich betont großzügig. „Willst du nicht mit einem Glas Sekt mit uns anstoßen? Ist übrigens ein Geschenk des Hauses.“ „Da sage ich nicht nein.“ Völkl setzte sich und nahm das Sektglas entgegen. „Auf euch und die nächsten dreißig Aufenthalte.“ Lachend stießen sie miteinander an. „Sagt mal, auf der Speisekarte steht, wir sind alle um 20:00 Uhr in die Blaue Stube eingeladen. Wisst ihr, was da los ist?“, fragte er. „Die tun alle so geheimnisvoll.“ Hans Völkl konnte zwar noch nicht ganz so viele Aufenthalte nachweisen, war aber normalerweise immer sehr gut darüber informiert, was im Hotel so los war. Als Wolfgang Moser vor einigen Jahren entfuhrt worden war, war er sogar von einer älteren Dame verdächtigt worden. Mit seinem blauen Auge hatte er offensichtlich auf die Hobby-Detektivin einen gefährlichen Eindruck gemacht. Susanne zog ungläubig die Stirn in Falten. „Sag bloß, du weißt noch nichts darüber? Du bist doch sonst immer bestens informiert.“ „Tja, in diesem Fall wollte ich euch den Vortritt lassen.“ „Na, vielen Dank, wie großherzig von dir“, lachte Susanne. Es war tatsächlich immer ein kleiner Wettstreit zwischen den beiden Ehepaaren, wer besser informiert war oder mehr Details über das Hotelleben in Erfahrung bringen konnte. „Jetzt mal die Karten auf den Tisch.“ Er sah sich vermeintlich unauffällig um und beugte sich nach vorne. „Was ist da los?“ Auch Jürgen tat geheimnisvoll und senkte die Stimme. „Es ist eine Ausstellung von Max Parer-Bildern. Moser hat vier Gemälde von seiner ehemaligen Lehrerin geerbt“, wisperte er. „Angeblich sind es die Bilder, wegen derer er vor ein paar Jahren entfuhrt wurde.“ Hans Völkl riss die Augen auf „Was? Ernsthaft? Das ist ja unglaublich! Dann hat er ja damals doch etwas gewusst“ „Das glaube ich nicht“, erwiderte Susanne. „Ich denke, er hat erst bei der Testamentseröffnung davon erfahren.“ Völkl schüttelte den Kopf. „bDina ich mir nicht so sicher.“ „Was tuschelt ihr denn da so geheimnisvoll?“ Heide Völkl zwinkerte amüsiert in die Runde und stellte einen Teller mit Käse und ein Körbchen Brot auf den Tisch. „Wie wäre es mit einem Nachtisch nach dem Nachtisch?“ Die Arndts begrüßten sie herzlich, nahmen sich ein Stück Brot und etwas Käse und erzählten von der geplanten Ausstellung in der Blauen Stube. „Ach, das ist ja interessant.“ Jetzt war es Heide, die einen geheimnisvollen Unterton anschlug. „Sagt mal, habt ihr den komischen Mann dort drüben gesehen?“ Mit einer fast unmerklichen Kopfbewegung wies sie in eine Ecke des Speisesaals. „Vielleicht hat er auch etwas mit der ganzen Sache zu tun?“ An einem kleinen Tisch saß ein großer, kräftiger Mann in schwarzer Uniform. Über der Stuhllehne hing ein Gürtel mit Schlagstock, Pistolenholster und Funkgerät. Sein faltiges, wettergegerbtes Gesicht sah alles andere als freundlich aus. „Na, dem möchte ich nicht bei Dunkelheit begegnen.“ Susanne schüttelte sich. „Ehrlich gesagt bin ich schon etwas beunruhigt über diese Ausstellung.“ „Warum denn?“, wunderte sich Heide. „Die Bilder tun dir doch nichts.“ „Die Bilder nicht, aber möglicherweise der Mann, der Herrn Moser vor vier Jahren entführt hat.“ „Der Entführer?“, sagte Heide erschrocken. „Meinst du wirklich?“ „Also ganz wohl ist mir bei der Sache nicht.“ Jürgen legte seiner Frau beschwichtigend die Hand auf den Arm. „Ach, Quatsch. Da werden ein paar kitschige Bilder ausgestellt und fertig. Das interessiert doch keinen Verbrecher.“ „Immerhin wurde Herr Moser wegen dieser paar kitschigen Bilder entführt“, gab Susanne eingeschnappt zurück. „Wie dem auch sei.“ Hans sah auf die Uhr und stand auf. „Es ist kurz vor acht. Wenn wir nichts verpassen wollen, müssen wir gehen.“ Neugierig schlenderten die beiden Paare durch die Lobby, die inzwischen brechend voll war. Offenbar waren nicht nur Hotelgäste geladen, sondern auch die örtliche Prominenz aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Kultur. Die Blaue Stube war kaum wiederzuerkennen: alle Tische und Stühle waren verschwunden, der Boden mit roten Teppichläufern belegt. Einige Stehtische mit eleganten Hussen standen bereit. An den Wänden, auf Staffeleien und in Vitrinen hingen unterschiedlich große Aquarelle, die meisten von ihnen in hölzerne Rahmen gefasst, allesamt mit Scheinwerfern beleuchtet. Links und rechts des Eingangs standen junge Frauen und verteilten Ausstellungskataloge. Nadine und Ricarda vom Serviceteam liefen mit Tabletts voller Sektgläser durch die Menge, auf einem Tisch waren köstlich aussehende Kanapees angerichtet. Susanne Arndt war begeistert. Allerdings interessierte sie sich mehr für die Gäste als für die ausgestellten Südtiroler Landschaften. Wolfgang Moser trat ans Mikrofon. Neben ihm stand seine Frau, seine Assistentin Alexandra und ... der finster aussehende Uniformträger. Der hatte inzwischen den Gürtel umgelegt und seine beeindruckende Erscheinung durch eine passende Mütze und einen düsteren Gesichtsausdruck ergänzt. Er wirkte reichlich deplatziert und hätte besser in einen Actionfilm als in ein Südtiroler Hotel gepasst. „Liebe Hotelgäste und geladene Gäste aus der ganzen Umgebung“, begann Wolfgang Moser und blickte nervös in die Runde. Man merkte ihm seine Aufregung deutlich an. Es gehörte nicht gerade zu seinen Stärken, vor großem Publikum Reden zu halten. „Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen hier im Gartenhotel Moser die Kunst am See präsentieren darf, die Ausstellung von über hundert Werken des Südtiroler Malers Max Parer anlässlich seines 50. Todestages.“ Als sich der Applaus gelegt hatte, fuhr er fort. „Im Mittelpunkt stehen vier Gemälde, die über fünfzig Jahre in einem Schrank aufbewahrt worden waren. Erst eine handvoll Menschen haben sie bislang zu Gesicht bekommen. Eines davon ist ein wunderschönes Aquarell des Moserhofes, auf das ich besonders stolz bin.“ Er zeigte auf das Gemälde, das einen Ehrenplatz in der Ausstellung bekommen hatte. Es hing vor einem blauen Hintergrund aus Samt, von zwei Strahlern perfekt in Szene gesetzt. Wieder begeisterter Applaus. „Zusätzlich hat meine Frau noch weitere, weitgehend unbekannte Werke des Künstlers zusammengetragen, was diese Ausstellung wirklich einzigartig macht. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Besitzern bedanken, die uns ihre Gemälde anvertraut haben und natürlich bei Christine und Alexandra für die ganze...



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