E-Book, Deutsch, Band 2502, 144 Seiten
Reihe: Julia
Marinelli Stürmische Liebesnächte in Rom
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7337-1888-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2502, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-1888-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Spannung ist beinahe greifbar, als die junge Frau Hoteltycoon Gian de Luca an seinem Schreibtisch gegenübersitzt und verzweifelt um einen Job bittet. Gian kennt Ariana schon sein ganzes Leben lang. Warum fällt ihm erst jetzt auf, wie verführerisch und sinnlich sie ist? Ihr langes, schwarzes Haar, die roten Lippen ... Der italienische Millionär spürt ein Begehren, das er so noch nicht erlebt hat. Aber er weiß, dass Ariana für ihn tabu ist. Gian hat vor langer Zeit geschworen, keine Gefühle zuzulassen und sich niemals zu binden!
Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands. Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme. Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ... Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog. Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden! Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...
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1. KAPITEL
Gian de Luca war der Duca von Luctano, doch er hatte beschlossen, den Titel nicht zu führen.
Als er die Arbeitswoche in seinen luxuriösen Büroräumen im Erdgeschoss seines Vorzeigehotels La Fiordelise in Rom beendete, informierte ihn seine Chefsekretärin über das Eintreffen seiner „Verabredung“.
„Wir wollten uns doch im Theater treffen“, sagte Gian, ohne den Blick von den Papieren zu heben, die er gerade unterzeichnete.
„Ja“, bestätigte Luna, denn ihr war durchaus bekannt, wie voll sein Terminkalender war und dass er Privatleben und Arbeit so weit wie möglich getrennt hielt. „Ein Chauffeur war bestellt, aber anscheinend wollte sie …“
Luna legte, um der Wirkung willen, eine kleine Pause ein, was Gian verriet, dass sie zu zitieren gedachte.
„Dem Duca einen Weg ersparen.“
Gian hielt kurz in der Bewegung inne, dann setzte er seine Unterschrift unter das letzte Dokument des Tages. „Verstehe.“
„Außerdem bat sie darum, nicht wie ein Hotelgast in der Rezeption warten zu müssen. Sie will vor dem Theaterbesuch im Restaurant mit dir speisen.“
Gian unterdrückte einen Seufzer. Sein Restaurant diente nicht als privater Speiseraum für seine Geliebten. Sobald seine Partnerinnen anfingen, mit seinem Titel hausieren zu gehen oder sich seinen Angestellten gegenüber aufzuspielen, war für Gian die Stunde des Abschieds gekommen. „Sag ihr, ich bin gleich bei ihr.“
„Allerdings wartete Ariana Romano in der Rezeption auf dich.“
Dieses Mal konnte Gian seinen Seufzer nicht unterdrücken. Seine schiefergrauen Augen verschatteten sich flüchtig, während er sich auf einen Mini-Tornado gefasst machte, denn Arianas unangemeldetes Auftauchen signalisierte immer Dramatisches.
„Was will sie jetzt wieder?“
„Es geht offenbar um eine Privatsache.“
Seine Tür stand ihr immer offen, aus dem einfachen Grunde, weil er mit ihrem Vater Rafael und ihrem älteren Bruder Dante befreundet war, in dem Rahmen, in dem Gian Freundschaften überhaupt zuließ. Als Kind war er jeden Sommer zu einer entfernten Tante samt Ehemann nach Luctano geschickt worden, die genauso wenig Wert auf seine Anwesenheit legten wie seine Eltern. Diese Sommer hatte er oft mit den Romano-Kindern verbracht.
Abgesehen von den Familienbanden bestanden auch Geschäftsverbindungen. Ariana war Mitglied im Komitee des Romano-Stiftungsballs, der jährlich im La Fiordelise abgehalten wurde. Gian war bereit, Ariana in kleinen Dosen zu akzeptieren, auch wenn sie eine ziemliche Nervensäge sein konnte.
„Dann lass sie herein“, sagte Gian. „Ach ja, und Svetlana soll bitte in der Pianoforte-Bar auf mich warten …“
Und dort würde er die … Liaison beenden.
Mit fünfunddreißig galt Gian als einer der begehrtesten Junggesellen Italiens.
Sein Reichtum und sein düster-schwermütiges Erscheinungsbild spielten gewiss auch eine Rolle, doch Gian war nicht dumm und sich durchaus bewusst, dass sein Titel sehr begehrt war. Er war der Duca von Luctano, auch wenn seine Familie schon Generationen zuvor die Toskana verlassen hatte und er in Rom geboren und erzogen worden war. Oder vielmehr: Gian hatte sich selbst erzogen, denn seine hedonistischen Eltern hatten für ihren Sohn weder Zeit noch Zuneigung übrig.
Im Grunde war eine Liaison mit Gian nicht sehr vielversprechend, denn er hatte nicht das geringste Interesse daran zu heiraten und sich festzulegen. Er machte jeder Frau von vornherein klar, dass eine Verbindung mit ihm über ein paar großzügige Verabredungen und Sex nicht hinausgehen würde.
Gian hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass das Geschlecht der de Luca mit ihm aussterben sollte.
Schweigend trommelte er mit den Fingern auf seinen großen schwarzen Walnuss-Schreibtisch und wartete auf Ariana. Doch dann war es, als würde an diesem winterlichen, trüben Januarabend in seinem Büro die Sonne aufgehen. Arianas langes schwarzes Haar war im Nacken zu einem Knoten geschlungen, sie trug ein Kostüm und High Heels, allerdings kein gewöhnliches Kostüm. Es war orangefarben. Der Rock reichte bis knapp übers Knie, die Strümpfe, die Samt-Stilettos und die große Schultertasche waren im gleichen Farbton gehalten. An den meisten anderen Frauen hätte dieses Outfit lächerlich ausgesehen, doch an der gertenschlanken Ariana wirkte es geschmackvoll und heiter … wie ein Goldstreifen am Horizont, der einen neuen Tag ankündigte.
Gian ließ sich nicht blenden; er führte sich vor Augen, dass Ariana der Inbegriff der Diva war.
„Gian“, schnurrte sie und ihre rot geschminkten Lippen schenkten ihm ihr typisches Lächeln. Mit diesem Lächeln provozierte sie Blitzlichtgewitter auf roten Teppichen in Rom, aber Gian blieb unerschütterlich unbeeindruckt, was nicht heißt, dass er es zeigte, denn er war an den Umgang mit Luxusweibchen unter seinen Gästen gewöhnt.
„Ariana.“ Er erhob sich zur Begrüßung. „Du siehst umwerfend aus wie immer.“ Er fand den absolut richtigen Ton, konnte sich aber nicht enthalten hinzuzufügen: „Sehr orange.“
„Zimt, Gian“, berichtigte sie trocken, während ihr Herz sich überaus seltsam aufführte.
Es setzte aus.
Gian sollte ihr vertraut sein. Immerhin kannte sie ihn schon ihr Leben lang, trotzdem fielen ihr plötzlich seine Größe und seine tiefe Stimme auf. Er trug einen dezent grau karierten Anzug mit Weste, der ihm ausgesprochen gut stand.
Natürlich klopfte ihr Herz weiter, als Gian auf sie zu kam, allerdings bedenklich unregelmäßig.
Nervensache, entschied Ariana.
„Verzeih, dass ich dich nicht persönlich in Empfang genommen habe“, sagte Gian, umrundete den Schreibtisch und küsste Ariana auf die Wangen. „Ich hatte noch zu arbeiten.“
„Schon gut. Luna hat sich liebevoll um mich gekümmert.“
Aber nichts war gut. Ariana wünschte sich vielmehr dringend, dass ihre Nerven aufhörten zu flattern und ihr nicht die Röte in die Wangen stieg. Aber Gian war nun mal, gelinde gesagt, eine einschüchternde Erscheinung.
Man bezeichnete ihn als kalt.
Besonders zu Hause in Luctano, wo Klatsch und Tratsch grassierten. Über die Geschichte der de Lucas wurde in ihrer Heimatstadt viel getuschelt, zuweilen sogar in ihrer eigenen Familie. Zwar war Ariana damals noch ein Kind, aber sie erinnerte sich deutlich an den Schock und das Entsetzen im Dorf über die Nachricht von dem Brand, der in den frühen Morgenstunden eines Samstags auf der Luxusjacht der de Lucas ausgebrochen war. Und natürlich erinnerte sie sich an das Begräbnis des Duca, der Duchessa und des rechtmäßigen Erben in Luctano …
Man tuschelte darüber, dass Gian nicht an der Feier zur Erneuerung des Ehegelübdes seiner Eltern teilgenommen hatte und beim Begräbnis kaum Gefühle zeigte.
Allerdings hatte sein Fehlen bei der Feier ihm das Leben gerettet, wie Ariana manchmal hervorhob.
Und, wandten die Dorfbewohner dann gern ein, glücklich, die Tatsachen verdrehen zu können, durch den Tod seines Bruders erbte er den Titel. Als wäre Gian hinaus aufs Meer geschwommen, um die Yacht persönlich in Brand zu setzen.
Im Grunde mochte Ariana seine eiserne Reserviertheit.
Sie war ihrem Wesen nach so flatterhaft, dass sie bei Gians distanzierter, maßvoller Art Zuflucht suchte, wenn das Leben ihr entglitt.
Während er Gerüchten zufolge im Schlafzimmer Frauen dahinschmelzen ließ und dank seiner ruhigen Bestimmtheit bei Personal wie auch Gästen beliebt war, stimmte man allgemein darin überein, dass sich hinter seiner eleganten Fassade weder ein Herz noch Gefühle, sondern nur eine massive Mauer aus schwarzem Eis verbarg. Ariana brauchte diese Mauer aus schwarzem Eis auf ihrer Seite, deshalb bewahrte sie ihr strahlendes Lächeln. „Danke, dass du mich empfängst.“
„Aber natürlich.“ Gian forderte sie auf, Platz zu nehmen, und setzte sich ebenfalls. „Darf ich dir etwas anbieten?“
„Nein, danke.“ Himmel, Small Talk war nicht so einfach, wenn sie um einen riesigen Gefallen bitten musste! „Wie war Weihnachten für dich?“
„Hektisch“, antwortete Gian und erkundigte sich höflich: „Und für dich?“
Ariana hob die Hand und winkte ab, wollte Gian jedoch nicht mit Einzelheiten langweilen, zum Beispiel, wie sie wie ein Tennisball zwischen Florenz und Rom hin und her gescheucht worden war. Gian war informiert über die Scheidung ihrer Eltern und die darauffolgende Hochzeit ihres Vaters mit der bedeutend jüngeren Mia. Schließlich hatte die Hochzeit in Gians Hotel stattgefunden.
Und Gian wusste auch, dass ihr Vater sich nicht zu Hause in Luctano aufhielt, sondern in einer Privatklinik in Florenz, und sie brachte ihn kurz auf den neuesten Stand. „Dante möchte Papa hierher nach Rom holen“, sagte Ariana, ohne allerdings das Wort Hospiz zu erwähnen. „Dadurch würde alles ein bisschen einfacher.“
„Einfacher für wen?“, fragte Gian.
„Für seine Familie“, erwiderte Ariana spitz, wand sich aber innerlich, denn ebendiese Frage stellte sie sich auch, seit ihr Bruder den Umzug vorgeschlagen hatte. „Hier sind seine Kinder, hier hat er sein Büro …“ Sie brach ab. Zwar war der imposante Hauptsitz von Romano Holdings im EUR-Distrikt von Rom angesiedelt, aber nach der zweiten Eheschließung seines Vaters hatte Dante die Leitung des Unternehmens übernommen.
Darauf bezog sich auch Gians Frage, und sie bestärkte Ariana darin, dass sie mit ihrem Vater sprechen und...