E-Book, Deutsch, Band 240, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Marinelli Julia Best of Band 240
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-0284-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Carol Marinelli
E-Book, Deutsch, Band 240, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7515-0284-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
GEFANGEN IM HAREM DES SCHEICHS
In den dunklen Augen von Scheich Rakhal Alzirz glaubt Natasha die schimmernden Sterne der Wüste zu entdecken, und als er mit ihr flirtet, lässt sie sich zu einer Nacht mit ihm hinreißen. Mit Folgen, die sie direkt in den Harem des feurigen Scheichs führen ...
DAS HERZ DES WÜSTENPRINZEN
'Nur ein einziges Mal ...', beschwören Amy und Emir einander, als er sie auf starken Armen ins Schlafgemach trägt. Die Nanny weiß, dass der Wüstensohn ihr sein Herz nicht schenken darf: Die Gesetze seines Scheichtums verbieten ihre Liebe. Doch wer könnte sie ändern, wenn nicht er?
KÜSSE - HEISSER ALS DER WÜSTENWIND
Scheich Zahids leidenschaftliche Küsse heilen die schlimmsten Wunden: Trinity kann endlich die Liebe wieder genießen! Sie sehnt sich nach seinen Lippen auf ihrer erhitzten Haut - und hat Angst vor dem Moment, in dem er ihr düsteres Geheimnis erfährt!
Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands. Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme. Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ... Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog. Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden! Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...
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1. KAPITEL
Gelangweilt erklärte die Polizistin Natasha, wie sie das Formular ausfüllen musste.
Sicher war es kein aufsehenerregender Fall der Kriminalgeschichte, dass ihr Auto gestohlen worden war, eigentlich auch keine große Katastrophe. Aber nach den Ereignissen der letzten Zeit hätte Natasha gut die Hände vors Gesicht schlagen und laut losheulen können.
Was sie natürlich nicht tat. Sie erledigte, was erledigt werden musste. Das machte sie jetzt schon seit einem Jahr. Es tropfte aus ihrem langen roten Haar, als Natasha sich über den Schalter beugte, und sich eine regennasse Strähne aus den Augen strich. Ihre Finger waren steif vor Kälte. Wenn man ihren Wagen schon stehlen musste … hätten sie nicht noch zwei Tage damit warten können? Dann hätte sie wenigstens nichts davon gewusst.
Eigentlich hatte Natasha nämlich heute an diesem grässlichen Tag ihren Urlaub planen wollen. Es war der Todestag ihrer Eltern, und sie hatte sich vorgenommen, irgendetwas Besonderes zu diesem Anlass zu unternehmen. Entschlossen, mit ihrem Leben weiterzumachen, hatte sie auf den Rat ihrer Freunde gehört. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, es musste ja nicht teuer sein.
Als Vertretungslehrerin war es ein Leichtes für sie gewesen, sich zwei Wochen freizunehmen. Heute hatte Natasha zum Friedhof gehen und danach zu einer Freundin fahren wollen, um dann einen einigermaßen bezahlbaren Urlaub an irgendeinem heißen Flecken auf diesem Planeten zu buchen. Stattdessen stand sie nun in einer zugigen Polizeiwache und bemühte sich, nicht auf die Frau neben sich zu hören, die Anzeige wegen häuslicher Gewalt erstattete.
Die Stimme der Polizistin erstarb plötzlich mitten im Satz. Eigentlich schien jedes Geräusch im Raum zu verstummen. Natasha sah hoch, als die Tür zu einem Nebenzimmer aufging.
Sie verfolgte mit, wie die Wangen der Polizistin rot anliefen, und als sie dem Blick der Frau folgte, wusste sie auch, warum. Der vermutlich attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte, trat durch die Tür in den Raum.
Nein, definitiv der attraktivste, ergänzte sie in Gedanken, als er sich an den Schalter stellte. Groß, exotisch dunkel, so elegant, dass er sogar mit einem blauen Auge und zerrissenem Hemd fantastisch aussah.
Unrasiert, das schwarze Haar zerzaust, stand er da. Das zerrissene Hemd gab den Blick auf eine muskulöse braune Schulter frei. Er gab es schließlich auf, die zerbrochenen Knöpfe seines Hemdes schließen zu wollen, und stopfte es sich nur in den Hosenbund. Auch wenn Natasha den Blick wieder auf das Formular wandte, so tanzte dennoch das Bild eines flachen Bauchs mit seidigen schwarzen Härchen vor ihren Augen. Jetzt konnte sie sich nicht einmal mehr an das Nummernschild ihres Wagens erinnern, obwohl sie das Auto schon seit fünf Jahren besaß!
„Können wir Sie wirklich nicht nach Hause fahren?“, hörte Natasha den Sergeant fragen.
„Das ist nicht nötig.“
Seine Stimme war tief und weich, und er sprach mit Akzent. Trotz der Umstände schien er derjenige zu sein, der die Kontrolle über die Situation hatte. Eine Aura von Überlegenheit umgab den fremden Mann, als er sein Jackett von dem Sergeant entgegennahm und mit einer Hand abklopfte, bevor er es überzog. Die Geste wirkte wie ein beleidigter Vorwurf, vor allem, als tatsächlich etwas Staub in die Luft stieg. Damit sagte er jedem hier deutlich, dass er besser war als alle Anwesenden.
„Wir bedauern dieses Missverständnis zutiefst und müssen uns entschuldigen …“, sagte der Sergeant jetzt.
Hastig senkte Natasha den Blick wieder auf ihr Formular, als er sich auf die Bank direkt hinter ihr setzte, um seine Schnürsenkel zu binden. Ein köstlicher Duft wehte ihr in die Nase, Rasierwasser gemischt mit Mann, und trotz ihrer besten Vorsätze tat ihr Körper aus eigenem Willen das, was sie so unbedingt vermeiden wollte – sie sah zu ihm hin.
Sah in ein Gesicht, das überwältigend schön war, in Augen, die auf den ersten Blick schwarz schienen, doch wenn man genauer hinsah, mitternachtsblau waren. Und er ließ es zu, dass sie ihn anstarrte, ließ sie in die dunklen Tiefen eintauchen, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder darauf richtete, sich die Schuhe zu binden. Natasha blieb wie benommen zurück, bis der Sergeant wieder sprach.
„Ich kann nur immer wieder betonen, Hoheit …“
Hoheit! Kein Wunder, dass der Sergeant zu Kreuze kroch! Hier handelte es sich wohl um einen diplomatischen Zwischenfall!
„… dass es uns sehr leidtut.“
„Sie haben nur Ihre Pflicht getan.“ Die Schnürsenkel geschlossen, richtete der Fremde sich zu seiner ganzen imposanten Größe auf. „Und ich hätte überhaupt nicht dort sein sollen, das ist mir inzwischen klar.“ Sein knappes Nicken schien seinen Worten mehr Bedeutung zu verleihen. „Vergessen wir den Vorfall.“ Dem Sergeant war die Erleichterung anzusehen, obwohl Seine Hoheit jetzt mit den Fingern schnippte. „Mein Telefon …“
„Natürlich, sofort …“
Natasha kam schier um vor Neugier. Was mochte da passiert sein? Nur leider konnte sie das Ausfüllen des Formulars nicht noch länger hinausziehen. Seltsamerweise spürte sie seinen Blick auf ihrem Rücken, als sie mit der Beamtin sprach, und als sie sich wieder umdrehte, begegneten sich ihr und sein Blick zum zweiten Mal. Nur kurz, denn Natasha schaute schnell beiseite. Sie meinte, eine Einladung in seinen Augen gelesen zu haben, auch wenn sich das mit Logik nicht erklären ließ.
„Guten Morgen.“
Seine Worte klangen sehr betont und waren auch definitiv an sie gerichtet. Sie war also gezwungen, den Blick wieder auf ihn zu richten, denn den Gruß nicht zu erwidern wäre unhöflich gewesen.
„Morgen …“
Seine Lippen verzogen sich, wenn auch nur unmerklich, aber es war eindeutig da. So als würde er ihre Stimme angenehm finden, so als hätte er gewonnen. Bizarrerweise fühlte Natasha sich bedroht. Ihr Puls ging schneller, genau wie ihr Atem. Der Instinkt riet ihr, loszurennen, vor allem, als dieser hochmütige Mund sich noch ein wenig mehr zu einem Halblächeln verzog. Es war wie ein Locken, und jetzt verstand sie auch dieses Gefühl der Bedrohung. Denn ihr Körper wollte noch immer rennen – auf ihn zu.
Sie bedankte sich bei der Polizistin für die Hilfe, und – sie hatte keine andere Wahl – ging an dem Fremden vorbei Richtung Ausgang.
Eine kaum zu bewältigende Aufgabe, denn noch nie war ihr Bewusstsein so geschärft gewesen. Nicht nur für ihn, sondern auch für den eigenen Körper. Ihre Stiefelabsätze klapperten auf dem Fliesenboden, ihr Geruchssinn nahm erneut seinen Duft wahr, und sein Blick brannte auf ihrer Haut, als er sie unverhohlen auf ihrem Weg zum Ausgang beobachtete.
Es war eine Erleichterung, wieder im Regen zu stehen. Noch nie hatte sie mit der Aufmerksamkeit eines so überwältigenden Mannes umgehen müssen. Mit eiligen Schritten entfernte Natasha sich von der Polizeiwache und begann zu rennen, als sie ihren Bus kommen sah. Natürlich verpasste sie ihn, rannte ihm noch ein Stückchen nach und hätte am liebsten mit der Faust an die Tür gehämmert, als er an ihr vorbeifuhr.
Sie wollte sich nicht umdrehen, denn sie wusste, was sie dann sehen würde, und zog sich stattdessen in das leere Häuschen der Bushaltestelle zurück. Er verließ die Polizeiwache, stieg die Stufen in seinem leicht besudelten Smoking hinunter, doch statt den Kragen aufzustellen, wie es wohl jeder bei diesem Wetter gemacht hätte, hob er das Gesicht mit geschlossenen Augen in den kalten Regen und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
Er machte einen verregneten Wintermorgen plötzlich wundervoll. Allein mit diesem Bild verwandelte der fremde Mann den ganzen elenden Tag in etwas Großartiges. Natasha beobachtete gebannt, wie er sein Handy hervorholte und jemanden anrief. Offensichtlich wusste er nicht, wo er war, denn er drehte sich suchend um, und ging ein Stück vor, bis er ein Straßenschild gefunden hatte.
Nein, dieser Mann passte nicht hierher.
Jetzt ließ er das Handy in seine Tasche zurückgleiten und lehnte sich an die Hauswand. In diesem Augenblick ertappte er Natasha dabei, wie sie ihn anstarrte. Sie tat, als hätte sie es nicht getan, wandte den Blick bewusst langsam auf die Straße, so als würde sie nach dem nächsten Bus Ausschau halten. Aber sie konnte ihn noch immer aus dem Augenwinkel sehen. Er hatte sich von der Hauswand abgestoßen und kam auf sie zu.
Ihr Herz begann zu rasen, als er sich zu ihr in ihr Refugium stellte. Nur wusste sie noch immer nicht, wovor sie eigentlich Schutz suchte.
Der schöne Fremde stand ihr etwas näher, als die Höflichkeit erlaubte. Natasha hätte nicht sagen können, warum sie diesen Eindruck hatte, vor allem, wenn sie in wenigen Minuten hier bald wie die Sardinen gedrängt stehen würden. Doch im Moment warteten hier nur sie beide, und deshalb war er ihr einfach zu nah. Außerdem glaubte sie nicht, dass er hier sein müsste. Seine Leute hatten Seiner Hoheit bestimmt nicht geraten, den Bus zu nehmen.
Was also machte er hier? Und für welches Missverständnis hatte der Sergeant sich entschuldigt?
„Der Ehemann kam nach Hause.“
Leise beantwortete er ihre unausgesprochene Frage. Trotz aller Bemühungen lachte sie nervös auf und drehte den Kopf zu ihm hin. Und wünschte sofort, sie hätte es nicht getan. Denn darauf hatte er gewartet; seine Augen, sein Gesicht, sein Duft, sein ganzer Körper hatte darauf gewartet. Fast war er zu schön, um sich mit ihm zu unterhalten. Vielleicht wäre es besser, wenn er...