E-Book, Deutsch, Band 0187, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
Marinelli Julia Best of Band 187
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-0888-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0187, 400 Seiten
Reihe: Julia Best of
ISBN: 978-3-7337-0888-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
MAGIE EINER WÜSTENNACHT von MARINELLI, CAROL
Wie in einem orientalischen Märchen fühlt sich Georgie, als sie mit Prinz Ibrahim in die Wüste fährt. Doch der attraktive Scheich verhält sich abweisend, schließlich verbieten Konventionen ihre Liebe. Dann bricht die Nacht herein, und ein Sandsturm hält sie in ihrem Wüstenzelt gefangen ...
DER MILLIARDÄR UND DIE TÄNZERIN von MARINELLI, CAROL
Auf einem Ball soll Tabitha die Verlobte für Aiden spielen. Dann trifft sie seinen Bruder, den Milliardär Alex Chambers, und schon mit dem ersten Tanz stiehlt er ihr Herz. Tabitha schwebt wie auf Wolken. Doch bald muss sie schmerzhaft erkennen, dass alles nur kalte Berechnung war ...
VERTRAU MIR, DENN ICH LIEBE DICH von MARINELLI, CAROL
Amelia ist entsetzt: Ihr Traummann, der Wirtschaftsboss Vaughan Mason, hat ihr streng geheime Informationen anvertraut und nun sind sie in jeder Zeitung zu lesen. Kann Amelia ihn davon überzeugen, dass sie damit nichts zu tun hat, oder wird sie die Liebe ihres Lebens für immer verlieren?
Carol Marinelli wurde in England geboren. Gemeinsam mit ihren schottischen Eltern und den beiden Schwestern verbrachte sie viele glückliche Sommermonate in den Highlands. Nach der Schule besuchte Carol einen Sekretärinnenkurs und lernte dabei vor allem eines: Dass sie nie im Leben Sekretärin werden wollte! Also machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester und arbeitete fünf Jahre lang in der Notaufnahme. Doch obwohl Carol ihren Job liebte, zog es sie irgendwann unwiderstehlich in die Ferne. Gemeinsam mit ihrer Schwester reiste sie ein Jahr lang quer durch Australien - und traf dort sechs Wochen vor dem Heimflug auf den Mann ihres Lebens ... Eine sehr kostspielige Verlobungszeit folgte: Lange Briefe, lange Telefonanrufe und noch längere Flüge von England nach Australien. Bis Carol endlich den heiß ersehnten Heiratsantrag bekam und gemeinsam mit ihrem Mann nach Melbourne in Australien zog. Beflügelt von ihrer eigenen Liebesgeschichte, beschloss Carol, mit dem Schreiben romantischer Romane zu beginnen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nacht für Nacht saß sie an ihrer Schreibmaschine und tippte eine Version nach der nächsten, wenn sie sich nicht gerade um ihr neugeborenes Baby kümmern musste. Tagsüber arbeitete sie weiterhin als Krankenschwester, kümmerte sich um den Haushalt und verschickte ihr Manuskript an verschiedene Verlage. Doch niemand schien sich für Carols romantische Geschichten zu interessieren. Bis sich eines Tages eine Lektorin von Harlequin bei ihr meldete: Ihr Roman war akzeptiert worden! Inzwischen ist Carol glückliche Mutter von drei wundervollen Kindern. Ihre Tätigkeit als Krankenschwester hat sie aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Dafür arbeiten ihre weltweit sehr beliebten ihre Heldinnen häufig im Krankenhaus. Und immer wieder findet sich unter Carols Helden ein höchst anziehender Australier, der eine junge Engländerin mitnimmt - in das Land der Liebe ...
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1. KAPITEL
„Lass es uns irgendwo anders versuchen.“
Georgie hatte ja gewusst, dass sie keine Chance hatten, in den exklusiven Londoner Nachtklub hineinzukommen. Sie hatte gar nicht erst hingehen wollen.
Ehrlich gesagt … sie würde jetzt viel lieber zu Hause im Bett liegen, aber schließlich war es Abbys Geburtstag. Der Rest der Clique hatte sich bereits verabschiedet, nur wollte Abby ihren besonderen Tag noch nicht so einfach ausklingen lassen. Sie schien ganz zufrieden damit, hier in der ellenlangen Schlange zu stehen, während der Türsteher die dicke rote Kordel ausschließlich für die Reichen und Schönen zur Seite zog.
„Nein, bleiben wir noch. Wo sonst bekommt man so viele tolle Leute auf einmal zu sehen?“ Eine große Limousine fuhr vor, und eine prominente Dame der High Society stieg aus. „Oh!“ Abby war hingerissen. „Was für ein Kleid! Ich muss unbedingt ein Foto machen!“
Auch das Blitzlichtgewitter der Paparazzi ging auf die junge Frau nieder, die sich von einem deutlich älteren Schauspieler zum Eingang eskortieren ließ. Beide posierten für die Kameras.
Georgie zitterte vor Kälte in ihrem knappen Cocktailkleid, aber sie war entschlossen, kein Spielverderber zu sein. Ihre Freundin hatte sich so sehr auf diesen Abend gefreut. Der Türsteher kam jetzt auf die Schlange der wartenden Partygäste zu, und insgeheim flehte Georgie darum, er möge laut verkünden, dass es keinen Sinn hatte und alle nach Hause gehen sollten. Doch er schien ein Ziel zu haben. Um genau zu sein, er steuerte auf sie zu … Georgie strich sich nervös über das blonde Haar. Hätte Abby besser kein Foto schießen sollen?
„Kommen Sie durch, Ladys.“ Er hängte die rote Kordel für sie aus. „Tut mir leid, ich hatte Sie nicht gleich gesehen.“
Georgie öffnete schon den Mund, um zu fragen, für wen der Mann sie hielt, doch Abby stieß ihr leicht den Finger in die Rippen.
„Geh einfach“, flüsterte sie aufgeregt.
Alle Köpfe drehten sich, und man fragte sich, wer diese Frauen sein mochten. Eine Kamera blitzte auf, dann noch eine und schließlich alle. Die Fotografen gingen auf Nummer sicher. Irgendwer mussten die beiden wohl sein, wenn sich die schweren Glastüren des Klubs für sie öffneten!
„Das ist der beste Geburtstag überhaupt!“ Abby konnte vor Begeisterung kaum an sich halten.
Georgie dagegen hasste es, derart im Rampenlicht zu stehen. Allerdings war das nicht der einzige Grund, weshalb ihr Herz wie verrückt hämmerte, als sie durch den dämmrigen Raum auf einen Tisch zugeführt wurden. Ein mulmiges Gefühl rührte sich in ihrem Magen, und die Kehle wurde ihr eng. Das war bestimmt kein simpler Irrtum des Türstehers. Solche Irrtümer passierten einfach nicht.
Georgie kannte nur eine Person, die die Macht hatte, Türen so mühelos zu öffnen. Seit Monaten bemühte sie sich, nicht an diesen Menschen zu denken. Und sie würde alles tun, um dem Mann nicht zu begegnen.
„Wir müssen uns bei Ihnen entschuldigen, Miss Anderson.“ Der Kellner, der die Flasche Champagner auf den Tisch stellte, bestätigte Georgies Verdacht. „Ibrahim hat darum gebeten, dass wir uns um Sie kümmern.“
Somit war ein Treffen also nicht mehr zu umgehen. Georgie wappnete sich, zwang sich, ruhig durchzuatmen, und hoffte insgeheim, dass ihr eine gelassene Begrüßung gelingen würde.
„Georgie. Lange nicht gesehen.“
Selbst nach all der Zeit begann es beim Klang seiner Stimme mit dem kaum wahrnehmbaren Akzent prompt in ihrem Magen zu flattern. Georgie stand auf … und für einen Moment war sie wieder in Zaraq zurück, zurück in seinen Armen. „Stimmt, es ist lange her.“ Sie war stolz auf sich, weil ihr sogar ein Lächeln gelang.
Offensichtlich wollte er gerade gehen. Die blonde Frau an seinem Arm warf Georgie einen unmissverständlich warnenden Blick zu, den Georgie ignorierte.
„Wie geht es dir?“
„Gut“, lautete seine knappe Antwort, und er sah auch so aus.
Trotz seines exzessiven Lebensstils, über den Georgie alle Zeitungsberichte gelesen hatte. Er schien ihr größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Oder hatte er vielleicht abgenommen? Seine Züge wirkten irgendwie kantiger. Sein rabenschwarzes Haar war länger als damals, doch selbst um zwei Uhr nachts saß es noch immer perfekt. Seine dunklen Augen musterten sie von Kopf bis Fuß, genau wie an jenem Tag, und genau wie an jenem Tag wartete er gelassen ab, bis ihr Blick schließlich den seinen traf.
Sein Mund hatte sich nicht verändert. Müsste Georgie ihn identifizieren, würde ihr das allein anhand eines Fotos dieser Lippen ohne den geringsten Zweifel gelingen. Denn im Gegensatz zu seinen fast harschen Zügen war sein Mund weich und voll. Vor langer Zeit hatte dieser Mund sich zu einem hinreißend trägen Lächeln verzogen, hatten diese vollen Lippen eine Reihe perfekter weißer Zähne freigegeben.
Heute Abend jedoch würde es kein Lächeln geben. Trotzdem blieb es ein Mund, der eine seltsame Reaktion in ihr auslöste. Während Georgie hier stand und gezwungenermaßen Konversation machte, war es dieser Mund, der ihre Gedanken beherrschte. Es waren diese Lippen, die sie, trotz des vollen Klubs und trotz der Frau, die sich an seinen Arm klammerte, küssen wollte.
„Und wie geht es dir?“, erkundigte er sich höflich. „Wie macht sich deine Praxis? Kommen die Leute?“
Seine Fragen machten klar, dass er sich nicht nur an jene Nacht erinnerte, sondern auch an die Details, die sie so willig preisgegeben hatte. Sie hörte wieder die Begeisterung in ihrer Stimme, als sie ihm von Reiki und Heilölen vorgeschwärmt hatte, und sie erinnerte sich an sein Interesse. Nur gut, dass es so schummrig in diesem Klub war. Denn es war denkbar, durchaus denkbar, dass Tränen in ihren Augen glitzerten.
„Es läuft bestens, danke“, antwortete sie.
„Hast du deine Nichte in letzter Zeit gesehen?“
Wie förmlich er klang. Und wie sehr sie sich den echten Ibrahim zurückwünschte. Ibrahim, der sie bei der Hand nehmen und aus dem Klub ziehen würde, um sie zu seinem Wagen, in eine Seitengasse oder in sein Bett zu bringen, irgendwohin, wo sie allein sein konnten.
„Nur als Felicity und Karim mit ihr in London waren, aber seit …“ Sie brach ab. Seit sich die Zeitrechnung für sie in „Davor“ und „Danach“ geteilt hatte. Seit dem Kuss, der sie für immer verändert hatte. Seit den feindseligen Worten, die gewechselt worden waren. „Seit der Hochzeit war ich nicht mehr dort.“
„Ich war letzten Monat noch einmal in Zaraq. Azizah macht sich prächtig.“
Sie wusste, dass er wieder dort gewesen war, obwohl sie sich geschworen hatte, sich nicht darum zu kümmern. Wenn sie mit ihrer Schwester sprach, druckste sie immer herum, um seinen Namen nicht erwähnen zu müssen und trotzdem so viel wie möglich über ihn zu erfahren. Sie war nicht stolz darauf.
Die Blondine an seinem Arm gähnte übertrieben verstohlen und drückte leicht seinen Arm. Georgie nutzte die Gelegenheit, um sich für seine Hilfe, in den Klub eingelassen zu werden, und für den Champagner zu bedanken, und Ibrahim wünschte ihr eine gute Nacht.
Normal und höflich wäre es, wenn sie sich jetzt mit einem Kuss auf die Wange verabschieden würden. Beide bewegten die Köpfe ein winziges Stückchen vor, beide zögerten sie und verharrten, als hätten sie sich abgesprochen. Trotz der typischen Klubgerüche hatte sich die Luft in ihrer unmittelbaren Nähe mit einer fatalen Mischung aus ihren persönlichen Düften angefüllt – schwül, berauschend und ungemein gefährlich.
Georgie zwang sich, diesen verführerischen Duft zu ignorieren.
„Gute Nacht“, sagte sie also nur und sah zu, wie die Menge sich teilte, um den Weg für Ibrahim frei zu machen.
Köpfe drehten sich von dem aufsehenerregenden Mann zurück zu ihr. In dieser oberflächlichen Gesellschaft hatte der kurze Kontakt mit ihm sie zu jemand Wichtigem gemacht. Vor allem, als er es sich plötzlich anders überlegte, seine Begleiterin stehen ließ, sich umdrehte und zu Georgie zurückkam. Es war wie damals – die Anziehungskraft, der unwiderstehliche Sog … Georgie wollte auf ihn zueilen, doch sie blieb stehen, wo sie war. Mit feucht schimmernden Augen vernahm sie Worte, die sie von ihm nie zu hören erwartet hätte.
„Ich entschuldige mich.“
Und sie konnte nichts erwidern, denn sie befürchtete, dann in Schluchzen auszubrechen. Oder sich an ihn zu klammern und den Mund zu suchen, nach dem sie sich schon so lange sehnte.
„Nicht für alles, aber für einige Dinge, die ich gesagt habe. Du bist keine …“ Er brauchte das Wort nicht zu wiederholen. Seit Monaten hallte es in ihren Ohren nach. „Es tut mir leid.“
Irgendwie schaffte sie es, dass ihr die Stimme gehorchte. „Ja, mir auch.“
Als er sich wieder umwandte, setzte sie sich zurück an den Tisch. Sie würde es kein zweites Mal ertragen, ihn gehen zu sehen.
„Wer war das denn?!“, fragte Abby ehrfürchtig.
Georgie antwortete nicht gleich. Sie nippte an dem Champagner, nippte noch einmal in der Hoffnung, er würde ihre raue Kehle besänftigen, dann wandte sie den Kopf zur Tür, zu dem Mann, der niemals zurückblickte. Doch in diesem Moment tat er es. Und die Wirkung seines Blicks war so überwältigend, dass sie, hätte er nur das kleinste Zeichen gegeben, zu ihm gerannt wäre.
Es war eine Erleichterung, als die Tür sich endlich hinter ihm schloss. Dennoch dauerte es eine Weile, bis Georgie in die Normalität zurückkehren konnte. In die Welt ohne ihn.
„Georgie?“ Abby...