Marahrens | Praktizierte Staatskirchenhoheit im Nationalsozialismus | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band Band 059, 633 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte

Marahrens Praktizierte Staatskirchenhoheit im Nationalsozialismus

Die Finanzabteilungen in der nationalsozialistischen Kirchenpolitik und ihre Praxis in den Landeskirchen von Hannover, Braunschweig und Baden

E-Book, Deutsch, Band Band 059, 633 Seiten

Reihe: Arbeiten zur Kirchlichen Zeitgeschichte

ISBN: 978-3-647-55774-8
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection



Ab 1935 richtete der nationalsozialistische Staat Finanzabteilungen bei vielen Verwaltungsbehörden der evangelischen Kirche ein. Sie waren zunächst als Rechtshilfe für die Kirche gedacht. Bald aber wurden die Finanzabteilungen zu dem zentralen staatskirchenhoheitlichen Werkzeug des Reichskirchenministeriums ausgebaut und vordringlich zur Kontrolle, weltanschaulichen Einflussnahme und Machtausübung in der Kirche genutzt. Dabei agierten diese im innerkirchlichen Verwaltungsbereich und bedrohten mit ihren Einmischungen in die geistlichen Angelegenheiten die Souveränität der Kirche in ihrem innersten Bereich.Die Finanzabteilungen gerieten mit ihrer Tätigkeit nicht nur in den Brennpunkt kirchlicher Abwehrmaßnahmen, sondern auch zwischen die Fronten der nationalsozialistischen Kirchenpolitik. Hier waren sie ständig wechselnden kirchenpolitischen Konzeptionen ausgesetzt und mussten sich im polykratischen NS-Herrschaftsgefüge behaupten.Hauke Marahrens beleuchtet die praktische Tätigkeit der Finanzabteilungen anhand der Landeskirchen von Hannover, Braunschweig und Baden. Er zeigt auf, wie die Finanzabteilungen ihren Auftrag selbst ausdeuteten, welcher Methoden der Machtausübung sie sich bedienten, wie sie mit den staatlichen Stellen interagierten und welche Wirksamkeit sie in den Landeskirchen entfalten konnten. Mit diesem Werk erschließt Hauke Marahrens ein bisher stark vernachlässigtes historisches und kirchengeschichtliches Forschungsgebiet.
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1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;12
6;Vorwort;12
7;Einleitung;14
7.1;1. Gegenstand und Methodik;14
7.2;2. Forschungsstand;18
7.3;3. Quellenlage;25
7.4;4. Darstellung;28
8;Teil I: Die Finanzabteilungen in der nationalsozialistischen Kirchenpolitik ;30
8.1;1. Die Vorgeschichte;32
8.1.1;1.1. Die nationalsozialistische Kirchenpolitik 1933– 1935;32
8.1.2;1.2. Die staatskirchenrechtliche Entwicklung bis 1935: Zwischen Staatskirche und der Trennung von Kirche und Staat;44
8.1.3;1.3. Die kirchliche Finanzverwaltung bis 1935: Staatliche Kirchenhoheit und „Kirchenkampf“;51
8.2;2. Die Finanzabteilungen 1935– 1937: Staatliche Rechtshilfe und Funktionswandel;58
8.2.1;2.1. Das Vermögensverwaltungsgesetz vom 11. März 1935;58
8.2.2;2.2. Die juristische Bewertung des Vermögensverwaltungsgesetzes ;63
8.2.3;2.3. Neue Aufgaben für die Finanzabteilungen: Die Politik des Reichskirchenministeriums 1935;66
8.2.4;2.4. Das Selbstverständnis der Finanzabteilungen: Festhalten am kirchlichen Auftrag;71
8.2.5;2.5. Die Konsolidierung der Finanzabteilungen in der Zeit der Kirchenausschüsse 1935/36;72
8.2.6;2.6. Das Scheitern der Ausschusspolitik im Februar 1937;75
8.2.7;2.7. Der Ausbau der Finanzabteilungen unter Federführung von Staatssekretär Hermann Muhs 1937;77
8.2.8;2.8. Kirchliche Reaktionen auf die Finanzabteilungen;81
8.2.8.1;2.8.1. Die Bekennende Kirche;81
8.2.8.2;2.8.2. Die Landeskirchenleitungen;84
8.2.8.3;2.8.3. Der Reichskirchenausschuss ;85
8.3;3. Die Finanzabteilungen 1937– 1941: Zwischen Radikalisierung und Mäßigung;88
8.3.1;3.1. Die 15. Durchführungsverordnung vom 25. Juni 1937;88
8.3.2;3.2. Die juristische Bewertung der 15. Durchführungsverordnung;92
8.3.3;3.3. Zukunftspläne von Muhs und konkreter Wandel in den Finanzabteilungen Ende 1937;94
8.3.4;3.4. Das Ende der Verordnungspolitik im Winter 1937/38;97
8.3.5;3.5. Der innere und äußere Ausbau der Finanzabteilungen 1938 . .;100
8.3.6;3.6. Das Oktoberprogramm von Reichskirchenminister Hanns Kerrl: Trendwende im Ausbau der Finanzabteilungen;111
8.3.7;3.7. Stagnation im Krieg 1940/41;120
8.3.8;3.8. Die Finanzabteilungen im nationalsozialistischen Herrschaftsgefüge und ihre Gegner;125
8.3.9;3.9. Kirchliche Reaktionen auf die Finanzabteilungen;133
8.3.9.1;3.9.1. Das Kasseler Gremium und die Bekennende Kirche;133
8.3.9.2;3.9.2. Die Landeskirchenleitungen;136
8.3.9.3;3.9.3. Der Lutherrat und die Kirchenführerkonferenz;138
8.4;4. Die Finanzabteilungen 1942– 1945: Staatskommissariat;141
8.4.1;4.1. Die Übernahme des Reichskirchenministeriums durch Muhs Ende 1941;141
8.4.2;4.2. Kurswechsel in der FA-Politik: Die Umgestaltung der Finanzabteilung in Bremen;144
8.4.3;4.3. Die Umbesetzung der Finanzabteilung der Deutschen Evangelischen Kirchenkanzlei;145
8.4.4;4.4. Dr. Georg Cölle: Die Gestaltung der Kirche als Aufgabe der staatlichen Finanzabteilungen;147
8.4.5;4.5. Das „System Cölle“: Verselbständigung der Finanzabteilungen, Netzwerke und Machtproben;150
8.4.6;4.6. Das Scheitern der Ausweitung des FA-Systems;171
8.4.7;4.7. Der Dualismus Finanzabteilung – Kirchenverwaltung;174
8.4.8;4.8. Kirchliche Reaktionen auf die Finanzabteilungen: Der Geistliche Vertrauensrat;176
8.4.9;4.9. Das Ende der Finanzabteilungen 1945;178
9;Teil II: Die Finanzabteilungen in den Landeskirchen ;182
9.1;1. Die Finanzabteilung der Landeskirche Hannovers;184
9.1.1;1.1. Die hannoversche Landeskirche vor der Einrichtung der Finanzabteilung;184
9.1.2;1.2. Die schwierige Bildung der Finanzabteilung 1935;190
9.1.3;1.3. Skepsis und Hoffnungen: Reaktionen auf die Bildung der Finanzabteilung ;197
9.1.4;1.4. Die Finanzabteilung unter Johannes Carstensen 1935/36: Das Bemühen um sachliche Arbeit und kirchenpolitische Neutralität;199
9.1.5;1.5. Die Finanzabteilung unter Friedrich Schnelle 1936–1938: Im Grenzfeld von staatlicher Finanzaufsicht und kirchlicher Verwaltungsbehörde;206
9.1.6;1.6. Die Umbesetzung der Finanzabteilung 1938: Unerwartete Folgen eines Täuschungsmanövers;212
9.1.7;1.7. Die Auseinandersetzungen um Rolle und Funktion der Finanzabteilung 1938– 1945;226
9.1.7.1;1.7.1. Die Umgestaltung der landeskirchlichen Verwaltung: Verselbständigung der Finanzabteilung 1938;226
9.1.7.2;1.7.2. Das brüchige Verhältnis zwischen Finanzabteilung und Kirchenleitung bis 1940;231
9.1.7.3;1.7.3. Die Änderung der Rahmenbedingungen durch den Reichskirchenminister : Rückschlag für die Finanzabteilung 1939/40;239
9.1.7.4;1.7.4. Die Rückkehr in die Offensive: Der Kurs der Finanzabteilung 1942;248
9.1.7.5;1.7.5. Die passive Bekenntnisgemeinschaft;252
9.1.7.6;1.7.6. Die Finanzabteilung in den letzten Kriegsjahren 1943– 1945: Organisation und Position in der Landeskirche;253
9.1.8;1.8. Die Machtentfaltung der Finanzabteilung innerhalb der Kirche 1938– 1945;257
9.1.8.1;1.8.1. Finanzabteilung und Judenverfolgung: Rassenantisemitismus und die Ausgrenzung von Christen jüdischer Herkunft;257
9.1.8.2;1.8.2. Finanzabteilung und Deutsche Christen: Kirchenpolitische und finanzielle Förderung;263
9.1.8.3;1.8.3. Das Kollektenwesen;273
9.1.8.4;1.8.4. Finanzabteilung und Kirchengemeinden: Politischer Druck und der Einsatz von Bevollmächtigten als Ausnahme;274
9.1.8.5;1.8.5. Finanzabteilung und Personalpolitik: Politische Kontrolle und kirchenpolitische Einflussnahme;280
9.1.8.6;1.8.6. Der vergebliche Kampf der Finanzabteilung gegen den Lutherrat;285
9.1.9;1.9. Auflösung und Folgen der Finanzabteilung nach dem Krieg: Abwicklung ihres Erbes und die Entnazifizierung ihrer Mitglieder;287
9.2;2. Die Finanzabteilung der braunschweigischen Landeskirche;296
9.2.1;2.1. Die braunschweigische Landeskirche vor der Einrichtung der Finanzabteilung ;296
9.2.2;2.2. Die Bildung der Finanzabteilung im Rahmen der Ausschussbildung 1936;302
9.2.3;2.3. Unbeachtete Hinnahme: Reaktionen auf die FA-Bildung;305
9.2.4;2.4. Die Finanzabteilung unter Friedrich Lambrecht 1936– 1938: Problemlose Integration;306
9.2.5;2.5. Im Zeichen der Muhs’schen FA-Politik: Die Umbesetzung der Finanzabteilung 1938;308
9.2.6;2.6. Die Auseinandersetzungen um Rolle und Funktion der Finanzabteilung 1938– 1945;312
9.2.6.1;2.6.1. Die ungestörte Verselbständigung der Finanzabteilung bis Mitte 1939;312
9.2.6.2;2.6.2. Die Bekennende Kirche: Protest von kurzer Dauer;323
9.2.6.3;2.6.3. Eskalation 1939: Das Missverhältnis von schwankender Kirchenleitung und kompromissloser Finanzabteilung;325
9.2.6.4;2.6.4. Krisenjahre 1940– 1942: Die entfesselte Finanzabteilung unter Ludwig Hoffmeister;333
9.2.6.5;2.6.5. Die innere Entwicklung der Finanzabteilung;348
9.2.6.6;2.6.6. Kein neuer Kurs: Die Finanzabteilung unter Herbert Westermann 1943– 1945;353
9.2.7;2.7. Die Machtentfaltung der Finanzabteilung innerhalb der Kirche 1938– 1945;357
9.2.7.1;2.7.1. Finanzabteilung und Kirchengemeinden: Politische Kontrolle und standardmäßiger Einsatz von Bevollmächtigten;357
9.2.7.2;2.7.2. Finanzabteilung und Deutsche Christen: Minderheitenpolitik als Machtpolitik;373
9.2.8;2.8. Finanzabteilung und Staat;379
9.2.8.1;2.8.1. Finanzabteilung und Judenverfolgung: Die Adaption der staatlichen Politik in der Kirche;379
9.2.8.2;2.8.2. Kirchliches Vermögen als Volksvermögen: Der Verkauf von kirchlichem Grundvermögen;383
9.2.8.3;2.8.3. Das Zusammenspiel von Staat und Finanzabteilung im Land Braunschweig: Staatskirche mit antikirchlicher Politik;391
9.2.9;2.9. Die Auflösung der Finanzabteilung nach dem Krieg und die Folgen für ihre Mitglieder;397
9.3;3. Die Finanzabteilung der Landeskirche Badens;406
9.3.1;3.1. Die badische Landeskirche vor der Einrichtung der Finanzabteilung;406
9.3.2;3.2. Bemühungen um eine Finanzabteilung vor 1938: Kultusminister Otto Wacker und der lange Weg zur Finanzabteilung;412
9.3.3;3.3. Die Bildung der Finanzabteilung 1938 ;418
9.3.4;3.4. Die Auseinandersetzungen um Rolle und Funktion der Finanzabteilung 1938– 1945;421
9.3.4.1;3.4.1. Der Kampf um die Autorität 1938: Innerkirchliche Protestbewegung und Selbstbehauptung der Finanzabteilung;421
9.3.4.2;3.4.2. Die Bekennende Kirche: Das Auslaufen des Protests im Zeichen interner Machtkämpfe;445
9.3.4.3;3.4.3. Das ungeklärte Verhältnis zwischen Finanzabteilung und Kirchenleitung 1939/40;446
9.3.5;3.5. Struktur und Entwicklung der Finanzabteilung;455
9.3.5.1;3.5.1. Die Organisation der Finanzabteilung und das Problem ständiger Personalknappheit;455
9.3.5.2;3.5.2. Die überforderte Finanzabteilung unter Emil Doerr 1941– 1943;459
9.3.5.3;3.5.3. Die Finanzabteilung unter Leopold Engelhardt 1943– 1945: Neuer Schwung und alte Kämpfe;461
9.3.6;3.6. Die Machtentfaltung der Finanzabteilung innerhalb der Kirche 1938– 1945;473
9.3.6.1;3.6.1. Finanzabteilung und Personalpolitik: Politischer Auftrag und kirchenpolitisches Sendungsbewusstsein;473
9.3.6.2;3.6.2. Finanzabteilung und Deutsche Christen: Minderheitenpolitik in eigener Sache;485
9.3.6.3;3.6.3. Finanzabteilung und Kirchengemeinden: Einsatz von Bevollmächtigten unter erschwerten Bedingungen;491
9.3.6.4;3.6.4. Das Kollektenwesen;503
9.3.7;3.7. Finanzabteilung und Staat;505
9.3.7.1;3.7.1. Finanzabteilung und Judenverfolgung: Die „Rassenfrage“ als „Staatsgrundgesetz“;505
9.3.7.2;3.7.2. Finanzabteilung und Sicherheitsdienst: Kollaboration und schwindendes Interesse;510
9.3.8;3.8. Das zähe Ende der Finanzabteilung nach dem Krieg und die Entnazifizierung ihrer Mitglieder;512
9.4;4. Vergleich;520
9.4.1;4.1. Das Selbstverständnis der Finanzabteilungen;520
9.4.2;4.2. Die Stellung der Finanzabteilungen zu den Deutschen Christen;521
9.4.3;4.3. Das Verhältnis zum Reichskirchenministerium;522
9.4.4;4.4. Die Amtsführung der FA-Vorsitzenden;524
9.4.5;4.5. Die Organisation der Finanzabteilungen;528
9.4.6;4.6. Die Haltung der Kirchenleitungen;530
9.4.7;4.7. Die Entwicklung der Finanzabteilungen;531
10;Resümee ;533
11;Verzeichnis der FA-Mitglieder;540
12;Abkürzungen;550
13;Quellen- und Literaturverzeichnis;552
13.1;I. Archivalische Quellen;552
13.2;II. Auskünfte;573
13.3;III. Gedruckte Quellen und Literatur;573
14;Personenregister / Biographische Angaben ;607


Marahrens, Hauke
Dr. phil. Hauke Marahrens ist Mitglied in der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesarchiv.


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