Mandl | Die Leber und die Laus | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 165 Seiten

Mandl Die Leber und die Laus

Was unsere Organe zu sagen haben
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-99114-103-7
Verlag: BACOPA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Was unsere Organe zu sagen haben

E-Book, Deutsch, 165 Seiten

ISBN: 978-3-99114-103-7
Verlag: BACOPA
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Hand aufs Herz: Manche Herausforderungen des Lebens liegen einem wie ein Stein im Magen. Anderes geht uns eher an die Nieren. Hin und wieder läuft uns auch munter eine Laus über die Leber. Kein Wunder, wenn da hin und wieder die Galle übergeht ... Unsere Organe sind weit mehr als physiologische Funktionseinheiten. Sie fühlen, sie sprechen, sie haben klare Botschaften an uns. Verstehen wir diese, dann haben wir den Schlüssel zu mehr Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude in der Hand. Dieses Buch versteht sich als Dolmetscher der Körpersprache und als Reisebegleiter in die faszinierende Welt der Organe.

Mike Mandl lebt und arbeitet als Shiatsu- und TCM-Praktiker in Wien. Er ist Leiter der International Academy for Hara Shiatsu, Geschäftsführer der Online-Plattform Das Zentrum, Vater von drei Kindern und begeisterter Snowboarder.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Inhalt
Impressum
Die Sprache der Organe
Dieses Buch ist für …
Herzlich willkommen zu Teil I
Die Henne oder das Ei?
Eine Frage der Energie
Warum werden wir krank?
Die Lebensaufgaben der Organe
FAQs (frequently asked questions) oder: Wie Du am meisten von diesem Buch profitieren kannst
Herzlich willkommen zu Teil II
Die Frühlingsorgane Leber und Gallenblase
DIE LEBER
DIE GALLENBLASE
Die Sommerorgane Herz und Dünndarm
DAS HERZ
DER DÜNNDARM
Die Spätsommerorgane Milz und Magen
DIE MILZ
DER MAGEN
Die Herbstorgane Lunge und Dickdarm
DIE LUNGE
DER DICKDARM
Die Winterorgane Niere und Blase
DIE NIERE
DIE BLASE
Symptomindex
Über den Autor und Mitwirkende
Weitere Werke von Mike Mandl im Bacopa Verlag


Die Henne oder das Ei?

Fast alle traditionellen Medizinsysteme gehen davon aus, dass es eine enge Verbindung zwischen unserem Geist, unseren Gefühlen und unserer Gesundheit gibt. Dieser Zusammenhang wird vermehrt durch wissenschaftliche Erkenntnisse gedeckt und spielt auch in der modernen Heilkunst eine immer bedeutendere Rolle. Man spricht hierbei von Psychosomatik – dem Einfluss der Psyche auf den Körper – bzw. von Somatopsychologie, dem Einfluss des Körpers auf die Psyche. Unser Denken und unser Seelenleben haben eine direkte Auswirkung auf das ebenso sensitive wie dynamische Gleichgewicht unseres Körpersystems und auf viele wesentliche Organfunktionen – und umgekehrt. Wir somatisieren unseren mentalen und emotionalen Zustand. Wir drücken auf physischer Ebene aus, wie es uns wirklich geht. Ein paar klassische Beispiele diesbezüglich: der nervöse Durchfall vor einer herausfordernden Prüfung. Übelkeit bis hin zum Erbrechen vor einer wichtigen Geschäftsbesprechung. Die überaktive Blase vor einem vielversprechenden Date. Der Stress, der gerne im Nacken sitzt.

Bei diesen Zuständen lässt sich der Zusammenhang zwischen Kopf und Körper leicht und direkt nachvollziehen und die Beschwerden sind meist nur temporär. Darüber hinaus gibt es ein breites Spektrum an chronischen Krankheitsbildern, bei denen eine physiologische Ursache gänzlich ausgeschlossen werden oder eine vorliegende Erkrankung nicht das Ausmaß der damit einhergehenden Beschwerden erklären kann. Diese Krankheitsbilder werden als somatoforme Störungen bezeichnet. Das können Herzprobleme sein oder Tinnitus. Rückenschmerzen oder Reizdarm. Schwindel oder Fibromyalgie (eine chronische Schmerzerkrankung verbunden mit Schlafstörungen und Erschöpfung). Menstruationsbeschwerden oder Erektionsprobleme. Hinter all diesen Symptomen können belastende Lebensereignisse als Ursache stehen. Ob Trennungen, Jobverlust oder Trauma. Ob soziale Konfliktsituationen wie Mobbing oder Machtkampf. Ob hervorgerufen durch schwierig zu bewältigende Umstände in der Kindheit oder in den frühen Lebensphasen. Aber auch Orts- oder Lebensabschnittswechsel – wie der Auszug aus dem Elternhaus, der Umzug in ein anderes Land oder der Eintritt in den Ruhestand – können uns derart durcheinander rütteln, dass unsere Organe verzweifelt um Hilfe zu schreien beginnen.

Ein stummer Schrei, der im Inneren der Eingeweide verhallt und dort zu rumoren beginnt. Ein Schrei, der oft erst Jahre später gehört und daher nicht mehr direkt mit den Beschwerden in Verbindung gebracht wird. Ein Schrei, der uns zeigen soll, dass etwas nicht stimmt, dass wir unser seelisches Gleichgewicht verloren haben. Ein Schrei, der uns einlädt, etwas in unserem Leben zu verändern, etwas, das wir so oder so schon lange hätten ändern sollen, weil dieses Etwas unser Tun und unser Denken negativ beeinflusst und uns krank gemacht hat. Den Blick hier rein auf die Symptome zu richten, geht am Wesentlichen vorbei. Sicher: Ein körperliches Symptom soll und darf nicht ignoriert werden. Die reine Behandlung der Beschwerden wäre bei somatoformen Störungen allerdings so, als würde man im Auto die Alarm signalisierende Ölleuchte in der Anzeige wegdrücken, ohne das fehlende Öl nachzufüllen. Sprich: Problem „gelöst“, aus den Augen, aus dem Sinn. Das Problem verbirgt sich jedoch an einer anderen Stelle. Das Problem ist der Ölmangel. Die Leuchte zeigt diesen nur an. Wir sprechen von Ursache und Warnhinweis. Der Hinweis zeigt uns den Weg in Richtung Ursache. Dort ist die eigentliche Lösung zu finden. Dort sollte die Therapie ansetzen.

Volksmedizin und Volksmund

Die Diagnose von somatoformen Störungen und die Suche nach ihren Auslösern ist jedoch nicht so einfach wie die Sache mit dem Öl. Zumindest für die moderne Medizin. Das ist keine Kritik. Das hat sich so ergeben. Die Spezialisierung der Medizin auf den Körper hat uns eine Fülle an unfassbaren Fortschritten, wertvollen Erkenntnissen, ein noch nie gehabtes technisches Diagnoseniveau und ein breites Behandlungsspektrum selbst für die schwierigsten Krankheiten beschert; die Einheit Mensch und die vielen Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und der Umwelt sind dabei jedoch in den Hintergrund geraten. Wir haben die Medizin für das Körperliche. Und die Psychotherapie für das Seelische. Beide Disziplinen leisten in ihren Fachgebieten Großartiges, teils vollbringen sie nicht für möglich gehaltene Wunder. Somatoforme Beschwerden sind aber nicht eindeutig auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Vielmehr handelt es sich bei diesen um das Ergebnis eines komplexen Wechselspiels verschiedener biologischer, psychischer und sozialer Faktoren.

Die stetige Zunahme nicht organischer Erkrankungen zeigt an, dass es Zeit für einen neuen Zugang ist. Es braucht einen Paradigmenwechsel. Es täte Mediziner:innen gut, mehr psychologisch zu denken. Und es täte Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen gut, mehr medizinisch zu denken. Ganzheitlichkeit ist viel mehr als ein Modewort, das gerne zu Marketingzwecken eingesetzt wird. Ganzheitlichkeit ist eine immer dringender werdende Notwendigkeit in Bezug auf unser Menschenbild. In der Ganzheitlichkeit liegt das Potenzial der medizinischen Zukunft, wenn es um das umfassende Erfassen von Krankheitsbildern geht. Ganzheitlichkeit sollte sich auch in der Therapie durchsetzen. Die Strategie sollte Körper, Geist und Seele miteinbeziehen und auch das Beziehungsnetzwerk. Die berufliche Situation. Die Umweltfaktoren. Den Lebensabschnitt. Die Ernährung. Dorthin soll die Reise gehen. Aber Ganzheitlichkeit ist nicht nur die Zukunft. Ganzheitlichkeit war schon in der Vergangenheit. Von dieser könnten wir lernen und uns inspirieren lassen, um unnötige Umwege und Sackgassen zu vermeiden. Traditionelle Medizinsysteme haben die Trennung zwischen Psyche und Soma nie wirklich vollzogen und bieten daher wesentlich vernetztere Denkweisen an, um Störungen der Gesamtheit Mensch zu erfassen, zu deuten und zu behandeln.

Dieses Angebot liefert unser Volksmund übrigens auch. Der spricht immer noch die Sprache der Organe. In unsicheren Lebenssituationen oder bei großer Aufregung passiert es schnell einmal, dass uns „das Herz bis zum Hals schlägt“ und es uns den „Brustkorb zusammenschnürt“. Das führt unter Umständen zu Herzrhythmusstörungen, Beklemmungszuständen und Atemnot. Eine große emotionale Belastung kann „schwer zu verdauen sein“, uns lange „wie ein Stein im Magen liegen“ und diesen wie auch den Rest des Darmes überlasten. Die Gastritis lässt grüßen. Wer so viel zu tun hat, dass „er den Boden unter den Füßen verliert“ und wem vor lauter Arbeit oder anderweitigen Herausforderungen „schon ganz schwindelig“ wird, sollte sich über Gleichgewichtsstörungen nicht ernsthaft wundern. Du „kannst das alles nicht mehr hören“? Obacht! Dann lauert möglicherweise das Ohrensausen hinter der nächsten Lebenskreuzung. Und die Schwerhörigkeit am Ende des Wegs. Findest Du diese ganzen gut gemeinten Ratschläge „zum Kotzen“? Ich hoffe nicht, denn traditionelle Medizinsysteme und der Volksmund sehen Zusammenhänge in der Einheit Mensch, die wir leider nicht mehr ernst genug nehmen, obwohl wir sie tagtäglich am eigenen Leib erfahren können.

Psychosomatik: Die Schwierigkeit des Einfachen

Der Körper spricht bei all diesen Beispielen in Form von Symptomen zu uns und seine Botschaften sind genauso simpel wie klar. Und genau das ist das Problem: Weil das Einfache oft das Schwierigste ist. Das Einfache: Die Zusammenhänge zwischen Psyche und Physis sind offensichtlich und halten jeder Überprüfung in der Praxis stand. Das Schwierige: Diese Zusammenhänge wirken zu aufgelegt, zu banal oder stehen unter akutem Esoterik-Verdacht. Das Einfache ist oft schwer zu glauben. Warum eigentlich? Wir hätten die Lösungen für viele Probleme selber in der Hand. Wir müssten uns dafür „nur“ verändern. Und das ist natürlich das Allerschwierigste. Dann schon lieber Flucht vor der Selbstverantwortung und eine Behandlung von außen. Lieber die Öllampe wegdrücken als das Öl wechseln. Wer will sich schon die Finger schmutzig machen?

Geht es um Gesundheit und Krankheit, dann sollte man Symptome klarerweise niemals „auf die leichte Schulter nehmen“. Allerdings sollte man endlich und ehrlich anerkennen, dass eine gute Therapie sowohl bei der Suche nach den Ursachen einer Krankheit als auch bei der Suche nach der besten Lösungsstrategie das Verhalten und den Lebensstil der jeweiligen Person unbedingt in Betracht ziehen sollte. Es gilt, die entsprechenden Lektionen unseres Körpers zu lernen, die entsprechenden Handlungen zu setzen. Weil das Bisherige ein wesentlicher Begleitumstand oder sogar der direkte Auslöser für den jetzigen Zustand war und ist, kann nur eine genauso aktive wie bewusste Veränderung etwas daran ändern. Lernen wir, Nein zu sagen, lernen wir, nicht alles persönlich zu nehmen, hören wir auf, unseren Wert allein über unsere Leistungsfähigkeit zu definieren und Lebenssinn mit Konsum oder Erfolg mit Status gleichzusetzen.

Stress, Frust, Ärger: weg damit. Lassen wir das Selbstmitleid sein und hören wir auf, uns als Opfer zu fühlen. Entledigen wir uns destruktiver Verhaltensweisen, zu denen ein Übermaß an Zucker genauso gehört wie starkes Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum oder der verzweifelte Kampf um Aufmerksamkeit um jeden Preis. Je nachdem, welches Organ uns welche Botschaft zurückmeldet. Der Körper sendet uns wertvolle Einladungen zu überfälligen Kursänderungen in den Bereichen unseres Denkens, unseres Fühlens und...


Mike Mandl lebt und arbeitet als Shiatsu- und TCM-Praktiker in Wien. Er ist Leiter der International Academy for Hara Shiatsu, Geschäftsführer der Online-Plattform Das Zentrum, Vater von drei Kindern und begeisterter Snowboarder.



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