Manadis | Die Villa | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 250 Seiten

Reihe: Die Villa

Manadis Die Villa

Mila
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-939990-55-0
Verlag: Parlez Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mila

E-Book, Deutsch, Band 2, 250 Seiten

Reihe: Die Villa

ISBN: 978-3-939990-55-0
Verlag: Parlez Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Mila eines Abends von ihrer Freundin überredet wird, eine BDSM Show in einer mysteriösen Villa zu besuchen, ist ihre Neugier geweckt. In der Villa lernt sie Ralf kennen und aus einer leidenschaftlichen Affäre entwickelt sich eine feste Beziehung. Mit ihm entdeckt Mila ihre devote Seite und anfänglich genießt sie Ralfs Schläge im Schlafzimmer. Doch bald wird aus lustvollen Schlägen häusliche Gewalt. Dank ihrer Freundin Jessica, gelingt es Mila, ihrem Peiniger zu entkommen. Als sie Max kennenlernt sieht es zunächst so aus, als könne sie ihre traumatische Vergangenheit überwinden; bis sie herausfindet, dass Max die Rolle des Masters in jener Villa hat, in der Mila damals Ralf begegnet ist. Ihr neues, mühsam aufgebautes Leben wird erneut auf den Kopf gestellt und sie ergreift die Flucht...

Melia Manadis, wenn sie ihren Lieblingsbeschäftigungen - Lesen und Schreiben - nachgeht, dann ist sie in diesen Welten verschwunden. Ihr Leben lebt sie im Norden Deutschlands mit ihrem Mann, den Kindern und Tieren und viel Liebe rundherum.
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2


Mila wachte auf. Alles tat ihr weh. Und sie konnte die Augen nicht richtig öffnen. Sie wusste nicht, wo sie war. Befand sie sich noch auf dem Boden des Badezimmers? Nein. Sie hatte nicht den geringsten Schimmer, wo sie war. Sie lag auf etwas weichem, das konnten nicht die Bodenfliesen sein. Eine ruhige, freundliche Frauenstimme sprach sie an.

„Schön, Sie sind wach. Bleiben sie ganz ruhig liegen. Sie sind im Krankenhaus. Ihr Mann hat sie hergebracht. Er sagte, sie wären ganz ungeschickt die Treppe herunter gefallen.“

Mila wollte etwas sagen, aber es tat weh überhaupt irgendetwas in ihrem Körper anzustrengen, etwas zu tun. Die Schwester schien es zu bemerken.

„Sie brauchen gar nicht zu antworten, ich weiß auch so Bescheid. Sie sind nicht die erste, die ich so zugerichtet hier auf meiner Station habe. Es waren nicht die Treppen, richtig? Sondern er. Hier, trinken Sie einen kleinen Schluck.“ Sie hob etwas Milas Kopf an und flößte ihr vorsichtig einen Schluck Wasser ein.

„Ich werde Ihnen jetzt Hilfe anbieten. Aber Sie müssen sich schnell entscheiden, denn wenn er zurückkommt, um Sie abzuholen, ist es vielleicht für immer zu spät für Sie. Das nächste Mal überleben Sie nicht.“

Mila nickte stumm. Sie wusste, dass die Schwester Recht hatte.

Als die Schwester zurückkam und ihr erzählte, dass sie Frau Jessica Hansen angerufen hatte, die einen Notruf für misshandelte Frauen ins Leben gerufen hatte, dauerte es einen Moment, bis es Klick machte. Der Name, das konnte doch nicht sein. Ihre Freundin von früher. 

Sie war wieder allein im Zimmer. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Sie konnte aus dem Fenster sehen. Es hatte angefangen zu schneien. Weihnachten stand vor der Tür. Das Fest hatte sie immer geliebt. Bis ihre Eltern sich scheiden ließen und keiner sie wirklich wollte. Ihr Vater hatte eine neue Liebe, ihre Mutter war durch ihren Kummer mehr mit sich als mit allem anderen beschäftigt. Mila stand schnell auf eigenen Beinen. Sie wollte es später besser machen, eine kleine Familie gründen und sich um ihre Kinder kümmern, eine gute Mutter sein. Doch sie war fast Mitte dreißig und das mit einem potenziellen Vater hatte sich ja wohl gerade erledigt. Gott sei Dank.

Mila setzte sich vorsichtig auf die Bettkante mit dem Rücken zur Tür. Kurz danach erschien Jessi und nahm sie mit in ihr neues Leben.

Eine Woche war sie nun schon bei Jessi. Sie machten DVD-Abende mit Popcorn und Eis, gingen zusammen shoppen. Doch langsam bekam Mila ein schlechtes Gewissen. Sie konnte ihr eigenes Leben nicht einfach Jessi aufbürden. Die musste eine Firma leiten, betrieb nebenbei den Notruf für misshandelte Frauen und hatte noch ihren Freund Nick. Mila musste sich langsam, aber sicher überlegen, wie es mit ihr weitergehen sollte.

Vor fast genau einem Jahr war sie bei Ralf eingezogen, seit einem halben Jahr hatte sie keinen Job mehr. Darum musste sie sich als erstes kümmern. Und dann eine Wohnung. Vielleicht sollte sie Hamburg überhaupt ganz verlassen. Hier konnte Ralf sie finden. 

So eine Scheiße! Wenn sie auch nur an ihn dachte wurde ihr übel. Sie wollte ihn nie mehr wiedersehen. Und trotzdem tat es weh, immerhin hatte sie ihn geliebt. Das Denken an ihn war schon schwierig genug, das Sprechen ging gar nicht. Aber Jessi gab sich damit nicht zufrieden. Nein, sie wollte auch ihre Seele wieder flicken. Doch immer, wenn Jessi versuchte sie auf ihre seelischen Wunden anzusprechen, brachte Mila kein Wort darüber heraus. Schließlich war es allein ihre Schuld gewesen, dass Ralf sie so behandeln konnte. Sie hatte es zugelassen. Und sie hatte Gefallen gefunden an den Schlägen beim Sex. Das war doch pervers und peinlich. Jessi würde das nie verstehen. Oder sie würde es genauso sehen, dass es Milas Schuld war, wenn sie es auch noch genoss, geschlagen zu werden. 

Nein, da musste sie alleine durch.

Doch das gestaltete sich immer schwieriger. Mila dachte, je mehr Zeit verging, desto weniger würde sie daran zurückdenken. Sie würde es einfach verdrängen, es in irgendeinem Winkel ihres Gehirns verschließen und für ewig dort lassen. Doch ihr Unterbewusstsein spielte da nicht mit. Immer öfter schickte es ihr fiese Träume, in denen sie Ralfs Gesicht direkt vor sich sah und er seine geliebte Gerte erhob. Schweißgebadet, manchmal mit einem Schrei auf den Lippen, wachte sie jedes Mal auf. Sie hatte Angst einzuschlafen, wurde immer wieder wach und stand morgens wie gerädert, mit Ringen unter den Augen, auf. Sie mochte nicht mehr wirklich etwas essen, sosehr Theresa, Jessis gute Seele, Ersatzmutter und Haushälterin in einer Person, sich auch bemühte und ihre leckeren Sachen kochte, trank zu viel Kaffee und wurde immer dünner. Sie sah mitgenommen aus. Und das fiel auch Jessi auf.

Jessi konnte dieses wandelnde Elend namens Mila nicht mehr mit ansehen. Sie brauchte Unterstützung. Einen Tag später saß sie mit Paul, Max und Nick in der Bibliothek der Villa vor dem brennenden Kamin und Jessi erzählte von ihrer Freundin.

„Mila hat noch nicht ein Wort darüber verloren, was mit ihr passiert ist. Sie igelt sich immer mehr ein. Ich habe Angst, dass sie nicht damit fertig wird und sich vielleicht was antun könnte. Sie sieht furchtbar aus, isst kaum etwas und manchmal höre ich sie weinen, wenn ich an ihrem Zimmer vorbei gehe. Ich dachte, ich muss ihr Zeit geben, darf sie nicht drängen, sodass sie von sich aus erzählt. Aber bis das passiert, ist sie vor meinen Augen verhungert. Sie ist ja nur noch Haut und Knochen.“

„Wir müssen ihr unbedingt helfen. Ich kenne eine niedergelassene Psychologin. Sie wäre bestimmt bereit, bei Mila psychologische Hilfe zu leisten und sicherlich auch bei den anderen Frauen, die nach Hilfe suchen. Wenigstens sind Milas körperliche Wunden gut verheilt. Ich denke, sie stammen von einer Gerte. Allerdings wurde sie an Stellen geschlagen, die für uns absolut tabu sind. Auch ihr Gesicht war betroffen. Und sie hat Narben von tiefen Wunden. Sie wurde viel zu hart rangenommen“, war Nicks vernichtendes Urteil. Vorstellen konnten sich alle, was Mila hatte durchmachen müssen.

Paul räusperte sich. „Nick, deinen Vorschlag mit der Psychologin sollten wir auf jeden Fall im Auge behalten. Jessi, deine Freundin braucht eine Aufgabe. Sie lebt in den Tag hinein und hat viel zu viel Zeit, um über die Geschehnisse nachzudenken. Sie braucht ein neues Ziel in ihrem Leben. Im Moment vegetiert sie sinnlos vor sich hin. Wer da nicht ins Grübeln gerät …“

Max, Master der Villa, Freund der Familie, Anwalt und Geschäftsführer in Jessis Firma, hatte eine zündende Idee.

„Jessi, du hast doch so viel mit deiner Stiftung zu tun und suchst sowieso jemanden, der dich unterstützt. Das hast du neulich noch erwähnt. Wie wäre es mit Mila? Sie weiß genau, wie sich die Frauen fühlen, die du in dem Hotel unterbringst.“

Jessi überlegte kurz. „Ja, du hast Recht. Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Ich weiß gar nicht, was sie gelernt hat, aber sie wollte immer irgendwas machen, wo sie sich um andere kümmern kann. Ich werde gleich…“ Jessi wollte schon aufspringen, doch Nick hielt sie zurück und zog sie auf seinen Schoß. Eine Hand legte er ihr fest in den Nacken, mit der anderen umfasste er ihre Taille.

„Langsam, kleine Lady. Mila ist bei Theresa gut aufgehoben. Und für den heutigen Abend habe ich etwas geplant, was wir länger nicht mehr genießen konnten. Wenn wir schon hier sind, werden wir auch den Keller benutzen. Er ist heute ganz allein für uns bestimmt.“

„Aber ich … das geht jetzt nicht. Ich muss nach Hause und Mila …“

Nicks Griff wurde fester und seine dominante Stimme ließ keinen weiteren Widerspruch zu.

„Du wirst mir gehorchen. Du gehst jetzt sofort nach unten ins zweite Zimmer, ziehst dich aus und wartest auf der Schaukel auf mich.“ 

Er schubste sie von seinem Schoß. Auch ihr empörtes Schnaufen brachte nichts. Paul und Max sahen sie genauso unerbittlich an wie Nick. Von denen würde sie sowieso keine Unterstützung erhalten. Im Gegenteil. Die würden mit Freuden bereit sein, Nick zu helfen. Das konnte sie genau in ihren Gesichtern sehen. Und das wollte sie nicht. Sie spielte gerne mit Nick, aber brauchte keine Zuschauer. Jessi hatte zwar schon bei anderen Sessions im Showroom zugesehen. Die wollten es aber öffentlich. Nick machte zum Glück dabei nur noch die Assistenz. Max war oft derjenige, der die Sklavinnen, die allein da waren, bespielte. Das Zusehen erregte Jessi und sie hatten dann, wieder zurück in ihren eigenen vier Wänden, göttlichen Sex. Nick verpasste ihr manchmal Schläge auf den Hintern, nicht so hart, aber sie taten weh. Das war ok. Er hatte ihr aber seine Dominanz schon mit ganz anderen Mitteln gezeigt. Und nun? Was er wohl vorhatte? 

Plötzlich standen alle drei Männer auf. Die pure Dominanz schlug ihr entgegen. Oh Gott! Wenn sie nicht sofort gehorchte, hatte sie womöglich doch alle drei an der Backe. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wie ein aufgescheuchtes Reh rannte sie aus der Bibliothek und die Kellertreppe hinunter. Jessi ging in das verlangte Zimmer. 

Was er wohl vorhat? Es ist wirklich schon eine ganze Weile her, seit wir hier waren. Gott ist das aufregend!

In dem Raum waren außer der Liebesschaukel noch ein höhenverstellbarer Tisch und ein Himmelbett mit Pfosten, an denen Ringe zum Fixieren befestigt waren. Es war eher das softe Zimmer, denn hier gab es keine Schlaginstrumente. Jessi begann sich auszuziehen. Dann blickte sie in den bodentiefen Spiegel, der an der einen Wand befestigt war. Sie betrachtete ihren nackten Körper.

Sieht ja ganz passabel aus. Aber eine Rasur heute Morgen unter der Dusche hätte nicht geschadet. Hm ... egal, kann ja...



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