E-Book, Deutsch, Band 1589, 160 Seiten
Reihe: Bianca
Mallery Von Liebe stand nichts im Vertrag - 1. Teil der Miniserie "Positively Pregnant"
1. Auflage 2007
ISBN: 978-3-942031-01-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1589, 160 Seiten
Reihe: Bianca
ISBN: 978-3-942031-01-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Zwei Jahre Ehe mit Dev Hunter - kein Preis ist der schwangeren Noelle zu hoch! Entschlossen gibt sie dem gut aussehenden Millionär in Las Vegas ihr Jawort, denn so ist das Baby seines verstorbenen Bruders versorgt. Doch Dev stellt eine Bedingung: Die Welt soll nichts von ihrem Arrangement erfahren, sondern sie wirklich für ein glückliches Ehepaar halten. Und gerade das fällt Noelle unendlich schwer! Denn mit jedem zärtlichen Kuss, mit dem er sie zum Schein verwöhnt, wächst ihre Sehnsucht nach seiner Liebe. Aber diese Erfüllung sieht ihre Ehe auf Zeit nicht vor ...
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
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1. KAPITEL
Bis zu dem Augenblick, als Noelle Stevenson das Wort „schwanger“ auf dem Teststreifen sah, hatte sie geglaubt, alles wird gut. Es war ihr erstes und einziges Mal gewesen, und da würde doch nicht gleich etwas passieren, oder?
Doch die Realität sah anders aus. Fassungslos drehte Noelle den Streifen hin und her. Ich bin schwanger. Ich.
Unvorstellbar. Was würden ihre Eltern dazu sagen? Natürlich brachten sie ihre Tochter nicht gleich um. Zuerst würden sie sich wortlos anblicken, auf eine Weise, die Noelle und ihre Schwestern schon immer aufgebracht hatte. Anschließend käme die Frage, was sie nun tun wolle. Immerhin habe sie sich selbst in diese Situation gebracht. Nun müsse sie sich den Konsequenzen stellen. Ja, sie wären sehr enttäuscht, und das war das Schlimmste.
Resigniert betrachtete Noelle ihr Spiegelbild. Sie hatte Angst vor der Zukunft. In zwei Wochen würde sie zwanzig sein, und im Herbst wollte sie mit dem zweiten College-Jahr beginnen. Das wäre unmöglich mit einem Baby.
Nein, es kann alles gar nicht wahr sein.
Schritte auf dem harten Holzfußboden ließen Noelle aufhorchen. Zu dieser Zeit, kurz nach sechs Uhr morgens, hielt sich normalerweise kein Mensch im Büro auf. Wer, außer ihr, erschien ausgerechnet heute so früh hier?
Noelle steckte den Teststreifen in die Schachtel zurück und versteckte diese hastig in ihrer Manteltasche. Hektisch sah sie sich in dem Bad ihres Arbeitgebers um. Als sie sicher war, nichts vergessen zu haben, eilte sie durch sein Büro auf den Flur.
Auf dem langen Flur begegnete sie ausgerechnet dem Menschen, dem sie gerade nicht über den Weg laufen wollte.
„Warum so eilig?“ Devlin Hunter wollte Noelle aufhalten und streckte die Hand aus.
Sie zwang sich zu einem Lächeln. Was sollte sie antworten? Keinesfalls die Wahrheit. Was er wohl für ein Gesicht machen würde, wenn sie heraussprudelte: „Oh, Mr. Hunter, ich musste heute so früh kommen, weil ich einen Moment allein in Ihrem Bad sein wollte. Zu Hause muss ich es nämlich mit meinen drei Schwestern teilen. Ich fürchte, ich bin von Ihrem verstorbenen Bruder schwanger, und möchte den Schwangerschaftstest lieber hier durchführen, wo ich ungestört von meiner Familie bin.“
Stattdessen sagte sie: „Jetzt bin ich gar nicht mehr in Eile. Ich hatte nur dringend etwas zu erledigen und wollte gleich danach voll in meine Arbeit einsteigen.“
Mr. Hunter warf einen Blick auf seine Armbanduhr. „Es ist erst kurz nach sechs.“
„Ich weiß.“
„Sollte Katherine eine so strenge Chefin sein?“ Ein feines Lächeln umspielte seinen Mund.
Noelle arbeitete nicht direkt für Mr. Hunter, sondern für seine Assistentin, war also Sekretärin der Assistentin. Sie bewunderte Katherine, die den Dienstplan immer so gestaltete, dass Noelle neben ihrer Arbeitszeit auch noch das College besuchen konnte.
„Nein, wirklich nicht. Ich wollte heute besonders fleißig sein.“ Noelle wusste selbst, dass sie eine schlechte Lügnerin war. Hoffentlich verrieten ihre Augen sie nicht.
Mr. Hunter war groß. Größer als Jimmy. Beide hatten dunkles Haar, wobei Mr. Hunters Augen grün und Jimmys braun waren. Das war nicht der einzige Unterschied. Jimmy war viel jünger gewesen und längst nicht so verantwortungsbewusst – jedenfalls nicht, bevor er zur Army gegangen war.
Aber jetzt wollte Noelle schnell vergessen, dass Jimmy nicht mehr lebte und sie schwanger war. Deshalb versuchte sie lächelnd an Mr. Hunter vorbeizuhuschen. Da sie sich nach links wandte und er einige Schritte nach rechts machte, während sie sich noch immer anlächelten, stießen sie zusammen.
Er entschuldigte sich, streifte aber aus Versehen mit seiner Aktentasche Noelles Manteltasche. Als daraus etwas auf den Boden fiel, bückte er sich und hob es auf.
Noelle blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen. Am liebsten hätte sie sich in ein Mauseloch verkrochen.
Einen Moment schwiegen beide. Dann fragte Mr. Hunter ruhig: „Habe ich Sie vor oder nach dem Test gestört?“
„Danach.“
„Und?“
Noelle sah ihn an. „Ich bin schwanger.“
Dev hatte damit gerechnet, dass der schlimmste Teil dieses Tages eine Auseinandersetzung mit einem seiner Lieferanten sein würde. Aber da hatte er sich getäuscht. „Ich glaube, wir müssen uns wohl mal miteinander unterhalten“, sagte er und ging voraus in sein Büro.
Schwanger.
Insgeheim stöhnte Dev Hunter auf, als er die Schachtel mit dem Schwangerschaftstest auf seinen Schreibtisch stellte. Jimmy war noch so jung gewesen – Noelle sogar noch jünger …
Mit angstvoll aufgerissenen Augen saß Noelle ihm jetzt gegenüber. Sie wirkte verlegen und wünschte sich offensichtlich weit weg. Auch für ihn war die Situation äußerst peinlich. Aber er fühlte sich gezwungen, seiner Verantwortung nachzukommen …
Schon immer hatte er sich um seinen Bruder gekümmert und ihm aus der Patsche geholfen. Aber ein Baby …?
„Waren Sie mit meinem Bruder eng befreundet?“
Noelle nickte, ohne Dev anzublicken. „Wir waren erst ein paar Monate zusammen, als er zur Army ging. Und während seines Heimaturlaubs …“ Sie schluckte. „Wir sprachen von Heirat.“
Dev kannte seinen Bruder. Wahrscheinlich hatte Jimmy von Heiraten gesprochen, um das Mädchen in sein Bett zu locken. Das war einer seiner Tricks.
„Ich dachte …“ Noelle spielte mit den Knöpfen ihres Jacketts. „Ich mochte ihn wirklich sehr gern, und wir hatten auch viel Spaß zusammen. Sein Beruf war gefährlich, er sagte selbst, ihm könnte jederzeit etwas zustoßen.“
Jimmy ist nicht nur für das Baby verantwortlich, dachte Dev entsetzt. Möglicherweise war Noelle zuvor noch nie mit einem Mann zusammen gewesen. „War es Ihr erstes Mal?“, fragt er geradeheraus.
Das blonde Haar fiel ihr ins Gesicht. Sie nickte schüchtern.
Am liebsten hätte Dev seinem Bruder eine Tracht Prügel verpasst. Aber Jimmy war im Irak gefallen. Auf irgendeine Weise war es Jimmy immer gelungen, seine Probleme auf Dev abzuwälzen. Zur Trauer um Jimmy kamen quälende Schuldgefühle. Und nun musste sich Dev auch noch mit Noelle auseinandersetzen.
Er wusste herzlich wenig über sie. In dieser Situation konnte er natürlich nicht einfach den Computer anstellen und sich über ihren Lebenslauf informieren. Er wusste nur, dass sie für seine Assistentin Katherine arbeitete und noch kein Jahr in seiner Firma beschäftigt war. Anfangs hatte Noelle kaum Ahnung von der Büroarbeit, aber sie arbeitete hart, und inzwischen wusste Katherine gar nicht mehr, was sie ohne Noelle machen sollte.
Irgendwann im Frühling hatten sein Bruder und Noelle sich kennengelernt und sich dann öfter verabredet. Mehr wusste er nicht. Was zum Teufel sollte er nur tun?
„Ich wollte nicht, dass so etwas passiert.“ Noelle sah Dev noch immer nicht an. „Ich dachte, ich liebe ihn, war mir aber nicht sicher. Er war so lieb … Aber ich wusste genau, dass es vernünftiger wäre, noch zu warten. Nach seinem Tod dachte ich zuerst, ich hätte richtig gehandelt, und eine Weile glaubte ich, es wäre noch mal gut gegangen, auch wenn ich spät dran war. Erst vor ein paar Tagen wurde mir klar, dass ich vielleicht … na ja, Sie wissen schon.“ Noelle verstummte und begann zu weinen.
Dev stand auf und ging in die Garderobe, wo ein unsichtbarer Geist immer eine Schachtel mit Papiertaschentüchern bereitlegte. Er reichte Noelle eines und nahm auf der Schreibtischkante Platz.
„Wie alt sind Sie, Noelle?“
„In ein paar Wochen werde ich zwanzig.“
Selbst noch ein Kind, dachte Dev. „Gehen Sie aufs College?“
„Ja. Mein zweites Jahr beginnt im Herbst.“ Noelle zog die Stirn kraus. „Zuerst wollte ich auf ein Privat-College gehen, aber in meinem letzten Highschool-Jahr brach ich mir beim Skifahren ein Bein.“ Noelle lächelte schüchtern. „Ich fuhr gegen einen Baum, musste operiert werden und anschließend lange zur Physiotherapie gehen. Meine Mutter unterrichtete mich zwar zu Hause, und ich schaffte den Abschluss, aber für das längere College-Studium konnte ich mich nicht einschreiben. Bei vier Kindern ist das auch okay. So sparen wir eine Menge Geld. Meine Eltern sind nicht gerade vermögend.“
„Sie wohnen zu Hause?“
„Ja. Ich bin das älteste von vier Mädchen.“ Das Lächeln in ihren Augen verschwand. „Eigentlich müsste ich ein gutes Vorbild sein.“
„Was machen Ihre Eltern?“
„Mein Vater ist Pastor in unserer Kirche, und meine Mutter arbeitet im Büro.“
Super. Jimmy hatte eine Pastorentochter verführt.
„Was für Berufspläne haben Sie?“
„Ich möchte...