E-Book, Deutsch, 404 Seiten
Reihe: eBundle
Mallery Susan Mallery - Liebe und Familie
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7499-5025-6
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 404 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-7499-5025-6
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
(K)EINE GANZ NORMALE FAMILIE
Was die attraktive Erin ihm mitzuteilen hat, stellt das zurückgezogene Singleleben des Collegedozenten Parker Hamilton komplett auf den Kopf: Er hat eine fünfjährige Tochter - die Folge einer längst vergessenen Liebesnacht mit Erins Schwester. Künftig steht Familienleben auf dem Stundenplan ...
ENTSCHEIDUNG DES HERZENS
In einer Minute liebevoll, in der nächsten eiskalt: Jeff rettet Ashley und ihre Tochter aus höchster Not, danach ist er abweisend und kühl? aus Angst vor zu viel Nähe? Ashley will dem Millionär zeigen, was Liebe bedeutet. Und versinkt selber in einem Strudel der Gefühle...
DIE KRAFT DER LIEBE
Nicht blond, nicht kurvig - Computerexpertin Nicki weiß, sie ist nicht der Typ Frau, den Zane Rankin mag. Und sie kennt ihren Boss und alten Freund genau. Deshalb will sie - obwohl heimlich in ihn verliebt! - erst ablehnen, als er sie nach einer Party zu sich einlädt ...
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Es gab Probleme.
Jeffrey Ritter spürte es, noch bevor er das blinkende Lämpchen am Armaturenbrett seines Wagens sah. Um fünf Uhr morgens hätten die Büroräume des Sicherheitsdiensts Ritter & Rankin verlassen sein sollen. Das Blinklicht verriet jedoch, dass das nicht der Fall war.
Jeff betätigte mehrere Tasten an der Konsole, um die Sachlage zu prüfen. Die Eingangstüren waren verschlossen, aber Innentüren waren offen. Außerdem brannten Lichter, wie er erkannte, als er den Haupteingang erreichte. Die Glastüren wirkten zerbrechlich, hätten aber sogar einer kleinen Bombe standgehalten.
Probleme, dachte er erneut, als er den Motor abschaltete und hinaus auf den nassen Asphalt stieg. Es regnete nicht, aber die Luft war drückend und feucht, als ob sich die Schleusen des Himmels jeden Augenblick über Seattle öffnen würden.
Jeff ging zum Kofferraum, nahm seine Spezialfeuerwaffe heraus und steckte sie in das extra angefertigte Halfter. Dann griff er zu dem schwarzen Betäubungsgerät, das geschaffen war, um einen Angreifer zu lähmen, ohne ihm dauerhaften Schaden zuzufügen. Er schaltete seinen Piepser auf Standby, so dass er mit einem einzigen Knopfdruck seinen Partner wie auch die Obrigkeiten verständigen konnte. Für gewöhnlich zog er die Behörden nicht hinzu, doch sein Büro lag in der Innenstadt von Seattle, und die örtliche Polizei hätte eine Schießerei im Morgengrauen nicht unbedingt begrüßt.
Er wandte sich dem stillen Gebäude zu. Nichts sah ungewöhnlich aus. Aber das war seiner Erfahrung nach gewöhnlich. Die Gefahr kündigte sich selten mit einem Neonschild an.
Leise ging er zum Seiteneingang, der kein Türschloss aufwies. Nur ein kleiner Tastenblock gewährte Zugang. Er tippte den Code ein und wartete. Wenn jemand in dem kleinen Vorraum lauerte, öffnete sich die Tür nicht. Doch ein leises Klicken verriet die Entriegelung des Schlosses, und er trat ein.
Der kleine Raum bestand an drei Seiten aus Spiegelglas. Jeff duckte sich und spähte den Korridor zur Linken entlang. Nichts. Aus den Augenwinkeln erhaschte er eine Bewegung zur Rechten. Doch als er den Kopf wandte, regte sich nichts mehr. Verdammt.
Immer noch in geduckter Haltung drückte er auf einen verborgenen Knopf, um sich Zugang zum Korridor zu verschaffen. Lautlos lief er in die Richtung der Bewegung. Er zückte Feuerwaffe und Betäubungsgerät, bog um die Ecke – und blieb abrupt so reglos stehen, als wäre er von seiner eigenen Waffe betäubt worden.
Während er die Waffen hinter dem Rücken versteckte, richtete er sich auf. Er war sich nicht bewusst, einen Laut von sich gegeben zu haben, doch der Eindringling drehte sich um und blickte ihn an.
„Du musst leise sein, weil Mommy schläft.“
Im Bruchteil einer Sekunde hatte er die nähere Umgebung abgecheckt und erkannt, dass keinerlei Gefahr drohte, zumindest nicht im üblichen Sinne, und das war unangenehm. Er wusste, wie er sich zu verhalten hatte, wenn er es mit Aufständischen oder Terroristen zu tun hatte. Aber er hatte absolut keine Erfahrung mit Kindern, und schon gar nicht mit kleinen Mädchen mit großen blauen Augen.
Die Kleine erschien ihm winzig, reichte ihm gerade bis zur Oberschenkelmitte. Dunkle Locken glänzten im Schein der Deckenbeleuchtung. Sie trug einen pinkfarbenen, mit Kätzchen bedruckten Pyjama und flauschige Hausschuhe, und sie hielt eine weiße Plüschkatze im Arm.
Er blinzelte, fragte sich halb, ob sie nur ein Trugbild war. Doch sie blieb starrsinnig real, ebenso wie die Frau, die neben ihr auf dem Boden lag.
Mit Erwachsenen vermochte Jeff umzugehen. Er sah den Reinigungswagen neben ihr, ihre abgetragene Kleidung, ihre geschlossenen Augen, ihre geröteten Wangen und ihre schweißnasse Stirn. Selbst auf die Entfernung von mehreren Metern spürte er ihr Fieber.
„Mommy arbeitet ganz doll“, teilte das kleine Mädchen ihm mit. „Sie ist echt müde. Ich bin vorhin aufgewacht und wollte mit ihr reden, aber dann habe ich mir gedacht, dass ich lieber ganz leise bin und sie schlafen lasse.“
Sie lächelte zu ihm auf, so als erwartete sie ein Lob für ihre Entscheidung. Stattdessen sicherte Jeff verstohlen seine Pistole, schaltete das Betäubungsgerät ab und hockte sich neben die Frau.
„Ich bin Maggie“, verkündete das Kind unaufgefordert. „Arbeitest du hier? Es ist schön hier. Da ist ein ganz großes Zimmer, das mag ich besonders. Es hat riesige Fenster, und ich kann bis zum Himmel gucken. Manchmal, wenn ich aufwache, zähle ich die Sterne. Ich kann schon über hundert zählen. Willst du es hören?“
„Im Moment nicht.“ Er ignorierte das unaufhaltsame Geplapper, befühlte die Stirn der Frau und nahm gleichzeitig ihren Puls. Ihr Herzschlag war stetig und kräftig, aber sie hatte eindeutig Fieber. Gerade als er sich anschickte, ein Augenlid zu heben und die Reaktion ihrer Pupillen zu testen, erwachte sie und starrte ihn mit entsetzter Miene an.
Ashleys erster Gedanke war, dass Damian in ihr Leben zurückgekehrt war. Dann wurde ihr bewusst, dass der Mann vor ihr zwar mit dem Teufel verwandt sein mochte, aber er war nicht ihr Exmann.
Ihr Kopf fühlte sich schwer an, und sie sah nichts anderes als graue Augen und ein völlig regloses Gesicht. Sie blinzelte mehrmals. Ihre Gehirnzellen nahmen allmählich ihre Tätigkeit wieder auf. Ihr wurde bewusst, dass sie auf einem Korridor lag, der ihr irgendwie vertraut war. Sicherheitsdienst Ritter & Rankin, dachte sie vage. Sie war bei der Arbeit oder hätte es zumindest sein sollen.
„Ich war so müde“, murmelte sie. „Ich habe mich hingesetzt, um mich etwas auszuruhen, und dann muss ich eingeschlafen sein.“ Sie blinzelte erneut und bereute es sogleich, als sie den Mann erkannte, der neben ihr hockte. Er war ihr im Korridor begegnet, als sie sich um die Stellung beworben hatte. Der Bürovorsteher hatte ihr mitgeteilt, dass er Jeffrey Ritter war, Sicherheitsexperte und Exsoldat. Ihr Boss.
„Mommy, du bist ja wach!“
Die vertraute Stimme ließ Ashleys Herz normalerweise höher schlagen, erweckte nun jedoch nur Entsetzen. Sie blickte zur Uhr und stöhnte. Es war bereits nach fünf.
„Es tut mir leid, Mr. Ritter“, sagte sie und zwang sich aufzustehen, obwohl ihre Knie weich waren. „Normalerweise schlafe ich nicht während der Arbeitszeit. Maggie hatte letzte Woche eine Grippe und muss mich angesteckt haben.“ Sie war sich dessen sicher, doch das kümmerte ihren gestrengen, ernsten Chef sicherlich nicht.
Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Maggie, und Ashley seufzte. Sie wusste, dass es schlecht stand. Niemand hatte ihr ausdrücklich verboten, ihre Tochter mitzubringen, aber zweifellos hatte es auch niemand für nötig gehalten. Vierjährige gehörten einfach nicht an einen Arbeitsplatz.
„Mommy sagt, dass der Kindergarten wie ein Magnet für Ba … Bazellen ist“, verkündete Maggie.
„Bazillen“, korrigierte Ashley automatisch. Sie wischte sich eine Hand an ihrer Jeans ab und reichte sie dem Mann, der sie vermutlich feuern würde. „Mr. Ritter, ich bin Ashley Churchill. Ich reinige die Büroräume. Normalerweise bin ich um zwei Uhr wieder weg.“
„Ich schlafe, wenn Mommy arbeitet“, erklärte Maggie. „Sie macht mir ein richtig tolles Bett mit meiner Lieblingsdecke und dann singt sie mir was vor.“ Sie trat einen Schritt auf ihn zu und fügte leise hinzu: „Eigentlich soll ich gleich schlafen, aber manchmal steh ich wieder auf und guck mir die Sterne an.“
Ashley schluckte ihre Angst hinunter. „Ja, nun, es ist nicht so schlimm, wie es klingt“, sagte sie lahm und wusste, dass es viel schlimmer war.
„Ihre Sachen sind in meinem Büro?“
Es waren die ersten Worte, die Jeff Ritter von sich gab. Seine Stimme war leise und perfekt moduliert. Sie hatte keine Ahnung, was er dachte, und das ließ sie das Schlimmste annehmen.
„Ja.“
„Wohin gehören die Reinigungsmittel?“
„Am Ende des Flurs ist ein Schrank. Ich war fast fertig. Nur Mr. Rankins Büro fehlt noch.“
Er nahm sie am Ellbogen und führte sie den Gang entlang. Sein Griff wirkte stählern. Als sie sein Büro betraten, lagen überall Beweise ihres dreisten Verhaltens herum.
Eines der Ledersofas war in ein Bett verwandelt worden. Ein halbes Dutzend Plüschtiere lagen auf dem Laken verstreut. Ein Saftkarton und Krümel kündeten von einem nächtlichen Imbiss, während ein Babymonitor den Ehrenplatz mitten auf dem Glastisch einnahm.
Er ließ sie los und ging zum Tisch. Als er zum Monitor griff, holte Ashley den kleinen Empfänger aus ihrer Tasche. „Damit ich sie hören kann“, erklärte sie unnötigerweise, denn als Sicherheitsexperte kannte er vermutlich Abhörgeräte. „Ich bringe Maggie nicht aus einer Laune heraus mit, Mr. Ritter. Ich besuche tagsüber ein College und arbeite deshalb nachts. Ich kann mir keinen Babysitter über Nacht leisten. Das würde fast meinen ganzen Lohn kosten, und den brauche ich für Miete und Lebensmittel.“
Sie schloss die Augen, als sich der Raum um sie zu drehen begann. Das ist ihm egal, dachte sie düster, er wird mich feuern. Sie würde ihren Lohn wie ihre Krankenversicherung verlieren. Doch sie wollte nicht kampflos aufgeben.
„Sie hat nie Probleme gemacht. Es ist fast ein Jahr, und bisher hat es niemand gemerkt. Ich sage das nicht als Entschuldigung für mein Verhalten. Ich möchte nur betonen, dass sie sehr artig ist.“
Maggie trat zu ihr und nahm ihre Hand. „Mach dir keine Sorgen, Mommy. Der nette Mann mag uns.“
Ja, bestimmt, dachte Ashley, vielleicht zum Frühstück. Er hatte etwas...




