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E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Mallery Lass Dich glücklich machen


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6628-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-6628-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wer in der Geburtstagsnacht das sagenumwobene Nachthemd trägt, sieht im Traum den zukünftigen Ehemann! Ein Märchen, glaubt Cassie. Aber als Ryan sie kurz vor ihrem Geburtstag küsst, schlüpft sie abends hinein. Wird sie von ihm träumen - oder von ihrem Verlobten Joel?



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

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2. KAPITEL

Um acht Uhr fünfundzwanzig hielt Cassie vor dem Haus der Lawfords. Sie hatte versprochen, um halb neun dort zu sein. Sie nahm ihren Koffer und eine Tasche mit Spielzeug, das sie sich in der Krippe geborgt hatte.

„Ich schaffe es“, sprach sie sich selbst Mut zu. „Ich kann die nächsten Wochen überstehen, ohne einen Narren aus mir zu machen.“

Sie lächelte. Ja, wahrscheinlich würde sie es können. Aber würde sie es wirklich heil überstehen? Egal, sie hatte jetzt keine andere Wahl. Sie hatte ihre Hilfe angeboten und hielt ihr Wort. Tatsache war, dass Ryan ihr den Atem raubte. Sie musste lernen, damit umzugehen.

Sie war noch zehn Schritte vom Haus entfernt, als die Tür aufging. Vor ihr stand der Mann, der ihre Gedanken und sogar ihre Träume beherrschte.

„Dem Himmel sei Dank!“, sagte er, ging ihr entgegen und nahm ihr den Koffer ab. „Ich dachte schon, Sie würden nie kommen.“

Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. „Ich bin pünktlich.“

„Ich weiß. Das ist es nicht.“ Er zögerte, das Haus wieder zu betreten, als ob er eben der Hölle entflohen sei. „Wir haben einen ganz schlechten Tag.“

Ryan sah abgekämpft aus. Saft war auf sein hellblaues Hemd getropft, einer seiner Sportschuhe war nicht zugeschnürt. Er hatte sich beim Rasieren geschnitten, und sein Haar war wirr. Das alles am frühen Morgen …

„Probleme mit Sasha?“ Cassie wusste, dass das Kind ein Energiebündel war.

Ryan schloss die Tür hinter ihnen und setzte den Koffer ab. „Sie weint.“

Cassie musste sich auf die Lippe beißen, um nicht zu lachen. Sie hatte zwar Mitleid mit dem Kind, aber Ryan hatte die Worte ausgesprochen, als ob sie den Weltuntergang bedeuteten.

„Das passiert ab und zu“, bemerkte Cassie so ernst wie möglich.

„Aber was kann man dagegen tun? Ich weiß nicht mehr weiter. Sie sieht mich mit ihren großen Augen voller Tränen an, und ich kriege Panik. Ich habe ihr alles versprochen, damit sie nur aufhört.“

„Sie müssen Ihre Taktik ändern. Es könnte teuer werden. Und außerdem ist es nie gut, einem Kind so viel Macht zu geben. Es wird tausend Tricks finden, um Sie an der Nase herumzuführen. Das können Sie mir glauben.“

Sein Blick wurde finster. „Sie fragt nach ihrer Mutter.“

„Das wundert mich nicht. Es ist eine harte Zeit für Sie beide.“

Am Tag zuvor war Ryan ein kühler eleganter Geschäftsmann gewesen, aber jetzt war er vollkommen durcheinander. „Was sollte ich ihr sagen? Wie kann ich ihr erklären, dass ihre Mutter nicht nach Hause kommen wird und dass ich der einzige Mensch aus ihrer Familie, der ihr geblieben ist? Mir das Kind anzuvertrauen war nicht klug.“

„Wenn es ein Fehler gewesen wäre, würden Sie nicht so verzweifelt sein. Sie würden einfach so weitermachen wie bisher und sich um Sasha keine Gedanken machen.“

„Wenn das so ist, dann bin ich der letzte Schuft, denn das ist genau das, was ich am liebsten tun würde.“

Cassie las den Schmerz auf seinem Gesicht, die Fragen, die ihn quälten. Kinder zu haben war schon unter günstigen Umständen nicht leicht, und Ryan hatte keinerlei Erfahrung. Sasha und er waren einander fremd.

„Es geht nicht darum, was Sie gern täten. Wir haben doch alle Gedanken, für die wir uns schämen. Zum Glück zählen unsere Taten, nicht unsere Gedanken.“

Ryan wirkte nicht recht überzeugt. „Wird sie über den Verlust ihrer Eltern hinwegkommen?“

„Ja, aber nicht so, wie Sie denken. Sie wird vielleicht aufhören, nach ihnen zu fragen. Wir können versuchen, ihr mit einfachen Worten zu erklären, was geschehen ist, und sie wird es akzeptieren. Aber es wird immer eine Leere in ihr geben. Sie wird sich immer wieder fragen, wie es sein würde, wenn ihre Eltern noch am Leben wären.“

„Sie scheinen zu wissen, wovon Sie sprechen.“

„Ja. Ich wurde adoptiert“, erwiderte Cassie leichthin.

Ryan sah sie an. „Danke für Ihr Verständnis. Normalerweise lade ich meine Sorgen nicht bei Fremden ab.“

Sie hatte den Eindruck, dass er sich überhaupt nicht gern anderen Menschen anvertraute. „Nichts zu danken.“

„Ich bringe das Gepäck in Ihr Zimmer. Es liegt Sashas Zimmer gegenüber. Ich hoffe, es gefällt Ihnen. Es ist hell und hat ein eigenes Bad. Alles ist sauber. Ich habe mitbekommen, dass eine Putzfrau ein Mal die Woche kommt.“

„Ich bin sicher, es wird mir gefallen“, erwiderte Cassie, während er sich schon entfernte. Sie überlegte, wie sie das Gespräch in Gang halten konnte. Ryans Beichte hatte ihrer Schwärmerei neue Nahrung geliefert. Jetzt war er mehr als nur attraktiv und weltgewandt, er hatte auch tiefe Gefühle, die ihn quälten. Wie konnte sie dem widerstehen? Ryan war der stolze, reservierte Held einer Seifenoper, träumte sie, und sie war die Heldin. Er würde irgendwann erkennen, dass sie …

Sie ging ins Wohnzimmer.

„Cassie!“, rief Sasha erfreut, als sie sie sah. Das Kind lächelte und zeigte auf den Bildschirm. „Film.“

„Das sehe ich. Ist es lustig?“

Sasha nickte, und ihre kurzen Locken wippten. Cassie konnte die Spuren der Tränen sehen und hielt es für besser, das Kind nicht in die Arme zu nehmen und tröstend sich zu drücken. Es hätte die Kleine nur aus ihrer fröhlichen Stimmung gerissen.

Ryan hatte sich so sehr an die Geräusche des Hauses gewöhnt, dass er zunächst nicht verstand, was ihn hatte stutzen lassen, bis er realisierte, dass es die Stille gewesen war. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und blickte durchs Fenster in den gepflegten Garten.

„Frieden und Ruhe“, murmelte er fast ehrfürchtig. Das hatte er nicht oft erlebt, seit er mit Sasha nach der Beerdigung ins Haus zurückgekehrt war, insbesondere am Tage nicht. Dafür wollte er sich bei Cassie noch bedanken, denn er hatte in den letzten fünf Stunden mehr Arbeit geschafft als in den letzten fünf Tagen.

Er atmete tief durch und freute sich darüber, dass er nicht mehr allein die Verantwortung für Sasha tragen musste. Jemand fütterte sie und ging mit ihren Trotzanfällen und ihren Tränen um. Das Kind war gut versorgt.

Es klopfte leise an der Tür. Sasha konnte es nicht sein. So höflich war sie nicht.

„Herein!“, sagte er.

Cassie öffnete die Tür und trat ein. „Haben Sie ein paar Minuten Zeit? Ich würde gern ein paar Dinge mit Ihnen besprechen.“

„Sicher. Setzen Sie sich doch!“ Ryan zeigte auf den Stuhl auf der anderen Seite seines Schreibtisches.

Als sie den Raum durchquerte, nahm er ihr Aussehen wahr. Gestern hatte er vage mitbekommen, dass sie ein Kleid trug, als sie das Essen hereinbrachte. Heute trug sie Jeans und ein langärmeliges grünes T-Shirt. Auf der Straße wäre sie ihm nicht aufgefallen, aber hier im Haus, als Betreuerin des Kindes seines Bruders, kam sie ihm wie ein Engel vor.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte er und fürchtete schon, sie könne es sich mit der Anstellung anders überlegt haben. „Wenn ich irgendetwas besorgen oder einkaufen soll, brauchen Sie es nur zu sagen.“

Cassie lächelte. „Es ist alles in Ordnung. Ich habe nur ein paar Fragen. Ich habe gerade Sasha zum Mittagsschlaf hingelegt. Sie hat sich zuerst ein bisschen gesträubt, ist dann aber doch eingeschlafen. Schläft sie sonst gut?“

Ryan starrte sie verdutzt an. „Mittagsschlaf? Das Kind soll tagsüber schlafen?“ Er dachte an die langen Nachmittage, an denen seine Nichte immer misslauniger geworden war: „Kein Wunder, dass sie so schwierig war“, sagte er mehr zu sich selbst als zu Cassie. „Könnten Kinder nicht mit einer Gebrauchsanleitung geliefert werden? Woher soll man so etwas wissen?“

„Durch Erfahrung.“

„Sie machen sich lustig über mich. Sie sind Erzieherin, Sie sind den ganzen Tag mit Kindern zusammen. Ich nicht, seitdem ich selbst Kind war.“

„Ich mache mich ganz bestimmt nicht über Sie lustig“, sagte Cassie. „Ich habe wirklich mehr Erfahrung. Ich habe Pädagogik studiert. Ich bin sicher, dass ich in Ihrer Geschäftswelt vollkommen verloren wäre. Doch um Ihre Frage zu beantworten: Ja, Sasha braucht tagsüber noch Schlaf. Der Mittagsschlaf ist wichtig für ihr Verhalten am Nachmittag und am Abend.“

Ryan fragte sich, was er sonst noch falsch gemacht hatte. „Was gibt noch?“

„Ich weiß, dass Sie Zeit mit Sasha verbringen wollen, damit Sie sich besser kennenlernen, aber was halten Sie denn davon, sie einige Vormittage in der Krippe zu lassen?“

Er sagte nichts, denn er fühlte sich erleichtert und schuldig zugleich. Er wusste, es war falsch, in Sasha nur eine neue Verantwortung zu sehen, die er zu tragen hatte. Ein fürsorglicher Onkel wäre begeistert davon gewesen, für seine Familie zu sorgen, aber er dachte nur daran, seine Sachen zu packen, um nach San Jose zurückzufahren. Er schämte sich fast, aber wenn er die Wahl gehabt hätte, würde er Sasha bei Cassie zurücklassen.

„Ich weiß, was Sie denken“, fügte sie schnell hinzu, als ob sie seinen Protest fürchtete. „Es ist noch ein bisschen früh.“

„Das ist nicht, was ich dachte.“

„Gut. Ich glaube, es würde Sasha helfen, wenn sie zu ihrer gewohnten Routine zurückkehren könnte. Ihr Leben muss wieder so normal wie möglich sein. Sie hat Freunde in der Krippe und Erzieher, die sie mag. Ein paar Stunden in der Woche würden ihr guttun.“

„Sie sind die Expertin.“

„Und Sie nehmen jetzt die Stelle ihrer Eltern ein. Ich möchte Ihnen nicht reinreden.“

Ryan beugte sich vor. „Cassie, bis letzte Woche kannte ich Sasha nicht. Ich weiß nicht, wie man ein Kind...



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