E-Book, Deutsch, 304 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
Mallery Halbzeit oder Hochzeit?
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95649-538-0
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 304 Seiten
Reihe: MIRA Taschenbuch
ISBN: 978-3-95649-538-0
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verliebt? Auf keinen Fall empfindet Larissa mehr für Jack McGarry! Wenn sie seinen muskulösen Körper berührt, geschieht dies aus beruflichen Gründen. Denn sie ist nicht nur die persönliche Assistentin des Exfootballspielers, sondern auch als Masseurin in seinem Unternehmen angestellt. Doch als ihre Mutter ausplaudert, wie es angeblich um ihr Herz bestellt sein soll, verändert das alles zwischen ihr und Jack. Ist dies das Aus für ihr freundschaftliches Verhältnis oder etwa der Anstoß für etwas ganz Besonderes?
'Susan Mallery ist eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen.'
SPIEGEL ONLINE-Bestsellerautorin Debbie Macomber
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
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1. KAPITEL
Sie wissen, warum ich hier bin“, verkündete Mrs. Nancy Owens mit fester Stimme und unnachgiebigem Blick. Was ziemlich beeindruckend war.
Unglücklicherweise hatte Jack McGarry keine Ahnung, was sie meinte.
Er wusste vieles. Zum Beispiel, dass die L. A. Stallions dieses Jahr nicht am Super Bowl teilnehmen würden, dass seine rechte Schulter schmerzte, wenn Regen kam, dass in seiner Küche ein vollmundiger Merlot auf ihn wartete und dass er bleiben würde, obwohl er viel lieber aus der Tür stürmen würde, als dieses Gespräch zu führen. Denn Mrs. Owens war Larissas Mutter, und selbst wenn sie es nicht gewesen wäre, war sie alt genug, um seine Mutter sein zu können. Und er war nun mal dazu erzogen worden, höflich zu sein.
„Ma’am?“
Mrs. Owens seufzte. „Ich rede von meiner Tochter.“
Stimmt. Aber die Frau hatte drei Töchter. „Larissa?“
„Natürlich Larissa, von wem denn sonst? Sie haben Ihre Firma in dieses gottverlassene Nest verlegt, und meine Tochter ist mit Ihnen gezogen und lebt jetzt hier.“
Eine perfekte Zusammenfassung, dachte er, doch es gelang ihm nicht, zu erkennen, worauf sie hinauswollte.
„Sie mögen Fool’s Gold nicht“, sprach er das Offensichtliche aus.
„Weder mag ich diese Stadt, noch mag ich sie nicht.“ Ihre Stimme deutete an, dass sie ihn für einen Idioten hielt. „Das ist auch vollkommen irrelevant. Larissa ist hier.“
Er wusste das, denn immerhin unterzeichnete er ihren Gehaltsscheck – natürlich eher im übertragenen als im wörtlichen Sinne – und sah sie jeden Tag. Aber auch das wusste Mrs. Owens bereits.
„Sie ist hier … bei Ihnen.“ Mrs. Owens seufzte erneut schwer. „Sie liebt ihre Arbeit.“
Okay, gut. Er war gewillt, es zuzugeben. Er war nur ein durchschnittlicher Kerl. Vielleicht ein wenig größer und mit einem ehemals besseren Wurfarm und dem starken Drang zu siegen, aber tief in seinem Herzen war er genauso wie jeder andere Bier trinkende und Truck fahrende Mann in Amerika. Abgesehen natürlich von dem Merlot in seinem Weinschrank und dem Mercedes in der Garage.
Nancy Owens, eine attraktive Frau Anfang fünfzig, schlug mit beiden Händen flach auf den Tisch und stöhnte. „Muss ich es Ihnen buchstabieren?“
„Offensichtlich ja, Ma’am.“
„Larissa ist achtundzwanzig Jahre alt, Sie Trottel. Ich will, dass sie heiratet und mir Enkelkinder schenkt. Das wird aber nicht passieren, solange sie für Sie arbeitet. Vor allem nicht, nachdem sie hierhergezogen ist. Ich will, dass Sie sie feuern. Dann wird sie nach Los Angeles zurückziehen, einen netten Mann zum Heiraten finden und sesshaft werden.“
„Warum kann sie das nicht hier tun?“
Mrs. Owens stieß wieder einen Seufzer aus, wie es nur Menschen konnten, die mit einer Intelligenz und Weitsicht gesegnet waren, von der die meisten Menschen nur träumten.
„Weil ich ziemlich sicher bin, Mr. McGarry, dass meine Tochter in Sie verliebt ist.“
Larissa Owens starrte die blauäugige Katze an, die mitten in ihrer kleinen Wohnung stand. Dyna war eine achtjährige Ragdoll mit großen, wunderschönen Augen, einem süßen Gesicht und dickem Fell. An der Brust und den Vorderpfoten war das Fell weiß, im Gesicht hatte sie kleine graue Markierungen. Sie war das Katzen-Äquivalent eines Supermodels. Was irgendwie einschüchternd war.
Es lag einfach in Larissas Natur, Lebewesen zu retten. Katzen, Hunde, Schmetterlinge, Menschen. Es war egal, wen oder was. Sie wusste, ihre Freunde würden sagen, sie hätte sich mal wieder in etwas hineingestürzt, ohne vorher darüber nachzudenken, aber sie war noch nicht gewillt, das zuzugeben. Zumindest nicht einfach so. Als sie also gehört hatte, dass diese Katze ein neues Zuhause suchte, hatte sie angeboten, sie bei sich aufzunehmen. Nur hatte sie nicht damit gerechnet, dass die Katze so schön war.
„Du bist ein wenig überwältigend“, meinte Larissa, während sie die kleine Küche durchquerte und Wasser in eine Schüssel füllte. „Muss ich mich jetzt, wo wir WG-Partner sind, besser kleiden?“
Dyna schaute sie an, als unterzöge sie Larissas übliche Arbeitskleidung aus Yogahose und T-Shirt einer genauen Inspektion, bevor sie sich daranmachte, das kleine Apartment zu erkunden. Sie schnüffelte am Sofa, schaute in die Ecken, betrachtete die große Matratze im Schlafzimmer und ignorierte das kleine Badezimmer.
„Ja, ich weiß.“ Larissa stellte den Wassernapf auf das Set neben der Hintertür und schlenderte dann hinter Dyna her. „Das Badezimmer ist wirklich winzig.“
Es gab nur ein Standwaschbecken, eine Toilette und eine kleine Dusche.
Okay, ihre Wohnung war nicht sonderlich toll. Doch Larissa brauchte nicht viel. Außerdem war es hier sauber, und die Miete war günstig. Womit ihr mehr von ihrem Gehalt blieb, um es zu spenden. Denn da war immer eine Organisation, die ihre Unterstützung nötig hatte.
„Die Fensterbänke sind schön breit, und es kommt viel Licht herein“, erklärte Larissa der Katze. „Die Morgensonne ist besonders schön.“
Ihre kleine Wohnung hatte einen unerwarteten Vorteil – eine Wäschekammer. Larissa hatte Dynas Katzenklo neben den Trockner gestellt. Die Katze warf einen prüfenden Blick hinein, danach ging sie in die Küche, sprang auf die Arbeitsplatte und tapste zur Spüle. Von dort warf sie Larissa einen erwartungsvollen Blick zu.
Das war genau der Grund, warum Larissa sich bisher geweigert hatte, ein Tier bei sich aufzunehmen. Sie hatte sich eingeredet, es läge an ihrem Lebensstil – dass sie so darauf konzentriert war, alle zu retten, dass sie nicht nur mit einem Tier zusammen sein konnte. Aber tief im Herzen wusste sie, dass sie einfach Angst davor hatte, es nicht zu können. Und jetzt, als sie in die großen blauen Augen schaute, erkannte sie, dass sie damit recht gehabt hatte.
„Was?“, fragte sie leise. „Wenn du mir sagst, was ich tun soll, tue ich es.“
Dyna schaute zum Wasserhahn und wieder zurück zu Larissa.
„Du willst aus dem Wasserhahn trinken?“, fragte sie und stellte das kalte Wasser an.
Die Katze beugte sich vor und trank. Larissa grinste triumphierend. Vielleicht würde sie diese Haustiersache doch noch meistern.
Sie wartete, bis Dyna fertig war, anschließend nahm sie sie hoch. Die Katze entspannte sich in ihren Armen und schaute sie eine Sekunde an, bevor sie langsam die Augen schloss und ein tiefes, sanft grummelndes Schnurren ertönen ließ.
„Ich mag dich auch“, erklärte Larissa ihrer neuen Mitbewohnerin. „Das wird einfach super.“
Sie setzte Dyna auf dem Sofa ab und sah dann auf die Uhr. „Es tut mir echt leid, dass ich dich jetzt schon wieder allein lassen muss“, meinte sie, „doch ich muss zur Arbeit. Ich bin nur ein paar Stunden weg und dann wieder zu Hause.“ Sie schnappte sich ihre abgetragene Handtasche und ging zur Haustür. „Überleg dir in der Zwischenzeit schon mal, was wir heute Abend im Fernsehen schauen wollen. Du darfst entscheiden.“
Damit schloss sie die Tür hinter sich und lief die Treppe ins Erdgeschoss hinunter und auf die Straße.
Sie wohnte erst seit ein paar Monaten in Fool’s Gold, trotzdem liebte sie die Stadt schon. Sie war groß genug, um alles zu bieten, was man sich wünschen konnte, und doch so klein, dass jeder ihren Namen kannte. Oder zumindest genügend Menschen, um ihr das Gefühl zu geben, hierherzugehören. Sie hatte einen tollen Job, Freunde und war angenehme 425 Meilen von ihrer Familie entfernt.
Es war nicht so, dass sie ihre Eltern, ihre Stiefeltern, ihre Schwestern und deren Ehemänner oder Kinder nicht liebte, aber manchmal fand sie eine derart große Familie etwas überwältigend. Anfangs war Larissa nicht sicher gewesen, ob es eine gute Idee war, Los Angeles zu verlassen, aber jetzt wusste sie, dass sie das Richtige getan hatte. So angenehm der zweitägige Besuch ihrer Mutter auch gewesen war, so intensiv waren auch deren Bemühungen gewesen, sie dazu zu überreden, wieder zurückzuziehen.
„Das wird nicht passieren“, murmelte Larissa fröhlich.
Zehn Minuten später betrat sie das Büro von Score, der PR-Agentur, für die sie arbeitete. Die Eingangshalle war riesig, hatte hohe Decken und viele überlebensgroße Fotografien an den Wänden. Eine davon zeigte die vier Inhaber der Agentur, aber der Rest der Wände war allein Jack, Kenny und Sam vorbehalten.
Die drei Jungs waren NFL-Stars gewesen. Sam als erfolgreicher Kicker, Kenny als Rekorde brechender Receiver und Jack als brillanter und talentierter Quarterback.
Es gab Bilder von ihnen in Aktion bei verschiedenen Spielen und andere, die sie auf unterschiedlichen Promi-Events zeigten. Sie waren kluge, erfolgreiche, attraktive Männer, denen es nichts ausmachte, ihren Ruhm für den Erfolg ihrer Firma zu nutzen. Taryn, die einzige weibliche Partnerin, hielt sie auf Kurs – was teilweise eine echte Herausforderung war angesichts der Egos, mit denen sie es zu tun hatte. Larissa war Jacks persönliche Assistentin und außerdem die private Masseurin der Jungs.
Beide Aspekte ihres Jobs gefielen ihr gleich gut. Für Jack zu arbeiten war sehr angenehm und stellte keine allzu große Herausforderung dar. Am besten war, dass er ihre wohltätigen Aktionen unterstützte und sie seine Spenden verwalten ließ. Was ihre Arbeit als Masseurin betraf, wusste sie, dass jeder der Männer als Profi in einem harten Sport tätig gewesen war. Sie alle hatten Verletzungen und chronische Schmerzen. Larissa kannte die Stellen, wo es ihnen wehtat und warum, und wenn sie es...




